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Verletzung in Marathon-Vorbereitung - Bitte um Input zu Anpassung des Trainingsplan

Verletzung in Marathon-Vorbereitung - Bitte um Input zu Anpassung des Trainingsplan

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Liebe Laeufer,

Ich moechte am 7. April den Zurich Marathon laufen (Ziel: ankommen, ideal unter 4:30, Traum unter 4:15, alles Laufen und kein Gehen) und habe mich leider am Knie verletzt. Da ich ziemlich viel Zeit, Leistung und Motivation investiert habe, will ich nicht so leicht aufgeben.

Nachfolgend ein Beschrieb meiner Verletzung, des bis jetzt gemachten Trainings und des Planes fuer die kommenden Monate um den Marathon vielleicht noch zu retten.

Moechte auch gleich klarstellen, dass ich zwar unbediengt Laufen will, aber die Gesundheit natuerlich vorgehen wird.

Also:
Zu meiner Person:
43 Jahre, 185cm, 76-78kg, Laufe seit 2 Jahren, in allgemeinen ca 3-5 Mal die Woche zw 7-15 km pro Einheit – manchmal bis zu 21km, ex Raucher (seit 4,5 Jahren clean), leicht erhoehter Zucker und Cholesterol (dies waren die Gruende mit Sport nach 20 Jahren wieder zu beginnen). Arzte verfolgen Diaet und Training.

Training und gemachte Lauefe:
Habe bis jetzt 2 offizielle Rennen bestritten, beide im Jahr 2012.
Die “20km von Lausanne” in 1:45:00 (20km, huegelig mit ca 400 Hoehenmeter)
Halbmarathon von Nimes in 1:52:00.
Beide Rennen ziemlich entspannt und ohne Probleme.
Des weiteren laufe ich regelmessig mal 21km in Training (in huegeligen Gelaende, 200m Hoehendifferenz, auf 1200m Hoehe).

Bin seit Oktober im Marathontraining fuer Zurich (=6 Monate Plan). Hatte dazu die gaengigen 12 und 16 Wochen-Plaene auf 24 Wochen angepasst (im Prinzip einfach 8 Wochen gedoppelt – und zwar die 8 Wochen vor der tapering phase).

Bin damit bis 31.12.2012 auf folgenden Werten/Mengen (seit Start des spezifischen Trainings):
  • 620km gelaufen (520 im Bereich von 9-11km/h, 65km im Bereich von 12-17km/h, 34km in steilen Aufstiegen – bis jetzt bloss ein langer Lauf von 27km, dazu ein Lauf von 24km und 2 Laeufe von 21km)
  • 300km auf Mountainbike in huegeligem Gelaende
  • 9 Stunden Ruderergometer.
Die Verletzung die ich habe ist im Knie und eher mysterioes. Ich habe sie am 1.1.13 aufgelesen und nach 5 Tagen einen Physio aufgesucht. Symptome: Schmerzen nach 15 Minuten joggen in Aussenbereich des Knies. Nach einigen Abklaerungen meinte der Physio es sei eine Tendinitis (Laeuferknie?) und hat mir erst mal 4 Tage Ruhe verordnet, dann ein kleiner Lauftest der in die Hose ging (gleicher Schmerz), dann 2 Wochen Ruhe mit Therapie (Ultraschall, Eis, etc), dann kleiner Lauftest der wieder in die Hose ging (gleicher Schmerz). Habe dann eine Roentgenaufnahme machen lassen und scheinbar sind Knochen i.O. Jetzt wurde ich zu einem Sportarzt ueberwiesen der in einer Woche eine Echographie machen wird.
Bis dann absolutes Laufverbot.
Sprich: ich bin nun seit gut 3 Wochen praktisch ohne Lauftraining.

Einerseits werde ich sicher erst wieder Laufen, wenn der Arzt das ok gibt es ich keine Schmerzen habe, andererseits versuche ich zur Zeit einen Plan zu haben um den Marathon laufen zu koennen wenn ich noch genese. Der Plan ist der folgende:

  • Seit Beginn der Verletzung versuche ich mit Ausgleichsport (welche 0 Schmerzen verursachen) die Fitness zu halten (Mountainbike, Ruderergometer, Rumpf-Stabilsierungsuebungen, seit 3 Tagen auch Aquajogging). Mache ca 5 Trainings-Tage pro Woche zu jeweils 1-3 Stunden pro Training – alles moeglichst im tiefen Pulsbereich um Ausdauer zu staerken)
  • Am 6.2 Arzttermin und hoffentlich Bestimmung der Verletzung und Behandlung
  • 7.2-17.2.13: Behandlung und so schnell wie moeglich Beginn mit Luftraining mit Ziel bis 17.2 wieder 10km laufen zu koennen (ich gehe davon aus dass ich mit ruhigem Beginn und noetigen Pausen sicher um die 7-10 Tage brauche um dahin zu kommen, ohne neue Verletzung
  • 24.2.13: 6 Wochen vor Rennen – in der Woche Erhoehung der Laufdistanz. Ziel: 20km (“Langer Lauf”) bis zum 24.2
  • 3.3.13: 5 Wochen vor Rennen – in der Woche Erhoehung der Laufdistanz. Ziel 24km (Langer Lauf) bis zum 3.3
  • 10.3.13: 4 Wochen vor Rennen – in der Woche Erhoehung der Laufdistanz. Ziel 28km (Langer Lauf) bis zum 10.3
  • 17.3.13: 3 Woche vor Rennen – in der Woche Erhoehung der Laufdistanz. Ziel 32km (Langer Lauf) bis zum 17.3 , dann Tamparing Phase beginnen

Selbst wenn sich das Knie wirklich beruhigt, befurechte dass das grosse Problem die fehlende Anzahl langer Laeufe sein wird, respektive die zu schnelle Erhoehung der Kilometer, und damit erneute Verletzungsgefahr.

Ich waere dankbar um Input zu:

ist der Plan realistisch und umsetzbar
  • und/oder Alternativvorschlage zu diesem Plan
  • was haltet Ihr davon dass ich Intervalle, Fartlek und Berglaeufe weglasse oder kuerze und vorallem regelmaessige Laeufe mache (mir scheint dass ich vorallem bei den Intervallen und Fartle Trainings Verletzungen auflese)
  • ob ich das Training , wenn die Verletzungspause noch laenger wird, weiter runterschrauben kann und/oder Tamparingphase ein bisschen kuerzen (2 statt 3 Wochen)
  • was waere Eurer Meinung nach der letzte Termin um das Training zu beginnen und eine Chance auf "finishen" zu haben

Klar haengt nun alles von Doktorbescheid ab, aber gehen wair mal davon aus dass ich in 10 Tagen wieder langsam beginne.

Danke im voraus, viel Spass beim Laufen und vorallem Euch allen GUTE GESUNDHEIT!!!
Robert

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Robert Bossert hat geschrieben: Ich moechte am 7. April den Zurich Marathon laufen

Sprich: ich bin nun seit gut 3 Wochen praktisch ohne Lauftraining.
Alles andere hättest Du Dir sparen können, bzw. hast Du ja in einen Thread dupliziert wo sich um die gesundheitlichen Frage gerätselt werden darf.

Zur Teilnahmefrage: Vergiss es!
Robert Bossert hat geschrieben: Klar haengt nun alles von Doktorbescheid ab, aber gehen wair mal davon aus dass ich in 10 Tagen wieder langsam beginne.

Nein, es hängt nix vom doc ab. 3-5 Wochen Komplettausfall in der Hauptrainingszeit: :nono: :nono:


gruss hennes

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Hallo Robert,

habe ich das jetzt richtig verstanden? Seit 1.1. Knieschmerz undefiniert, 2x kurze Laufeinheiten probiert, gingen in die Hose. 6.2. Arzt und Hoffen auf Befund und vor allem Wiederherstellung des Knies und zwar so schnell wie möglich. Am 7.4. dann M. Also, es sind keine 3 Wochen Laufabstinenz, wenn du deine kleinen Versuchsläufchen mal unberücksichtigt lässt. Es sind dann nach Besuch des Sportarztes und deiner voraussichtlichen Wiederaufnahme des Trainings in 10 Tagen - knapp 6 Wochen, jedenfalls nach meiner Rechnung.

Du kannst keinesfalls an die Lalas anknüpfen, die du noch im Dez. absolviert hast. Auch, wenn du in der Zeit Alternativsport betreibst und deine Ausdauer schulst, ist Laufen doch etwas anderes als Alternativen. Ich sehe keine Probleme, dass du ganz schnell wieder in die 10er kommst, konnte ich nach 4 Wochen am 1. Tag bereits mit schwächeln. Aber ich sehe ganz große Probleme bei den Lalas und empfehle dir dringend auf deinen Verstand hierbei zu hören und den Marathon diesmal nicht anzutreten. Wer sagt dir den i.Ü. das das Knie so schnell auf Behandlung anspricht?

Gute Besserung und LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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7.2-17.2.13: Behandlung und so schnell wie moeglich Beginn mit Luftraining mit Ziel bis 17.2 wieder 10km laufen zu koennen
Sind die Ersatzteile schon bestellt oder auf Lager?
Das wäre ja schön wenn man Behandlung und Genesung so einfach "terminieren" könnte. :hihi:

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Siegfried hat geschrieben:Das wäre ja schön wenn man Behandlung und Genesung so einfach "terminieren" könnte. :hihi:
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass diese "ich will jetzt/sofort und am besten auch noch kostenlos"-Mentalität in den letzten Jahren verstärkt auch in den Gesundheitsbereich herüberschwappt. "Geiz ist geil" für die Gesundheit sozusagen. Die moderne Medizin hat in den letzten Jahrzehnten und vor allem Jahren vieles ermöglicht, und ohne moderne Medizin hätte ich persönlich wahrscheinlich nicht einmal meine Geburt überlebt. Aber die moderne Medizin vermag nicht zaubern zu können, geschweige denn dass sie Wunder vollbringen kann. Dafür ist das andere Geschäftsmodell zuständig, das sich nach einem neuen CEO umsehen muss.

Ach wäre das schön, wenn man einfach zu einem Discounter gehen und sagen könnte "einmal neues Knie, bitte". Sofortiger Einbau und sofort wieder mit höchster Belastung los...

Vieles kann heute bereits ambulant erledigt werden, was früher nur mit langwierigen stationären Klinikaufenthalten möglich war. Minimalinvasive Eingriffe ist hier das Zauberwort. Aber gerade diese ambulante Versorgung, auch durch Sparzwänge beflügelt, hat in den letzten Jahren wahrscheinlich auch zu der Bewusstseinsveränderung in den Köpfen der Patienten geführt, dass "es ja gar nicht so schlimm sein könne". Solche Patienten würden wahrscheinlich auch glauben, dass ihr Leben ganz normal weitergehen würde, nachdem man ihn den Kopf ambulant wieder angenäht hat, nachdem er absichtlich oder unabsichtlich vom Rumpf getrennt war... :D

Wie meinen Vorrednern wünsche auch ich Dir gute Besserung und Genesung. Nur mit dem Marathon in diesem Frühjahr wird es unter diesen Vorzeichen nichts werden. Wenn Du Glück hast, kannst Du Dir einen Herbstmarathon in diesem Jahr noch aussuchen und nach VOLLSTÄNDIGER Genesung dafür das Training aufnehmen.

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alles planen und terminieren kann man sicher nicht, aber versuchen und beissen kann man. Wie dem auch sei: trotz der sehr heftigen und abschliessenen Negativmeinungen einiger "Spezialisten": bin den Zurich Marathon gelaufen - in 4:09:55 - keine Beschwerden - super Erlebnis. Ich hoffe dies gibt anderen Anfaengern Hoffnung, denn es scheint dass nicht alles so schwarz-weiss und in Stein gemeisselt ist wie einige denken. Mit Vernunft, Elan und Motivation kann man einiges schaffen!!!
PS: auch die von vielen geschmaehten Alternativtrainings wie Radfahren, und vorallem Aquajogging halfen mir enorm

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Hi Robert,

da hat´s Dich in diesem Thread einfach erwischt ;-)

Die grundsätzliche Aussagen der Beantworter oben sind schon berechtigt. Zuerst muss der Mist ausheilen. Dann kann man wieder einsteigen. Das kam oben vielleicht etwas unromantisch rüber, triffts aber relativ genau.

Dass es trotzdem bei Dir geklappt hat, freut mich für Dich. Deine Aussage, dass das anderen Anfängern Mut machen soll, will ich aber gern relativieren:

Pro: nach der Verletzung geht´s weiter
Contra: naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaach der Verletzung geht´s weiter.

Viele Grüsse und gute Erholung vom Marathon
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