Ich hab mal wieder neue/weniger bekannte Spielzeuge ausprobiert. Entsprechend meinem fortschreitenden Alter und dem schrumpfenden Geldbeutel nix Großes oder Teures wie früher mal (das ware noch Zeiten...), aber trotzdem nett, was man da machmal noch so alles entdecken kann...
Bei Bremshebeln bin ich nach ein wenig Stöbern (eigentlich zunächt zu alten V-Brakes mit Parallelogramm) auf XT V-Brake-Bremshebel mit sog. "Servo Wave" Funktion gestoßen, die nach Meinung sehr vieler Leute im www sehr viel bringen/die Bremsleistung nochmal deutlich erhöhen. "Servo Wave" klingt pompös, ist aber recht simpel. Sieht etwa aus wie die wahlweise für V-Brake oder Rennrad einstellbaren Hebel wo es im beweglichen Teil des Hebels in ca. 1cm Abstand zwei Einhängepositionen für den Bremszug gibt, je nachdem, ob man den Zug "viel ziehen" (V-Brake) oder "wenig ziehen aber mit höherer Kraft" muss. Bei "Servo-Wave" sind diese zwei Endpositionen aber nicht fest/fixiert, sondern der Zug kann je nach Stellung/Betätigung des Hebels von der einen in die andere Position rutschen. D.h. es beginnt beim Betätigen des Hebels mit "viel Zug ziehen", die Bremsarme werden flott/normal an die Felge rangeführt, dann rutscht der Zug im Hebel auf die untere/innere Position und es wird weniger "Zug gezogen", aber mit mehr Kraft, die Felge bekommt ordentlich was auf die Flanken...
Und das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut und bringt spürbar mehr Bremsleistung, auch wenn ich erst wenige km damit hinter mir habe!
Diese Hebel sind wohl schon etwas älter, die aktuellen XT Hebel haben scheinbar kein Servo Wave mehr, die "alte" Version noch damit heisst "BL-M770". Der Preis bei manchen Händlern bzw. Listenpreis ist recht hoch, aber im www findet man sie schon ab ca. 17 Euro pro Stück, was schon einfach Standardhebel kosten, ein Schnäppchen!
Darüberhinaus sind es diese Hebel trotz Servo Wave (nach meinen völlig unbrauchbaren teuren 26g Leichthebeln) mit 80g pro Stück mit Abstand die leichtesten in meiner Grabbelkiste (und da fliegt einiges rum...), allen anderen mind. 91-114g). Also nicht nur die beste Bremswirkung aller V-Brake-Hebel, sondern auch noch die Leichtesten (unter den Brauchbaren). Ich werde also schnell noch zwei Paar bestellen, bevor Ihr mir alles weggekauft habt!
Nachteile:
- Nicht schlimm, nur als Hinweis: Recht kurze Hebel, ca. 2 Finger (da sie sich recht weit um den Drehpunkt herum drehen müssen für das Servo Wave) und daher auch keine Bremshebelverlängerung für "Bremsen-von-den-Hörnchen-aus" (sei es gleich integriert wie die alten Kickbikehebel von tektro oder nachträglich).
- Felgenverschleiß/Abrieb soll damit recht hoch sein - kann ich mir gut vorstellen, die Erfahrung wird's zeigen... Beim 500 Euro Edel-Leichtbau-Rennvorderrad oder Carbonfelgen würde ich sie vielleicht nicht gerade einsetzen, aber bei einfachen/stabilereren Laufrädern ein tolle und sinnvolle Sache, gerade beim Kickbike hinten, wo normal nur wenig Bremswirkung zu erzielen ist.
Und dann habe ich endlich den schon lange erwarteten Conti Cyclocross Speed Faltreifen in 42-622 bekommen. Ich mag gute "mittelbreite" Reifen, nicht nur edle Renn- und oder 32mm Crossreifen oder 2 Zoll breite MTB-Hightech, auch im Alltag oder querfeldein sind 40-44mm in leicht und flott (sprich Faltversion und schnelle Gummimischung) auch nett, um eine wenig Komfort und Fahrstabilität auch mal auf unbefstigten Wegen zu haben. Aber die beiden großen Hersteller bieten da wenig, sowohl in 26 als auch 28 Zoll. In 26 Zoll ist mir der Supreme in 42mm noch zu dünn (im Bezug auf Pannensicherheit und Haltbarkeit) und profillos, die nächsten von Schwalbe dann gleich breiter, schwerer und zäher. Da stieß ich im Winter in 26 Zoll auf den Vittoria Randonneur Pro in 40-559, genau was ich wollte, ein Supreme in stabil, dabei noch leicht und superschnell!
In 28 Zoll hatte ich da schon länger ein Auge den Conti Cyclocross Speed geworfen, allerdings in 42mm und als Faltreifen nur schwer zu bekommen.
Vorvorgestern kam er, genau wie erhofft, was ich wollte, ein leichter, schneller, mittelbreiter Reifen mit etwas Profil für den Roller für Crossrennen und -touren (passt auch noch in die Standardgabel des Alukickbike) und fürs Rad evtl. für sehr schnelles Fahren auf Waldautobahnen (z.B. mit Pedelec). Aber nicht nur im Wald wie erhofft, auch auf Asphalt besser, natürlich kein Marathon Racer und sicher auch noch etwas hinter dem Vittoria Randonneur Pro, aber viel schneller also erwartet, spürbar schneller als der serienmäßige 37mm Kenda des Kickbike (der ein ähnliches Profil hat) und praktisch kein Abrollgeräusch auf Asphalt zu hören (wie selbst bei guten bei MTB-Reifen üblich), aber auf den trockenen bis leicht feuchten Waldwegen derzeit sprübar mehr Grip in Kurven und beim Bremsen.
Also, (bislang) dicke Empfehlung! Einziger Nachteile bisher: Der Kleine ist wie so viele MTB/Cross-Reifen mit Profil ein "Steinesammler", bedingt durch das sehr feine diamantartige Profil sehr feine Steine bzw. eher Sand, nach einem Waldweg knirscht es erstmal ein paar km auf Asphalt. Muss man mal beobachten wie lange das anhält und wie/ob es sich auswirkt.
Gruß
Jo
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Hallo Jo,jodi2 hat geschrieben:... auch im Alltag oder querfeldein sind 40-44mm in leicht und flott (sprich Faltversion und schnelle Gummimischung) auch nett, um eine wenig Komfort und Fahrstabilität auch mal auf unbefstigten Wegen zu haben ...
Du solltest mal den Vittoria Randonneur Hyper ausprobieren. Den gibt's leider nur in 28 Zoll, max. als 38C. Den Hyper als 35C habe ich seit Frühjahr gut 2000 km gefahren. Verschleiss praktisch null. Der Grat in der Mitte der Lauffläche ist zumindest noch zu ahnen. Haltbarkeit: bisher super, kein Schnitt, kein gar nichts, und das obwohl ich ständig über Split und Glas fahre (der Marathon Racer hinten sieht ramponierter aus). Grip: toll, sowohl auf trockenem als auch nassem Asphalt / Pflaster. Wald- und Feldwege gehen erstaunlich gut, auch im Nassen. Bei gröberem Geröll ist natürlich Schluss.
Nachteile: sehr laut, etwas schwammiges Fahrgefühl und bombardiert die Umwelt mit Steinen.
Mein vorläufiges Fazit: dieser Kauf war ein Glücksgriff!
Gruss, Jo
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Ja, vom Hyper habe ich schon viel Positives gehört (nur noch nicht live gesehen/probiert), ist wohl ähnlich Racer/Supreme, dabei aber wohl haltbarer und pannensicherer. Aber für Alltag (bei mir Straße&gute Waldwege) schien mir der Randonneur Pro in 40-559 noch besser, den ich jetzt 8 Monate auf dem Alltagsrad fahre und von dem ich begeistert bin, mir ist völlig unklar, warum es von den beiden Großen nix Vergleichbares gibt (trifft meines wissens auf den Hyper ebenso zu...).
