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Marathon sub 2:38 realistisch?

Marathon sub 2:38 realistisch?

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Hallo,
nachdem ich in den letzten Monaten hier sehr viel mitgelesen-und-wie ich hoffe-auch einiges gelernt habe-habe ich nun selbst ein Anliegen.Zunächst jedoch zu meiner Person:Ich bin 20 Jahre alt und laufe seit ca. einem Jahr ambitioniert.Weil mein Vorhaben bzw.der Titel wahrscheinlich ziemlich vermessen erscheint,versuche ich mal ansatzweise meine Leistungsentwicklung zu skizzieren:Im März 2011 lief ich die 5 km in ungefähr 20 Minuten,im Juli in 17:11,zudem im September den HM in 1:16:22 und im Dezember die 10 km in 34:04.Das soll kein Selbstlob sein(ich weiß selbst,dass viele sich in kürzerer Zeit weit mehr gesteigert haben),sondern nur zeigen,dass ich bereit bin, im Training alles zu geben und auch nicht ganz talentfrei bin.Meine aktuellen Referenzzeiten sind :HM in 1:13:29 (1.4.2012,Berlin) und Hermannslauf 2012 in 1:59:50(ich weiß,dass die Zeit tendenziell schlechter einzuschätzen ist als der HM,aber die Strecke ist nicht ohne und war mir im Vorhinein auch nicht bekannt).

Neben der Problematik,ob das Ziel dieses Jahr überhaupt erreichbar ist(den Marathon will ich im September 2012 in Berlin laufen),bin ich mir auch aufgrund der generellen Trainingsplanung unsicher.Klar ist,dass ich nach Jack Daniels trainieren werde,ich schwanke aber zwischen dem Plan A und einem modifizierten,d.h. entschärften Eliteplan(habe mir den Thread hierzu durchgelesen,da wurde mir schnell klar,dass ich den "vollen" nicht schaffen würde,der Plan gefällt mir im allgemeinen aber aufgrund der Kombination von M-und-S-Tempo innerhalb einer Einheit-da verbringt man aber auch mal 2 Stunden auf der Bahn-,wohingegen der Plan A aufgrund seiner Kohärenz für mich in Frage käme)-wozu würdet ihr mir raten? Nach einer Regenerationsphase werde ich vorraussichtlich am 21.Mai einsteigen und gegebenfalls die Taperingphase verlängern.Peak sollen 200 oder 180 km sein,hier muss ich evtl.zurückschrauben,wenn ich merke,dass ich bei der Qualität signifikante Abstriche machen muss.VDot werde ich erst einmal bei 64 ansetzen.Ich würde mich über Tipps und Anregungen sehr freuen,besonders im Hinblick auf die Wahl des Trainingsplans und des Volumens.Vielen Dank im Voraus!

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Hi!

Ich bin kein Danielsexperte. Da werden Dir andere mehr zu erklären können.

Aber ich weiß genug um zu sehen, dass die eigentlichen Hürden bzw. Risiken woanders liegen.

Du solltest hier noch etwas genauer zu Deinem Training posten. Vor allem was VOR 2011 war. Und wieviel Umfänge Du bislang so trainiert hast.

Ich sehe eigentlich hauptsächlich zwei Dinge, die Dich aufhalten können:

1. Du schießt Dich ab weil Du zu viel Anpassung in zu kurzer Zeit verlangst
2. Du verletzt Dich weil es einfach zu viel ist

Für talentiert und junge Leute wie Dich muss es noch intelligentere Möglichkeiten geben, die Schnelligkeit auf den M hochzutransportieren als das gängige "viel hilft viel".

Wenn Du durch das Training und evtl. Test-WK das Gefühl bekommst, dass Du auf dem richtigen weg bist, dann musst Du ja das Kilometerrisiko nicht eingehen, nur um beruhigt zu sein. Ein 30er WK (sinnvoll platziiert) oder gar ein "Generalprobemarathon" (mit bestimmten Zielsetzungen) könnten Alternativen sein.

Aber ich kann gar nicht so recht beurteilen ob ich da richtig liege wenn ich Dein Training nicht kenne.

Viel Erfolg jedenfalls.

Ralph

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Wenn du den Plan so durchziehst kannst du dir deine Stoppuhr auf ca. 8-12 Monate stellen bis du endgültig ausgebrannt bist.

Wie hast du den bisherigen Sprung von
Herbst 2009: 10km in 50min
Herbst 2010: 10km in 43min
Herbst 2011: 10km in 36min

gemacht? Doch nicht vollkommen wild ohne Trainingsplan oder?

Und natürlich die wichtigste Frage: Wie sah dein Winter aus? Hast du da auch schon fleißig 150km die Woche reingehaun, dass du jetzt in etwa die gleichen Umfänge mit höheren Intensitäten verkraftest?

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Mit einer 1:13 im HM sind die 2:38 im M eigentlich problemlos erreichbar. Allerdings würde ich da nicht mal ansatzweise den angestrebten Umfang für machen. Ein Peak von 130 km bei einem Schnitt von etwa 100 km sollte da mehr als ausreichend sein. Jedenfalls sind das meine Erfahrungswerte bei ähnlichem Niveau (ich bin dieses Jahr mit einer 1:16 im HM eine 2:38 im M bei 70 km Wochenschnitt gelaufen, maximal 110 Wochenkm). Lieber weniger Umfang, qualitativ hochwertiges Training (d.h. auch die E-Einheiten im entsprechenden Tempo, also etwa 4:20) und ausreichende Regeneration als extrem viele Kilometer, die man dann nur noch im Schlappschritt schaffen kann.
Als Plan habe ich einen stark abgespeckten Daniels Elite-Plan verwendet, d.h. nur eine Tempoeinheit die Woche und ein verkürzte lange Einheit, die dann teilweise auch mit hohem Tempo verbunden war. Für jede Meile in den Tempoabschnitten habe ich 1300m gemacht - damit hat man dann die gleiche Belastungsdauer wie ein Elite-Läufer (der läuft in der Zeit, in der Du die 1300 m läufst in etwa die 1600m).

Andreas

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Vielen Dank für eure Ratschläge! In der Tat scheint es sinnvoll zu sein,mal mein Training der letzten Monate zu posten.Die 50 Minuten im Herbst 2009 bin ich ohne Training gelaufen,hatte da auch Übergewicht und war insgesamt,was Ausdauer anbelangt,vollkommen untrainiert.Im Herbst 2010,die 43er-Zeit auch ohne richtiges Training,dafür hatte ich weniger Gewicht;bin da wohl im Schnitt 10-30 km in der Woche gelaufen.Im Herbst 2011 dann 36,auch beim Run&Roll-Day,aber die Strecke war zu lang und profiliert.Ich denke,da hatte ich schon eine 34:5x drauf.Trainiert habe ich ab Mai 2011 mit ca.120 km die Woche,hatte dann im Juni eine Woche Pause und habe dann spontan auf bis zu 3x-tägliches Traning und bis zu 200 Kilometern die Woche umgestellt.Dadurch habe ich zwar deutlich abgenommen,und am Anfang stellten sich auch deutliche Fortschritte ein,aber eine wirkliche Leistungsentwicklung war dann erst ab Anfang September spürbar,als ich nur noch 110-140 km die Woche abgespult habe und dafür dann 2-3 Tempoeinheiten (zumeist Intervalle) integriert habe.Im Januar habe ich mich dann verletzt,was sicherlich auf die hohen Umfänge zurückzuführen war.Anfang Februar konnte ich dann wieder einsteigen und habe dann nach einer 3-wöchigen Grundlagenphase mit dem 5-15-Kilometerplan begonnen.Besonders habe ich dabei von den W-tempo-Einheiten profitiert.Des Weiteren stand in der Zeit von März-April jede Woche ein Wettkampf an.Dazu muss ich anmerken,dass ich dann dem Dienstag-Mittwoch-Samstag-Schema gefolgt bin,d.h. ich habe Dienstag Langintervalle,Mittwochs einen TDL oder extensive Intervalle und am Wochenende einen Wettkampf absolviert.Rückblickend wäre es wahrscheinlich klug gewesen,schon im Sommer 2011 den Fokus mehr auf Tempoeinheiten denn auf hohen Umfang zu legen(wenn ich 200 km in der Woche laufe,verkrafte ich das vielleicht gerade so orthopädisch-aber ich habe definitiv nicht mehr die Spritzigkeit.Mein Gedanke war allerdings-da ich von vielen Leuten gehört habe,man müsse 170 km im Schnitt für sub 2:40 laufen-ohne hohe Umfänge ginge es nicht.Andererseits bin ich in den letzten Wochen vorm Halbmarathon,auch augrund der vielen Wettkämpfe(davor habe ich 2-3 Tage rausgenommen)nur etwa 110-120 km gelaufen.Das scheint fast der optimale Umfang zu sein.Ich weiß eigentlich,dass mir diese Wahnsinnsumfänge über mehrere Wochen nichts bringen,aber immer habe ich den Hintergedanken:"Für Marathon muss das doch was bringen".Aber wahrscheinlich habt ihr recht,und es ist relevant,das die Tempoeinheiten und langen Läufe sitzen.

@platinumsoul:Im Winter habe ich schon recht viel Kilometer gesammelt,aber leider bin ich schon Ende Dezember auf die Bahn gegangen und habe da Programme wie 6x400 und 3x1000 gemacht-also da schon viel an Form verschossen,bzw.zu früh aufgebaut.Daher möchte ich jetzt mein Training periodisieren,wofür ja der Plan A prädestiniert wäre.Deshalb...
@brickmaster:erstmal beruhigt mich,dass die 1:13,wenn alles normal läuft,für eine 2:38 ausreicht.Andererseits,was war dein Hauptbeweggrund,den Elite-Plan zu verwenden?Der Plan A hat ja meiner Meinung nach den Vorteil,richtig lange M-Pace-Läufe bis zu 24 km zu enthalten,wohingegen die ja im Elite-Plan eher intervallartig gelaufen werden inklusive Tempoverschärfung.Andererseits kosten mich die Langintervalle im Plan A einiges an regenerationszeit.Das habe ich schon im Frühjahr gemerkt:Wenn ich Mittwoch 6x1000 in 3:10 gelaufen bin,ging am Samstag schon nicht mehr viel.Die Intervalle würde ich demnach also länger,etwa 7x1200,aber langsamer und mit kürzerer Pausenlänge laufen.
@corriere :D ie Idee,lange Testwettkämpfe in der Vorbereitung zwecks Leistungskontrolle zu absolvieren,halte ich für sehr klug.Was hälst du davon,die 2,5h LL-Läufe,die Daniels angibt,im Rahmen eines Marathons auf 35 km auszudehnen und dann mit Greifscher Endbeschleunigung zu machen? Denn die 2,5 Stunden sind wie ich find ezu kurz.Das ist ein Vorteil des Elite-Plans,wo von 29 km über 32 km bis zu 35 km gesteigert wird und die Trainingseinheiten mit M-Pace auch mal nahe an die 40 km rangehen.

Ihr seht,es fällt mir echt schwer,mich zu entscheiden.Ich will zum ersten Mal einen Plan nahezu pedantisch befolgen und möchte sehen,ob die Effekte,die Daniels beschreibt,wirklich eintreten.Hierzu werde ich maximal 3-4 Wettkämpfe mitnehmen udn wirklich alles auf den Marathon ausrichten.Aus diesem Grund ist da für mich so relevant,eine strukturierte,progressive Trainingsbelastung anzustreben.Würde ich die Peak reduzieren,könnte ich ja evtl.den ganzen Elite-Plan durchführen.Der Plan,die Einheiten zu verkürzen,ist sicherlich praktikabel,aber dann denke ich mir,kann ich auch direkt Plan A machen.

Jan

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Wenn ich Deine Zeilen so lese, dann weiß ich nicht, ob mein Vorschlag mit den WK echt so gut war! :confused: :wink:

Du solltest nicht in einem M-WK einen langen Lauf nach Daniels und die EB nach Greif unterbringen. Zu viel Mischmasch ist gefährlich. Sieh mal: Daniels geht davon aus, dass Du 2,5 Stunden läufst. Also legt er die Pace entspr. fest. Er ahnt nicht, dass Du im Anschluss nochmal Gas gibst.

Greif geht davon aus, dass Du moderat anläufst. Deshalb verlangt er von Dir bei der EB Vollgas. Er weiß nicht, dass Du vorher schon zügig läufst.

BEIDE ahnen im übrigen nicht, dass Du insg. 42 läufst.

Also so kann man natürlich viele Einheiten mischen und dabei einiges anrichten.

Aber grundsätzlich wollte ich mit den Testwettkämpfen erreichen, dass Du das Gefühl bekommst, dass Du auf den langen Strecken (länger als HM) nicht ungewöhnlich stark abbaust. Das würde Dich beruhigen und davor bewahren, was Du ja schon andeutest: Vor lauter Unsicherheit Kilometer kloppen weil man glaubt man braucht es.

Deine bisherigen Steigerungen sind schon heftig. Leider ist es so, dass man sich lange für unsterblich hält, auf wenn der Keim der Verletzung schon in einem zu wuchern beginnt. Wenn Du glaubst, dass Du eine 200er Woche ohne Schaden überstanden hast, weil sie vorbei ist und Du unverletzt bist, dann machst Du schon einige Fehler.

Vergleich das mal mit dem Marathon, den DU ZUM BEISPIEL mit einer Pace auf 2:25 angehst. Bei Kilometer 10 lebst Du noch. Hast aber schon verloren.

Also zügel Dich. Dann wirst Du es schafffen.

Ralph

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@JK... Mit Deinen Wettkampf-Zeiten kannst Du jetzt schon auf 2:35 trainieren, es ist aber durchaus vernünftig den ersten Marathon etwas defensiver anzugehen.

Ich wollte aber komplett was anderes ansprechen:
Was willst Du mit HM oder MRT? Warum gehst Du nicht nach Brackwede. Warum trainierst Du nicht mit gleichaltrigen dort, das was man in Deinem Alter gut trainieren kann: Schnelligkeit! Und das macht man auf der Bahn mit einem Trainer der Dich steuern kann. Du willst Dich noch einige Zeit um ein Paar Sekunden verbessern können, aber so wirst Du bestimmt nicht schnell, und ich spreche hier von richtig schnell, nie werden. Hermann ist schön und gut (und erzähle nicht, dass Du als Bielefelder die Strecke nicht kennst) aber was willst Du damit erreichen? Der Sansar ist mit Grundschnelligkeit und nicht mit Ausdauer zu schlagen. Und Höre nicht auf Deine ältere Lauffreude, deren Einstellung ich gut kenne, die "Unbestechlichen" für ihre 1000km/Monat bewundern... So was bringt Dich nicht weiter.

Und noch eine Sache: schicke Deinen Bruder auf jedem Fall nach Brackwede, sonst wird er noch lange alle 2 Woche von einem alten Sack wie mich auf den letzten 100m immer um 5-6s :zwinker2: abgehängt. Ihr beide seit sehr gut und fleißig, aber ihr braucht Grundschnelligkeit.

Gruß
Rolli

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Da muss ich zustimmen, hast entweder die von Rolli beschriebene Möglichkeit mit maximalen Kilometern und wirst vielleicht auch nen 2:3x Marathon damit laufen aber dann ist auch irendwann Ende. Du bist platt und schneller wirste auch nicht, dann versucht mans mit noch mehr Training zu verbessern und geht noch mehr dran kaputt.
Egal mit welchem Trainer ich mich unterhalte, jeder erzählt immer die gleiche Geschichte von solchen Athleten.

Such dir nen guten Verein/Trainer der bisschen mehr drauf hat als Steffnypläne und dann wird das was. Unterdistanzen ausbaun (800-3000), Kilometer deutlich reduzieren (kenne genug 31-32min Leute die nichtmal 100km die Woche laufen) und an der Technik und dem Laufstil arbeiten. (Vorallem das geht ohne Trainer nicht gut)
Im Winter schön Kilometer machen und Crossläufe mitnehmen. So hat jeder angefangen den man jetzt in Deutschland vorne sieht.
Ist kein einfacher Weg vorallem wenn man am besten schon morgen glatte 30 Minuten auf 10 und nen Marathon unter 2:20 laufen will (bin genauso alt und ungeduldig wie du, auch Neueinsteiger) aber so ist das nunmal. Es dauert seine 3-4 Jahre bis man richtig drin ist und wenn man alles richtig gemacht hat kann man das Level durchaus 10 Jahre halten und sich immer wieder aufs Neue verbessern.

In der Bielefelder Gegend kenne ich mich nicht so aus aber wenn Rolli Brackwede empfiehlt wird das wohl schon passen.

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@corriere:Ja ich denke,es wäre demnach am sinnvollsten,die 2,5 Stunden recht zügig anzugehen,um möglichst viele Kilometer zu schaffen,ohne sich zu überlasten.Sehr gut fand ich übrigens den Vergleich zwischen den 200 km-Wochen und dem zu schnell angegangenen Marathon,werde da einiges-besonders auch von der mentalen Einstellung-ändern müssen(weg von "Viel hilft viel").
@Rolli:Ich verstehe deine Einwände vollkommen.Ich versuche allerdings mal darzulegen,warum ich es der Meinung bin,mich jetzt schon auf lange Sachen zu spezialisieren:
1)Zunächst und als zugleich wichtigsten Punkt würde ich hier das Talent für die jeweilige Streckendistanz anführen.Ich habe jetzt schon Probleme,die 10 km in sub 34 zu laufen,wohingegen ich die zweite Hälfte im HM in etwa 34:20 gelaufen bin.De facto bekomme ich einfach keinen Druck auf die Straße,was sich auf kürzeren Distanzen noch verstärkt(5 km müsste ich in 16:02 laufen können,schaffe ich nie im Leben!).Jetzt könnte man natürlich argumentieren,dass es gerade darum trainingstechnisch relevant wäre,an der Grundschnelligkeit zu feilen.Aber dann müsste ich wahrscheinlich Abstriche auf längeren Distanzen machen-und die machen mir echt Spaß.
2)Den Gedanken,zu Brackwede zu wechseln,hatte ich auch schon oft.Wenn man aber mal das letzte 1500m-Rennen von denen sieht(3 Leute unter 4:10)und wie die mir auf allen kurzen Distanzen weglaufen,bemerkt man die riesigen Unterschiede.ich müsste mein ganzes training umstellen,würde auch schneller,aber die sind mir trotzdem meilenweit voraus-kurzum,die würde ich sowieso nicht mehr einholen,aber mein Langstreckentalent einbüßen.Andererseits ist T.H. glaube ich ein sehr fähiger Trainer und könnte mich auch im Langstreckentraining unterstützen.
3)Motivation:ich will beim Hermannslauf in den nächsten Jahren echt was reißen und dafür auch spezifisch trainieren.Da hat es sich einfach angeboten,jetzt auf Marathon zu trainieren,um dann mit hohem Kilometerniveau besser vorbereitet zu sein.
4)Schließt sich eigentlich an 2) an:Wir haben mit Krumsiek und Schröder Leute,die echt was drauf haben auf langen Distanzen und von denen ich profitieren kann.

Über eine Sache musste ich lachen :D ie Schulz-Brüder sind echt sowas wie die Stars bei uns im Verein.Ganz so schlimm wie bei denen,die ihre 10km-Zeit viermal laufen,ist es bei mir zum Glück noch nicht (ich schaffe die nicht mal 2x...)

Ich hab Tim schon oft gesagt,dass er zu Brackwede gehen sollte,weil in seinem Alter ja echt noch was zu "retten" ist.(ich denke,seine stärkste Strecke sind 10km,darunter und auch darüber variieren seine Zeiten)-aber er trainiert lieber nach Lust und Laune,was ich auch okay finde.

Und damit es nicht falsch verstanden wird:ich habe mich auch ein wenig im Thread 1500m-Training umgeschaut und habe echt Respekt vor den Einheiten,die da geballert werden.Aber ich könnte das nicht,ich brauche höhere Umfänge und moderate Intensität!

Jan

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Doch du kannst Mittelstreckler einholen, 4:10 ist auch keine Hürde die nur unsterbliche erreichen. Gutes Training und dann sitzt das auch nach 1-2 Jahren.

Sieh es mal so, wenn die so weitermachen übertragen die ihr Tempo auf die 10km, dann auf den HM und rennen dir letztendlich auch im Marathon einfach weg weil dir die Schnelligkeit immer fehlen wird.

Und du? Weiterhin 33er Zeiten, weiterhin keine Chance gegen Leute wie Sansar und auch ein Biehl hat noch mehr Tempo in den Beinen als du denken würdest mit seinem Alter.

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platinumsoul hat geschrieben:Doch du kannst Mittelstreckler einholen, 4:10 ist auch keine Hürde die nur unsterbliche erreichen. Gutes Training und dann sitzt das auch nach 1-2 Jahren.
Genau. Wo rolli Recht hat, hat er Recht. Was soll der Quatsch mit dem Marathon für einen 20jährigen Einsteiger.

Wenn du 800 m nicht magst (obwohl sich ja offensichtlich auch 45jährige da noch verbessern können), lauf von mir aus deine 120 - 160 km/Woche und konzentriere dich ein paar Jahre lang auf 5000 - 100000 m.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Dieses Zitat habe ich aus meinen 2 Jahre alten Faden kopiert...
Vincent v.G. hat geschrieben:Wenn Du mit dem Trainingsumfang weiter so hart trainierst, kann ich Dir heute schon sagen, läufst Du in 2 Jahren nicht mehr, Wenn Du nicht schon vorher durch Verletzung aufhören mußt. Nicht nur Dein Körper sondern auch Dein Geist wird Dir irgendwann sagen, "Leck mich" ich will nicht mehr. Warum willst Du schon mit 20/21 alles Erreichbare erreichen. Es wird für Dich keine Leistungssteigerung danach mehr geben. Aber die besten Jahre eines Läufer sind die um die 30 bis 35.

Ich will Deine Leistung nicht schlecht machen, im Gegenteil ich zieh den Hut. :daumen: :respekt2:
Aber verheiz Dein Körper nicht in 2/3 Jahren.
Behutsames Aufbauen über mehrere Jahre ist sinnvoller. Ich rede da von 5,6,7,8, Jahre.
Ich bin nach nur 1 Jahr Training (hatte bei 0 angefangen) auch sehr hohe Umfänge gelaufen (120-140km/Woche).., damit konnte ich zwar auf Anhieb meinen ersten HM in 1:17:59 laufen aber jetzt - 2 Jahre später merke ich das es mir gar nichts gebracht hat.

Ich möchte schon noch viel schneller laufen können und das geht wirklich nur wenn man sich behutsam mehrere Jahre lang aufbaut.

Ausdauersport ist eine langjährige Sache!
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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D.edoC hat geschrieben:Ausdauersport ist eine langjährige Sache!
So ist das.

Im Gegensatz zu manch anderen hier habe ich nicht pauschal etwas gegen hohe Umfänge.

Gleichwohl: Hör' auf Rolli. In Deinem Alter ist noch nichts verloren. Ich hab noch deutlich später als Du angefangen und lauf' jetzt auch unter 2 Minuten und hol mir noch die sub4 - und Du scheinst ja sogar ein bisschen so etwas wie Talent mitzubringen (was mit - zumindest bei längeren Sachen vollkommen fehlt). Wenn Du mal was reißen willst, dann ab nach Brackwede und rauf auf die Bahn. Zwei, drei, lieber vier Jahre Mittelstrecke - dabei büßt Du von Deinen Langstreckenfähigkeiten n i c h t s ein und kannst trotzdem immer mal am Ende der Saison nochmal nen Zehner oder HM laufen. Wenn Dein Nick auf Dein Alter schließen lässt, dann läufst Du womöglich mit 30 mal an die 2:20 ran und lachst darüber, dass Du Dir hier früher Ratschläge für 2:38 geholt hast. Auf dem Weg dahin bekommst Du dann irgendwann mal Knochenhautreizung, irgendeine Sehnenentzündung und hast ein paar Wettkampffrusterlebnisse - aber am Ende zahlt es sich aus. Das ist alles deutlich langwieriger und langfristiger, aber glaub mir, es lohnt sich - mehr, als jetzt kurzfristig eine, ja, beeindruckende, aber nur "relativ" herausragende Marathon-Zeit über's Knie zu brechen.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Es ist erfreulich, wenn sich so talentierte Leute für Daniels entscheiden. Ich denke, dass das Letzte, was Daniels wollte, war, dass Leute seine Beispielpläne stur befolgen. Er wollte damit lediglich zeigen, was mit seinen Methoden alles möglich ist, etwas die Phantasie anregen. Wichtig ist, dass Du jede Trainingseinheit bewusst läufst und weißt, was Du damit bezwecken willst. Wenn Du es nicht weißt, brauchst Du einen Trainer, der es für Dich weiß.
Die Diskussion um hohe Umfänge vs. Technik/Geschwindigkeit ist wichtig. Dennoch werde ich mich nicht auf eine der Seiten schlagen. Du hast sicher die Laufformel studiert. Da findest Du auch die Ankedote von der Läuferin, für die nur eine bestimmte Art von Training (ich glaube es waren Umfänge) gut waren. Also: Finde heraus, was auf Dich passt (aber Achtung: Das kann sich von Jahr zu Jahr ändern). Generell hat das Tempotraining den Vorteil, dass man damit auch etwas Kraft trainiert und Kraft ist in jedem Alter wichtig zur Verletzungsprävention - das ist auch so ein Danielsprinzip. Oft werden nicht die Schnellsten Sieger, sondern die, die sich vor dem Wettkampf nicht verletzt haben. Gleichzeitig mit der Kraft trainiert man auch die Technik und die hilft ebenfalls, Verletzungen zu vermeiden. Und Du hast selbst geschrieben, dass Dich die Wiederholungsläufe ein Stück weiter gebracht haben.
Vielleicht ist der sicherste Weg, wenn Du Dein Trainingstagebuch durchgehst (Du hast hoffentlich eines?!) und die unmittelbaren und mittelbaren Effekte (so nach etwa 6 Wochen) der Trainingseinheiten betrachtest.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Hallo,
sich erst die Schnelligkeit anzutrainieren und diese dann auf die langen Distanzen "mitzunehmen" scheint ja das gängige Prinzip zu sein.Was ist denn davon zu halten,2-3 Jahre recht große,aber verträgliche Umfänge zu laufen und dann von einem hohen aeroben Niveau aus die Unterdistanzen zu verbessern? Gerade dann müsste doch hartes,wirklich qualitatives Training besser verkraftet werden können als das jetzt noch der Fall ist(Und das scheint auch der Ansatz zu sein,den-natürlich in einem kürzeren Zeitraum,die einleitenden Phasen bei Daniels und Lydiard zu sein.Das das Ausdauertraining ein langwieriger Prozess ist,habe ich zwar teilweise bereits erfahren dürfen(bei vielen Wettkämpfen war ich einfach platt,aber wenns wichtig war,liefs gut!),aber ich hatte bis jetzt das Gefühl,dass es nahezu linear bergauf ginge,so als könnte ich mich immer steigern.Was mich so zur Langstrecke tendieren lässt ist,dass ich mich im HM im vergleich von September 11 und April 12 um 3 Minuten verbessern konnte,über 5km aber,so glaube ich zumindest-nicht proportional.

Ist es denn wirklich so,dass Marathon-Training langsam macht? Der Plan A ließe es z.B.zu,dass ganze ähnlich zu gestalten wie 10km-Training:1x Intervalle,1xTDL und der lange Lauf würde ja dann auch zügig und nicht im "Marathon-Schlappschritt" absolviert.Und dann könnte ich nach den Q-Einheiten nochmal 3-6x200er danach machen,das müsste ja auch eine höhere Grundschnelligkeit bringen.Zudem würde ich dann 1xdie Woche bei Brackwede mittrainieren,dafür dann eine Q-Einheit streichen(die machen da "klassische" Programme wie 12x400,von denen man dann ja auf längeren Strecken profitieren könnte bzgl.der Laufökonomie,wie von Überläufer angesprochen).Das Ding ist,und das hätte ich von Anfang an sagen müssen:Von unserem Verein aus findet eine Fahrt zum Berlin-Marathon statt,die haben mich schon angemeldet und ich war-wegen des Halbmarathons noch euphorisiert-so dumm vollmundig den neuen Vereinsrekord anzukündigen....
@D.edoC :D iese Geduld habe ich leider noch nicht.Aber was ich zumindest sagen muss,dass,auch weil ich mich ein wenig mit Trainingslehre auseinandergesetzt habe-ich jetzt eine bessere Mischung für mein Training gefunden habe.Vor einem Jahr z.B. hatte ich keinerlei Regenerationsläufe,aber auch keine richtig schnellen Intervalle.Ich bin mehr oder weniger alles gleich schnell,aber fast immer treshold gelaufen.Das hat sich dann bei einem Wettkampf so bitter gerächt,das ich schon substantiell umgedacht habe.Aber immer noch-und das ist wahrschienlich das Problem des Späteinsteigers,will ich viel laufen,wenn ich nur 2x die Woche schnell laufe.
@alsterrunner :D a kann ich direkt sagen :D ie Zeiten werde ich nie-oder nur unter allergrößter Anstrengung-(und da sehe ich eher die Gefahr,mich "abzuschießen" laufen.Da müsste ich doch sicherlich jetzt schon aus dem Stand die 100 in sub 13 schaffen können.Und dann gibt es diese Theorie von von Aaken(ich weiß,er genießt heutzutage nicht gerade den besten Ruf..,dass die Grundschnelligkeit tendenziell angeboren sei und sich nur die Ausdauer verbessern ließe...).Also wenn kürzere Strecken,dann ab 3000 aufwärts.

Aber ich will nicht immer nur dagegen argumentieren.Was haltet ihr von folgendem Ansatz:Ich laufe den Marathon in Berlin.Ich setze als Peak nur 160 km an(die werden in 18 Wochen nur 3xerreicht,das müsste gehen,Regenerationswochen haben dann 110 km).In Phase 2 gibt es Intervalle,die nicht ohne sind-aber bei zwei Tempoeinheiten reicht die Regenerationszeit sicherlich.Normale Dauerläufe und langen Lauf schnell und W-Einheiten integrieren.In den Phasen III und IV sind viele S-Tempoeinheiten dabei,bei denen man auf jeder Distanz ab 5km sicherlich Vorteile daraus ziehen kann (Bsp:6x1600 mit 1 min Pause,4x3 km mit 2 Minuten Pause oder auch 2x6 km mit 3 Minuten Pause),da einfach die Fähigkeit,ansteigende Laktatwerte zu tolerieren,erhöht wird.@Überläufer:das sind auch jene Einheiten,die mir-rückblickend betrachtet- im Bezug auf den Halbmarathon am meisten gebracht haben(Königseinheit war sicherlich:5km S-Tempo,3 min Pause,3km S-tempo,2min pause und 1,6km S-Tempo,letzte 400m dabei volle Pulle-gerade die Kombination von längeren Pausen zu kürzeren und dann auch angepassten Streckenlängen).Nach dem Marathon würde ich 2 Wochen Saisonpause machen und dann mit genuinen MD-Einheiten einsteigen,um in der Hallensaison vllt.mal 800 zu laufen,besonders aber 3000m.Ist das ein guter Plan?Oder sollte ich das mit diesem schlagartigen Wechsel lieber lassen?

Jan

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Hallo Jan!

Puh! Du haust aber ganz schön um Dich mit Plänen. Also von der M-Vorbereitung ins MD-Training zu gehen...? Ich befürchte zumindest, dass Du dadurch nicht optimal vorbereitet bist. Aber dazu fehlt mir nun wirklich die Kompetenz bei den MD. Bitte also Rat von anderer Seite.

Ich will nur 3 Punkte sagen:

1. Keiner der Dir Ratschläge erteilt, weiß was DU letztlich so für Prioritäten hast. Also nie Deine Lust und Deinen Spaß ganz außen vor lassen bei Deinen Entscheidungen. Ohne das ist alles nix! Aber trotzdem natürlich die Ratschläge gut durchdenken.

2. Die Wintervorbereitung (bei klassischer Periodisierung) kann man z. B. optimal für eine M-Vorbereitung nutzen. Du hättest auch die Chance, die Umfänge gut vorzubereiten. Anschließend kann man nach einer Regeneration dann Umstellen auf die kürzenren Langstrecken. Dann hat man gute Karten, sowohl den Spaß als auch die Wirkung des Trainings zu vergleichen.

3. Deine stärkeren Verbesserungen im HM ggü. 5K sind nicht Wirkung Deines umfanglastigen Trainings? Ich habe auch immer gesagt: "Ich bin mehr so der Ausdauertyp". Ja, aber woran lag es denn? Bin ja auch seit ich laufe immer nur durch die Gegend gejoggt mit viel Umfang.

Viele Grüße!

Ralph

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Du hast die Tendenz, nur portionsweise mit Information herauszurücken und mit Leerzeichen bei Satzzeichen recht eigenwillig umzugehen. Beides erschwert in unterschiedlichem Ausmaß, Dir Tipps zu geben.
Angesichts Deiner geringen Lauferfahrung und des bevorstehenden Wettkampfes ist der Plan A vielleicht nicht so schlecht. Überlege Dir gut, wie Du die W-Einheiten einbauen willst. Denke an die Phasen bei Daniels.
Zum anfänglichen Umfang: Du hast recht, wenn man eine Saison betrachtet. Da baut man zuerst Umfang auf und setzt dann Tempotraining drauf. Wenn Du aber den "Lebenszyklus" eines Läufers betrachtest, dann sollte das Tempotraining in der Jugend vorherrschen, denn das lässt sich in jungen Jahren noch trainieren. Da lässt sich zwar auch Ausdauer trainieren, diese bleibt aber im Alter als "einzige" trainierbare Fähigkeit zurück (es ist natürlich ein gradueller Prozess). Du wirst einen Marathon nie schneller laufen als 5 km. Wenn doch, machst Du etwas bei den 5 km falsch. So gesehen bestimmen die Unterdistanzzeiten die Zeiten auf den längeren.
Wenn Du das Training von Peter Snell hernimmst (Lydiard als Trainer), dann sieht man, dass er dem Prinzip "Umfangs- und dann Bahntraining" gefolgt ist mit Ziel 800 m.
Deine Zeiten über HM und 5 km werden von mehreren Faktoren bestimmt, nicht nur vom Talent (Gene), sondern auch vom Training, das Du zuvor absolviert hast. Es überrascht nicht, dass Du Deine Zeiten auf HM mit Schwellenläufen stärker steigern konntest als die auf 5 km.
Ich stelle mir die Wirkung von Training immer ungefähr so vor: Du hast eine Kurve, die Dein Tempo über den verschiedenen Distanzen darstellt. Diese kann man sich als Zwirn oder Gummiband denken. Das Training mit einem bestimmten Tempo bewirkt ein "Anzupfen" bzw. leichtes anheben an der Stelle des Tempos. Dadurch werden auch die "Nachbartempi" etwas angehoben. Wie stark und wie weit, hängt wahrscheinlich auch von der absoluten Geschwindigkeit ab (ist jetzt etwas kompliziert erklärt, aber ohne Zeichnung schwer darstellbar).
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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jk91 hat geschrieben:Hallo,
sich erst die Schnelligkeit anzutrainieren und diese dann auf die langen Distanzen "mitzunehmen" scheint ja das gängige Prinzip zu sein.Was ist denn davon zu halten,2-3 Jahre recht große,aber verträgliche Umfänge zu laufen und dann von einem hohen aeroben Niveau aus die Unterdistanzen zu verbessern?
Nicht so besonders viel, weil Deine Fähigkeit, schnell zuckende Muskelfasern auszubilden mit steigendem Alter abnimmt.
jk91 hat geschrieben:Gerade dann müsste doch hartes,wirklich qualitatives Training besser verkraftet werden können als das jetzt noch der Fall ist(Und das scheint auch der Ansatz zu sein,den-natürlich in einem kürzeren Zeitraum,die einleitenden Phasen bei Daniels und Lydiard zu sein.
Du befindest Dich aber noch in einem (Lauf)alter, in dem es nicht einmal "hartes, wirklich qualitatives Training" sein müsste. Wenn es Dir darum geht, wirklich etwas zu verbesser und einen qualitativen Schritt hinzulegen, liegt der Schlüssel in der Schnelligkeit.
jk91 hat geschrieben:Das das Ausdauertraining ein langwieriger Prozess ist,habe ich zwar teilweise bereits erfahren dürfen(bei vielen Wettkämpfen war ich einfach platt,aber wenns wichtig war,liefs gut!),aber ich hatte bis jetzt das Gefühl,dass es nahezu linear bergauf ginge,so als könnte ich mich immer steigern.Was mich so zur Langstrecke tendieren lässt ist,dass ich mich im HM im vergleich von September 11 und April 12 um 3 Minuten verbessern konnte,über 5km aber,so glaube ich zumindest-nicht proportional.
Beispiel von uns: Wir haben einen jungen Marokkaner in der Gruppe - quasi untrainierbar. Hat sich binnen kürzester Zeit vno 35 Minuten auf 32 Minuten glatt verbessert auf 10km und hat einen wunderbar, leichten Schritt - trainiert immer zwei Mal am Tag. Kürzlich hat er sein Glück über 1500m versucht - Ergebnis waren 4:26. Der Junge hat im Prinzip das Potential, irgendwann mal deutlich unter 30 Minuten zu bleiben - aber dafür müsste er sein 1500m-Tempo fast so weiterrennen. Glaubst Du, das wird passieren? (alles gute Zureden hilft übrigens nichts, der wird auf der LD bleiben)
jk91 hat geschrieben:Ist es denn wirklich so,dass Marathon-Training langsam macht?
Keine Ahnung. Aber es macht nicht schneller - jedenfalls nicht auf kurzen Distanzen.
jk91 hat geschrieben:@alsterrunner :D a kann ich direkt sagen :D ie Zeiten werde ich nie-oder nur unter allergrößter Anstrengung-(und da sehe ich eher die Gefahr,mich "abzuschießen" laufen.Da müsste ich doch sicherlich jetzt schon aus dem Stand die 100 in sub 13 schaffen können.Und dann gibt es diese Theorie von von Aaken(ich weiß,er genießt heutzutage nicht gerade den besten Ruf..,dass die Grundschnelligkeit tendenziell angeboren sei und sich nur die Ausdauer verbessern ließe...).Also wenn kürzere Strecken,dann ab 3000 aufwärts.
Ich halte dagegen und würde jede nur erdenkliche Wette mitgehen, dass Du ohne Weiteres binnen zwei Jahren sub2 auf 800m laufen würdest. Wäre ich Dein Trainer und würdest Du meine Ratschläge hören wollen (bewusst im Konjunktiv formuliert), würde mein Training für Dich an einem Tag in der Woche sehr kurze Sprints vorsehen (zB 50m locker anjoggen, 50m Vollsprint, 50m ausjoggen, davon zehn Wiederholungen) und am anderen Tag "längere" Intervalle von 200 bis 300 Metern. Nach einem guten Winter mit viel Crosstraining, Berganläufen etc. wäre damit ein Ziel für den Sommer etwas um 53-55s auf 400m für den Anfang mit langsamer Steigerung bis hin zu 800m.
jk91 hat geschrieben:Aber ich will nicht immer nur dagegen argumentieren.Was haltet ihr von folgendem Ansatz:Ich laufe den Marathon in Berlin.Ich setze als Peak nur 160 km an(die werden in 18 Wochen nur 3xerreicht,das müsste gehen,Regenerationswochen haben dann 110 km).In Phase 2 gibt es Intervalle,die nicht ohne sind-aber bei zwei Tempoeinheiten reicht die Regenerationszeit sicherlich.Normale Dauerläufe und langen Lauf schnell und W-Einheiten integrieren.In den Phasen III und IV sind viele S-Tempoeinheiten dabei,bei denen man auf jeder Distanz ab 5km sicherlich Vorteile daraus ziehen kann (Bsp:6x1600 mit 1 min Pause,4x3 km mit 2 Minuten Pause oder auch 2x6 km mit 3 Minuten Pause),da einfach die Fähigkeit,ansteigende Laktatwerte zu tolerieren,erhöht wird.@Überläufer:das sind auch jene Einheiten,die mir-rückblickend betrachtet- im Bezug auf den Halbmarathon am meisten gebracht haben(Königseinheit war sicherlich:5km S-Tempo,3 min Pause,3km S-tempo,2min pause und 1,6km S-Tempo,letzte 400m dabei volle Pulle-gerade die Kombination von längeren Pausen zu kürzeren und dann auch angepassten Streckenlängen).Nach dem Marathon würde ich 2 Wochen Saisonpause machen und dann mit genuinen MD-Einheiten einsteigen,um in der Hallensaison vllt.mal 800 zu laufen,besonders aber 3000m.
So, so...
jk91 hat geschrieben:Ist das ein guter Plan?
(ohne jetzt erster Vorsitzender im Fanclub absoluter Aussagen zu sein) Nein.

Ich verstehe Deine Faszination für den Marathon, lange Strecken und das ganze Zahlenspiel mit Wochenkilometern, Tempovorgaben für Dauerläufe etc. Hat eine Menge für sich. Langfristigen Erfolg wird Dir das im Moment nicht bringen - stattdessen Überlastungserscheinungen, Verletzungen und Zeiten, die weit unterhalb Deines Potentials liegen.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Regenerationswochen mit 110km ??
2x6km für Laktattoleranz ??
Wiederholungsläufe in langen Lauf integrieren ??

Junge was du brauchst ist ein Trainer.

Und was die Trainierbarkeit der Schnelligkeit betrifft: Das funktioniert bei mir sogar besser als die Ausdauer. Meine Referenzeinheit sind die 5x200 mit langen Pausen (3-5min). Anfang 2010 gingen die in 42 weg. Jetzt stehen da 30-32. Und ich hab immer noch ziemlich langstreckenorientiert trainiert...

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Hier kennen sich ja einige, finde ich gut, dass die dann konkretere Tipps geben. Ich habe jetzt die letzten Beiträge nicht gelesen, nur noch einmal allgemeiner: Jan, ich finde, dass jeder die Distanzen laufen darf, die er möchte. Und niemand hat eine Verpflichtung, die für ihn bestmöglichen Leistungen zu erreichen. Aber auch wenn Du Dich schon früh auf die langen Distanzen konzenrieren möchtest, interessiert es nicht, ob Du in diesem Jahr den Marathon in 2:35, 2:40 oder vielleicht sogar nur in 2:45 läufst. Interessant ist, in welcher Zeit Du den Marathon in drei oder fünf Jahren läufst.

Gruß

Carsten

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jk91 hat geschrieben:Nach dem Marathon würde ich 2 Wochen Saisonpause machen und dann mit genuinen MD-Einheiten einsteigen,um in der Hallensaison vllt.mal 800 zu laufen,besonders aber 3000m.Ist das ein guter Plan?Oder sollte ich das mit diesem schlagartigen Wechsel lieber lassen?
Man kann es nachvollziehen, dass Du Berlin nicht so einfach aufgeben willst oder wegen Verein- "Verpflichtungen" nicht kannst. Also macht das. Lass Dich aber beraten, weil Daniels, Steffny, Greif, Pfitzinger... keine gute Wahl für Dich sind. Der bester Trainer ist der alte, gute Heimtrainer.

Den Umstieg MRT/MD in der Halle habe ich letztes Jahr auch gemacht mit dem Unterschied, dass ich ohne besonderen zeitlichen Ambitionen in Amsterdam gelaufen bin. Deswegen würde ich Dir erst mal Wintertraining mit Brackwedern, empfehlen. Cross, Einstieg ins Tempotraining Berg usw. und nur 1-2 Wettkämpfe in der Halle. Erst nächstes Jahr kannst Du entscheiden wohin der Weg gehen soll:

Ein Held auf der Lokalseite der NW als Sieger beim Volkslauf in ... oder Platz 3 bei den Landesmeisterschaften.

Hast Du auch bemerkt, dass Dir hier keiner konkreten Ratschläge geben will/kann? Ganz einfach: das funktioniert auf Deinem Niveau nicht mehr gut und alles was kommen könnte sind sehr allgemein gehaltene Hinweise.

Viel Erfolg.

Gruß
Rolli

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CarstenS hat geschrieben:Hier kennen sich ja einige,
Carsten, nein, ich kenne Jan (noch) nicht.
Aber ich kenne die Bielefelder Laufszene etwas. Bin zufällig diesen Monat 2x gegen Jans Bruder gelaufen und als ich sah, wie ich, alter Mann, einen 17-jährigen in Endspurt überfliege... da braucht man kein Genius zu sein, um die Fehler im Training zu erkennen, was Jan mit seinem Thread hier auch bestätigt hat.

Gruß
Rolli

23
Hallo,
so,ich habe eben im Wald ein Fahrtspiel gemacht,im Rahmen eines mittellangen Dauerlaufs(80 min.)Belastungszeiten waren jeweils 3 Minuten,Entlastung 1 Minute in nicht zu langsamen Tempo.Das Gelände ist sehr profiliert (Hochschwarzwald).Ich habe während des Trainings versucht,einige eurer Ratschläge umzusetzen:Bergab bin ich sehr schnell gelaufen,habe dabei aber auf einen sauberen Schritt geachtet zwecks Schulung der Bewegungseffizienz.Bergauf dann so,dass es vom Empfinden her hart war-das müsste Kraft gebracht haben.Weil ich dann an einer Rasenfläche vorbeikam,habe ich 10x50 Meter Sprints integriert,mit 50 m Traben.Ich habe während der ganzen Einheit versucht,nicht in einen Wohlfühl-Schritt zu verfallen,sondern immer rund um die Schwelle zu arbeiten.Und ehrlich gesagt-ich kann mir kaum eine bessere Einheit vorstellen-Motorikverbesserung kombiniert mit ordnetlicher Gesamtkilometeranzahl.Also auch wenn ich den Marathon im September laufen werde,möchte ich mich schon mal bedanken für die ernsthafte Auseinandersetzung.Ich halte,um mich hier mal auf die von Harakiri geäußerte Kritik zu beziehen,doch einiges von diesem Mix aus längerem Lauf mit W-Einheiten und Schwellenintensität,dazu habe ich auch einen guten Artikel gefunden:http://www.la-coaching-academy.de/2007_ ... il3.php.Da ich aber sowieso noch Zeit habe,bis das entschärfte Marathon-Training losgeht(wie oben geschildert,kaum etwas extrem langsames,außer dem Regenerationslauf am Tag nach den Q2-Einheiten),würde ich gerne ein paar MD-Einheiten ausprobieren,schaden kanns nicht und erhöht sicherlich den Vorgeschmack auf diese Streckenlängen.Denn ihr habt Recht:Es ist einfach rational,die Schnelligkeit zu betonen(daher werd eich Steigerungen,auch während des Laufes,verstärkt einbauen) und auf jeden Fall nach dem Hermannslauf 2013 MD machen.Was jetzt noch im "Weg steht",ist der Marathon,an dem ich aber aufgrund der vereinsinternen Verpsrechen und weil ich sehen will,was da so "geht",partizipieren will.Ich gehe dann wahrscheinlich Freitag/Samstag auf die Bahn,was für ein Programm könnte ich da mal antesten(kenne nur Daniels W-Einheiten,die nicht extrem schnell und mit großen Pausen versehen sind)?Das mit dem Trainer verstehe ich und werde Brackwede kontaktieren.
Um mal ein oberflächliches(evtl.vorläufiges)Fazit zu ziehen:Marathon- ja,aber nur marathonspezifisches Training-nein.

Jan

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jk91 hat geschrieben:und auf jeden Fall nach dem Hermannslauf 2013 MD machen.
:nene:
Sorry, Du hast nur wenig verstanden. Deine Entscheidung. :winken:


Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:als ich sah, wie ich, alter Mann, einen 17-jährigen in Endspurt überfliege...
Ach Rolli, veralber die Leute doch nicht so! Ich weiß genau, dass du noch jünger bist als ich.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Rolli hat geschrieben: :nene:
Sorry, Du hast nur wenig verstanden. Deine Entscheidung. :winken:


Gruß
Rolli
Bedauerlicherweise: Ja.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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jk91 hat geschrieben:Hallo,
so,ich habe eben im Wald ein Fahrtspiel gemacht,im Rahmen eines mittellangen Dauerlaufs(80 min.)Belastungszeiten waren jeweils 3 Minuten,Entlastung 1 Minute in nicht zu langsamen Tempo.Das Gelände ist sehr profiliert (Hochschwarzwald).Ich habe während des Trainings versucht,einige eurer Ratschläge umzusetzen:Bergab bin ich sehr schnell gelaufen,habe dabei aber auf einen sauberen Schritt geachtet zwecks Schulung der Bewegungseffizienz.Bergauf dann so,dass es vom Empfinden her hart war-das müsste Kraft gebracht haben.Weil ich dann an einer Rasenfläche vorbeikam,habe ich 10x50 Meter Sprints integriert,mit 50 m Traben.Ich habe während der ganzen Einheit versucht,nicht in einen Wohlfühl-Schritt zu verfallen,sondern immer rund um die Schwelle zu arbeiten.Und ehrlich gesagt-ich kann mir kaum eine bessere Einheit vorstellen-Motorikverbesserung kombiniert mit ordnetlicher Gesamtkilometeranzahl.
Durchaus eine gute Einheit. Nur darfst die Sprints am Ende nciht voll machen, weil die Trabpause sonst zu kurz wird.

Und dann kannst du beim nächsten mal z. B. im Fajhrtspiel mal 40s Belastung 2min Pause machen. Dann kannst du in der Belastung deutlich schneller laufen.

Mein Ratschlag: Immer mindestens zwei Einheiten pro Wiche, in denen du sehr schnell läufst, davon in einer:

1. Volle Sprints berghoch oder auf der Bahn mit guter Erholung. Anfangen mit 2 Sprints je 8s, vorher zum Aufwärmen gut eeinlaufen und 3 Steigerungen. Jede Woche 1-2 Sprinst addieren.

und
2. Etwas längere, dafür submaximale Sprints und Steigerungen, z. B. eben 8-15*40s im Fahrtspiel oder variierte Strides und Steigerungen.

Je mehr du dich daran gewöhnt hast, desto formeller musst du die Einheiten angehen, also genau auf WDH Zahl und Pausen etc achten, um dich zu steigern.

Eine weitere Einheit, die ich raten würde: Schnelle 200er auf der Bahn mit langen Pausen. Fang an mit 2*200. Pause 400m Gehen, ca 5' +. Lauf die 200er sehr schnell, aber kontrolliert, achte auf den Stil, auf Armarbeit, Abdruck, aufrechtes Laufen. Nicht voll sprinten,

in der 1. Woche 2*200
In der 2. Woche 3*200.
in der 3. Woche 4*200

Zeiten immer aufschreiben und hier posten. Im Normalfall bist du nach 6 Wochen erstaunt, wie schnell du die Dinger laufen kannst.

Alle diese Einheiten sollten NICHT hart sein. Sie sollten so gelaufen werden, dass sie deinen Umfang nicht nennenswert einschränken. Starte vorsichtig und steigere dich mit der Zeit

Vorher gut immer gut warm machen, gerne auch ein wenig Lauf ABC, immer Steigerungen vor den ganz schnellen Sachen!

Auch bei den anderen Langstreckentempoeinheiten mal mit intensiverem und längerem Warm-Up probieren. Möglicherweise fallen dir dann die Intervalle leichter.

Hallen MD- Saison: Würde ich bei deinen sonstigen Zielen keine Priorität einräumen. Durchaus einige Hallenrennen mitnehmen auf Distanzen von 400 bis 5000m, aber im Training nicht darauf fokussieren. Eher ausprobieren, wie weit du da mit deiner guten Ausdauer und allgemeinem Schnelligkeitstraining in einem modernen Grundlagentraining kommst.

Das in dem Alter die Priorität auf der Mittelstrecke liegen muss, ist pauschal völliger Quatsch. Auch die Marathonläufe und die Hermannsläufe werden dir nicht schaden, so lange du ein breites Tempospektrum in Training und WK abdeckst und oft genug sprintest. Du kannst noch auf jeder Distanz besser werden, und das könntest du auch probieren.

Zu Vereins- und Trainerwechsel kann ich mangels Kenntnis der Alternativen nicht viel sagen. Aber du musst dich in dem Umfeld eben wohl fühlen, im Idealfall wirst du individuell trainiert UND profitierst von einer leistungsstarken Gruppe.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Das in dem Alter die Priorität auf der Mittelstrecke liegen muss, ist pauschal völliger Quatsch. Auch die Marathonläufe und die Hermannsläufe werden dir nicht schaden, so lange du ein breites Tempospektrum in Training und WK abdeckst und oft genug sprintest. Du kannst noch auf jeder Distanz besser werden, und das könntest du auch probieren.
Das ist ungefähr so sehr Meinung, wie alles andere hier auch geäußerte. Ich erlaube mir mal die selbe Klassifizierung, die Du vornimmst: Völliger Quatsch.

"Muss" ist im freiwilligen Sport ohnehin deplatziert. Das steht immer unter der Prämisse, dass das Ziel eine ideale Entwicklung der eigenen Fähigkeiten ist. Verrat mir mal, wo die Steigerung im Höchstleistungsalter noch sein soll, wenn jetzt schon Wochenumfänge von 180 Kilometern geplant sind mit Regenerationswochen (sic) von 110km. Aber es ist natürlich verlockender, es allen Recht zu machen und dann den kurzfristigen Erfolg zu feiern. Vorausgesetzt, ich habe jemanden mit gutem Talent vor mir, der willens und motiviert ist, sein Glück im Leistungssport zu versuchen - dann wäre mein Ansatz immer, das rauszuholen, was sinnvoll zu machen ist - und zwar langfristig und altersadäquat. Und Marathon ist und bleibt ungeeignet für Einsteiger.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Einen 80'-TDL (Fahrtspiel war das nicht mehr) mit hartem Antritt am Berg mit sehr schnellen Bergabsprints, dazu noch 10x 50m Sprints (!!) mit 50m TP (!!!!!) als gut zu bezeichnen ist mehr als fraglich (ich verzichte hier bewusst auf die von Dir so gern benutzte und herabsetzende Bezeichnungen: quatsch und sinnlos) Eine Mischeinheit ist eine gute Trainingsform, aber man verbindet dabei nicht 4 so unterschiedlichen Trainingsziele in einer Einheit. Vor allem MD-Sprints in nicht ausgeruhtem Zustand... eine sehr mangelhafte Trainingseinheit.

Kennst Du den Hermannslauf? Seinen Profil und Termin? Kennst Du den Stellenwert des Laufes in OWL?

Es ist ein Kult hier und jemand aus BI wird sich nie halbherzig auf diesen Lauf vorbereiten... 12 Monate lang vorbereiten. Der Lauf ist terminlich so schlecht platziert, dass man MD-Saison vergessen kann, und die MD-ler hier immer ein Startverbot von ihren Trainern bekommen. Durch die Bergabpassagen, vor allem am Anfang des Laufes kommt es zu so starken Muskelkater nach dem Lauf, wodurch 2 Wochen danach keine schnelle Einheiten durchgezogen werden dürfen. Der Lauf verträgt sich nicht mit Mittelstrecke.

Hier gibt's nur Hinweise mit Betonung auf "kannst". Keiner kann Jan zu irgendwas zwingen. Entscheiden tu er selbst. Aber:

Von Dir als Trainer würde ich wenigsten einen Hinweis erwarten, dass es andere, besser und sinnvollere Trainingsmethoden als 200k/Woche mit einem Jahr Lauferfahrung gibt und ein Verein mit guten Heimtrainer einem Buch- bzw. Netzwissen vorzuziehen ist.

Gruß
Rolli

31
Hallo,
ich habe mich missverständlich ausgedrückt :D ie 10x50m waren nicht gesprintet,sondern immer noch recht kontrolliert.Insgesamt fand ich es dennoch richtig,jetzt ein Fahrtspiel zu platzieren,denn nach dem Hermannslauf hatte ich erst mal eine Woche Muskelkater(s.Rollis Beitrag oben) und habe nur moderat trainiert und wollte mich jetzt noch nicht dem mentalen Druck von Bahn-Intervallen aussetzen.Nach der Einheit(d.h.heute) hatte ich aber nicht das Gefühl,mich abgeschossen zu haben-also vom subjektiven Belastungsgefühl wars in Ordnung.

Das der Hermannslauf Kult ist,kann ich,obwohl ich 2012 das erste Mal mitgelaufen bin,vollkommen bestätigen.Die Berichterstattung vor&nach dem Lauf,die Stimmung(gerade auch bei uns im Verein).Und für mich wars eben besonders spannend,ob ich es noch unter 2 Stunden schaffe.Als ich die 1:59:xx auf der Uhr gesehen habe und wusste,dass es klappt,das war einfach hammer! Ist natürlich off topic,aber ich glaube,dass solche Erfahrungen echt wichtig für das weitere Vorgehen sind und auch zum Verständnis für meine Motivation,die Langdistanz nicht einfach aufzugeben.@alsterrunner:wie gesagt,finde ich vollkommen richtig,auf Schnelligkeit zu gehen(hört sich merkwürdig an,da ich das ja anscheinend nicht tue,ich werde aber ab jetzt darauf achten,Elemente einzubauen).Darüber hinaus merke ich,dass 180km-Wochen eh nicht drin sind-die Uni ist doch zeitraubender ,als ich zu Beginn des Semesters annahm.Maximum muss ich nochmals runterkorrigieren,was dann ja auch mehr Spielraum für Qualität ließe.(aber auch für Regeneration!).Ich will keinesfalls versuchen,es allen rechtzumachen und finde eine langfristige Trainingsplanung angebracht-gerade Geduld ist aber doch eine Fähigkeit,die man beim Marathon braucht und die ich erst über die Jahre hinreichend entwickeln werde.und ja:es wird vielleicht nicht das Optimum sein,aber es ist mir jetzt doch wichtig,den Marathon zu laufen.Den Vorschlag mit den 200er und 300er Intervallen will ich dennoch beherzigen-es kann keiner sagen,dass die dadurch gewonnene Kraft und Ökonomie schlecht sei.Die Einheit würde ich dementsprechend nachbereiten,was heißt:2-3 lockere Tage und vor allem in Wochen,wo sowieso am Wochenende als zweite Qualitätseinheit der lange Dauerlauf ansteht,der ja nicht sonderlich intensiv ist.Wie viele Wiederholungen wären angebracht-schnell mit langen Pausen müsste doch der Ansatz sein,um die schnell zuckenden Fasern anzusprechen?

Was ich an DerCs Beitrag konstruktiv finde,ist,dass er konkrete Vorschläge für Einheiten gemacht hat,die sich mit dem Langdistanztraining vertragen und dennoch Schnelligkeit entwickeln können.Samstag mache ich die 2x200 und werde im Verlauf der nächsten Wochen auch Fahrtspiele einbauen(da muss ich allerdings abwägen,ob es mit den vorgesehenen Trainingseinheiten vereinbar ist-würde das dann eher in Phase IV einbringen und evtl.während eines L-Laufs;evtl.auch einfach mal bergab etwas schneller) mit kürzeren Belastungsphasen,die ja auch psychologisch leichter zu laufen sind.

Ich muss im Hinblick auf Berlin Kompromisse eingehen-und das Resultat sind dann einfach Mischeinheiten.Wie schon weiter angedeutet,kann das bei längeren Läufen auch helfen,nicht "einzuschlafen".@Rolli:Ich sehe ein,dass das mit dem Heimtrainer am besten ist.Dann muss ich mir auch Gedanken wie z.B.:"War das eine gute Einheit" oder "lange Dauerläufe lieber schnell oder als Fettstoffwechsel" überhaupt nicht mehr machen.Ich habe Thomas Heidbreder eine Mail geschrieben,in der ich versucht habe,die Problematik eingehend darzulegen.In den Semesterferien werde ich auf jeden Fall mindestens 1x die Woche dort,also in Brackwede, zum Training gehen.

Insgesamt finde ich die sich hier entwickelnde Diskussion wirklich voranbringend,aber hoffentlich bleibts bei einer sachlichen Diskussion.Ich bin gerade erst am Anfang und da ist es klar,dass ich noch vieles falsch mache.Es ist nicht meine Intention,dass es hier deswegen zu Konfrontationen zwischen euch kommt.

.Besonders den Hinweis,dass man sich auf allen Distanzen verbessern kann und es nicht abwegig ist,auch jetzt schon Marathon zu laufen,wenn man die Schnelligkeit nicht vernachlässigt,finde ich erwähnenswert.Vielleicht können die Mittelstreckler hier noch weitere Vorschläge für die Gestaltung von schnellen,dazwischengeschalteten Belastungen machen.

Jan

32
alsterrunner hat geschrieben:Das ist ungefähr so sehr Meinung, wie alles andere hier auch geäußerte. Ich erlaube mir mal die selbe Klassifizierung, die Du vornimmst: Völliger Quatsch.
Wieso soll ein Langstreckentalent die Priorität auf die Mittelstrecke setzen? Hätte ein Wanjiru sich auf die Mittelstrecke konzentrieren sollen?

Pauschal ist die Mittelstreckenempfehlung quatsch, das ist offensichtlich, egal auf welchem Niveau man dagegen polemisiert.

Wenn dagegen eine breite Platte an Streckenlängen probiert wird, kann man auch erkennen, wo die größten Möglichkeiten liegen. Nichts anderes habe ich vorgeschlagen.
alsterrunner hat geschrieben:Verrat mir mal, wo die Steigerung im Höchstleistungsalter noch sein soll, wenn jetzt schon Wochenumfänge von 180 Kilometern geplant sind mit Regenerationswochen (sic) von 110km.
Verrat mir mal, wo ich ihm hier zu diesen Umfängen geraten habe.

Und dann, was dagegen spricht, so viel zu laufen, wenn man dabei auch vernünftiges Tempotraining hinbekommt uns sich nicht kaputt macht. Es gibt durchaus Mittelstreckler, die im Peak 180k machen. Da kann man wohl kaum behaupten, dass es ALLGEMEIN für LANGSTRECKLER falsch sei.

Das für einige Läufer durchaus mehr als 180k/woche möglich sind, auch wenn sich das in D leider aktuell kaum jemand traut, sollte auch klar sein. Wenn die 180k/Woche jetzt passen sollten - was ich nicht behauptet habe - dann wäre es auch nicht so unwahrscheinlich, dass das auf 250k gesteigert werden kann.
alsterrunner hat geschrieben:Und Marathon ist und bleibt ungeeignet für Einsteiger.
Und du willst unsern Kandidaten mit seiner HM PB als Einsteiger definieren? Im Ernst? :confused:
Im Normalfall läuft er die 2h38 ohne sich kaputt zu machen.
Rolli hat geschrieben:Einen 80'-TDL (Fahrtspiel war das nicht mehr) mit hartem Antritt am Berg mit sehr schnellen Bergabsprints, dazu noch 10x 50m Sprints (!!) mit 50m TP (!!!!!) als gut zu bezeichnen ist mehr als fraglich (ich verzichte hier bewusst auf die von Dir so gern benutzte und herabsetzende Bezeichnungen: quatsch und sinnlos) Eine Mischeinheit ist eine gute Trainingsform, aber man verbindet dabei nicht 4 so unterschiedlichen Trainingsziele in einer Einheit. Vor allem MD-Sprints in nicht ausgeruhtem Zustand... eine sehr mangelhafte Trainingseinheit.
Meine Verbesserungsvorschläge zu den Pausen und dem Rest hast du aber gelesen, oder? Und wie kommst du auf TDL? Hat er hier das Durchschnittstempo oder die Anzahl der schnellen Abschnitte angegeben? Hab davon nix gelesen.
Und, oh Wunder, es stellt sich heraus: Die Sprints waren wohl eher nicht 100%.
Rolli hat geschrieben:Der Lauf verträgt sich nicht mit Mittelstrecke.
Habe ich auch nicht behauptet. Ich bin ja auch nicht davon besessen, dass jeder hauotsächlich Mittelstrecke laufen muss, nur weil ich das ab und an tue. :teufel:
Rolli hat geschrieben: Von Dir als Trainer würde ich wenigsten einen Hinweis erwarten, dass es andere, besser und sinnvollere Trainingsmethoden als 200k/Woche
200k/Woche ist ein Umfang, keine Methode. Ich habe nicht zu diesem Umfang geraten. Von dem Ziel ist unser Kandidat übrigens schon abgekommen, bevor ich hier eingegriffen habe,. Auch überlesen? Oder ging es dir nur darum, mich anzugreifen? :confused:

Und ich muss nicht jedes mal irgendwelche Banalitäten von wegen Verein und guter Trainer wiederholen, zu mal der Kandidat ja schon drüber nachdenkt, da eine Verbesserung zu suchen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich denke Mittelstrecke richtung 800m ist für dich aus deinen vorherigen posts gelesen nicht die richtige richtung.
An deiner Stelle, mit dem Talent und den Willen für die langstrecke würde ich mich JETZT auf den 5km so richtig austoben :)
Da gibt es genug qualitative Einheiten die deine Tempohärte verbessern und dich so auch in den späteren jahren auf den marathon vorbereiten. 1000/1000m Tempowechselläufe zB ;) einen schnell/die pause zügig (also immer noch schnell :D ) schau mal in den 5k theard da habe ich vor eineigen seiten (glaube ca.S37 einige einheiten gepostet die ich vor meiner 15:45 gelaufen bin)
Mein Trainer sagt übrigens jetzt shcon (bin 20) das der schnellikeitszug abgefahren ist. Also reines sprint und schnellikeitstraining eher eine TE die man vernachlässigen kann, die nichts mehr bringt... oder zu wenig =/
Lieber auf Tempohärte trainieren. Dazu kann man zB 6*400m machen oder 6*500--> es gibt verdammt viele einheiten die dich da gut nach vorne bringen können , da dein körper diesen "neuen" reiz ncoh gar nciht gewohnt ist.
Und dann wenn du auf den 5 verdammt schnell bist kannst du über die 10 den marathon rocken ;D

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jk91 hat geschrieben:Hallo,
und ja:es wird vielleicht nicht das Optimum sein,aber es ist mir jetzt doch wichtig,den Marathon zu laufen.
Keiner hier weiß, was das Optimum für dich ist und ob der Marathon dazu gehört. Das weiß auch der gute Heimtrainer erst einmal nicht, aber er hat die besten Chancen, das herauszubekommen, je mehr er über dich erfährt.
Bin mir relativ sicher, dass weder Marathon noch Hermann dir schaden. Aber mit einer gewissen Unsicherheit muss fast jeder Läufer rechnene, der seine beste Strecke noch nicht sicher festgestellt hat.
jk91 hat geschrieben: Den Vorschlag mit den 200er und 300er Intervallen will ich dennoch beherzigen-es kann keiner sagen,dass die dadurch gewonnene Kraft und Ökonomie schlecht sei.Die Einheit würde ich dementsprechend nachbereiten,was heißt:2-3 lockere Tage und vor allem in Wochen,wo sowieso am Wochenende als zweite Qualitätseinheit der lange Dauerlauf ansteht,der ja nicht sonderlich intensiv ist.Wie viele Wiederholungen wären angebracht-schnell mit langen Pausen müsste doch der Ansatz sein,um die schnell zuckenden Fasern anzusprechen?
Je schneller das Tempo, desto länger die Pausen und desto weniger Wdh.

Bei 100% Sprint ist meine Faustregel: 40-60s Pause pro 10 gelaufene Meter, also z. B.
2' - 3' Pause bei 30m Sprint
3'20 bis 5' Pause bei 50m Sprint.
6'40 bis 10' Pause bei 100m Sprint.

Je länger die Strecke, desto mehr hängt das von Sprintausdauer ab, da muss man dann evetl korrigieren und noch mehr Pause machen.
Bei Vollsprint Normalfall die Pause (oder zumindest den größten Teil) gehen oder stehen/sitzen zwecks besserer muskulärer Erholung.

Bei den klassischen Wdh a la Daniels hängt die Pausengestaltung und Anzahl sehr vom Trainingszustand ab, dazu gehören gerade bei den schnelleren WDH im 800m Tempo auch Sprintfähigkeiten.

Ich würde in deinem Fall für solche WDH etwa das aus der besten Langstrecken PB runtergerechnete Meilentempo benutzen und recht klein anfangen, z. b. 2*5*200. Wenn wie hier mit Sets arbeitet, hat man die Serienpausen als Sicherheitspuffer, falls man zwischendruch etwas überzieht, weil man z. b., die Pause zu schnell trabt. Außerdem kann man z. b. die Serienpause für einen Schuhwechsel nutzen, um nur einen Teil der Einheit in Spikes zu laufen, um sich langsam an diese zu gewöhnen.

jk91 hat geschrieben: Was ich an DerCs Beitrag konstruktiv finde,ist,dass er konkrete Vorschläge für Einheiten gemacht hat,die sich mit dem Langdistanztraining vertragen und dennoch Schnelligkeit entwickeln können.Samstag mache ich die 2x200 und werde im Verlauf der nächsten Wochen auch Fahrtspiele einbauen(da muss ich allerdings abwägen,ob es mit den vorgesehenen Trainingseinheiten vereinbar ist-würde das dann eher in Phase IV einbringen und evtl.während eines L-Laufs;evtl.auch einfach mal bergab etwas schneller) mit kürzeren Belastungsphasen,die ja auch psychologisch leichter zu laufen sind.
Die Fahrtspiele waren von mir nicht zwingend zusätzlich zum normalen Daniels Programm gedacht. Da muss man dann schon gut aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Aber der Übergang von den Strides zum leichten Fahrtspiel ist eben fließend. 4-5 Strides a 20-30s in einer DL-Einheit gehen meistens und helfen auch schon weiter, vielleicht auch ein paar Strides mehr.

Wenn der lange Lauf nicht hart ist, gehen oft noch zwei richtige Tempoeinheiten. Wenn man zwei harte lange Tempoeinheiten wie im Marathontraining häufig hat, muss alles zusätzliche meistens sehr genau dosiert werden, so dass es nicht zu sehr ermüdetet, aber dennoch hilft. Das ist imo gerade der Trick beim Sprint- und Schnelligkeitstraining für Langstreckler
jk91 hat geschrieben: .Besonders den Hinweis,dass man sich auf allen Distanzen verbessern kann und es nicht abwegig ist,auch jetzt schon Marathon zu laufen,wenn man die Schnelligkeit nicht vernachlässigt,finde ich erwähnenswert.
Im Marathon hat ein Umdenken stattgefunden - natürlich noch nicht bei allen. Im letzten Post habe ich mit Wanjiru argumentiert, man kann aber auch Anna Hahner oder Robert Krebs anführen, die zeigen, dass auch in Deutschland einige mittlerweile von der Idee abstand nehmen, dass man erst die Bahnkarriere ausreizen sollte, bevor man zum Marathon wechselt. Die Idee, dass eine Anna Hahner sich erst einmal auf Mittelstrecke konzentrieren sollte, grenzt ans Absurde.
Nite_Owl hat geschrieben:Ich denke Mittelstrecke richtung 800m ist für dich aus deinen vorherigen posts gelesen nicht die richtige richtung.
So wie ich das mitbekommen habe, ist ja die Umsetzung 10k zu Hm ziemlich gut und jk91 braucht eher etwas, um auf Touren zu kommen. Das spricht imo auch eher für ein Langstreckentalent.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Es geht hier wohl keinem darum, dass er die nächsten 10 Jahre auf der Mittelstrecke ausharren soll.

Aber auch die Hahners haben 2 Jahre Mittelstrecke trainiert in Kassel bevor es, zumindest für Anna, auf den Marathon ging. Die Beszeiten stehen bei nicht ganz schlechten 2:17 auf 800 und 4:38 auf 1500. Natürlich keine Topleistungen aber wohl vergleichbar mit ner Zeit knapp über 2min und um 4:10 bei den Männern.

Und lieber jetzt mal 1-2 Jahre eher Richtung Tempo gehen und Wettkämpfe bis 5k knallen (heißt ja nicht dass man alles andere gar nicht machen darf, 10er WK, Langstreckencross etc. kann man ja ruhig ab und an mal machen, Hallensaison find ich nicht sinnvoll bei Langstrecklern) und alles an Schnelligkeit mitnehmen was geht um dann in 4-5 Jahren richtig abzugehen und schnelle HM und natürlich auch M laufen.
Das einzige was hier nicht passt ist nunmal ein Marathontrainingsplan wo man den 3k oder 5k Wettkampf am Wochenende mit nem schönen 35er ersetzt. :D


Ob die 180km passen oder nicht kann man natürlich nicht sagen aber es geht auch mit (viel) weniger, warum also das Risiko eingehen? Das müsste man dann in Zusammenarbeit mit nem Trainer langsam rausfinden und rumexperimentieren wie das denn so bei knackigen 70km Wochen aussieht. Mehr machen kann man immer noch. Verletzungen verheilen lassen kann unter Umständen länger dauern. ;)

Mit Äthiopiern und Kenianern als Beispiele würd ich recht vorsichtig sein oder weißt du 100%ig dass sie nicht die 2% Überbleibsel von einem gnadenlosen Vernichtungstraining sind die es orthopädisch schaffen solch ein Hammerprogramm durchzustehen?

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platinumsoul hat geschrieben:Es geht hier wohl keinem darum, dass er die nächsten 10 Jahre auf der Mittelstrecke ausharren soll.

Aber auch die Hahners haben 2 Jahre Mittelstrecke trainiert in Kassel bevor es, zumindest für Anna, auf den Marathon ging. Die Beszeiten stehen bei nicht ganz schlechten 2:17 auf 800 und 4:38 auf 1500. Natürlich keine Topleistungen aber wohl vergleichbar mit ner Zeit knapp über 2min und um 4:10 bei den Männern.

Und lieber jetzt mal 1-2 Jahre eher Richtung Tempo gehen und Wettkämpfe bis 5k knallen (heißt ja nicht dass man alles andere gar nicht machen darf, 10er WK, Langstreckencross etc. kann man ja ruhig ab und an mal machen, Hallensaison find ich nicht sinnvoll bei Langstrecklern) und alles an Schnelligkeit mitnehmen was geht um dann in 4-5 Jahren richtig abzugehen und schnelle HM und natürlich auch M laufen.
Das einzige was hier nicht passt ist nunmal ein Marathontrainingsplan wo man den 3k oder 5k Wettkampf am Wochenende mit nem schönen 35er ersetzt. :D


Ob die 180km passen oder nicht kann man natürlich nicht sagen aber es geht auch mit (viel) weniger, warum also das Risiko eingehen? Das müsste man dann in Zusammenarbeit mit nem Trainer langsam rausfinden und rumexperimentieren wie das denn so bei knackigen 70km Wochen aussieht. Mehr machen kann man immer noch. Verletzungen verheilen lassen kann unter Umständen länger dauern. ;)

Mit Äthiopiern und Kenianern als Beispiele würd ich recht vorsichtig sein oder weißt du 100%ig dass sie nicht die 2% Überbleibsel von einem gnadenlosen Vernichtungstraining sind die es orthopädisch schaffen solch ein Hammerprogramm durchzustehen?
Amen.
&quot hat geschrieben:Das spricht imo auch eher für ein Langstreckentalent.
Die Einschätzung, ebenso wie konkrete Trainingshinweise aus der Ferne, ohne ihn jemals laufen gesehen zu haben, finde ich ausgesprochen mutig.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Ich versuche mal,eure Anregungen umzusetzen.Am besten dargestellt anhand einer exemplarischen Woche(orientiert sich am Plan A,Woche I der Phase II),die ich nach einer nun folgenden weiteren Grundlagenwoche so gestalten will:

Mo: mo:30 min,ab:50 min(etwa 16 km)
Di:3 km einlaufen,2x5x200,3km auslaufen(ca.10km)
Mi:mo:40 min,abends 60 min(um 20 km)
Do:70 min locker(15 km)
Freitags:3 km einlaufen,7x1200@3:20 mit 400m Trabpause,3km auslaufen(17 km)
Samstag:mo:10 km,abends 10 km
Sonntag:langer Lauf,2h@4:20-4:40(ca.27km)

Das wären dann,je nachdem wie schnell ich die Einheiten laufen würde,ca.120-130 km.Die Intervalle im 3:20er Schnitt sind laut Daniels 8-10 sec zu langsam(er gibt hier 4min-hart an,daher passen 1200-er ganz gut),aber es bringt mir im Hinblick auf eine substantielle Verbesserung wesentlich mehr,etwa im angestrebten 10km-Wettkampftempo zu laufen,um dann mehr Gesamtumfang in der Intervalleinheit zu realisieren und evtl.kann ich ja auch noch die Pausen verkürzen.Die im 3:10er Schnitt zu laufen,halte ich auch deswegen nicht für klug,weil ich in 18 Wochen in Topform sein will und nicht in 3 Wochen-ich könnte mich dann nur noch über deutlich längere Pausen in der Geschwindigkeit steigern,was wiederum den Zweck der Einheit verfehlt.

@nite_owl:Ich meine gesehen zu haben,dass du in deiner 5km-Vorbereitung auch lange Intervalle gemacht hast inklusive Pyramiden-ich finde,dass sowas sowieso viel zu sehr vernachlässigt wird.Dass ich z.B. über 10 km im Vergleich zum HM abfalle,könnte auch daran liegen,dass ich zwar mit 3:10er Intervallen die maximale Sauerstoffaufnahme verbessert und mit TDL die vL3 anheben konnte,aber viel zu wenig 10km wettkampftempo-spezifisch trainiert habe-daher jetzt der Versuch mit langsameren,aber längeren Intervallen.Den Tempowechsellauf könnte ich z.B. mal anstatt eines 20 min TDl machen,oder auch,wenn 2x20 min TDL mit 10 min L-Tempo auf dem Plan stehen,einmal genuinen TDL und einmal Tempowechsellauf in dieser Einheit durchführen.Außerdem hilft das extrem gegen die Monotonie,die Im Plan A in Phase 3 aufkommen kann,weil praktisch jede Woche und manchmal sogar 2x -1600m Schwellenintervalle auf dem Plan stehen.Die kann man auch gut ersetzen,evtl.durch einen 1000:600 m Tempowechsellauf?

@DerC:Ausgehend von meinem errechneten Meilentempo müsste ich die 200er in 34 sec laufen,bin allerdings im Dezember schon mal 12x200 in 34 gelaufen und das war nicht sehr anstrengend.Könnte ich hier evtl.schon mit 33 sec einsteigen?Auch die vorgeschlagenen 6x400 finde ich gut,auch hier-ähnliches Vorgehen oder schneller mit längeren Pausen?

Natürlich müsste ich solche Wochen im Rahmen der Phase III modifizieren,denn die obige Woche könnte man ja so wahrscheinlich auch innerhalb eines umfangslastigen 5-15km Training praktizieren(klassischer Aubau mit Wiederholungsläufen und Intervallen).Wenn dann z.B. ein 35er anstünde,würde ich die die schnelle Q-Einheit streichen und stattdessen an einen normalen Dauerlauf zum Beispiel 8x30 sec Steigerungen anhängen(diese dann evtl.am Berg).Die Intervall-Einheit fiele in Phase III sowieso zugunsten eines TDL im M-Tempo oder von Cruise-Intervallen raus.

In Wochen,in denen kein langer Lauf am Wochenende vorgesehen ist(und das sind einige,die Kilometer werden dann eher im Rahmen von Cruise-Intervalleinheiten "gesammelt")könnte ich obigem Schema aber bedenkenlos folgen.Des Weiteren hören sich die 120 km vielleicht viel an,aber ich glaube,ich kann das gut bewältigen.Die Intervalle sind nicht allzu schnell(ich finde es sowieso merkwürdig,dass hier in Phase 2 schon solche Sachen vorkommen,andererseits auch logisch,da die Betonung dann natürlich auf S-tempo in Phase III liegt und Phase II ja generell immer vom Tempo her die schnellste ist),dafür aber mit ordentlichem Umfang und als schnelle Einheit habe ich dann ja die 200er,die ich zudem mit adäquaten Pausen laufe,dazu nach ein paar Dauerläufen Steigerungen.

Jan

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alsterrunner hat geschrieben: Die Einschätzung, ebenso wie konkrete Trainingshinweise aus der Ferne, ohne ihn jemals laufen gesehen zu haben, finde ich ausgesprochen mutig.
Mutiger als die Empfehlung, die Priorität auf die Mittelstrecke zu legen, ohne ihn jemals laufen gesehen zu haben? :D

Jk 91 wurde hier teils in recht harscher Weise von seinen Marathonplänen etc abgeraten.
Wenn ich jk91 ein anderes Ziel rate, als das er sich vorgenommen hat, muss ich ihm die Kompetenz abstreiten, sich selbst besser einzuschätzen als ich ihn, bzw. mir die Kompetenz anmaßen, seine Stärken besser einschätzen zu können als er selbst. Das wäre mir wiederum etwas zu mutig, gerade weil ich ihn nicht kenne.

Und wenn ich das richtig verfolgt habe, bin ich bisher der einzige, der jk91 hier zu Trainingseinheiten geraten hat, die eine erste Diagnose ermöglichen, die helfen zu klären, ob die nötigen Voraussetzungen für die MD vorhanden sind. Statt auf eine solche Idee zu kommen, wird von einigen anderen mal ebenso geraten, den ganzen Fokus zu verschieben, mal eben so. Mutig. :D

Mal etwas weg von dem konkretem, zu dem Grundsätzlichen, von dem ich denke, dass es darum eigentlich geht.
Es gibt ja zwei grundsätzlich gedankliche Herangehensweisen:
Die eine ist die, dass man ein grundsätzliches Schema für alle nimmt, und alles was da nicht reinpasst, muss dann falsch sein. Vielleicht macht man hier und da mal ne kleine Anpassung, aber grundsätzlich gilt: Was nicht sein darf, kann nicht sein.

Und dazu gehört für einige eben ein relativ früher Marathon, relativ früh hohe Umfänge etc. Völlig egal, wie viele Menschen damit wie erfolgreich sind: Es kann nur Schema F geben, denn das macht man selber oder macht der Trainer, den man am meisten respektiert.

Dann gibt es die andere Idee, und das ist die der Individualisierung. Diese Idee berücksichtigt, dass jeder Läufer ein eigenes Experiment darstellt. Und diese Idee berücksichtigt, dass einen an Spitzenleistungen interessierten Trainer gerade die Ausnahmen interessieren und nicht die Masse. Gerade die besonders Talentierten interessieren uns. Und für die müssen wir die individuell passenden Lösungen suchen.

Wenn man sich dann Scheuklappen aufsetzt und den Vorstellungshorizont von vornherein auf Schema F und vielleicht noch Schema F2 beschränkt, ist das imo häufig kontraproduktiv. Dahinter steckt häufig eine Denkweise, die der Komplexität der Aufgabe nicht gerecht wird.

Training und seine Auswirkungen werden häufig vereinfacht und unterkomplex dargestellt, damit es einige eben leichter verstehen oder man zu leichter anwendbaren Modellen kommt. Man muss aber immer im Hinterkopf behalten, dass die Realität viel komplexer ist als diese Modelle und Darstellungen.

Vier und mehr unterscheidbare Ziele für eine Trainingseinheit, wie von Rolli kritisiert, sind eigentlich eher Normalität als Ausnahme bei vielen Einheiten. Es werden nur häufig nur ein oder möglicherweise wichtigste Ziel genannt, das bedeutet nicht, dass nicht mehr unterschiedlichen Ziele existieren. Gerade Daniels wird hier oft zu wörtlich genommen.

Eine weitere grundsätzliche Differenz besteht darin, ob man gewisse für das Trainingsziel nützliche Fähigkeiten eines Läufers linear hintereinander entwickeln kann oder non linear parallel.
Imo ist es heute recht einleuchtend, dass die lineare Periodisierung vielmehr Nachteile hat als die nichtlineare.

Möglicherweise besteht darin auch ein Grund für den Dissens: Den Marathon als Ziel habe ich hier ganz klar in Kombination mit einer nichtlinearen Periodisierung gedacht, möglicherweise habe ich mich da nicht klar genug ausgedrückt. Und in einer solchen Periodisierung sind natürlich andere Schnelligkeitsentwicklungen auf den Distanzen unterhalb des M. möglich als in der traditionellen linearen Herangehensweise. Weil wir in der nichtlinearen Periodiserung alle Qualitäten des Läufers parallel entwickeln.

Die Vorstellung, dass der Ausdauererwerb automatisch zu Lasten der notwendigen Schnelligkeit geht, existiert bei mir nicht. Die ist aber bei vielen anderen Läufern und Trainern vorhanden, oft verbunden mit der Angst, dass sich schnellzuckende Muskelfasern bei genügend Umfang ratzfatz in langsame verwandeln. Imo ist diese Angst nicht berechtigt, wenn durch das entsprechende Sprint- und Schnelligkeitstraining die Qualitäten der schnellzuckende Muskelfasern in hinreichendem Maße erhalten werden.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

41
DerC hat geschrieben:Mutiger als die Empfehlung, die Priorität auf die Mittelstrecke zu legen, ohne ihn jemals laufen gesehen zu haben? :D

Jk 91 wurde hier teils in recht harscher Weise von seinen Marathonplänen etc abgeraten.

[...]
Und dazu gehört für einige eben ein relativ früher Marathon, relativ früh hohe Umfänge etc. Völlig egal, wie viele Menschen damit wie erfolgreich sind:
Ich bin da auch skeptisch was diese einseitige Fokussierung auf den Marathon und das Marathontraining angeht. Bei einem so talentierten Läufer!
Nicht umsonst starten grundschnelle internationale Topläufer ihre Karrieren eigentlich niemals als Marathonspezialisten. :idee:

Und dann kommt mir auch noch Noakes in den Sinn, der warnend geschriben hat, man solle sich gut überlegen, wann man Marathon läuft, denn Jeder (oder zumindest die Meisten) haben nur eine Handvoll Spitzenmarathons in ihren Beinen. Zuviel Marathons hinterlassen oft irreversible Muskelschäden (er nennt das in Analogie zu den Boxern "punch drunk syndrome"), was mit den Jahren eine Unfähigkeit zu wirklich schnellem Laufen mit sich bringt.

Dann ist es aus mit Top-Zeiten -- endgültig.

Die hohen Umfänge sind an sich denke ich auch nicht das Problem.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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jk91 hat geschrieben:I
Mo: mo:30 min,ab:50 min(etwa 16 km)
Di:3 km einlaufen,2x5x200,3km auslaufen(ca.10km)
Mi:mo:40 min,abends 60 min(um 20 km)
Do:70 min locker(15 km)
Freitags:3 km einlaufen,7x1200@3:20 mit 400m Trabpause,3km auslaufen(17 km)
Samstag:mo:10 km,abends 10 km
Sonntag:langer Lauf,2h@4:20-4:40(ca.27km)
Jan, ich möchte nicht, dass Dein Thread wegen den sinnlosen Streitigkeiten so unter geht...

Die Woche sieht sogar sehr gut aus. Beinhaltet Schnelligkeit- und Schnelligkeitsausdauerakzente. Gut strukturiert.

Eigentlich verbitten sich, bis 2 Wochen nach dem Hermann, diese Einheiten und man macht in dieser Zeit nur ruhige DL und eventuell ein paar Rasensteigerunegen (Diagonale) oder ein lockeren Fahrtspiel in der Natur. Aber man merkt bei Dir, dass Du brennst und willst jetzt schon die Bäume ausreißen. Dienstagseinheit musst Du vorsichtig angehen (lese dazu die Ratschläge von DerC) weil Du damit keine Erfahrung hast. Am Besten immer unter Beobachtung (Trainer) und besser zuerst zu langsam und technisch sauber als zu schnell und nicht durchhalten (dass Du 26s laufen kannst ist uns schon klar, brauchst Du keinem im Training beweisen) Der Rest der Woche dürfte für Dich nichts neues sein.

Gruß
Rolli

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ich verstehe nicht so ganz, warum man jemandem, der sich für berlin vorbereiten will und offenkundig schon angemeldet sein muss, seine langstreckenleistungsfähigkeit im april eindrucksvoll bewiesen :beten2: und den ausdrücklichen wunsch geäußert hat, die marathondistanz zu rocken immer mit mittelstrecke ankommt und von 1500m zeiten orakelt :D . wenn ich das richtig gelesen habe, ist man mit anfang 20 ja nun auch schon etwas über den zenit des optimalen "schnelligkeitstrainingsalters" hinaus? naja ich bin jedenfalls kein experte für training und weiß auch nicht was jk's körper wegsteckt aber ich möchte dich ermutigen, deinen weg zu gehen :daumen: . pass nur auf, dass du dich nicht überlastest und dadurch eine lange trainingspause einlegen musst. die belastungen im laufe so eines ambitionierten programmes sind nicht zu unterschätzen.
Bild

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platinumsoul hat geschrieben:Aber auch die Hahners haben 2 Jahre Mittelstrecke trainiert in Kassel bevor es, zumindest für Anna, auf den Marathon ging. Die Beszeiten stehen bei nicht ganz schlechten 2:17 auf 800 und 4:38 auf 1500. Natürlich keine Topleistungen aber wohl vergleichbar mit ner Zeit knapp über 2min und um 4:10 bei den Männern.
Muss ich mal richtig stellen: Haben sie nicht. Von Beginn an standen die Langstrecken im Vordergrund - im Training und Wettkampf. Langstrecken habe sie von Anfang an fasziniert, ihr Trainer in Kassel hat ihr Talent dafür erkannt und sie haben schnell umgesetzt. - Die Mittelstreckenleistungen sind indiskutabel gegenüber ihren Langstreckenleistungen (bereits im ersten Laufjahr). Das Training zielte von Anfang an auf Tempohärte und Grundlage, nicht auf absolute Schnelligkeit.

Zum Thema: JK hat zweifelsohne ein Talent für Langstrecken. Die Frage ist nur: Verkraftet sein Körper (also Sehnen, Bänder, Knochen(dichte), ...) jetzt schon NACHHALTIG solche Umfänge und wo liegt PERSPEKTIVISCH noch Potential?

Jetzt zu sagen: "Mach halt mal Mittelstreckentraining!", wie das 90% aller späteren Langstreckler machen, halte ich für falsch und für zu einfach. Wie gesagt: Das Langstreckentalent ist nicht wegzudikutieren (wobei man auch wieder relativieren muss, welche Leistung bei welchem Laufumfang erbracht wurde).

Daher: Die generelle Trainingsausrichtung darf durchaus in Richtung Langstrecke gehen, Mittelstrecken- und auch Sprinteinflüsse sollten aber durchaus ein wichtiger Bestandteil sein und zwar mehr, als beim typischen Langstreckler, aber weniger als beim Mittelstreckler. Der Hauptfokus sollte aber auf der Entwicklung von Kraftausdauer und Tempohärte liegen, da hier wohl bei entsprechender Veranlagerung das Meiste herauszuholen sein dürfte.

Von den geplant hohen Umfängen bei so geringem "Lauflebensalter" halte ich jedoch nicht viel, da ich leider ein Beispiel für die gescheiterte Umsetzung dieses Konzepts in meinem Laufumfeld kenne (sorry, lange Aufzählung mit Anmerkungen folgt): Mit 15 zum Laufsport gekommen und gleich hohe Umfänge (140-180 km pro Woche, laut eigener Aussage: "Nach kürzester Zeit musste ich mich durch jeden Dauerlauf quälen.") gelaufen, mit 17 dt. Jugendmeister über 5000 m (zu dieser Zeit ein Schützling von W. Heinig - ein Trainer mit bekannt hohem Anspruch und einem Gespür dafür, Talente entsprechend ihren besonderen Fähigkeiten gezielt innerhalb kürzester Zeit aufzubauen (-> jetzt Trainer von u.a. den Hahners & Krause) - im hessischen Kader), zwei Jahre später die ersten, gravierenden Probleme (Sehnen, Muskulatur) => langer Trainingsausfall, dann erfolgreiche Wiederaufnahme mit Anfang 20 und erneut hohe Umfänge und Erfolge mit guten nationalen Platzierungen; nun mit 28 bereits die dritte Saison in Folge mit massiven Problemen und kaum durchgängigem Training (Infekte, Verletzungen).

Klar ist das nur ein Beispiel von vielen, aber man sollte dabei erkennen: Wir sind keine Kenianer, die im Jugendaufbautraining bereits mit fast einem Jahrzehnt mit 70-100 wöchentlichen Kilometern zur Schule und zurück aufwarten können. Uns fehlt diese metabolische und vor allem strukturelle Grundlage, egal wann wir mit dem Laufen (also das sportliche...) anfangen. Vor allem Anpassungen in Sehnen, Knorpel, Bändern, Muskulatur und Knochen benötigen Jahre. Verletzungen und somit längerfristiger Trainingsaufall sind meiste die Folge.

Ich plädiere also dafür, dass die Umfänge nicht zu hoch angesetzt werden sollten und stattdessen gerade in den ersten Trainingsjahren ein größerer Anteil am Training der allgemeinen und spezifischen Athletik sowie der Aneignung einer effizienten Lauftechnik zugewiesen werden sollte. (Welche Rolle das spielt, merke ich nun besonders in meiner ersten strukturierten Saison.)

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Hallo,
@Rolli,vielen Dank für die Einschätzung.Ich werde die nächste Woche auch noch mit Grundlagentraining verbringen und da einmal ein Fahrtspiel einbauen,wie es von DerC und dir vorgeschlagen wurde und evtl.einmal kurze Bergansprints machen.Ansonsten werde ich versuchen,nicht zu überziehen und die Dauerläufe ohne Pace-Angabe laufen,was ich auch weiterhin,bis auf den langen Dauerlauf am Sonntag beibehalten werde.Ja mit den 200ern,da bin ich mir auch nicht sicher.Man kann die ja offenbar "langstreckentauglich" trainieren,was dann wahrscheinlich hieße,nicht allzu schnell mit kürzeren Pausen oder eher auf Grundschnelligkeit,also den umgehrten Weg,Also in 26 sec laufe ich die auf keinen Fall,auch wenn ich(gut,habe 200er nur im Rahmen von Daniels W-Einheiten gemacht;z.B.5x(2x200+1x400 )200er von der Psyche-auf meinem niedrigen Grundschnelligkeitsniveau- einfacher zu laufen finde als etwas langsamere 400er.
@DerC :D ie Beispiele finde ich sehr gut gewählt.Mir fiele da spontan noch Stephan Freigang ein oder auch Christa Vahlensiek(Klar,das sind Profis,,,)Und dass die Trainingslehre wirklich so komplex ist,beginne ich erst jetzt in Ansätzen zu erfahren(am Anfang dachte ich,3xam tag laufen und Verbesserungen stellen sich immer von selbst ein.).Nur,was meinst du genau mit nicht-linear?Bedeutet dies,eben nicht mit einer klassischen 4x6wöchigen Periodisierung wie bei Daniels(obwohl auch hier ja W.S,I-Tempo in einer Woche vorkommen können) oder bei Lydiard zu arbeiten,sondern verschiedene Systeme innerhalb einer Woche zu belasten,somit also Schnelligkeit und Ausdauer gleichermaßen anzusprechen?
Das mit den hohen Umfängen/Fokus auf Ausaduerentwicklung wird ja auch bestätigt durch
Snell,also einem ehemaligen Top-Mittelstreckler:"It's a relatively simple formula," says Snell. "Develop endurance as early as possible. Developing endurance is difficult and time consuming. Developing speed is a relatively short process with a fairly strong genetic component."
Ein Zitat,was die Unsicherheit bei mir noch erhöht; aber irgendwie auch zeigt,dass offenbar immer noch nicht hinreichend geklärt ist,ob auf einer hohen Basis die Schnelligkeit aufzubauen ist(weil dann wahrscheinlich härteres Training möglich wird/bessere Regenerationsfähigkeit besteht) oder eine hohe Grundschnelligkeit praktisch nur noch "hochzuziehen" ist.Aber ein Dilemma,was- wie DerC ja bereits konstatiert hat-,elementar auf die Individualität von Training hinweist.
@runningdodo:Es ist ja nicht so,dass ich von nun an bei jeder ostwestfälischen Meisterschaft im Marathon teilnehme.Ich werde nur in Berlin laufen,und ich glaube,dass ich mit einer 18-wöchigen Vorbereitung,die 6xLäufe bis zu 35 km vorsieht,dazu 2-3 harte S-Tempoeinheiten mit einem Gesamtvolumen auch um 30-34 km,aber jetzt auch Schnelligkeitselemente berücksichtigt,orthopädisch gut gerüstet bin.Dennoch finde ich deinen Hinweis sehr hilfreich,dass man nur eine begrenzete Anzahl an guten Marathons zur Verfügung hat,und daher halte ich es gerade jetzt für essentiell,diesen Marathon entsprechend vorzubereiten.Gut ist schonmal,dass mcih dieses Thema hier von der "viel hilft viel2-mentalität weggebracht hat.Ich werde auch im Marathontraining Qualität vor Quantität setzen(das ist aber das gute im Plan A,dass viele Einheiten beides kombinieren) und ich weiß,dass ich besonders in Sachen Laufstil/-technik noch Reserven habe-ein Defizit,dass ich hoffentlich durch kontinuierlich schnelle Einheiten beheben/verringern kann.

Darüberhinaus werde ich eine breite Palettte an Wettkämpfen einbauen,ohne das die Anzahl der Rennn zu groß wird.Ich dachte an ein Spektrum von 4-30km,wobei ich längere Wettkämpfe zum Laufen im M-tempo nutzen werde.Die 4km-Rennen kann man im Sommer auf Texel gut laufen.
Hier auch mal meine frühe Wettkampfplanung:2.Juni Isselhorster Nacht(Kult!)
29.Juni Emmendinger Citylauf 10 km(hier versuche ich,aufbauend auf dem in den Vorwochen gelaufenen schnellen Tempoeinheiten und Intervallen im 10km-Wettkampftempo,eine neue Bestzeit aufzustellen.
Und dann werde ich eben 2-3 mal HM laufen,in denen ich dann M-tempo anstrebe,aber auch mal 1xvoll zur Leistungskontrolle.

Jan

46
aecids hat geschrieben:...
@ascids, volle Zustimmung.
Kleine Anmerkung:
keiner will hier, wie Christof andauernd behaupten versucht, Jan für die Mittelstrecke zu überreden, sondern sein Training von wilden Umfängen in ein strukturiertes Training mit Mittelstreckeakzenten unter Beobachtung von einem erfahrenem Trainer zu wechseln.

Gruß
Rolli

47
Rolli hat geschrieben:Kleine Anmerkung:
keiner will hier, wie Christof andauernd behaupten versucht, Jan für die Mittelstrecke zu überreden, sondern sein Training von wilden Umfängen in ein strukturiertes Training mit Mittelstreckeakzenten unter Beobachtung von einem erfahrenem Trainer zu wechseln.
+1
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

49
Ich finde ja einen Fokus auf Unterdistanzzeiten auch immer wichtig. Also konzentrier Dich ruhig erst auf 2:38 und auf gute HM-Zeiten, vielleicht mal einen 50er dazwischen. Dann in nicht allzunaher Zukunft erst Biel und der Rennsteig.. Western States 100 und UTMB können ja noch ein paar Jahre warten.. Also schon richtig, erstmal unten rum arbeiten und vor allem das machen, wozu das Herz einem rät :zwinker5:

50
Hallo,
ich habe gerade mit Thomas Heidbreder(Trainer von Brackwede) gesprochen.Auch er war der Meinung,dass sich eine Mischform im Training anbieten würde.Ich sollte jetzt im Hinblick auf einen schnellen 10er Ende Juni die Umfänge etwas reduzieren,aber dabei-mit dem Marathon im Hintergrund-die langen sonntäglichen Fettstoffwechselläufe weiterhin beibehalten.Er lässt 2x die Woche Qualitätseinheiten laufen,diese aber zumeist im angestrebten Wettkampftempo oder knapp darüber(lieber dann auch mal die Pausen verkürzen).Als weitere substantielle Einheit kommt am Montag ein gesteigerter Dauerlauf hinzu.Ich fand,dass sich sein Konzept sehr schlüssig angehört hat,besonders weil ich dann nicht mehr diese Trainingseinheiten wie 6x1000 "alles was geht"habe und neben Schnelligkeitsentwicklung z.B. mit Steigerungen und kürzeren Intervallserien auch weiterhin etwas marathonspezifisches Training machen kann.(wie z.B. den Dauerlauf am Montag auf 20 km ausbauen).

Des Weiteren solle ich erst nach dem Zehner ins genuine Marathontraining einsteigen.Ínsgesamt sähe der diesjährige Aufbau dann wohl so aus Januar-April eher mfangslastig&viele wettkämpfe;Mai-Juli Fokus auf Unterdistanzen;Juli-Ende September:Intervalle evtl.länger,Nutzung von Tempodauerläufen,längere Dauerläufe.

@Chri.S:gute Planung!
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