Banner

2 Marathons in 5 Wochen, wie soll ich trainieren?

2 Marathons in 5 Wochen, wie soll ich trainieren?

1
Hallo Ihr lieben,

am 23.9 habe ich vor, beim Voralpenmarathon in Kempten zu starten(50Km), alles schön und gut, jedoch möchte ich auch unbedingt am 28.10 in Frankfurt laufen. Bis jetzt habe ich 3 Marathons gefinished. In Frankfurt möchte ich mir den Traum, von einer sub 3:10h, erfüllen. Kempten verbinden meine Freundin und ich, mit einem Wochenendtrip, den ich gerne mit dem Lauf am 23.9 abschließen möchte, zumal ich über 35€ Startgebühr, nicht meckern kann.

Allerdings stellt sich mir die Frage des richtigen Trainings. Wie soll ich rangehen, ist das alles realistisch? Wie lange die langen Läufe? Wie soll ich speziell nach dem 23.9 und vor dem 28.10 trainieren?

Habe leider keine Erfahrungen mit Distanzen Jenseits der 42Km.

Ein wenig zu mir: 21 Jahre Jung, M PB 3:20h, HM in 1:26:45, 10Km PB 37:44. Trainiere 4-6 mal die Woche, je nach dem. Noch dazu mache ich Triathlon.

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen. Danke schonmal.

Lg Kaya

2
Oh bei mir ist es noch dichter - erst am 30.09. in Berlin und dann noch in Frankfurt. Eigentlich war Frankfurt nicht geplant, aber ich hab da ja aus der BMW-Aktionen nen Freistart bekommen. Also sind es nur 4 Wochen. Ich bin sicher daß das geht - vielleicht etwas weniger lange Läufe in der Vorbereitung für Berlin, aber ich denke daß man nur einen von beiden voll laufen kann. Daher entscheide ich je nach Wetter welchen von beiden ich nur als Training laufe. Vielleicht wäre das für Dich auch eine Lösung. Dazwischen braucht man imho nur einen langen Lauf machen.

3
Hallo Daniela,

danke für die Antwort. Ich könnte den Voralpenmarathon einfach als einen längeren, interessanten und schönen Trainingslauf sehen :) . Wie schon beschrieben, liegt der Fokus einfach auf Frankfurt.

Dann müssen die langen Läufe in den 6-8 Wochen vor dem 23.9, einfach ein wenig länger sein, sprich 35-40Km aufwärts. Jedoch ist meine Sorge dabei, dass die Form für Frankfurt dadurch vielleicht verloren geht, oder ich 5 Wochen später einfach zu ausgebrannt bin.

Lg

4
Kaya90 hat geschrieben:Hallo Daniela,

danke für die Antwort. Ich könnte den Voralpenmarathon einfach als einen längeren, interessanten und schönen Trainingslauf sehen :) . Wie schon beschrieben, liegt der Fokus einfach auf Frankfurt.

Dann müssen die langen Läufe in den 6-8 Wochen vor dem 23.9, einfach ein wenig länger sein, sprich 35-40Km aufwärts. Jedoch ist meine Sorge dabei, dass die Form für Frankfurt dadurch vielleicht verloren geht, oder ich 5 Wochen später einfach zu ausgebrannt bin.

Lg
Darum habe ich ja empfohlen vorher WENIGER lange Läufe zu machen; damit dann später anzufangen als sonst. Dann ist man zwar für den ersten Lauf nicht optimal vorbereitet, aber der wird ja seinerseits nur als Vorbereitungslauf genutzt. Warum willst Du die langen Läufe denn dann länger machen ? Da gibt es eigentlich keinen Grund dafür. Gerade mit dem Vorbereitungsmarathon reichen Dir doch 30 km.

5
Kurze Antwort:
Ratgeber zweiter Marathon in Folge hintereinander Marathontraining Training Laufen Laufen Laufseminar Herbert Steffny

Etwas längere Antwort. Ich denke, Du musst erst mal ehrlich zu Dir selbst sein. Wie wichtig ist es Dir, den Traum von der sub-3:10 zu erfüllen? Der Voralpenmarathon ist da eine Störung. Nur weil er so billig ist? Oder ist der Traum gar kein so wichtiges Ziel? Bist Du bereit - willig und diszipliniert genug - in Kempten langsam zu laufen, quasi als langem Lauf. Oder wirst Du die letzten 30 Kilomter doch alles geben?

Also gibt es folgende Ansätze:
1. Frankfurt ist sehr wichtig. Kempten ist gestrichen. Trainiere nach Plan für Frankfurt.
2. Frankfurt ist wichtig, Kempten ist unwichtig, aber Du willst es machen. Es ist ok, dafür in Frankfurt ein paar Sekunden oder Minuten zu verlieren. Dann ersetzt Du einen langen Lauf durch den Lauf in Kempten. Keine weiteren Anpassungen, kein Carbonloading etc. Nur genügend lange Läufe bereits vor Kempten, damit Du durchkommst. 35km reichen, alles andere ginge auf Kosten des Tempotrainings. Nach Kempten weiter im Plan, wenn es Dir schlecht geht machst Du das, was man macht, wenn es einem schlecht geht (Pause, weniger, langsamer...). Das klappt nur, wenn Kempten kein 50km Tempolauf ist, sondern ein langer, langsamer Dauerlauf. (Ich könnte das nicht). Nachteil auch: wenn Frankfurt Sauwetter hat, Du krank wirst oder ähnliches dann hast Du quasi beide Läufe nicht optimal gehabt.
3. Du trainierst auf Kempten wie für einen Marathon voll nach Plan. Dass es 50 Kilomter sind, bedeutet nur dass Du im wettkampf selbst entsprechend langsamer läufst. Danach folgst Du dem Rat im Link oben in meiner kurzen Antwort.

6
Noch kurz zu meiner Erfahrung. Ich bin einmal New York sechs Wochen nach Berlin gelaufen. Bestzeit in Berlin, dann eine sehr gute Zeit in NYC. Trainiert nach Steffny für Berlin und dann gemäß seinem Rat oben.

Ähnliche erfahrungen waren ein Bergmarathon drei Wochen nach einem spontan eingeschobenen Marathon, ein flacher Marathon drei Wochen nach einem Bergmarathon etc.

Warnung: Achte unbedingt nach dem zweiten Marathon auf die Regeneration. Ich hatte immer zwei gute Läufe, aber oft Probleme mit dem Immunsystem nach.

7
Guten Abend Isarläufer,

auch dir, danke ich für die Ausführliche und interessante Antwort, die mich nun langsam zum nachdenken bringt. Nein, sicherlich geht es nicht um den geringen Startbetrag, meine Freundin und ich sind an dem Wochenende in der Umgebung, daher die Idee.
Es ist so, dass die sub 3:10h, von Frankfurt mir alles bedeuten, so zu sagen, ein kröhnender Saisonabschluss, auf den ich lange und hart hinarbeiten möchte, so wie ich es auch letztes Jahr getan habe und meine Zeit prompt von 3:39h(Mainz 11), auf 3:20h(Frankfurt 11, 5 Monate später) herunterschrauben konnte.
Ich trainiere sicherlich für meine Verhältnisse recht hart muss aber auch sagen, dass ich das sehr genieße, meine persönlichen Erfolge bestätigen mir das. Naja genug gequatscht, aber wie erwähnt, hast du mich zum grübeln gebracht. Ich habe einfach eine riesen Angst, dass es am 28.10 in Frankfurt dann in die Hose gehen könnte, aus welchen Gründen auch immer.

Ich sollte vielleicht doch den Marathon im September, durch 10Km oder HM WK ersetzen. Klar könnte ich diszipliniert langsam laufen, aber alles in allem ist es trotzdem ein Risiko. Sicherlich kann alles auch gut gehen, aber irgendwie muss ich dir recht geben...

Danke

8
Ich würde den Trainingsplan so aufbauen, dass Kempten der letzte lange Trainingslauf wäre. Kempten würde ich bewußt langsam laufen, auch wenn du vom Gefühl nach den Trainingswochen viel schneller könntest. Nach Kempten ein paar ruhigen Tage und dann noch zwei Trainingswochen durchziehen ,wobei ich nur noch einen langen Lauf zwei Wochen vor Frankfurt machen würde.

9
Mein Vorschlag geht in Richtung der 2. Variante von Isarläufer, aber doch etwas anders.

In Kempten schon ordentliche Marathonform haben, aber nicht 100%. Dann Kempten nicht voll laufen, aber schon zügig. Nicht langsam! Bei der Länge verlängert zu langsames Tempo einfach die Dauer des Laufs zu sehr. Das ist dann nicht wirklich weniger anstrengend. Also in Kempten etwa das Tempo der normalen langen Läufe, die nicht besonders langsam sein müssen (auf deinem Niveau sollte irgendwas zwischen 4'45 und 5'15 passen für flache Läufe, das Tempo in der Ebene musst du noch auf die 1250 HM umrechnen.).

Lange Läufe hängen vom Wochenumfang ab bzw davon wie gut du sie verträgst. Für den Marathon reichen 36-38km als längste lange Läufe, wenn du Kempten eh mit angezogener Handbremse laufen willst, brauchst du davor vielleicht auch nicht mehr. 35km sind aber keine magische Grenze.

Also nicht möglichst wenig lange Läufe vor Kempten, sondern so viele, dass die 50k dich nicht zerbröseln. Ich würde wahrscheinlich sogar versuchen, vorher auf 40k zu kommen, aber ich würde mir auch die 50k nicht aussuchen ... also nicht unbedingt relevant.

Insgesamt das Training aus Laufen konzentrieren. Radfahren und Schwimmen ist in der Marathonvorbereitung immer nur Notlösung. Also 4-6mal in der Woche LAUFTRAINING, wenn du das verkraftest.

Frankfurt dann Sub3 probieren, wenn bis dahin alles gut läuft. Sub 3h10 sollte bei deinen Unterdistanzleistungen und ordentlichem Training ja gar kein Problem sein. Wenn du wirklich bei Sub3h10 als Ziel bleiben willst, brauchst du dir auch nicht soo viel Gedanken zu machen.

Die Zeit nach Kempten kannst du nicht perfekt planen, da du die Erholung abwarten musst. Grob würde ich z. B. in etwa so vorgehen

Kempten -2 100% Umfang langer lauf 36-40k
Kempten -1 70-80% Umfang langer Lauf 30-35k
Kempten -0 vor WK minimaltapering
Kempten +1 (= Frankfurt-4) 30-50% umfang zur Erholung langer Lauf 25-30k
Frankfurt-3 ca 80% Umfang langer lauf 36-38k
Frankfurt-2 100% Umfang langer schneller Lauf 25-30k + E+A
Frankfurt-1 70-80% Umfang langer Lauf ca 35k
Frankfurt-0 Individuelles Tapering

Ohne Kempten ist es natürlich einfacher zu planen. Oder in Kempten den 30er laufen, das ist ein schöner Testlauf, den du in etwa bei Marathonbelastung absolvieren kannst. Aber wenn du Sub3 sowieso erst nächstes Jahr laufen willst, kannst du Kempten dieses Jahr ruhig mitnehmen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

10
Hi, dass Kempten 1700 HM hat weisst du aber? Ich empfand den Voralpenmarathon als wunderschön aber seeehr fordernd. Ich konnte den München Marathon vier Wochen danach leider nicht voll laufen und musste verletzungsbedingt 20 Minuten später als geplant einlaufen :-\
Ich versuche durch Training schneller schnell zu werden als durchs Alter langsam :)

PB: 5k: 19:07 // 10k: 40:04 // HM: 1:28.58,8 // M: 3:17:39
Ziele: 5k: 18:59 // 10k: 39:59 // HM: 1:29:59 // M: 3:14:59

http://www.feelinggood24.de/page-rauchstop.html

11
rost66 hat geschrieben:Hi, dass Kempten 1700 HM hat weisst du aber? Ich empfand den Voralpenmarathon als wunderschön aber seeehr fordernd. Ich konnte den München Marathon vier Wochen danach leider nicht voll laufen und musste verletzungsbedingt 20 Minuten später als geplant einlaufen :-\
Uuuuups .... wenn das so ein Hammerding ist, kannste meinen Vorschlag zum Vorbereitungslauf allerdings vergessen. Dann wird das nix mit nem guten Lauf in FFM. Da musste Dich wohl entscheiden.

12
Kaya90 hat geschrieben:Ich sollte vielleicht doch den Marathon im September, durch 10Km oder HM WK ersetzen. Klar könnte ich diszipliniert langsam laufen, aber alles in allem ist es trotzdem ein Risiko. Sicherlich kann alles auch gut gehen, aber irgendwie muss ich dir recht geben...
Genau, und dann höre auf DerC und laufe eine 2:58 in Frankfurt. So rasant wie du dich derzeit verbesserst, und da du jetzt schon eine 37er Zeit auf 10 km vorzuweisen hast, sollte das eigentlich klappenn.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

13
Kempten hat "nur" 1300HM nicht 1700HM :zwinker5: Macht die Sache aber nicht viel besser.
Du könntest in Kempten aber auch die 30km Strecke mit knapp 800HM wählen und ihn so leichter als langen Trainingslauf verbuchen.
Du müsstest dich dann aber zurückhalten können - was bei sehr vielen eben nicht klappt
Gruß Thorsten

14
Guten Abend zusammen und nochmal vielen dank für die weiteren Antworten.
Ist es denn möglich in Frankfurt die 3 Stunden Grenze anzukratzen? Die 37:44 sind vom 3.6. Ich muss dazu sagen, dass ich das Rennen schon als sehr fordernd empfand. Es hat wie aus Eimern gegossen, schon vor dem Rennen und es war kalt, vlt. wäre sonst ja noch ne knappe 37er Zeit sein gewesen.
Der Abstand zwischen beiden Terminen ist einfach noch das, worüber ich mit sorgen mache. Euer Zuspruch und die Tipps sid wirklich Klasse, aber sollte ich vielleicht doch lieber alles auf Frankfurt setzen und vielleicht 3:05 oder schneller anpeilen?

Ich kann ja zum Test, im August und im September ein paar 10er oder HM einstreuen, sodass ich ein Feedback habe.

Ein Trainingsplan habe ich auch noch nicht. Sollte ich da mal nach 3 Stunden Plänen schauen? Und welchen Umfang sollte der haben? Hatte für letztes Jahr einen 10 Wochen Plan.

Euch noch einen schönen Abend und danke nochmal.

Lg

15
Kaya90 hat geschrieben: Der Abstand zwischen beiden Terminen ist einfach noch das, worüber ich mit sorgen mache.
Der Abstand ist nicht das Problem. Ich bin häufiger 5 oder 6 Wochen vor dem Hauptmarathon einen relativ schnellen Marathon gelaufen mit Differenz 10 - 15 min (z. B. Steinfurt 2:57, 5 Wochen später Hamburg 2:48). Das geht schon. Das Problem für dich bei Kempten und Frankfurt wird die hohe und ungewohnte Belastung für dich sein. Laut Ausschreibung ist die Strecke 51,6 km lang, das sind fast 10 km mehr, als du bisher gelaufen bist. Ich hab mir mal die letzte Ergebnisliste angeschaut. Wenn du den Lauf als Trainingslauf machst, evtl. sogar etwas schneller, wirst du im optimistischen Fall 4 1/2 Stunden, wahrscheinlich eher in Richtung 5 Stunden unterwegs sein aufgrund des hügeligen Profils. Das werden in jedem Fall ziemlich anstrengende 4,5 - 5 Stunden sein. Du müsstest schon eine sehr gute Regenerationsfähigkeit haben, um das als Novum so ohne weiteres zu verkraften. Ich gehe eher davon aus, dass diese Belastung deine letzten 5 Trainingswochen beeinträchtigen wird.

Eine bessere Alternative wäre in der Tat der Lauf über 30 km.
Kaya90 hat geschrieben: Ist es denn möglich in Frankfurt die 3 Stunden Grenze anzukratzen? Die 37:44 sind vom 3.6. Ich muss dazu sagen, dass ich das Rennen schon als sehr fordernd empfand. Es hat wie aus Eimern gegossen, schon vor dem Rennen und es war kalt, vlt. wäre sonst ja noch ne knappe 37er Zeit sein gewesen.
Auch hier bin ich eher zurückhaltend in meiner Einschätzung. Eine hohe 37-er Zeit ist kein Garant für einen Marathon unter 3 h. Deine HM-Zeit ist relativ gesehen schwächer, das spricht für noch fehlende Ausdauer, was bei deinem jungen Alter (und vermutlich auch Laufalter) auch durchaus normal ist. Natürlich ist noch genügend Zeit, und das M-Training wird dich verbessern. Daher halte ich einen Marathon unter 3 h in Frankfurt durchaus für denkbar. Die bisherigen Zeiten reichen aber wahrsccheinlich noch nicht für unter 3 h aus. Ich würde an deiner Stelle in weiteren Wettkämpfen schauen, wo du dich hin bewegst.

Ob du nun nach einem Plan für 3:10 oder für 3 h trainierst, ist eher zweitrangig. Denn im Wettkampf läufst du nicht das, wonach du trainierst (oder nur zum Teil), sondern das, was du drauf hast.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

16
Guten Morgen Bernd,

ich werde einfach gezielt auf Frankfurt trainieren, das wird das Beste sein. So weis ich, dass in den letzten 5 Wochen vor dem Start, eigentlich nichts mehr kaputt geht.
Die ungewohnte Belastung könnte mir im Zweifelsfall doch einen Strich durch die Rechnung machen und dann stehe ich da.

Ich halte mich an meine Wunschzeit, sub 3:10h, mal schauen was bei herum kommt.

Lg

17
Kaya90 hat geschrieben:
Ich halte mich an meine Wunschzeit, sub 3:10h, mal schauen was bei herum kommt.
Es ist noch viel zu früh, eine endgültige Zielzeit festzulegen. Lauf noch einen HM als Test ein paar Wochen vorher, dann kannst du dich mit der Zielzeit auseinandersetzen, vor September brauchst du das nicht festlegen.

Gruß
C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
Antworten

Zurück zu „Trainingsplanung für Marathon“