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Stöcke - geht's auch ohne?

Stöcke - geht's auch ohne?

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Liebe Gemeinde :wink:

Bis jetzt bin ich ja immer wunderbar ohne Stöcke ausgekommen, sei es z.B. beim Swiss Alpine oder beim Allgäu Ultra Trail... Anlässlich des geplanten Trail L'Infernal (159 km) im September frage ich mich nun, ob es auch auf solchen Distanzen ohne geht? Denn ich mag da nicht wirklich ran, zumal ich die Stöcke für saugefährlich halte. Einmal hatte ich ja selbst fast den Abgang gemacht, weil der Vordermann mit seinen Stöcken nicht aufgepasst hatte. Da ja niemand seine Augen hinten hat, kann ich auch für meine Seite so etwas nicht ausschließen. Ein Herumfuchteln sowieso nicht! :nick: Außerdem habe ich lieber die Hände beim Balancieren frei. Schon klar, alles eine Frage der Übung, aber ich habe beim Gedanken Stöcke ein total ungutes Gefühl. Gibt es eigentlich Läufer, die auch bei den trailigen 100 Meilern ganz ohne auskommen, bzw. kann regelmäßiges Kräftigungstraining die Stöcke ersetzen?

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MagnumClassic hat geschrieben:Liebe Gemeinde :wink:

Bis jetzt bin ich ja immer wunderbar ohne Stöcke ausgekommen, sei es z.B. beim Swiss Alpine
beim K78 braucht man tatsächlich keine
MagnumClassic hat geschrieben:Anlässlich des geplanten Trail L'Infernal (159 km) im September frage ich mich nun, ob es auch auf solchen Distanzen ohne geht?
Klar geht's ohne. Aber ich denke besser geht's mit.
MagnumClassic hat geschrieben:... zumal ich die Stöcke für saugefährlich halte. ?
Dann müßten sie ja beim Skilanglauf direkt verboten werden. Viel länger, viel spitzer, viel gefährlicher :D . Und zum Abruck nach Hinten mit Schwung eingesetzt. Das passiert beim Laufen ja genau nicht.
Ne, im Ernst, ich denke mit ein bißchen Übung und gutem Willen sind Stöcke überhaupt nicht gefährlich.
MagnumClassic hat geschrieben:Einmal hatte ich ja selbst fast den Abgang gemacht, weil der Vordermann mit seinen Stöcken nicht aufgepasst hatte. Da ja niemand seine Augen hinten hat, kann ich auch für meine Seite so etwas nicht ausschließen. Ein Herumfuchteln sowieso nicht! :nick:
Versteh ich nicht.
Ist's flach trägst du sie in EINER Hand oder auf dem Rucksack, ist's steil bergauf drückst du dich damit nach hinten ab, geht's steil bergab nimmst du sie um nach vorne zu bremsen oder dich abzustützen.
Ich seh da jetzt nicht wie für den Hintermann eine Gefahr bestehen sollte
MagnumClassic hat geschrieben:Gibt es eigentlich Läufer, die auch bei den trailigen 100 Meilern ganz ohne auskommen....
Wenn du gut genug bist unter den ersten 10 oder so ins Ziel zu kommen, dann sind da sicher die meisten ohne unterwegs.
Dahinter, würde ich sagen, haben mindestens 90% Stöcke mit.
Aktuelles Beispiel der Irontrail morgen.

Den Infernal habe ich für nächstes Jahr auch im Auge, als UTMB-Alternative.
Schreib doch bitte auf jeden Fall mal 'nen Bericht wie der so ist.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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3
Bin da ganz der Meinung von Walter.
Natürlich gehts auch ohne, in der Top Ten hat meist nicht mal die Hälfte Stöcke, weiter hinten gehn dann aber bis zu 90% am Stock.
Das Gleichgewichtsgefühlt geht wirklich vor die Hunde, wenn man alles und jeden Schritt mit Stöcken macht. Deshalb fordert z.b. der DAV seine Mitglieder ab & zu auf auch mal ohne Stöcke zu wandern - denn wenn man über jeden Grat mit 4 Kontaktpunkten zum Boden geht, kann man bald kaum mehr auf 2 Beinen stehn.
Trotzdem lauf ich auch mit Stöcken wenn es z.b. um den Zugspitzultra geht, für den flachen Swissalpine braucht man sie wirklich nicht.
Und beim UTMB werde ich sie auf alle Fälle mit dabei haben. Für bergauf ist es eben eine wahnsinnserleichterung wenn man den Kraftaufwand auch auf die Arme / Schultern verlagern kann. Bei sehr steilem Bergab können sie auch eine Hilfe sein um sich abzustützen.

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Ich denke, vom Allgäu Panoramalauf und dem Swiss Alpin kann man keine Rückschlüsse auf den Trail L'Infernal ziehen. Die beiden ersten verlaufen ja mehr oder weniger auf einer Autobahn. Das ist, als wenn du sagst, in Frankfurt brauche ich keine Schneeketten, dann brauche ich in Garmisch auch keine. Ich kenne den Trail L'Infernal nur von Berichten (noch), aber diese und die Finisherquote von 25% sprechen für sich.
Ich meine, auch von den Top UTMB Läufern war nur Kilian Jornet ohne Stöcke unterwegs. Sebastian Chaigneaumhatte definitiv welche dabei.
Zum Gefährdungspotential schliesse ich mich Walter an. Und wenn einer zu viel rumfuchtelt, halt ihm einfach mal den Stock fest. Das hilft.
Was übrigens wirklich gefährlich ist, sind die Rennsteigwanderer, die beim auf die Uhr schaun das Handgelenk mit dem Stock drehen und dir fast das Auge ausstechen.
Gruss
Achim (der in Pontresina sitzt und sich langweilt)

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Ich bin bis zum ZUT nie mit Stöcken gelaufen. In meiner flachen Heimat (Werserbergland & Harz) braucht man die auch nicht wirklich - egal welche Distanz und welcher Art der Trail war.
In den Alpen ist das zumindest für mich etwas ganz anderes. Da bringen die Stöcke an den Anstiegen ganz schön Entlastung und bergab etwas Sicherheit. Wenn ich mir ansehe wie der Philipp damit lossprintet ist. Naja, kommt ja auch irgendwie vom Skifahren.
Zudem sind sie eine Art "Versicherung" wie ich feststellen musste: ohne Stöcker hätte ich nach Umknicken und Fuß wieder reponieren nie die "letzten" 50km vom Supertrail überstanden...

Fazit: Stockeinsatz hängt für mich mit Art des Trails (HM auf KM) zusammen. Ab 1000 Höhenmeter pro 20km (im Schnitt) würde ich bei Streckenunkenntnis Stöcker einpacken...

Beim Rennsteig??? Himmelhilf!!
Mit dem ZUT im Nacken frage ich mich, wo der "Steig" im "Renn" herkommt :D

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NAchtrag:
Ultra-trail 160km
Course individuelle
Distance : 158 km
Dénivelé positif : 7300m

Also 1000 Hm je 21,6km. Und das 7,3mal. Also ich würde Stöcke einpacken :nick:

PS: Respekt wenn Du das Ding läufst! :nick:

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Bretzelwetzer hat geschrieben: Achim (der in Pontresina sitzt und sich langweilt)
Wär's nicht so eine Gurkerei von Chur würd' ich ja rüber kommen. Dann könnten wir alle mitsammen ein tröstendes Weizen trinken :D

Walter
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viermaerker hat geschrieben:Wär's nicht so eine Gurkerei von Chur würd' ich ja rüber kommen. Dann könnten wir alle mitsammen ein tröstendes Weizen trinken :D

Walter
Bis Du hier bist, bin ich schon auf dem Fuorcla Surlej :D .
Wobei ich daran nicht so recht glaube. Die werden die Dinger zusammen legen. Wenn die Option heute morgen schon angekündigt wurde.

Erst mal ein dickes Danke!!!!

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Hmmm.. und ich dachte, am Stock gehen, tu ich schon von selbst! ;-) Hab verstanden, ich werde wohl nicht um die Stöcke herumkommen. Interessant wäre noch, welche Stöcke ihr nehmt. Da ich vertikal etwas benachteiligt bin, wären größenverstellbare Stöcke nicht schlecht...

viermaerker hat geschrieben: Versteh ich nicht.
Ist's flach trägst du sie in EINER Hand oder auf dem Rucksack, ist's steil bergauf drückst du dich damit nach hinten ab, geht's steil bergab nimmst du sie um nach vorne zu bremsen oder dich abzustützen.
Ich seh da jetzt nicht wie für den Hintermann eine Gefahr bestehen sollte
Das passierte, als ich den Vordermann überholen wollte. In dem Moment als ich auf seiner Höhe war und an ihm vorbeiziehen wollte, rammte er mir seinen Stock vor die Füße, so dass ich eine Vollbremsung machen musste. Der Weg war zwar breit genug zum Überholen, aber auch etwas kurvig, aber ausweichen ging halt nicht... o.k. ging natürlich schon, aber dann hätte man mich eben einige Meter tiefer auflesen dürfen! ;-) Insofern habe ich jetzt halt a bisserl Respekt...

viermaerker hat geschrieben:Wenn du gut genug bist unter den ersten 10 oder so ins Ziel zu kommen,
Hmmm... könnte knapp werden! Naja, ich will mich jetzt mal hier nicht so hervortun, sondern den anderen die Chance lassen! ***hüstel*** Insofern geht's mir in erster Linie um Erfahrungen sammeln und Ankommen! ;-))

viermaerker hat geschrieben:Schreib doch bitte auf jeden Fall mal 'nen Bericht wie der so ist.
Klar, Bericht folgt - hoffentlich vom ganzen Lauf!
cosmopolli hat geschrieben: flachen Swissalpine braucht
Huuuaaaarrrcchh! Der war gut! Aber für die ersten 30 km und der Schlussphase unterschreibe ich das voll und ganz! ;-))
cosmopolli hat geschrieben: Für bergauf ist es eben eine wahnsinnserleichterung wenn man den Kraftaufwand auch auf die Arme / Schultern verlagern kann. Bei sehr steilem Bergab können sie auch eine Hilfe sein um sich abzustützen.
Genau das habe ich ja auch schon gehört und das gibt mir schon zu denken...
Bretzelwetzer hat geschrieben:Ich kenne den Trail L'Infernal nur von Berichten (noch), aber diese und die Finisherquote von 25% sprechen für sich.
Geht mir ja auch so! Das ist ja in Bezug auf Distanz und Höhenmeter ein ganz neues Terrain, auf das ich mich begebe! Doch was sollen die Irontrailer da sagen? Naja, manchmal muss frau auch mal was wagen! Schaun'mer mal! ***knieschlotter***
Bretzelwetzer hat geschrieben:
Was übrigens wirklich gefährlich ist, sind die Rennsteigwanderer, die beim auf die Uhr schaun das Handgelenk mit dem Stock drehen und dir fast das Auge ausstechen.
Gruss
Achim (der in Pontresina sitzt und sich langweilt)
Wem sagst du das?? :-)) ... und was noch besonders schön ist, ist, wenn die Wanderer noch mit Händen, respektive Stöcke, reden! Da musste manchmal echt um Leib und Leben fürchten!
airhead hat geschrieben:NAchtrag:
Ultra-trail 160km
Course individuelle
Distance : 158 km
Dénivelé positif : 7300m

Also 1000 Hm je 21,6km. Und das 7,3mal. Also ich würde Stöcke einpacken :nick:
Na wenn das mal keine Aussage ist! Danke!!! :-)

Ach so! Habt ihr eigentlich zu Hause mit den Stöcken noch geübt oder bevorzugt ihr da lieber den Sprung ins kalte Wasser? Hier am Rande des nördlichen Schwarzwaldes, ich weiß ja nicht so recht.. Ich denke, ich werde das eher bei meinen nächtlichen Trainingsläufen üben!

Dann noch ein festes Daumendrücken für alle Pontresina-Gestrandeten! Zum einen, dass es mit dem Start doch noch klappt und zum anderen, dass ihr alle einen guten Lauf habt und vor allem wohlbehalten ankommt! Hab' jetzt schon mal sämtliche Gewitter und Unwetter beim Universum abbestellt!

Es grüßt die zukünftige
Stockente MC :-)

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MagnumClassic hat geschrieben: Interessant wäre noch, welche Stöcke ihr nehmt. Da ich vertikal etwas benachteiligt bin, wären größenverstellbare Stöcke nicht schlecht...

Es grüßt die zukünftige
Stockente MC :-)
Dazu gibt's hier schon diverse Threads.

Ich verwende höhenverstellbare Leki Makalu Carbon.

Walter
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Schau mal hier, absolut klasse Bericht vom Florian vom UTMB - ohne Stöcke :-) - aber mit echter Gänsehaut beim Start ;-)

http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... -utmb.html

Zitat: "... Was ich nicht dabei habe, sind Stöcke. Nach vielen Trainings-km und Läufen mit Stöcken, habe ich fest gestellt, daß sie bei mir irgendwie den natürlichen Rhythmus meiner Füße stören. Beim UTMB schleppen gut 98% aller Läufer Stöcke, aber ich weiß, das sie z.B. auf Reunion verboten sind: es muß also auch ohne gehen. ..."

LG Manfred

Danke für den Bericht!

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Trotz dass der Läufer ohne Stöcke unterwegs war, gibt's keinerlei Klagen in seinem Bericht! Also ist wohl auch das Stockthema eher Kopfsache oder sind wir Deutschen einfach nur Ausrüstungsfetischisten? Ich muss da nämlich immer an unsere Fußballelf denken - die sollen ja angeblich den luxuriösesten Mannschaftsbus haben... und zum Gewinnen reicht's erst nicht! ;-))

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MagnumClassic hat geschrieben: Ach so! Habt ihr eigentlich zu Hause mit den Stöcken noch geübt oder bevorzugt ihr da lieber den Sprung ins kalte Wasser? Hier am Rande des nördlichen Schwarzwaldes, ich weiß ja nicht so recht.. Ich denke, ich werde das eher bei meinen nächtlichen Trainingsläufen üben!
Ich habe das vor dem ZUT original 1x gemacht. Hat hingehauen. Das lief irgendwie ganz flüssig. (Ich habe kaum nennenswerte Ski- oder Langlauferfahrung!)
Ich hatte nach dem ZUT auch keine Augen oder Blut am Stockende :teufel:

Aber! Zumindest an einer Hand musste ich mir nach knapp 2,5 Stunden die Daumenbeuge abtapen, weil sich da ein Blase bildete...

Viel Spaß!

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Es geht sicher auch ohne.
Genauso wie nirgendwo steht, dass man besondere Anstiege hochgehen muss.
Der ZUT Sieger (obwohl er eine Stunde langsamer war als der letztjährige) hüpfte einen Anstieg an unserer kleinen Wandergemeinschaft vorfußlaufdenderweise vorbei.

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Läuferuntypisch sicherlich.
Aber dafür sehr sicher traillauftypisch.

Sieht man z.B. in einer der letzten Trails, wo Dennis sich bei seinem "Mind Everest" die gleiche Stelle abtaped.

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Also ich habe nun die 4 Trails ohne Stöcke bewältigt. Im Vorfeld habe ich mal ein bisschen geübt - bleibe aber meinem Motto treu:

Ich gehe direkt zum Rollator über!

Mich stören die Stöcke nur: man muss sie mitschleppen, der Rhythmus geht flöten, meine Schultermuskulatur lässt zu wünschen übrig und sie zerstören jegliches Gleichgewichtsgefühl. Aber dann wiederum habe ich gut 20 Jahre Kletter- und Zustiegserfahrung, was den meisten Trailern fehlen dürfte.

Mich stört auch die Rücksichtslosigkeit mit denen gewisse Leute mit ihren Stöcken umgehen. Die meisten halten die Stöcke so, dass ein Ueberholen nur unter Gefahr an Leib und Leben möglich ist oder rüdes Wegschieben oder Festhalten an den Stöcken notwendig ist.

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Trailbunny hat geschrieben:
Mich stören die Stöcke nur: man muss sie mitschleppen, der Rhythmus geht flöten, meine Schultermuskulatur lässt zu wünschen übrig und sie zerstören jegliches Gleichgewichtsgefühl. Aber dann wiederum habe ich gut 20 Jahre Kletter- und Zustiegserfahrung, was den meisten Trailern fehlen dürfte.

Mich stört auch die Rücksichtslosigkeit mit denen gewisse Leute mit ihren Stöcken umgehen. Die meisten halten die Stöcke so, dass ein Ueberholen nur unter Gefahr an Leib und Leben möglich ist oder rüdes Wegschieben oder Festhalten an den Stöcken notwendig ist.
Der Aletsch hat Dich ja echt nachhaltig traumatisiert! :zwinker4:

Den ersten Zitatsatz kann ich nur unterschreiben; Leider ist meine alpinistische Erfahrung noch ein paar Jährchen länger.. :peinlich: :D
former known as uli.g.

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ulige hat geschrieben:Leider ist meine alpinistische Erfahrung noch ein paar Jährchen länger.. :peinlich: :D
Wieso "Leider"???

Aletsch ging ja noch, das waren Nordic Walker und wenn man mal an denen vorbei war, sah man sie nie mehr wieder. Aber am 4 Trails liefen 99,5% mit Stöcken und denen begegnet man den ganzen Tag immer wieder. z.B. wir laufen links und halten die Stöcke rechts. Ich brülle: "von links" - keine Reaktion. Also weiträumige Umfahrung. Die nächste Tante läuft rechts und hält die Stöcke links, das selbe Spiel seitenverkehrt :motz: Aber der Allerbeste war der Junge im Startblock, der die Stöcke an seinem Rucksack (mit Häkelaufsatz von Mama!!!!) befestigt hatte und sich immer wieder nach seinen Schuhen bücken musste. Je nach Grösse der Konkurrenz trafen die Spitzen diverse Weichteile bis zu Augäpfeln! Zum Glück sind sie am Swissalpine verboten.

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Trailbunny hat geschrieben:
Ich gehe direkt zum Rollator über!
:hihi: Das hast du schön gesagt!

Was du ansonsten noch schreibst, sehe ich genauso, bzw. habe ich mir fast schon gedacht! :nick: Anderseits denke ich auch, wenn nahezu jeder Läufer mit Stöcken unterwegs ist, muss da ja was dran sein! :confused:

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Nun ja, es soll ja auch Trailer geben die mit Stöcken umgehen können :zwinker5:

Mit den Stöcken ist es wie mit vielen anderen Sachen, man sollte das für sich persönlich entscheiden. So wie Du Dich anhörst wirst Du kein Freund mit den Stecken, also lass Sie einfach weg. Es geht auch ohne, mit entsprechender Technik (siehe z.b. Kilian Jornet!).

Ich persönlich komme mit Stecken gut klar und fühle mich damit sicher, also nutze ich sie auch wenn es nötig sein sollte.
Laufende Grüße :hallo:
Sven

"If you want to finish First, you have to finish First..."

22
[quote="MagnumClassic"]

Es rennen auch alle mit Phiten-Halsketten und/oder Magnetarmbänder etc. rum - da habe ich keinerlei Unterschied entdecken können. Bei den Stützstrümpfen sieht es schon wieder anders aus. Nur weil ALLE dasselbe machen/tragen, heisst das noch lange nicht, dass etwas dran ist, sondern weist auf Rudelverhalten (oder Lemminge) hin.

Ich denke: unbedingt ausprobieren und möglichst objektiv selber entscheiden, ob und was was taugt. Und auch mal den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen :nick:

23
Trailbunny hat geschrieben:Phiten-Halsketten
Huch! Musste erst mal googeln, was das ist! ;-))
Nee, schon klar, man muss nicht jeden Hype mitmachen und das eigene Gefühl ist immer der beste Ratgeber! Aber ich hab' halt jede Menge Respekt vor dem Infernal. Immerhin ist das mein erster Ü100er! ***hibbel*** Eine Nacht durchzulaufen hatte ich schon, aber zwei oder gar noch länger? Da ist ohnehin Trial and Error angesagt, so dass man für jede Meinung (pro und contra) von euch Cracks hier aufgeschlossen ist! So kommen ja doch immer wieder wichtige Punkte zum Vorschein, die man bei seinen ersten Überlegungen überhaupt nicht bedacht hat. Schließlich will ich ja viel Trail statt Error! ;-))

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Vor den 4Trails habe ich mich auch mit dem Thema Stöcke ja/nein beschäftigt. Beim Training hier im Schwarzwald habe ich zwei mal versucht mit Stöcken zu laufen, hatte nicht das Gefühl damit schneller zu sein oder Effizienter zu laufen. Bei den 4Trails hatte ich die Stöcke ab dem ersten Tag in der Hand, wollte es einfach noch mal versuchen. Es hat gleich super geklappt, auf den steilen und langen Anstiegen konnte ich die Beine durch den Stockeinsatz sehr entlasten. Der große Unterschied zwischen Schwarzwald und Alpen ist für mich der Steigungsgradient, d.h. Höhenmeter/Strecke. Mir (subjektiv) taugen Stöcke erst ab einer gewissen Steigung, die ich im Schwarzwald eben nicht erreiche.
Meine Stöcke fallen mit etwa 300g/paar und kleinem Packmaß auch nicht ins Gewicht, die kann man gut immer dabei haben und bei Bedarf aus dem Rucksack ziehen. Gerade bei langen Distanzen in den Alpen würde ich wieder darauf zurückgreifen.

Grüße,
Flo

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[quote="KoNFloZius"]
Ging mir ähnlich - bin die 4 Trails mit Stöcken gelaufen, war wie Allradantrieb :zwinker2: Bergab muß man ein bisschen üben, aber mit der Zeit sind sie auch bergab eine echte Entlastung. Ich hatte die Carbon-Teleskopstöcke von Raidlight, habe sie lieben gelernt - und beim Ausrutschen auf einem sumpfigen Stück am letzten Tag einen zerknackt.... Mal sehen, wie es mit den drei Jahren Garantie in so einem Fall aussieht....
Gruss
Anke

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swinkel hat geschrieben: Es geht auch ohne, mit entsprechender Technik (siehe z.b. Kilian Jornet!).
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :D .

Wer hier kann seine Fähigkeiten schon mit denen eines Jornet vergleichen?


Walter
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viermaerker hat geschrieben:Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :D .
Wwwwuuuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaahhhhhhhhhhhh!

:hihi: :hihi: :hihi: :hihi:


Gibt der Kilian eigentlich auch Trainerstunden? ***treudoofguck***
;-)

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viermaerker hat geschrieben:Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :D .

Wer hier kann seine Fähigkeiten schon mit denen eines Jornet vergleichen?


Walter
Ich spach ja auch von der Lauftechnik und die kann man durchaus adaptieren (das, dass auch nur zu einem bestimmten Grad funktionieren wird dürfte wohl auch klar sein...)! Das Kilian an sich ein Ausnahmeathlet ist, steht ja vollkommen ausser Frage :winken:
Laufende Grüße :hallo:
Sven

"If you want to finish First, you have to finish First..."

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swinkel hat geschrieben:Ich spach ja auch von der Lauftechnik und die kann man durchaus adaptieren
Großer Unterschied!
Ich behaupte, es ist dem Durchschnittsläufer nicht möglich gleiche oder auch nur ähnliche (adaptierte) Techniken zu verwenden wie Eliteläufer.

Ich hatte beipielsweise dieses Jahr in Garmisch das Vergnügen einige Tage mit Phillip Reiter in einem Trainingscamp zu sein. Der ist kein Jornet (zuletzt aber z. b. der Gewinner der 4-Trails) und da habe ich weder muskulär noch von den Hebeln und Winkeln und noch viel weniger die Ausdauer betreffend auch nur ansatzweise seine Fähigkeit steilste Anstiege "hoch zu schweben". Das ist ganz einfach wundervoll zu sehen und praktisch unmöglich nachzumachen.
Gilt auch für andere Deutsche die ich kenne wo dasselbe zutrifft, wie z. B. Julia Böttger oder Gine Enenkel, von internationalen top-Läufern mal ganz abgesehen.

Walter
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viermaerker hat geschrieben:Großer Unterschied!
Ich behaupte, es ist dem Durchschnittsläufer nicht möglich gleiche oder auch nur ähnliche (adaptierte) Techniken zu verwenden wie Eliteläufer.

Ich hatte beipielsweise dieses Jahr in Garmisch das Vergnügen einige Tage mit Phillip Reiter in einem Trainingscamp zu sein. Der ist kein Jornet (zuletzt aber z. b. der Gewinner der 4-Trails) und da habe ich weder muskulär noch von den Hebeln und Winkeln und noch viel weniger die Ausdauer betreffend auch nur ansatzweise seine Fähigkeit steilste Anstiege "hoch zu schweben". Das ist ganz einfach wundervoll zu sehen und praktisch unmöglich nachzumachen.
Gilt auch für andere Deutsche die ich kenne wo dasselbe zutrifft, wie z. B. Julia Böttger oder Gine Enenkel, von internationalen top-Läufern mal ganz abgesehen.

Walter
Walter da gebe ich Dir vollkommen recht. Wenn ich sehe wie der Thomas (Miksch), Tobias (Brack) oder der Dodo (Anton Philipp) die Berge hochhüpfen, da kann ich mir das von denen immer wieder erklären und zeigen lassen, das bekomme ich nicht hin. Wobei der Thomas und der Anton auf schweren und langen Bergetappen (z.B. Transalpin, 4-Trails) auch fast immer mit Stöcken laufen.

Und um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen. Wie schon mehrfach hier erwähnt, ausprobieren und selbst entscheiden.

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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In der aktuellen Ausagabe des französischen Magazins "Esprit Trail" gibt's einen ganz interessanten Beitrag zum Thema. "Les batons: pour ou contre?"

Es ist sicher keine Überraschung, dass es keine allgemein gültige Meinung gibt.
Was für mich neu war ist der Multiplikator für die Wahl der Stocklänge. 0,67 x Körpergröße. Das würde bedeuten, dass ich meine eingestellte Länge mit 135cm bisher immer zu um ca. 5 cm zu lang gewählt hätte. Genau das schreiben sie auch. Die meisten Läufer stellen Ihre Stöcke zu lang ein.
Der Autor empfiehlt auch Stöcke die mittels eines Clips an den Handschuhen fest gemacht sind (einfachere handhabung, keine Gefahr sie fallen zu lassen.
In sehr technischem Gelände (logisch) Stöcke wegpacken und Hände nehmen.

Walter
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Letztes Jahr im Urlaub hatte ich das Sonderheft der Esprit Trail (klasse Zeitschrift!) gekauft, worin das Laufen mit Stöcken auch ein Thema war. Auch im Profibereich scheint es Grobmotoriker zu geben, z.B. Antoine Guillon. Er benutzt sie anscheindend nie, weil er sich damit nur verheddert.

Interessant fand ich die Antwort von Sebastien Chaigneau. Er sagt, er benutzt die Stöcke nur bei den Aufstiegen, jedoch so spät wie möglich.Dabei sei ihm aufgefallen, dass der Puls dabei um etwa 10-15 Schläge ansteigt. Ebenso soll die Aufmerksamkeit weitgehend auf die Handhabung der Stöcke gerichtet sein, anstatt wie sonst auf den Fußauftritt, was zu einer großen Sturzgefahr insbesondere auf sehr technischem Gelände führt (siehe auch Walter's Aussage). Bei kurzen Abstiegen hält er sie in einer Hand, bei längeren werden sie weggepackt, da auch der Profi beide Hände freihaben will.

Beim Infernal bin ich auf technisch höchst anspruchsvollem Untergrund eingestellt - bei diesem Bericht auch kein Wunder! Zwischendurch soll dort sogar auch mal normales Laufen zumindest für kurze Zeit möglich sein! :zwinker5: D.h. die Stöcke dürften da meines Erachtens wohl eher selten zum Einsatz kommen...

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MagnumClassic hat geschrieben: Beim Infernal bin ich auf technisch höchst anspruchsvollem Untergrund eingestellt - bei diesem Bericht auch kein Wunder! ...
Kennst du den Gerhard? Ich ja.
Wenn der in seinem lockeren Stil erzählt oder schreibt, dass das ein "harter Lauf" ist, dann kannst du ein Paar zerbrochene Stöcke darauf verwetten, dass das Ding unglaublich anspruchsvoll ist. Und die Finsher-Quote spricht ja für sich....

Walter
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viermaerker hat geschrieben:Kennst du den Gerhard? Ich ja.
Ich nicht, bzw. ich "kenne" ihn nur virtuell! Er und Elwiz hatten mir sogar diesen Lauf empfohlen - siehe hier: http://forum.runnersworld.de/forum/ultralauf/69020-andorra-ultratrail-oder-frankreichtrail.html

Ursprünglich hatte mich ein Gebirgslauf gereizt, aber für die Lücke zwischen meiner bisherigen Erfahrung von 3000 HM im Mittelgebirge und 9000 Gebirgs-HM fehlte mir einfach der Mut, so dass ich dann doch lieber nochmals im Mittelgebirge geblieben bin.
viermaerker hat geschrieben:...dann kannst du ein Paar zerbrochene Stöcke darauf verwetten...
Das beantwortet ja fast schon die Eingangsfrage! Insofern kann ich mir diese Dinger wohl doch sparen! :zwinker5:
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