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Daniels: Vom VDOT zum Trainingstempo und zurück

Daniels: Vom VDOT zum Trainingstempo und zurück

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Tach zusammen,

Im Daniels (2.Aufl. engl.), Kapitel 3 wird der VDOT als rein geschwindigkeitsbasiertes Pendant zum VO2Max eingeführt, weil man letzteren nicht so ohne weiteres bestimmen, sondern nur aufwendig messen kann, wenn ich es richtig verstanden habe. Dort ist auch die Rede von VDOT-Prozenten als Maß für die Trainingsintensität. Diese braucht man wiederum, um die Belastungspunkte einer Einheit auszurechnen. Die VDOT% kann man eigentlich nur über die Pace bestimmen, aber wie?

Mein VDOT ist z.B. 41, meine E pace (L-Tempo) ist lt. Tabelle 6:12. Wieviel % vom VDOT ist das? Oder wenn Daniels von T pace (S-Tempo)-Einheiten bei 83% VDOT redet, welche Pace ist das denn? Und was ist 100% VDOT und welche Pace ist das? Wie rechnet man das aus? Hat das irgendjemand hier verstanden? :gruebel:
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)

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Hallo,

ich habe die deutsche Ausgabe und fange gerade erst an mich mit Daniels zu beschäftigen bzw. nach im zu trainieren.
Mir scheint du wirfst da einiges durcheinander.

Die %VDOT verwendet Daniels zur Berechnung von Trainingsumfangpunkten. Wie genau das funktioniert habe ich aber auch noch nicht verstanden (zumindest nicht wenn man sein HF nicht misst).
Das alles steht aber in der dt. Ausgabe in Kapitel 2.

In Kapitel 3 hast du eine Tabelle in der du aus deiner Wettkampfleistung deinen persönlichen VDOT ermitteln kannst.
Und eine zweite Tabelle in der dann dieser VDOT die verschiedenen Tempi zugeordnet sind.
Bei deinem VDOT 41 sind das L-6:12 , M-5.20 , S-5:00/1000m , I-4:36/1000m , W-0:51/200m
Diese Tempovorgaben benutze ich dann in den Trainingsplänen im Kapitel 19 (5-15km).
Die Trainingsumfangpunkte interessieren mich dabei nicht.

Aber vielleicht weiß einer der Daniels - Gurus wie das mit den Trainingsumfangpunkten fuktioniert.

Gruß,
Jürgen

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E ist in der ersten Auflage 70%, in der zweiten 67%.

Die Formeln stehen in dem Buch nicht, ich habe sie aber mal irgendwo im Netz gefunden.

VDot zu Geschwindigkeit v (in m/min) ist -4,6 + 0,182258 v + 0.000104 v^2.

Testen wir: 6:12 ist 161,3 m/min. Macht einen VDot von 27,5. Das sind 67% von 41.

Ich fürchte, das hilft noch nicht so sehr...

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Hallo Turbito.

Die Info welche Prozent von VDOT (oder vonVO2max) Du jeder Einheit laufen solltest brauchst Du nicht.
Dafür hat Daniels schon alles berechnet. Trotzdem könntest Du mehr oder weniger seine Aussagen selber nachberechnen.

Denkt ein Moment in VO2max. Beim R-Tempo bist Du am 100%. Bei I-Tempo ganz nah (98% oder ähnliches, bitte in Buch gucken, liegt nicht vor). Ein E-Tempo muss Du mit ein 67% von Dein VO2max laufen.

VDOT ist nicht gleich VO2max. Aber es ist nur Deine Effizienz drin. Du bist mehr oder weniger wenig oder viel effizient (in Vergleich mit andere Läufer) egal ob Du E oder R Tempo läufst. Das heißt, 67% VDOT ist etwa den R-Tempo von den 67% von Dein VDOT. Wenn Du es prüfst wirst Du es sehen dass es ist 67% von etwa zwischen R und I Tempi. Vielleicht hat Daniels sogar nicht 67% aber 65% von R-Tempo.

Mit Dein Beispiel.
VDOT = 41 --> E pace = 6:12
67% von 41 = 27,5 (sehr niedrig und fast außerhalb der gültige Skala für VDOT).
VDOT = 41 --> R pace = 6:05 / I pace = 6:18 --> In der Mitte 6:12

Besser mit ein höheres VDOT es zu testen.
VDOT = 50 --> E pace = 5:18
VDOT = 33,5 --> R pace = 5:08 / I pace = 5:23 --> Mittelwert = 5:16

VDOT = 60 --> E pace = 4:35
VDOT = 40,2 --> R pace = 4:25 / I pace = 4:39 --> mittelwert = 4:32

Aber in Prinzip es ist Dir egal und es geht nicht um 66%, 66,6% oder 67% von R (100%) oder I (98%). Es ist schon alles von Daniels berechnet.
Nimmt es einfach und dass war's.

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Danke für eure Antworten.

Klar kann man die Trainingsgeschwindigkeiten für den täglichen Gebrauch auch hinreichend genau aus den Tabellen ermitteln oder über den Online-Rechner, mir ging es aber darum, das Modell von Daniels zu verstehen. Er leitet zwar erst sehr schön vom VO2Max über den vVO2Max den VDOT her und erklärt, daß man die Intensität über Bruchteile vom VDOT ausdrücken kann, aber die konkreten Werte in den Beispielen bei den Belastungspunkten (64% VDOT, 83% VDOT) fallen dann plötzlich irgendwie vom Himmel, ohne daß erklärt wird, woher diese Werte stammen und schlimmer noch, welche VDOT%-Werte man für Paces ansetzen soll, die man in seinen eigenen Einheiten gemessen hat.

@CarstenS: Doch doch, die Formel hat mir schon sehr weitergeholfen. Ich werde die mal gegen die Tabelle testen und schauen, ob das in allen Bereichen plausibel ist. Für den Anfang sieht das aber schon vielversprechend aus. Ich habe dann mal tief in meinen verschütteten Mathekenntnissen gegraben und mal die Umkehrung hergeleitet:

Sei a = 0.000104, b = 0,182258 und c = -4,6.

Dann ist die VDOT-Formel ein quadratisches Polynom der Form

y = a*x^2 + b*x + c.

Sucht man nach der Geschwindigkeit x für einen gegebenen VDOT y, dann kann man auf beiden Seiten der Gleichung y subtrahieren und erhält:

a*x^2 + b*x + c - y = 0.

Da c - y auch konstant ist und die linke Seite wieder ein quadratisches Polynom, kann man die Nullstelle über die bekannte Formel bestimmen und erhält folgende Lösung:

x = (-b + sqrt(b^2 - 4*a*(c - y))) / (2*a).

Bevor jetzt irgendein Schlaumeier einwendet, daß es noch eine zweite Nullstelle gibt wegen der Wurzel :D , ja die gibt est, aber die führt zu negativen Ergebnissen und kann daher für diesen Anwendungsfall vernachlässigt werden. :nick: Ein paar Tests habe ich schon gemacht, sieht gut aus. :)
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)
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