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Überlastung durch Tapering?

Überlastung durch Tapering?

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Hi Zusammen,

kennt Ihr das: da bereitet man sich auf einen Marathon vor, ist während des Trainings so manches Mal nahe an der Belastungsgrenzen, aber alles geht gut, weil man schlau ist und sich rechtzeitig zurücknimmt. Endlich im Tapering angekommen denkt man, es könne nichts mehr passieren, da fängt während eines lockeren 6 Km-Wohlfühlläufchens plötzlich aus heiterem Himmel die hinterer Oberschenkelmuskulatur an zu zwacken :confused: Kann das eine verspätete Überlastungsreaktion sein, die sich erst jetzt durch die "Entspannung" im Tapering bemerkbar macht? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

*Gruß*
moggio

2
Hab mal gelesen, daß die wahrgenommen leichten Schmerzen von den Heilungs- und Reperaturprozesse kommen.

Zum anderen, so habe ich zuletzt festgestellt -Forerunner sei dank - , daß das Wohlfühltempo mangels Umfang merkbar schneller wird.

Bei mir hatte sich dann die Pace 5:30 fast so angefühlt wie Jogging mit 6:30 vorher.

Dann noch Yoga gemacht und zwei Tage vor dem M hatte ich leichte Muskelschmerzen/-kater.
Man hört ja auch die Flöhe husten, weil man nervös ist.

Glücklicherweise waren die Beine rechtzeitig wieder frisch und der M ist super gelaufen.


Gruß und viel Erfolg! -- Das wird schon ...!

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Tsingtao hat geschrieben:Man hört ja auch die Flöhe husten, weil man nervös ist
Das könnte natürlich sein. Scheint mir in Verbindung mit den von Dir angesprochenen Heilungs- und Reparaturprozessen eine plausible Erklärung. Danke für Deine Wünsche.

*Gruß*
moggio

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Dass während der Tapering Phase leichte Schmerzen auftauchen hatte ich auch schon mehrmals und teilweise waren sie so heftig dass ich schon kurz davor war einen WK abzusagen. Bis am Wettkampftag haben sich meine Beine aber meistens doch noch erholt und sowohl während als auch nach dem WK hatte ich dann keine Beschwerden.

6
Kenne ich. Ist in meinen Augen zu mind. 90% die Psyche.

Vor für mich richtig wichtigen Wettkämpfen habe ich alles . Knie, Rücken, Schienbein, Hüfte... immer abwechslend, mit unterschiedlicher Intensität.

Dann kommen da noch die Krankheiten dazu: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen... fühlt sich das nich an wie Fieber?!? Ich mutiere dann immer zu einem regelrechten Hypochonder; in dieser Zeit nimmt mich aus meinem Bekanntenkreis niemand mehr ernst...

Mittlerweile mache ich mir eher Sorgen, wenn es mir beim Tapering zu gut geht! :hihi:

Also, locker bleiben, im Normalfall wird alles gut!
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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runningdodo hat geschrieben:Zusätzlich gibt es dann auch noch den psychosomatischen Aspekt des "Ängstlich-in-sich-Hineinhorchens". :idee:
In Fachkreisen auch als "tapering-madness" benannt - nur zu lösen durch sofortigen Wettkampf :D

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die im verschärften Training ausgeschütteten Endorphine jetzt fehlen und man daher Sachen merkt, die früher "überdeckt" waren.

gruss hennes

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Das ist normal??

Danke danke danke - ich war gestern schon so weit, dass ich meinem Mann gesagt hab, Sonntag ist gestrichen, nix mit Hannover :peinlich:

Beine madderig, Knie tat weh, Hüfte tat weh, Magen tat weh. Nichts davon hab ich sonst.
Die 6 km kamen mir wie 12 vor und überhaupt war das alles bäh. 21? :tocktock: ne, danke!
Samstag in der Hitze lief so richtig schlecht, gestern dann dieses Knochendebakel, ich dachte schon, ich spinne.

Tu ich ja scheinbar auch, scheint ja viel Kopfsache zu sein ... :winken: danke euch, bin zwar nicht ruhiger aber beruhigter :nick:

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...Dank Euch, das beruhigt mich jetzt. Und wenn es schon einen Fachbegriff - Tapering-Madness - gibt, dann is' eh' alles in Ordnung :D Obwohl ich die Endorphinthese ebenfalls nachvollziehbar finde. Das würde auch meine gedämpfte Stimmung in den letzten Tagen erklären. Gestrichen wird natürlich nix - ich will wieder Endorphine. :daumen:

@Tigertier: läufst Du den Marathon am Sonntag in Hannover?

*Gruß*
moggio

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Hallo moggio,

wenn sich das Malheur durch Einmaligkeit auszeichnet, während des Laufes vielleicht schon abflaute oder verschwand, dann merkst du dir einfach "da war was" und gehst ansonsten zur Tagesordnung über. Ich habe in den unterschiedlichsten Phasen eines leistungsorientierten Laufjahres schon die merkwürdigsten Effekte an mir selbst erlebt. Wenn man die "Hülle", in der das Bewusstsein lebt, wochen- und monatelang malträtiert, dann "tritt die schon mal nach", wenn sie sich entlastet oder "unbeobachtet" glaubt. Und was wir gerne übersehen ist, dass wir uns auch mental ziemlich die Kante geben. Deine geistige Existenz besteht aus Bewusstsein und Unterbewusstsein. Was sich im Unterbewussten tut, wissen wir nicht, können wir auch nicht einschätzen. Also sollten wir darauf gefasst sein, dass auch von dort mal eine Attacke initiiert wird, die sich als physisches Zipperlein tarnt ...

In ein paar Tagen hast du ein Finishershirt um und eine Medaille baumelt um deinen Hals, dann wirst du die Antwort auf viele Fragen kennen ...

Ich wünsche dir einen grandiosen Lauf :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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