Der Mitte-Mai-Termin ist natürlich nicht ohne Tücken; heute hatten wir viel Glück mit dem Wetter - Nieselregen und sehr kühl - aber z.B. am Vorabend hatte es noch fast 30°C.
Die Startnummernausgabe erfolgt nur am Lauftag, ab 11:00 bis 16:00 - ich war zu Mittag dort und es gab kaum Wartezeiten, die Helfer waren zahlreich genug. Das ist bei immerhin ca. 3000 Teilnehmern (alle Bewerbe zusammen) keine Selbstverständlichkeit!
Der Start zum Hauptlauf + Staffel (4 x 2,5km) erfolgte um 18:00. Allein über die volle 10k-Distanz waren es ca. 1100 Starter, dazu die Staffeln - hier war auf dem ersten km die Strecke schon ziemlich eng. Zwar gibt es Nettozeitnehmung, dennoch musste man sehr aufpassen. Die Veranstalter hätten z.B. die Staffelläufer mit etwas Vorsprung ins Rennen schicken können, dann hätte sich das ganz gut entzerrt denke ich. Startblöcke für einen 10km-Lauf machen wahrscheinlich wenig Sinn?
Die Strecke war regennass, daher musste man den Blick meist zu Boden gerichtet lassen - teils recht tiefe Spurrinnen, in denen das Wasser stand, und rutschige Schienen und Kanaldeckel sowie Gehsteigkanten und 500m Schotter/Erdweg als Hindernisse verliehen dem an sich "brettlebenen" Kurs (weder Unterführungen noch Brücken) ein bisschen Pep. Leider konnte man so wenig auf die Stadt schauen; der Kurs wäre an sich ein sehr hübscher mit einigen Sehenswürdigkeiten am Rand. Gelaufen werden 2 Runden zu 5km, so kommt man nicht nur 2x an den zuschauerreicheren Stellen vorbei, sondern hat auch bei der 2. Runde bereits die Knackpunkte des Kurses im Kopf (gute Kurvenläufer können an vielen Stellen ein paar Sekunden rausholen). Die letzten 500m zum Ziel geht es durch die Altstadt (Kopfsteinpflaster) mit vielen Zusehern, das motiviert zu einem schönen Sprint ins Ziel in der Theresienstraße.
Der Lauf hat mir gut gefallen; alles war sauber organisiert. Die Streckenführung könnte in Details noch verbessert werden (wirklich nur Details, schreibe ich dem Veranstalter noch) aber an sich ist es ein schöner, recht kurviger Stadtkurs. Die Teilnahme war sehr kostengünstig (€11,--) und dafür wird wirklich eine engagierte Veranstaltung geboten. Man muss dafür nicht extra anreisen, aber wenn ein Läufer ohnehin vor hat, einen Urlaub in Tirol zu verbringen, kann er mit der Teilnahme hier keinen Fehler machen.
Mit meinem eigenen Lauf war ich sehr zufrieden; Zwischenzeiten gab es alle 2,5km und ich konnte jeden Abschnitt schneller laufen als den vorhergehenden, habe mich also bis ins Ziel hinein durchgehend gesteigert:
09:45, 09:26, 09:23, und die letzten 2,5km sogar in 09,05, also ca. 3:38 pro km. Das war schneller als ich gedacht hatte, vor allem weil ich im Ziel das Gefühl hatte, nicht wirklich fertig zu sein. Die langsamen ersten km sind natürlich auch auf das Startgedrängel zurückzuführen, aber als Marathon"profi" krieg ich es wohl auch nicht mehr aus dem System, die Läufe immer sehr ruhig anzugehen. Vor dem Lauf habe ich mich übrigens noch mit einem Südtiroler runnersworld-Forumskollegen getroffen, wir haben ein wenig zusammen aufgewärmt und auch er hat seine eigenen Erwartungen dann ordentlich unterboten 
