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Wie kriege ich es hin, Berlin in 2:59 zu laufen?

Wie kriege ich es hin, Berlin in 2:59 zu laufen?

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Hallo zusammen,

ich trainiere zur Zeit nach Dr. Marquardt ("natural running") für den Berlin-Marathon, bin mir aber nach den letzten Tempoeinheiten (12km in 50 Minuten) nicht sicher, ob es mir gelingen wird, die Schallgrenze des kleinen Mannes zu knacken. Soviel steht fest: Das Beinahe-Kotzgefühl halte ich sicher keine drei Stunden durch.

Da ich im November Vater werde, muss es jedoch vorher noch klappen - künftig wird wohl nicht mehr so richtig viel Zeit zum trainieren bleiben. Wäre also super, wenn ihr noch (Geheim)tipps für mich habt: Was ist dran an Stützstrümpfen und Ugali als Grundnahrungsmittel? Oder sollte ich mich zum Schlafen ins Unterdruckzelt legen wie die Olympioniken?

Hier noch ein paar Angaben zur Person: wiege 68 Kilo bei 1,74m und laufe in Berlin meinen zehnten Marathon, bisherige Bestzeit im mäßig trainierten Zustand war 3:19 h.

Besten Dank im voraus!
gizmo

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Super Tipps hab ich als Anfänger nicht auf Lager bzw. ob so eine Steigerung realistisch ist (immerhin um 20 minuten) weiß ich auch nicht.
Aber spontan würde ich sagen, dass schon mal eine Gewichtsreduktion einiges ausmachen kann.
Ich bin z.B. 173cm groß und wiege nur 61,5kg, denke das macht schon ne Menge aus über 42km :)


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Ohne dich genauer zu kennen, aber:
- Dein 10. Marathon - Erfahrung und Grundausdauer sind offenbar da
- 12km in 50min im Sommer: Das Tempo ist im Prinzip auch da (ich nehme an du warst solo am Weg, nicht im Wettkampf)

Ich sehe da also keine unüberwindlichen Probleme. Mach alle 1 - 2 Wochen den laaangen Lauf, und unter der Woche fängst jetzt langsam an Tempo aufzubauen. Die Tempoarbeit so aufbauen, dass der Höhepunkt des Trainings ca. 4 Wochen vorm Termin ist. Dann sollte sich das schon ausgehen, auch wenn 20min Steigerung der PB natürlich viel sind, da muss dann am Renntag alles passen.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Danke für eure ersten Antworten - absentiere mich jetzt zum 8x1000m-Intervall
und schaue später nochmal rein.

@siegfried: was genau ist jetzt Schwachsinn? (erstgemeinte Frage)...

Grüße aus Berlin,
gizmo

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gizmo hat geschrieben:Danke für eure ersten Antworten - absentiere mich jetzt zum 8x1000m-Intervall und schaue später nochmal rein.
Viel Spaß.
Wie sind denn die 10 km im Training in 3:50 min/km gelaufen?
Bei dem Plan geht's ja lustig hin und her mit den Tempoeinheiten:
erst 10 km in 3:50, dann 6x 1000 in 3:55, dann 12 km in 4:10, dann 8x 1000 in 3:45, .... 15 km in 4:00 min/km. :wow: :angst:

Na ja, als Ausgleich ist dann der längste Lauf nur 30 km lang, und enthält keinen Tempoteil. Und 24 km nach einem Pausentag in 5:30 min/km? Noch mal viel Spaß!

Geheimtipp: insgesamt mehr laufen, die langen ausdehnen und sie mit MRT-Anteilen versehen.

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Von 3:19 (4:43/km) auf 2:59 (4:15/km), das ist schon ein Riesenunterschied.

So ein Fortschritt in ein paar Monaten bei einem nicht sehr trainingsjungen, hochtalentierten Läufer, sorry aber das halte ich für absolut unmöglich.

Es sei denn, Du bist bisher nur Spassmarathons gelaufen ohne jegliche Ambition... .

Was sind den aktuelle Unterdistanzzeiten?
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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gizmo hat geschrieben:Danke für eure ersten Antworten - absentiere mich jetzt zum 8x1000m-Intervall
und schaue später nochmal rein.

@siegfried: was genau ist jetzt Schwachsinn? (erstgemeinte Frage)...

Grüße aus Berlin,
gizmo
So lange du auf den Unterdistanzen - z.B. auf 10 km keine 38 stehen hast brauchst Du an sub 3 nicht mal zu denken. Im Moment bist du da noch Lichtjahre weg und bei solchen Zeiten wird dann die Luft arg dünn. Ich habs auch nie geschafft und lebe trotzdem noch.

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Im Moment bist du da noch Lichtjahre weg
Dann wird er wohl nicht nur mehr Zeit sondern auch noch andere Dinge brauchen (z.B. ein sehr schnelles Raumschiff), denn Lichtjahre sind eine Entfernung :wink:
Ansonsten viel Erfolg

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benenene hat geschrieben:Dann wird er wohl nicht nur mehr Zeit sondern auch noch andere Dinge brauchen (z.B. ein sehr schnelles Raumschiff), denn Lichtjahre sind eine Entfernung :wink:
Ansonsten viel Erfolg
i

Ist mir durchaus bekannt - es ging ja auch nicht um die "Zeit" sondern um die weite Entfernung vom Ziel - von daher ist das so schon vollkommen korrekt.

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@gizmo:
Laß dich nicht entmutigen!
Man kann sich ruhig hohe Ziele setzen. Ich habe mich letztes Jahr von einer 3:14 im Frühjahr auf eine 3:03 im Herbst (in Berlin) verbessert. Mit vernünftigem Training ist auch nach ein paar Jahren noch eine deutliche Verbesserung möglich. Dass ich in Berlin knapp an dem Ziel sub3 vorbeigerannt bin, hat mich überhaupt nicht gestört, weil ich wußte, dass das Ziel sehr hoch gesteckt war.
Allerdings bin ich mir bei deinem Trainingsplan nicht so sicher. Ich habe auch irgendwo das Buch vom Marquardt und habe damals die Trainingspläne mit einem leichten Kopfschütteln überblättert.

Gruß und viel Glück,
Gero

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Es hat ja wohl irgendeinen Grund warum er genau diesen Trainingsplan gewählt hat ?!
Fragt sich halt nur warum er ihn ausgewählt hat und jetzt scheinbar bezweifelt das er sein Ziel damit erreichen kann.

Bei 10 gelaufenen Marathons sollte man eigentlich von genug Erfahrung ausgehen um den, für sich persönlich, richtigen Plan auszuwählen. Die Auswahl an sub3 Plänen ist ja groß genug.

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Hallo gizmo,

als erstes eine kleine Motivationsspritze ;). Gib nicht auf und bleib dran. Die sagen das es nicht möglich sei mit einer Bestzeit von 3:19h unter 3h zu laufen haben nicht ganz recht! Das ist absolut möglich! Ich bin 2007 meinen ersten Marathon in Berlin in 3:13h gelaufen und 2008 war ich schon bei 2:46h mit 8 Wochen Vorbereitung. Also es geht! Mittlerweile (2:22h)! Wenn ich so auf den Kalender schaue, dann ist es schon recht spät jetzt noch einen Wechsel in einen anderen Trainingsplan zu vollziehen! Grundsätlich aber nicht unmöglich. Deine Frage ist natürlich sehr speziell, da man nicht einfach so in einem Forum eine Antwort darauf geben kann!! Niemand kann das!

Wir müssten deine persönlichen Vorleistungen kennen und vor allem dich kennen. Jeder Trainiert anders und jeder Körper verträgt Training anders. Das sind Erfahrungswerte, die du nur selber kennst! Es gibt allerdings sehr viele Laufbücher mit einigen Trainingsplänen auch für deine Zielzeit. Z.b. "Das große Buch vom Marathon" oder "Das große Laufbuch". Denk daran...neue Trainingspläne bringen auch neue Trainingseinheiten mit sich. Das bringt auch abwechslung in den eingefahren Ablauf. Mut neues auszuprobieren. Das wichtigste bei einem Marathon ist die Grundlagenausdauer (GA1). Das heißt viele lange Läufe im aeroben Bereich zu absolvieren. Lange Läufe sind das A und O. Die können ruhig auch bis zu 35km sein. Davon sollten vor einem Marathon mindestens 6-7 absolviert werden. Der letzte lange erfolgt 2 Wochen vor dem Marathon. Zusätlich kann man natürlich auch eine Enbeschleunigung einbauen die annährend an das Marathonrenntempo rankommt. Wichtig ist aber immer auf seinen eigenen Körper zu hören und zu wissen was man leisten kann. Das ist von außen schwer einzuschätzen! Auch sollte ein Anteil im Training enthalten sein, wo du zusätzlich das Renntempo Trainierst.

Den besten Tipp den ich dir geben kann ist: such dir ein paar Läufer in deiner Umgebung, die solche Zeiten schon gelaufen sind. Tauscht eure Erfahrungen aus und lauft wenn möglich sogar ein paar Einheiten zusammen. Das Motiviert zusätzlich.

Also lass dich nicht unterkriegen!!

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efuet87 hat geschrieben:als erstes eine kleine Motivationsspritze ;). Gib nicht auf und bleib dran. Die sagen das es nicht möglich sei mit einer Bestzeit von 3:19h unter 3h zu laufen haben nicht ganz recht! Das ist absolut möglich! Ich bin 2007 meinen ersten Marathon in Berlin in 3:13h gelaufen und 2008 war ich schon bei 2:46h mit 8 Wochen Vorbereitung. Also es geht! Mittlerweile (2:22h)!
Da bist Du aber eindeutig in die Kategorie "hochtalentierter, trainingsjunger Läufer" gefallen.

Das ist etwas völlig anderes als beim TE und deshalb wird es (leider) nicht machbar sein. Meine Einschätzung!

Aber hey, gizmo: Lass Dich durch mein Geschwätz ruhig bei der Ehre packen, lauf das Rennen Deines Lebens und zeig uns Skeptikern, dass wir falsch liegen! :P

Wir werden es hoffentlich hier lesen können was daraus geworden sein wird!
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Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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efuet87 hat geschrieben:Hallo gizmo,

als erstes eine kleine Motivationsspritze ;). Gib nicht auf und bleib dran. Die sagen das es nicht möglich sei mit einer Bestzeit von 3:19h unter 3h zu laufen haben nicht ganz recht! Das ist absolut möglich! Ich bin 2007 meinen ersten Marathon in Berlin in 3:13h gelaufen und 2008 war ich schon bei 2:46h mit 8 Wochen Vorbereitung. Also es geht! Mittlerweile (2:22h)!
Also lass dich nicht unterkriegen!!
Ich tu jetzt auf 2 Stunden trainieren.

Wer weiss.... :nick:

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Vieles ist möglich, aber Wunder eher nicht. Wenn er Unterdistanzzeiten hat, die auf sub-3 hindeuten, er sie bisher nicht hat umsetzen können, er nun aber besser trainiert hat, dann ist es möglich. Sonst sehe ich schwarz.

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Hallo zusammen,

danke für all die aufbauenden Kommentare - und die ebenso motivierenden Verbal-Watschen :daumen:
Dass die Idee grenzwertig optimistisch bis schwachsinnig ist, lass ich mir gern gefallen. Die Überschrift
meines Beitrags könnte auch heißen: "Wie laufe ich Berlin so schnell wie es geht?" Denn, wie beschrieben,
aktuell habe ich noch alle Möglichkeiten, in den verbleibenden Wochen keine (zeitaufwendigen) Mühen zu
scheuen...

Meine Wettkampf-Unterzeiten stammen allesamt noch aus 2011, dass will ich unbedingt ändern. Hier sind sie:
10km -> 41:07
HM->1:33
beides gelaufen mit sporadischem Lauftraining bzw. während diverser schluderiger Marathon-Vorbereitung.

Noch ein Wort zu Marquardt (bei dem ich übrigens keine Aktien habe): An dem "natural running"-Konzept hat mich einfach der hohe Anteil an Tempoeinheiten (ja genau die mit dem Kotzgefühl) und die Idee des gezielten Rumpftrainings gereizt - und zugegeben der Mangel an langen Läufen gewundert. Für den allerersten Marathon 2007 habe ich noch klassisch nach Hubert Beck (mit vielen langen Läufen) trainiert, die übrigen als begeisterter Hermannsläufer eher so mit Training nach Lust und Laune gemacht.

Die Empfehlung eines Bekannten, zum Greif-Bestzeitenplan zu wechseln, kam erst vor ein paar Tagen - und ich glaube zu spät...
Soweit meine Situation...

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Natürlich kann man den Sprung von 3:19 auf 2:59 schaffen. Die Frage ist eben, wie lange man dafür braucht. Bei mir war es ein Jahr (kein weiterer Marathon dazwischen). Für unrealistisch halte ich es also nicht - angemessenes Training vorausgesetzt.

Von Marquardt habe ich nicht viel Ahnung. Ich kenne auch niemanden, der damit unterwegs gewesen ist und drüber berichten könnte. Aber das muß ja nichts heißen, und ob es sinnvoll ist, jetzt noch die Pferde zu wechseln (z.B. zu Pfitzinger, Daniels, Greif oder wem auch immer), weiß ich auch nicht. Die Hauptsache ist, daß Du Dich mit Deinem Plan sicher fühlst und Freude am Training hast. Alles andere wird dann schon irgendwie.

Bei der Durchsicht des Trainingsplans fällt mir tatsächlich auf, daß nur einmal 30 km dabei sind, alles andere ist kürzer. Dafür hat er aber recht viele, z.T. recht lange Tempodauerläufe dabei. Persönlich glaube ich nicht, daß man jeden Sonntag 32-35 runterspulen muß. Ging bei mir auch ohne. Aber ein paar Läufe von der Sorte wären vielleicht trotzdem ganz gut. Es gibt ja auch mentale Sicherheit, wenn man erlebt, daß 2,5-3h Laufen am Stück problemlos möglich sind.

Was fängst Du jetzt damit an? Du könntest die langen, langsamen Dauerläufe ein wenig ausdehnen und vielleicht auch mal ein Crescendo (bis ca. MRT + 10%, d.h. bei ca. 5:05 starten und sukzessive steigern, letztes Drittel dann ca. 4:40) draus machen. Die Tempodauerläufe würde ich an Deiner Stelle ruhig langsamer angehen, und zwar im vorgesehenen Renntempo, d.h. 4:15. Dann hast Du ein realistisches Renntempo und bleibst ein wenig auf Distanz von der Kotzgrenze. Als Ausgleich kannst Du ja den einen oder anderen Kilometer dranhängen. Wenn ich richtig sehe, bist Du jetzt in Woche 10 und hast übermorgen direkt Gelegenheit, das mal auszuprobieren. Mach doch einfach mal 15 km in 4:15. Und wenn Du Dich damit wohlfühlst, bleib dabei.

In Woche 14 sind zwei Tempodauerläufe vorgesehen. Das halte ich für recht heftig. Ggf. könntest Du den Dienstagslauf auf 23-24 km verlängern, Donnerstag auf 20 km kürzen, Freitag langsamer (ggf. Crescendo) laufen und Sonntag ggf. noch 1-2 km dranhängen).

Das sind jetzt ein paar Tips aus dem hohlen Bauch. Bevor Du sie übernimmst, denk also erstmal gründlich drüber nach. Und ob Du gut auf Kurs bist, wird Dir wohl nur ein Wettkampf im Vorfeld sagen können. Vielleicht gibt es ja einen passenden 10er 2-6 Wochen vorher. Der würde dann natürlich ggf. ein wenig Umstellung erfordern, damit Du nicht ausgerechnet am Vortag eine anspruchsvolle Einheit läufst. Also viel Erfolg!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Ich schließe mich denen an, die meinen, es sei nicht gänzlich unmöglich, aber ein Riesensprung.
Wenn ich dann das hier lese:
gizmo hat geschrieben: Meine Wettkampf-Unterzeiten stammen allesamt noch aus 2011, dass will ich unbedingt ändern. Hier sind sie:
10km -> 41:07
HM->1:33
beides gelaufen mit sporadischem Lauftraining bzw. während diverser schluderiger Marathon-Vorbereitung.
glaube ich allerdings kaum, dass 2:59 eine realistische Perspektive ist. Dazu sind die Unterdistanzen einfach viel zu schwach. Und die Relativierung ändert daran überhaupt nix. Das ist nur "hätte, wenn und aber". Entscheidend ist allein, was vorhanden ist, und das scheint mir zu wenig. Da helfen auch keine "Geheimtipps", das einzig wirksame Mittel ist Training und - vorher noch - entsprechendes Talent. In nunmehr 7 Wochen sind auch keine Wundertaten mehr zu erwarten.

Nimm dir lieber eine realistische Zeit vor, und verschaff dir ein Erfolgserlebnis anstatt frustriert einzugehen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de
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