Mein eigenes Ergebnis (1:55.20) ist denn auch unter aller Kanone, und wie der große Dichter (Rilke) schon sagt: "Laßt uns das alles vergessen, sonst überholt uns die Scham"
Trotzdem ein kleines Berichtchen...Der Nebelhornberglauf startet am Marktplatz (bei der Kirche) in Oberstdorf (815 Meter hoch), führt ca. 700 Meter durch die Stadt bei leichter Steigung, dann in den Berg "hinein", und endet - nach ca. 10,5 km - an der Gipfelstation des Nebelhorn in 2220 Meter Höhe. Am Start fielen zwei Dinge auf: Erstens war es total sonnig und sauwarm, also ein deutlicher Wetterumschwung, über den ich in dieser Form nicht glücklich war. Unter Sonnenbeschuß bin ich noch nie ordentlich einen Berg hinaufgekommen. Zweitens waren lauter Super-Cracks am Start, diesmal noch schlimmer als in Kayh (Kirschblütenlauf im April). Kein einziger, keine einzige fiel figürlich aus dem Rahmen; ich glaube ernsthaft (ohne Koketterie oder sonstigen Käse), ich war diesmal der Dickste! Mein Hauptaugenmerk galt natürlich den weiblichen Figürchen, die allerdings die Tendenz hatten, in Begleitung eines männlichen zu sein. Ein Teilnehmer wartete mit einer Finesse auf, die man gerade bei einem Berglauf nicht unbedingt vermuten würde: Er lief barfuß. Ohne das lästige Gewicht seiner Schuhe landete er sicherlich weit vorne.
Ich hatte in Kayh etwas gelernt, und postierte mich dieses Mal ganz ganz ganz hinten. Und das war auch gut so
) Nun denn, der Startschuß! Wir zottelten los, durch die Stadt, dann begannen die ersten Steigungen, ich schwitzte bereits wie blöde. Wir passierten die bekannten Sprungschanzen - hier sind Bauprojekte im Werden, ganz offensichtlich im Hinblick auf die Ski-Weltmeisterschaften 2005 in Oberstdorf, für die schon längst geworben wird. Nach 20 Minuten war es soweit, ich gab meinen Laufschritt auf, ebenso mehr oder weniger meine "Kollegen" um mich rum. Wie gesagt, wir bildeten den Schwanz des Feldes, das Ende vom Lied sozusagen ;) Das Blöde war nur, daß ich von diesem Zeitpunkt an kaum noch ans Laufen kam. Was zunächst noch ein halbwegs gepflegter Bergwanderschritt war, verkam im Lauf der Zeit zu einem üblen Getrotte. Ich nahm mir vor, in einer solchen Verfassung nicht mehr an einem Berglauf teilzunehmen, denn es heißt doch immer noch LAUF, also sollte man über 50% der Strecke laufen (meine Meinung, seit heute ) ). Was soll ich viel schreiben, man schleppt sich halt so dahin. Im Internet las ich zu diesem Kurs mal den Begriff "Blutstrecke", was bei einer Steigung von durchschnittlich 14% (ohne das Einrollen) und gut 20% in der Spitze schon irgendwie seine Berechtigung haben mag. Aber bei einem Spaziergänger wie mir ist das Pathos unangemessen, überlassen wir das Blutvergießen den wahren Heroen, die die Strecke unter 1.05 Std. bezwingen :shock2: Bei mir floß jedenfalls kein Blut, nur viel Schweiß.
Aufgeben war eine Option, aber keine, die Spaß bringt. Es gab aber mit Sicherheit "Aussteiger", zwei habe ich selbst gesehen. Ziemlich weit oben mußte man noch durch einige Schnee- und Geröllfelder. Da kamen bereits einige der Semiprofis entgegen. Was positiv auffiel: daß sowohl diese Semiprofis als auch die Zuschauer die Leistungen von uns Schwächeren ebenfalls anerkannten und uns anfeuerten.
Irgendwann war man dann halt oben, ich hatte zwischendurch an allen drei Getränkestationen getrunken und jetzt keine Lust mehr auf Getränke. Mir war auch die meiste Zeit irgendwie leicht übel gewesen. Ich schaute noch den wenigen zu, die hinter mir ins Ziel kamen ;)
Das Wetter war natürlich für einen Rundumblick geradezu ideal, aber ich hatte doch noch ein wenig den Tunnelblick und konnte die Aussicht nicht richtig genießen. Nach einiger Zeit spazierte ich den Berg wieder komplett hinunter, weil ich Seilbahnen nicht mag!
Somit habe ich wenigstens heute ein bißchen was für die Ausdauer getan
) Außerdem war ich um 4.30 aufgestanden, was beweist, daß es doch geht, wenn ich nur will 
. Um 5 Uhr war ich weggefahren, um 5 Uhr nachmittags war ich wieder daheim. Trotz allem ein netter Ausflug, und: Ich war OBEN Jetzt habe ich erstmal die Schnauze voll, aber im Urlaub (August) will ich wieder mehr in die Berge, letztes Jahr war ich nämlich gar nicht! *jammer*
"Und gleich ob er den Berg verflucht, er könnte nicht ohne ihn leben" (in dreister Anlehnung an Reinhard Meys Bergmannslied)
Jürgen
Nachtrag: Jetzt hatte ich doch glatt die Greenie´schen Killerkühe vergessen; davon gab es eine Riesenherde! Mir schlottern jetzt noch sämtliche Knie!
[ Dieser Beitrag wurde von JuergenF am 04.07.2004 editiert. ]
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:stupid: 
Nur zum