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Hermannslauf 2012

Hermannslauf 2012

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Hallo,

hat noch keiner was dazu geschrieben? Na dann werde ich wohl mal einen Thread starten.

Meine ersten beiden Hermannsläufe liegen schon einige Jahre zurück, aber nachdem ich nach einigen Jahren Laufpause seit ca. 8 Monaten wieder systematisch trainiere, habe ich Lust bekommen, diesen tollen Lauf mal wieder mitzumachen.

Mein Ziel: Ankommen, 3:30 Stunden wären gut, 3:15 Stunden wären super.

Vor dem Lauf: Startunterlagen angeholt, wobei ich mich eigentlich schon immer gefragt habe, warum die Startnummernausgabe laut Ausschreibung immer nur bis 8:45 Uhr geöffnet ist. Wenn man nicht auf den letzten Drücker kommen will, sich die Unterlagen abholt und dann in den Bus zum Hermannsdenkmal steigt, ist man um 9 Uhr dort und hängt da zwei Stunden lang rum.

Apropos Bus: Den Transfer finde ich immer wieder toll. Man kann auf der Fahrt nette Leute kennen lernen, Tipps austauschen, Anekdoten von vorherigen Läufen erzählen etc.
Eine gute Einstimmung.

Aufgrund einer fehlenden Vorjahreszeit musste ich aus der Gruppe C starten, also bei den vermeintlich langsamsten. Die Gruppenstarts finde ich gut, da das Starterfeld dadurch doch gut entzerrt wird, denn die Laufstrecke ist teilweise relativ eng.

Als fiel der Startschuss für mich um 11.15 Uhr. Das Übliche: Runterzählen, Startschuss, Gänsehaut und los. Was mir von Anfang an auffiel, war die Überfüllung der Wege. Dass man auf dem ersten Kilometer nicht frei laufen kann, ist ja bei vielen Wettkämpfen normal, aber gestern war es eigentlich auf zwei Drittel des Streckenverlaufs zu voll. Das Thema wird in diesem Bericht noch häufiger auftauchen.

Da der Veranstalter ja wahrscheinlich nicht die maximale Teilnehmerzahl reduzieren möchte, sollte man zumindest über eine vierte Startgruppe nachdenken.

Die ersten Kilometer geht's teilweise steil bergab. Gut, um erst mal in Schwung zu kommen.
Vor dem ersten der drei großen Berge dann ein Kilometer ebene Laufstrecke. Dort für mich ein Schock. Eine Wurzel übersehen und Zack, lag ich im Dreck. Eigene Dummheit. Auf den Boden und nicht in der Gegend rum gucken. Kurz geguckt, ob es irgendwo blutet oder im Fußgelenk was kaputt ist. Nicht der Fall! Weiter!

Dann kommt der Ehberg. Zwei Kilometer gehts teilweise steil bergauf. Laufen war hier kaum möglich. Zu viele Leute, die auf dem ertsen Meter Steigung (und das teilweise zu dritt nebeneinander) gingen. Also ein Slalomlauf mit Tempowechseln. Für nen Training wäre das toll, beim Wettkampf finde ich das eher suboptimal.

Den Ehberg wieder runter und man kommt auf die Panzerstraße hunderte Zuschauer, tolle Atmosphäre, macht richtig Spass, da zu laufen.

Dann geht es ein paar Kilometer weiter ohne nenneswerte Steigungen. Danach kommt der Tönsberg. Die Steigung beginnt relativ moderat, aber der letzte Kilometer hat es echt in sich. Für mich der anstrengendste Teil bei diesem Lauf.
Oben angekommen aber ein super Gefühl. Zwei von drei der großen Berge geschafft und bald kommt Oerlinghausen, immer ein Höhepunkt beim Hermann.
Und meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich bekomme in dem Ort immer eine Gänsehaut. Zuschauermassen, tolle Stimmung, einfach irre, was da los ist. Man muss nur aufpassen, dass man dort nicht zu übermütig wird, denn man läuft über Kopfsteinpflaster und das ist manchmal ein bisschen tricky.

Dann sollte man sich so langsam darauf vorbereiten, dass der dritte Berg, hoch zum Eisernen Anton ansteht. Und bei diesem Aufstieg gibt es die legendären Lämmerhagener Treppen. Ich habe nichts dagegen, denn solche "Specials" machen den Lauf interessant. Gestern hat mich jedoch gewurmt, dass es dort einen ordenlichen Stau gab. 10 bis 20 Meter vor der ersten Stufe hatte sich eine Menschentraube gebildet, in der ich ca. 3 bis 4 Minuten verbrachte. Auch auf den Treppen konnte man nicht gehen, sondern musste immer mal wieder stehen bleiben. Wie schon oben gesagt: Zu viele Leute.

Oben angekommen (bei ca. km 25) ein tolles Gefühl, das Schlimmste ist geschafft. Noch ein kleinerer Berg, aber eigentlich geht es größtenteils nur noch bergab.

Der Zielbereich naht, man hört schon die Moderation. Auf der Promenade wieder Zuschauer ohne Ende. Richtig gute Stimmung.

Geschafft, 3 Stunden, 9 Minuten, besser als erwartet.

Insgesamt, auch wenn ich in diesem Bericht auch einige Kritik geäußert habe, ein super organisierter Lauf durch eine tolle Landschaft. Alles dabei, unterschiedlichste Untergründe. vom Sandboden über Teer/Beton bis hin zu wurzeligen oder steinigen Wegen und dann die bereits erwähnten Treppen. Flache Stücke, moderate Anstiege, steile Passagen, Abschnitte die ruhig durch den Wald verlaufen und welche mit Zuschauermassen. Dieser Lauf wird nie langweilig.

Danke sagen möchte ich denjenigen Anwohnern, die teilweise mit privaten Verpflegungsstellen oder mit Gartenschläuchen für zusätzliche Erfrischungen gesorgt haben. Bei den Temperaturen gestern habe ich das gut gebrauchen können.
Gerade im letzten Drittel des Laufs könnte man von Veranstalterseite aus evtl. eine Verpflegung mehr einbauen. Die sieben Kilometer größtenteils bergauf zwischen der 4. und 5. Verpflegung machen doch recht durstig.

Nächstes Jahr? Ich denke, ich bin wieder dabei und dann wird eine Zeit unter 3 Stunden in Angriff genommen.

Gruß
Martin

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Herzliche Gratulation zu Deinem Lauf, Martin! :daumen:

Konntest Du bei der Blockeinteilung nicht selber bestimmen - resp. eine Zielzeit angeben? Ist natürlich schon fies, wenn man von hinten nach vorne kämpfen muss... und dies noch auf schmalen Wegen.

Mir schein, dass die Route für ein "Massen"-Event ungeeignet ist. Aber die Veranstalter hatten da sicherlich keine Alternative gehabt... hoffentlich hatte es bei der Treppe wenigsten eine Getränkeausschank gehabt. :P

LG Blub
Laufberichte 2013 : Halbmarathon-Debüt | Marathon-Debüt VCM | Grand Prix von Bern | Berliner Marathon | GurtenClassic

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Hallo Blub,

na ja, die Route ist nicht ungeeignet, aber man müsste die Läufer eventuell mehr entzerren oder z.B. darauf achten, dass die Walker nicht vor den Läufern auf die Strecke gehen oder verstärkt darauf hinweisen, dass man nicht zu dritt nebeneinander her geht.

Eine Zielzeit anzugeben, war nicht möglich, nur eine bisher erreichte Zeit. Aber meine Hermannslauf-Zeiten aus den Jahren 2006 und 2002 zählen da nicht mehr.
Und andere Resultate kann man bei der Startunterlagenausgabe angeben, um sich umgruppieren zu lassen.
Hätte ich vorher gewusst, dass es in der Gruppe C so eng zugeht, hätte ich das auch versucht.

Gruß
Martin
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