Dies ist kein Laufbericht, eher eine Laufanekdote. Aber ich fand ich die Begebenheit amüsant und daher mitteilenswert.
Ich laufe ja im Verein, und da nehmen wir natürlich auch an Wettkämpfen teil: manchmal, um schnell zu laufen, manchmal der Geselligkeit wegen, manchmal in Mischform. Gute Tradition ist die Teilnahme an einem Staffelmarathon Anfang Juli; der Ort ist Wegberg ganz im Westen Deutschlands. Das ist genau eine solche Mischform mit Schwerpunkt auf Geselligkeit: ambitioniertere und gemütlichere Läufer teilen sich die 42,195 km auf. Es sind 8 Runden à 5 km zu laufen, wobei die Startrunde verlängert ist.
Da ich morgens ungern ganz früh aufstehe, hatte ich mich für 3 spätere Runden (also 15 km) angekündigt. So geschah es denn auch. In zügigem, aber nicht dem höchstem Tempo hoppelte ich, als meine Vorläuferin mich abgeklatscht hatte, los. Gegen Ende meiner ersten Runde schloss ich zu einem Läufer auf, der ein recht flottes Tempo drauf hatte. Als ich ihn passierte, erkannte ich an seiner Startnummer, dass er ein Einzelläufer war. Die gibt’s nämlich auch: arme Schweine, die keinen und keine haben, die ihnen die Last des Laufens nach vollendeter Runde abnehmen, sondern sich nur selbst die Ruheerlösung verschaffen können – aber erst am Ende.
Ich hoppelte weiter, beendete meine 3 Runden und schickte meinen Folge- und gleichzeitig Schlussläufer ins Rennen. Nach Auslaufen und etwas Klönschnack gedachte ich, mich meines Schweißes zu entledigen, auf dass die Riechepithel im feinen und empfindsamen Näslein des mir angetrauten Weibes nicht ob meiner Ausdünstungen ungebührend gereizt würden. Wie ich so meine Tasche aus dem Auto holte, wurde ich des vorher erwähnten und von mir passierten Einzelläufers angesichtig.
- „Na“, quatschte ich ihn an, „haste den Einzellauf gewonnen?“
- „Nö“, lautete die Erwiderung, „und du bist derjenige, der Schuld daran hat, dass ich das vermasselt hab!“
- „Hä? Wie das denn? Ich? Schuld? Wieso? Weshalb? Warum?“
- „Na, du hast mich doch überholt.“
- „Ja, ich weiß? Aber wieso hab ich deswegen Schuld?“
- „Na, als du vorbei gingst, hab ich gedacht: Das muss der Juckel sein, den erkenn’ ich doch an seinem Laufstil.“
Ich muss gestehen, ich zumindest kannte (oder erkannte?) meinen Gesprächspartner nicht.
– „Ja, und?“
– „Da hab ich mir gesagt: Das Rennen gewinn ich jetzt doch nicht mehr. Deswegen hab ich dann nur noch locker austrudeln lassen.“
– „Ja aber, ich bin doch nur die Staffel gelaufen.“
– „Ha’m die mir im Ziel auch gesagt! Aber ein anderer, der war dadurch am Ende ’ne Minute oder so vor mir.“
Einerseits wallte Mitleid in mir auf, andererseits fühlte ich mich geschmeichelt und war beeindruckt, dass ich offensichtlich so ein furchteinflößender und unbezwingbarer Kontrahent bin. BITTE KEIN GEKICHERE, BITTE KEIN GEKICHERE, ERST RECHT NICHT AUF DEN BILLIGEN PLÄTZEN DAHINTEN, BITTE! – Äh ja, ähh, ja gut, viele Kenianer waren nicht mitgelaufen – nein, ich weiß, eigentlich gar keiner! Auch die nationale Spitze war eher rar vertreten! Herrgott noch mal, nein, auch die lokalen Größen hatten sich zurück gehalten, ja, aber was ändert das schon, hä?
Die Story erzählte ich später meinen Vereinskollegen. Ob ich denn wenigstens ein schlechtes Gewissen hätte, so als Demotivator? Also, Worte des Trostes hätte ich wohl abgesondert, dass es den Dorfpfarrer vor Neid hätte erblassen lassen, aber schlechtes Gewissen? Nein, schlechtes Gewissen hätte ich nicht! Wer kämpft, kann bekanntlich verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Und später dachte ich dann noch an unsere begnadeten EM-Fußballer. War das nicht das Gleiche? Erst hatten sie sich bärenstark gefühlt, so wie es ihnen ja auch Alle eingetrichtert hatten, erst recht die, die nun den Stab in Tausend Stücke gebrochen haben. Und dann war da einer gekommen, der locker mit 2 Toren vorbei gegangen war. Fortan hatten sie es, naja, ebenfalls locker austrudeln lassen, mental zumindest. Da darf man sich nicht wundern, wenn Lorbeer die Häupter Abgebrühterer ziert. Sowas ist Dusseligkeit, nicht Fluch! Wie man die 2-Torer packt, haben 3 Tage später Profis mit Substanz (und keine reinen Schönwetterkicker) eindrucksvoll zelebriert.
Bernd
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Fortan kannte und benannte man ihn nur noch als "BURNY DER BARBAR".... weit gefürchtet, bis an die Käskoppgrenze.burny hat geschrieben: - „Na, als du vorbei gingst, hab ich gedacht: Das muss der Juckel sein, den erkenn’ ich doch an seinem Laufstil.“
Von dort zog er nun gen Osten um baldigst in Polen und der Ukraine für Zucht und Ordnung zu sorgen und das Fürchten zu lehren. Leider wird er zu spät ankommen, denn der Tross ist schon ausgeflogen und man leckt sich seine Wunden... und jetzt ist der Nerlinger alles Schuld!
Und wer 8 Runden in Wegberg macht, der hat eh nix besseres verdient als vom ollen*** burny "reingelegt" zu werden...
gruss hennes
*** oldy but goldy!
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Hmmm... Bist Du da ganz sicher? Ich frag mich die ganzen Tage schon, was der Balotelli da auf der Glatze spazieren trägt. Aber Lorbeer? Ich weiß ja nicht...burny hat geschrieben:Da darf man sich nicht wundern, wenn Lorbeer die Häupter Abgebrühterer ziert.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Bild 1: De' Bö', de' BöBö, de' Bö'ny!!!
Bild 2.
Für den Unterhaltungswert deiner Story verzeihe ich sogar diese typischen Mathematiker-gegen-Ingenieur-Sticheleien:
Bild 2.
Für den Unterhaltungswert deiner Story verzeihe ich sogar diese typischen Mathematiker-gegen-Ingenieur-Sticheleien:
Danke für die Glückwünsche!burny hat geschrieben:...womit bewiesen wäre, dass du zwar bis drei zählen kannst, aber noch nicht richtig (Differenz = 2)!
Aber du näherst dich so allmählich an (Differenz = 1)...
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Das könnte gut und gerne ein aufgetackertes (oder sonstwie befestigtes) Silbernes Lorbeerblatt sein.aghamemnun hat geschrieben:Ich frag mich die ganzen Tage schon, was der Balotelli da auf der Glatze spazieren trägt. Aber Lorbeer? Ich weiß ja nicht...
Kauf du dir erstmal 'nen anständigen Rasierer, ja!!!Hennes hat geschrieben:Hmmm, da fällt mir ein, dass man mit der Kombination von aghamemnun, burny der barbar und ballettelli sogar einen! Menschen mit ordentlichem Haupthaar erstellen könnte
*duckundwech*
Im Ernst: Ich wusste wirklich nicht, dass du Inschenörin bist! Dann ist mir alles klar. Da ist dir natürlich nix zu schwör, auch nicht bei Regen und Radverfolgung!VeloC hat geschrieben:Für den Unterhaltungswert deiner Story verzeihe ich sogar diese typischen Mathematiker-gegen-Ingenieur-Sticheleien:
Und den Unterschied zwischen Ingenieur, Physiker und Mathematiker traue ich mich kaum zu nennen, weil der Bart so lang ist.
Was ist 2 + 2?
Ingenieur, 1 Sekunde Überlegung: 4
Physiker, 2 Stunden Überlegung: muss irgendwas in der Nähe von 4 sein.
Mathematiker, nach 3 Wochen Überlegung: Es gibt eine Lösung.
Bernd
8
Im Job habe ich hauptsächlich mit Physikern zu tun. Die sind manchmal sooo gemein zu den Schrauberkollegen.
9
Das waren übrigens auch Fußballer. Allgemein bleibt festzuhalten: Wenn Fußballer gegen Fußballer spielen, sind auch die Gewinner Fußballer. Selbst wenn es dann nach Ballett aussieht.burny hat geschrieben: Wie man die 2-Torer packt, haben 3 Tage später Profis mit Substanz (und keine reinen Schönwetterkicker) eindrucksvoll zelebriert.
Nennt man die nicht Psychiater?VeloC hat geschrieben:Im Job habe ich hauptsächlich mit Physikern zu tun. :
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber