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Laufliteratur für Anfänger

Laufliteratur für Anfänger

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Hallo ihr Lieben Forumianer.
Einige von euch mögen vielleicht etwas schmunzeln, aber ich bin bekennender Leuchtstiftfetischist, Listenfan und ein absoluter Bücherwurm. Egal was ich tue, ich führe pingelig Buch darüber und eine Trainingseinheit ist für mich nicht abgeschlossen, bis ich die Daten ordentlich in eines meiner Logbücher eingetragen habe. Das mag für einige etwas obsessiv aussehen, aber mein chaotischer Kopf verlangt nach dieser Ordnung.

Nun genoss ich gerade eben noch meinen freien Tag mit meinem E-Book Reader auf dem Balkon und plötzlich dämmerte mir, dass ich noch immer kein Laufbuch besitze. Trainingsplan und Log sind da, aber ich habe doch tatsächlich keine Grundlagenliteratur, für mich ist das doch etwas seltsam.
Also habe ich die letzte halbe Stunde damit zugebracht, mir ein solides Grundlagenwerk zum Thema „Laufen für Einsteiger“ zu suchen und schlussendlich kam ich zum Schluss: Ich frage besser diejenigen, die auch Ahnung davon haben. Also:

Kennt jemand von euch ein gutes Buch das mir als Laufanfänger Grundlagenkenntnisse vermittelt, in dem sich gut schmökern lässt und das ich so zu sagen als kleines Nachschlagewerk zusätzlich zum Internet nutzen könnte?
Spontan würde mir „Natural running, Schneller, leichter - natürlich laufen“ von Matthias Marquardt sehr gut gefallen, obwohl es etwas kurz geraten ist. Oder sollte ich zum Bestseller des selben Autors „Die Laufbibel“ greifen, die doch mehr Themen behandelt…?

Liebe Grüsse und besten Dank schon mal für eure Hilfe von der, die sich nun wieder gemütlich auf den Balkon setzt. :D

PS: Falls ihr diese Frage schon hattet, tut es mir leid sie nochmals zu stellen. Leider habe ich über die Forumssuche nichts gefunden... :confused:

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Ich fand Marquardt sehr gut und wichtig für die Entwicklung eines sauberen Laufstils und damit der Verletzungsprophylaxe. Ich fand ihn aber vor allem gut als Ergänzung zu anderer Literatur, die Stärken von Marquardt liegen mE nicht in der Trainingsgestaltung, sondern in diesen medizinisch-orthopädischen Dingen... Er ist eben auch Sportarzt und nicht Lauftrainer.

Ich persönlich fand den Steffny, so stark kritisiert er hier auch ist, für das Erlernen der Grundlagen sehr gut, gerade weil er sich an die Einsteiger richtet.

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TriciaMarieMcMillan hat geschrieben:Egal was ich tue, ich führe pingelig Buch darüber und eine Trainingseinheit ist für mich nicht abgeschlossen, bis ich die Daten ordentlich in eines meiner Logbücher eingetragen habe. Das mag für einige etwas obsessiv aussehen, aber mein chaotischer Kopf verlangt nach dieser Ordnung.
Hallo TriciaMarieMcMillan,

herzlich willkommen im Forum :winken:

Was du da tust ist sicher weniger obsessiv als klug. Ein akribisch geführtes Lauftagebuch kann einen nachträglich zu Erkenntnissen führen, warum dieses oder jenes erfolgreich war, oder eben im Gegenteil, wenig gebracht hat. Auch beim Einsetzen von Beschwerden lässt sich eher ein Ansatz finden, wo man sich zu viel zugemutet hat. Und neben all dem geht von den wachsenden Laufdauern und Kilometersummen des Tagebuchs auch Motivation aus immer weiter zu trainieren ...

Aber du wolltest was zu Büchern wissen. Mit Marquardts Laufbibel liegst du vollkommen richtig, wenn es dir um gesundes Laufen geht. Darauf legt der Autor als Arzt naturgemäß den Fokus. Marquardt beschreibt neben dem Laufen eine Menge Übungen, die Beschwerden vorbeugen sollen. Wo es um das reine Ausdauertraining geht, haben mich seine Ausführungen nicht überzeugt. Er ist eben mehr Arzt als Trainer. Hier bist du mit Standardwerken (wie z.B. das Große Laufbuch von Steffny) besser bedient. In meinem Schrank stehen eine Reihe von Büchern und Büchlein zum Laufen. Auch auf die Gefahr hin nun dem einen von x Autoren, den ich da nicht stehen habe, unrecht zu tun: Vergiss all die kleinen, schmalen Bändchen. Da wird mit allerlei Tipps um sich geworfen, aber oft zu wenig erklärt.

Lies erst mal den Marquardt und dann noch eins von den größeren Laufbüchern, die das Thema eher bzw. mehr von der Trainingsseite her angehen. Das wäre meine Empfehlung.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hi,

ich hab den Marquardt, Steffny, Daniels...und ich muss sagen für Grundlagen und breites Wissen würde ich Stefny jederzeit Marquardt vorziehen. Marquardt legt doch sehr viel Wert auf Laufstil und natural running und da ist Stffny einfach breiter aufgestellt und auch besser strukturiert...

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Kann ebenfalls die Laufbibel von Marquardt empfehlen. Das Buch ist mir nach wie vor mehr wert als es im Handel kostet. Alles simpel und einprägsam erklärt mit dem Schwerpunkt darauf, sich nicht auf kurz oder lang zum Krüppel zu laufen .
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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MarkInNeuss hat geschrieben:Marquardt legt doch sehr viel Wert auf Laufstil und natural running und da ist Stffny einfach breiter aufgestellt und auch besser strukturiert...
Steffny mag für's leistungsbezogene Ausdauertraining gut sein. Im Bereich Biomechanik und Laufschuhe ist er leider ungefähr 1982 stehengeblieben - m.E. völlig indiskutabel für ein sog. "Großes Laufbuch".
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Mir hat der Steffny über meine Anfängerzeit geholfen, obwohl ich, als ich mich hier mal dahingehend geoutet habe, ziemlich Prügel bezogen habe, aber der Steffny ist klassische Einsteigerliteratur, geht sehr in die Breite und nicht so sehr in die Tiefe. Genau das richtige für mich damals als Anfänger. Dann habe ich Jack Daniels - The Running Formula, Tim Noakes - Lore of Running (beide englisch und eher nichts für Einsteiger) und Hubert Beck - Das große Buch vom Marathon. Letzteres ist wohl im Anspruch eher irgendwo zwischen Steffny und Daniels anzusiedeln und geht, was die Einführung in die Trainingslehre angeht, mehr in die Tiefe als Steffny, aber mit Fokus auf Marathon und Ultraläufe, auch wenn ein Kapitel auch 10 km-Training behandelt, was bei der Marathonvorbereitung auch bisweilen hilfreich ist. Darüberhinaus finde ich die Kapitel über die Prinzipien des Ausdauertraining allgemein sehr gelungen, so daß das Werk auch für mich als bekennenden Nicht-Marathoni interessant war, auch weil man mal ein paar Zahlen und Tabellen geboten bekommt, ähnlich wie im Daniels und alles nicht so nach Pi mal Daumen aussieht. Den guten Eindruck trüben allerdings (5. Auflage) üble Druckfehler in den Trainingsplänen, so ist die Pace im 10 km/48 min.-TP für den lockeren DL mit 6:39 angegeben (langsamer als der langsame DL :hihi: ), obwohl 5:39 schon eher hinkommen würde, wie ich meine.

Allgemein hat es mir sehr geholfen, TP verschiedener Autoren zu studieren (gar nicht mal unbedingt abzulaufen), um die Prinzipien und den Sinn dahinter zu verstehen. Dann kann man sich seine eigenen Einheiten zusammenstellen, ohne notwendigerweise die mühselige Rechnerei aus dem Daniels bemühen zu müssen. :D
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)

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Mein erstes (und bisher einziges) Laufbuch habe ich, kurz nach meinem Start, kostenlos aus einer Grabbelkiste erhalten. "Das komplette Buch vom Laufen", von James F. Fixx. Muss schon uralt sein - im Einband ist noch eine Widmung von 1986, geschrieben von einem Hans, der das Buch als "Läuferbibel" titulierte. Ob es ein typisches Einsteigerwerk ist, weiß ich nicht, aber es hatte eine enorme motivierende Wirkung. Auf das Kapitel "Sich nicht wie ein Idiot vorkommen" habe ich mich gleich als erstes gestürzt... :hihi: Es ist zwar sicher nur noch antiquarisch erhältlich und längst überholt, aber trotzdem ein schönes, umfangreiches Buch. - Die moderne Einsteigerliteratur ist dem allerdings gewiss vorzuziehen :zwinker5:

Steffny weiss wovon er spricht

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Gueng hat geschrieben:Steffny mag für's leistungsbezogene Ausdauertraining gut sein. Im Bereich Biomechanik und Laufschuhe ist er leider ungefähr 1982 stehengeblieben - m.E. völlig indiskutabel für ein sog. "Großes Laufbuch".
Was ist denn falsch bzw. worin bestand der Durchbruch im Jahr 1982, den Steffny verpasst hat?

Gibt es übrigens einen Blogeintrag o.ä. von Dir, in dem Du erklärst, wie und wieso Du Lauftrainer geworden bist? Mit Deiner Signatur machst Du ja in jedem Post auf Deine PBs aufmerksam, die doch recht drastisch von der Spanne abweichen, die ich von Trainern bisher kennengelernt habe.

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nniillss hat geschrieben:Was ist denn falsch bzw. worin bestand der Durchbruch im Jahr 1982, den Steffny verpasst hat?
1982 kam die Pronationsstütze auf den Markt. Damit war seit diesem Jahr das Laufschuh-Konzept "dämpfen, stützen, führen" vollständig entwickelt. All die Studien, die seitdem zeigten, dass dieser Ansatz nicht funktioniert, scheint Steffny offenbar nicht wahrgenommen zu haben.
Gibt es übrigens einen Blogeintrag o.ä. von Dir, in dem Du erklärst, wie und wieso Du Lauftrainer geworden bist?
Ich sehe keinen Bedarf, das auf persönlicher Ebene detailiert zu erklären. Ich liebe die Bewegung des Laufens als sanfte, gesunde Fortbewegung.
Mit Deiner Signatur machst Du ja in jedem Post auf Deine PBs aufmerksam, die doch recht drastisch von der Spanne abweichen, die ich von Trainern bisher kennengelernt habe.
Nimm die Angabe meiner PBs bitte als Hinweis darauf, dass Geschwindigkeitsmaximierungen für mich und die von mir geleitete Laufschule keine zentrale Bedeutung haben und - wenn sie denn passieren - eher als Abfallprodukt verbesserter Lauftechnik zu verstehen sind. Weil das Wort "Trainer" leistungssportlich vorbelastet ist, bezeichne ich mich lieber als "Lehrer".
Manchen Laufschülern - nämlich denen, die bereits technisch gut und gesund sind - sage ich, dass sie bei leistungsorientierten Lauftreffs besser aufgehoben sind als in meinem.

Beste Grüße
Martin
Die Laufschule Marburg
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

Danke schön

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Hallo
Danke für eure Tipps!
Ich habe mir zu den jeweiligen Büchern einige Reviews angesehen und glaube, dass ich zum Anfang zweigleisig fahren werde.
Fest steht schon mal, dass ich Marquardts Laufbibel lesen werde.
„Ich fand Marquardt sehr gut und wichtig für die Entwicklung eines sauberen Laufstils und damit der Verletzungsprophylaxe. […]die Stärken von Marquardt liegen mE nicht in der Trainingsgestaltung, sondern in diesen medizinisch-orthopädischen Dingen“
„Marquardt beschreibt neben dem Laufen eine Menge Übungen, die Beschwerden vorbeugen sollen. […] Lies erst mal den Marquardt und dann noch eins von den größeren Laufbüchern, die das Thema eher bzw. mehr von der Trainingsseite her angehen.“
„Alles simpel und einprägsam erklärt mit dem Schwerpunkt darauf, sich nicht auf kurz oder lang zum Krüppel zu laufen.„
Das klingt schon mal so, als wäre es genau das was ich gesucht habe. Da ich – wie einige von euch vielleicht schon wissen – noch immer etwas Übergewicht habe, kann ich wohl nicht genug Wert auf einen guten Laufstil und Verletzungsprophylaxe legen. Schliesslich will ich mir meine sportliche Zukunft nicht unnötig erschweren, weswegen ich meinen „vorübergehenden“ Laufstil sicherheitshalber schon von einem Sportarzt habe beurteilen lassen. Zudem lese ich grundsätzlich immer gerne medizinische Fach- und Laienliteratur.
Ich habe gesehen, dass es eine Anfänger-Version gibt, befürchte aber dass mir diese nur kurz hilft. Eigentlich hätte ich am liebsten ein möglichst umfangreiches Buch, auch wenn ich vielleicht mit einigen Kapiteln noch nichts anfangen kann.
Könntet ihr mir vielleicht noch sagen, welche Version der Laufbibel ihr mir empfehlen würdet?
„Ich persönlich fand den Steffny, so stark kritisiert er hier auch ist, für das Erlernen der Grundlagen sehr gut, gerade weil er sich an die Einsteiger richtet.“
„[…]ich muss sagen für Grundlagen und breites Wissen würde ich Stefny jederzeit Marquardt vorziehen.“
„Steffny ist klassische Einsteigerliteratur, geht sehr in die Breite und nicht so sehr in die Tiefe.“
„Steffny mag für's leistungsbezogene Ausdauertraining gut sein. Im Bereich Biomechanik und Laufschuhe ist er leider ungefähr 1982 stehengeblieben“
Nun, leistungsbezogen ist mein Training nun leider noch nicht, da ich mich in der Aufbauphase befinde. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass Steffny eine gute Ergänzung zu Marquardt sein könnte. Ich werde mir das wohl mal genauer ansehen. Und das mit den Sportschuhen habe ich mir ohnehin sehr einfach gemacht und mich beim Sportarzt beraten lassen ^^
„Wim Luijpers - Gentle Running, war das Buch das mir ehrlich gesagt am meisten gebracht hat.“
Ich glaube, dass dieses Buch für mich momentan noch zu spezifisch sein könnte. Hinzu kommt, dass ich meist – und gerade im Frühling – etwas Probleme damit habe konsequent durch die Nase zu atmen (ich bemühe mich aber, wenigstens durch die Nase einzuatmen).
„Es gibt da auch ein neues Buch, das recht gut bewertet wird: […] von Lutz Aderhold und Stefan Weigelt„
Hmm, dazu habe ich erstaunlicherweise nicht viele konkrete Infos gefunden, werde es mir aber mal ansehen wenn ich es finde.
„Hubert Beck - Das große Buch vom Marathon. […] finde ich die Kapitel über die Prinzipien des Ausdauertraining allgemein sehr gelungen, […] auch weil man mal ein paar Zahlen und Tabellen geboten bekommt, ähnlich wie im Daniels und alles nicht so nach Pi mal Daumen aussieht.“
Ich glaube, dass das für mich im Moment noch zu viel sein könnte. Jedoch gefällt mir dieser statistische/wissenschaftliche Ansatz, weswegen ich sicher mal reinschmökern werde, sobald ich die Grundlagen gelernt habe.
„Allgemein hat es mir sehr geholfen, TP verschiedener Autoren zu studieren (gar nicht mal unbedingt abzulaufen), um die Prinzipien und den Sinn dahinter zu verstehen.“
Ich hoffe, dass ich nach dem Studium der Grundlagen auch davon profitieren kann, aber im Augenblick würde es mich wohl noch etwas überfordern. Ich bin also noch froh, wenn ich bei Trainingsplänen etc. geführt werde.
„"Das komplette Buch vom Laufen", von James F. Fixx. Muss schon uralt […] es hatte eine enorme motivierende Wirkung. Auf das Kapitel "Sich nicht wie ein Idiot vorkommen" habe ich mich gleich als erstes gestürzt...“
HA! Alleine wegen diesem Kapitel werde ich mich gleich auf die Suche nach dem Buch machen! ^^
„Ein akribisch geführtes Lauftagebuch kann einen nachträglich zu Erkenntnissen führen, warum dieses oder jenes erfolgreich war, oder eben im Gegenteil, wenig gebracht hat. Auch beim Einsetzen von Beschwerden lässt sich eher ein Ansatz finden, wo man sich zu viel zugemutet hat. Und neben all dem geht von den wachsenden Laufdauern und Kilometersummen des Tagebuchs auch Motivation aus immer weiter zu trainieren ...“
Genau das war meine Intention als ich mein Lauftagebuch begonnen habe. Gerade weil ich noch blutiger Anfänger bin halte ich es für wichtig mein Training zu dokumentieren um mich selbst zu kontrollieren aber auch, um meinem Arzt bei allfälligen Verletzungen die Arbeit zu erleichtern ;-) Ich habe auch schon gelernt, dass ein Training bei leichter Erkältung für mich eher wenig sinnvoll ist (Stuurheit siegt leider doch nicht immer über den Körper, Mist!).
Ehrlich gesagt hatte ich zu Beginn noch gar nicht daran gedacht, dass mir das auch „emotional“ weiterhelfen könnte, aber wenn ich so durch die Seiten blättere und so meine Fortschritte beobachten kann, bemerke ich wie gut mir das tut. Gerade wenn ich nach einem in meinen Augen nicht so erfolgreichen Training zurückkomme, hilft es enorm zu sehen, dass man doch schon viel mehr geschafft hat als man in dem Moment wahrnimmt. Daumen hoch und ein breites Grinsen für das Lauftagebuch ^^

So, ich lege mich mal schlafen und wünsche euch eine schöne Zeit und besten Dank für die Buchtips!
Liebe Grüsse
Tricia

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U_d_o hat geschrieben:Hallo TriciaMarieMcMillan,

herzlich willkommen im Forum :winken:

Was du da tust ist sicher weniger obsessiv als klug. Ein akribisch geführtes Lauftagebuch kann einen nachträglich zu Erkenntnissen führen, warum dieses oder jenes erfolgreich war, oder eben im Gegenteil, wenig gebracht hat. Auch beim Einsetzen von Beschwerden lässt sich eher ein Ansatz finden, wo man sich zu viel zugemutet hat. Und neben all dem geht von den wachsenden Laufdauern und Kilometersummen des Tagebuchs auch Motivation aus immer weiter zu trainieren ...

Aber du wolltest was zu Büchern wissen. Mit Marquardts Laufbibel liegst du vollkommen richtig, wenn es dir um gesundes Laufen geht. Darauf legt der Autor als Arzt naturgemäß den Fokus. Marquardt beschreibt neben dem Laufen eine Menge Übungen, die Beschwerden vorbeugen sollen. Wo es um das reine Ausdauertraining geht, haben mich seine Ausführungen nicht überzeugt. Er ist eben mehr Arzt als Trainer. Hier bist du mit Standardwerken (wie z.B. das Große Laufbuch von Steffny) besser bedient. In meinem Schrank stehen eine Reihe von Büchern und Büchlein zum Laufen. Auch auf die Gefahr hin nun dem einen von x Autoren, den ich da nicht stehen habe, unrecht zu tun: Vergiss all die kleinen, schmalen Bändchen. Da wird mit allerlei Tipps um sich geworfen, aber oft zu wenig erklärt.

Lies erst mal den Marquardt und dann noch eins von den größeren Laufbüchern, die das Thema eher bzw. mehr von der Trainingsseite her angehen. Das wäre meine Empfehlung.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
bescheiden wie immer unser Udo.. :nick:

schau mal in seine Signatur und auf seine HP, da steht alles was Anfänger erst mal braucht (bevor man sich ein Nachschlagwerk kauft)und spezifische Fragen beantwortet er auch gern per PN, zumindest war es bei mir so wofür ich immer noch dankbar bin. Ich trainiere übrigens immer noch nach seiner Methode :daumen:

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Ich war heute zufällig in einer großen Buchhandlung hier in der Stadt und habe tatsächlich den Aderhold/Weigelt in den Händen gehalten, den ich vorher auch noch nicht kannte. Offenbar haben sie den gerade neu hereinbekommen. Mein Eindruck: Viel Text, wenig Bilder, wenig Diagramme, wenig Zahlen und, wenn ich mich nicht verguckt habe, keinen einzigen Trainingsplan. Das Kapitel über Ausdauertraining ähnelt etwas dem von Hubert Beck, auch wenn ich letzteres schon detaillierter behandelt finde. Positiv fand ich, daß dort Themen behandelt wurden, die ich sonst noch in keinem Buch gefunden habe (der Noakes ist da mal außen vor, da werde ich noch Jahrzehnte brauchen, bis ich den durch habe und qualifiziertes dazu sagen kann :D ). z.B. die Auswirkungen des Laufens auf die Psyche und die mentale Komponente des Wettkampflaufens. Da Dr. Aderhold offenbar Mediziner ist, gibt es naturgemäß einen sehr großen Teil über Krankheiten und Verletzungen, so detailliert habe ich noch selten jede erdenkliche Verletzung mit Namen beschrieben gesehen.

Fazit: Der Titel bietet durchaus einiges an neuen Inhalten verglichen mit den bekannten Werken.. Die Qualität des Inhalts kann ich natürlich beim Durchblättern nicht beurteilen. Ich habe ihn aber nicht gekauft, da er für mich zum Thema Trainingslehre, das mich persönlich am meisten interessiert, verglichen mit dem Beck kaum neues bietet, sondern das Thema eher etwas knapper und rein in Textform abgehandelt wird und das Werk zudem mit knapp 30 Euro auch noch das teuerste von allen ist. Für jemanden, der aber Antworten auf die Verletzungsanfälligkeit seines Körpers oder mentale Probleme sucht, könnte sich ein Blick in dieses Werk durchaus lohnen. Wie gesagt: "könnte". Ob das vergleichsweise relativ dünne Buch seinen Preis wert ist, kann ich nicht beurteilen.
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)

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@Martin: danke für die ausführliche Antwort! Du hast natürlich Recht, dass gutes Laufen nicht notwendigerweise sehr schnell sein muss. Viele Leute schielen sicherlich zu sehr nach Bestzeiten und lassen sich dann unnötig frustrieren, weil ein Lauf mal ein oder zwei Minuten länger gedauert hat. Also weiter viel Erfolg! Vielleicht sieht man sich ja mal beim Nachtmarathon.

Mit besten Grüßen

Nils

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Also meine Laufliteratur ist schon etwas älter. Ich fand/finde sie aber immer noch interessant. Gerade
für Anfänger.

Als Spartipp nenne ich dann mal das RW-Buch. :zwinker5:
http://www.amazon.de/Runners-World-Das- ... 351&sr=1-2

Dann natürlich auch nen Steffny aber günstiger.
Herbert Steffny: Perfektes Lauftraining - Schritt für Schritt gesund & fit: Von Jogging bis Marathon - Tausend Tricks & Tipps: Trainingspläne für Einsteiger und Profis - Mehr Lust am Laufen: Ausrüstung, Kräftigung und Stretching, Ernährung: Amazon.de

Davon scheint es auch eine neuere Version zu geben.
http://www.amazon.de/fun-Perfektes-Lauf ... 200&sr=8-1

Nicht das ich mich an irgendwelche Pläne halten würde. :D Trotzdem finde ich sie gut.

Falls Marathon das ziel ist, hilft eventuell noch
Richtig Marathon: Amazon.de: Wilfried Raatz: Bücher

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Ich kann auch noch ein Werk nennen, das mir das Laufen schmackhaft gemacht hat Laufen Sie mit!: Amazon.de: Dieter Baumann: Bücher

Kann mich aber nicht mehr wirklich an den Inhalt erinnern - jedenfalls hat es mich damals heiß gemacht und motiviert :) Um ausführlicher übers Laufen Bescheid zu wissen, habe ich dann Steffny gelesen... weiß jetzt nicht im Detail, wo er Schwächen haben könnte, ist mir auch wurscht. Ich les heute ab und an noch in dem Ding rum, einfach nur so.

Am wichtigsten, neben den ganzen Büchern, die wohl alle ihre Vor-und Nachteile haben, ist für mich immer gewesen, dass ich auch tatsächlich laufen gehe, ansonsten kann man zwar klug daher schwätzen und auf allerlei Fehler und Ungereimtheiten in verschiedensten Büchern hinweisen, für sich und seinen Körper tut man damit aber noch lange nix :zwinker5:

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nniillss hat geschrieben:Viele Leute schielen sicherlich zu sehr nach Bestzeiten und lassen sich dann unnötig frustrieren, weil ein Lauf mal ein oder zwei Minuten länger gedauert hat.
:daumen:
Zu einem gewissen Grad kann man diese Einstellung ja schon nachvollziehen. Irgendwie hat es mir auch immer Spaß gemacht, schneller zu sein als je zuvor. Im Vordergrund stand aber stets die Freude an der Bewegung selbst. Mittlerweile komme ich wegen der Laufschule ohnehin kaum noch dazu, für mich selbst zu trainieren und rechne nicht mehr damit, mich noch zu steigern.
Also weiter viel Erfolg!
Vielen Dank!
Vielleicht sieht man sich ja mal beim Nachtmarathon.
Das würde mich freuen. Bist Du dieses Jahr dabei? Der Nachtmarathon ist in Marburg ja das läuferische Highlight des Jahres, bei dem auch die Laufschule keinesfalls fehlen wird.

Viele Grüße
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

21
Hallo Tricia,

als Ergänzung zur Laufbibel kannst Du ebenfalls von Marquardt ergänzend und auch etwas zusammenfassend lesen: "77 Dinge, die ein Läufer wissen muss".
Ich hab das Buch durch, Du kannst es gerne geschenkt haben :)

Wenn Dich der eher wissenschaftliche Ansatz - wie Du schriebst - auch interessiert, dann kannst Du auch mal einen Blick in "Optimiertes Ausdauertraining: Trainingsplanung / Leistungsaufbau / Ernährungstips" von Georg Neuman werfen. Fand ich echt genial, auch wenn ich längst nicht alles 100% durchdrungen habe.

Viele Grüße
Oli

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Hallo
„[…] schau mal in seine Signatur und auf seine HP, da steht alles was Anfänger erst mal braucht (bevor man sich ein Nachschlagwerk kauft)und spezifische Fragen beantwortet er auch gern per PN, […]“
Wow, ich habe mir gerade eben seine HP angesehen und werde mir mit Sicherheit die Zeit nehmen das alles durchzulesen. Super, dass sich jemand so viel Mühe gibt anderen zu helfen etwas zu lernen!
„Ich war heute zufällig in einer großen Buchhandlung hier in der Stadt und habe tatsächlich den Aderhold/Weigelt in den Händen gehalten, […] Für jemanden, der aber Antworten auf die Verletzungsanfälligkeit seines Körpers oder mentale Probleme sucht, könnte sich ein Blick in dieses Werk durchaus lohnen.“
„Also meine Laufliteratur ist schon etwas älter. Ich fand/finde sie aber immer noch interessant. Gerade für Anfänger.“
„Ich kann auch noch ein Werk nennen, das mir das Laufen schmackhaft gemacht hat“
„als Ergänzung zur Laufbibel kannst Du ebenfalls von Marquardt ergänzend und auch etwas zusammenfassend lesen: "77 Dinge, die ein Läufer wissen muss".“
„Wenn Dich der eher wissenschaftliche Ansatz - wie Du schriebst - auch interessiert, dann kannst Du auch mal einen Blick in "Optimiertes Ausdauertraining: Trainingsplanung / Leistungsaufbau / Ernährungstips" von Georg Neuman werfen.“
Danke schön für die weiteren Tipps! Ich werde mir all eure Vorschläge noch mal ansehen, bevor ich nächste Woche in eine grosse Buchhandlung gehe. Ich weiss zwar nicht, ob die dort alle Bücher auf Lager haben, aber in einigen werde ich sicher noch etwas rumblättern können. Ich werde euch dann wissen lassen, welche Bücher in meine Sammlung aufgenommen wurden :D
„Ich hab das Buch durch, Du kannst es gerne geschenkt haben“
Das ist sehr lieb von dir! Ich könnte nie ein Buch verschenken (ich habe einen totalen Spleen darauf meine Buchsammlung ins Absurde zu treiben ;-) ). Aber ich denke, dass wir beide ziemlich weit voneinander weg wohnen und ich möchte dich nicht mit Postversand etc. bemühen.
„Am wichtigsten, neben den ganzen Büchern, die wohl alle ihre Vor-und Nachteile haben, ist für mich immer gewesen, dass ich auch tatsächlich laufen gehe, ansonsten kann man zwar klug daher schwätzen und auf allerlei Fehler und Ungereimtheiten in verschiedensten Büchern hinweisen, für sich und seinen Körper tut man damit aber noch lange nix“
Aha, wär hätte es gedacht? ;-)
In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute und gehe Laufen, aber nicht bevor ich euch allen nochmal von Herzen für die guten Tipps danken konnte: Danke!

23
Turbito hat geschrieben:Ich war heute zufällig in einer großen Buchhandlung hier in der Stadt und habe tatsächlich den Aderhold/Weigelt in den Händen gehalten,
...
keinen einzigen Trainingsplan.
Meine Bibliothek hat das Buch jetzt auch!
Die Trainingspläne sind im Internet: Aderhold-Weigelt Trainingspläne
Allerdings ohne Zeiten. Die kann man im Buch finden.
Auf S. 86 ist eine Tabelle mit Paces, die stark an Daniels erinnert. Die Werte sind sehr ähnlich.

Ich bin erst dabei das Buch zu lesen. Was ich gut finde ist, dass Aussagen oft mit wissenschaftlichen Artikeln belegt werden, sodass man das nachprüfen kann. Überhaupt macht das Buch einen wissenschaftlichen Lehrbuch-Eindruck. Alles hat Hand und Fuß und es werden keine esoterischen Thesen vertreten. Viel Neues wird der erfahrene Forenleser wohl nicht finden, aber man hat eigentlich alles kompakt in einem Buch.
Sicher eines der besten Lauf-Bücher überhaupt. Für Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen zu empfehlen.
Inhaltsverzeichnis kann man bei Amazon ansehen.

Recommended! :)
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

24
Eine Frage mal zum Buch, klingt ganz viel versprechend.
Ist es so, dass man nach Lektüre des Buches die aufgeführten Fakten weiß und mehr nicht oder erlauben einem die Fakten auch eigene Schlüsse zu ziehen bei Fragen die so direkt im Buch nicht beantwortet werden?
Mal als Beispiel (ein blödes, wie Beispiele nun mal sind): Zum Ende eines Wettkampfes merke ich dass meine Energie schwindet. Ich habe noch ein Traubenzucker dabei. Essen oder nicht? Wann frühestens? Das wird ja sicher so nicht explizit beantwortet. Aber vermittelt das Buch die nötigen Grundlagen um die Frage selber zu beantworten?

Danke schon einmal!

25
Da du nach der Lektüre des Buches recht gut über die Ernährungsphysiologie Bescheid weißt, solltest du die Frage dann beantworten können.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

26
Auf S. 138 steht:
"Die Pläne ... und die Trainingsprinzipien basieren auf den Ideen von Peter Greif (Greif 2001)."

Etwas widersprüchliches habe ich zu Tempoläufen gefunden.
Auf S. 91 steht:
"Tempoläufe werden unterhalb der anaeroben Schwelle gelaufen. ... Das Tempo dieser Trainingsform entspricht beim trainierten Langläufer etwa dem Marathontempo."

Andererseits steht auf S. 87: TDL = 10 km BZ + 15 s.
Dies würde in etwa Daniels entsprechen.
Das passt irgendwie nicht zusammen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.
Antworten

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