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Achillessehne

Achillessehne

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Hallo zusammen,

da ich neu bin, möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Markus, ich bin 39 und laufe seit ca. 20 Jahren, mal mehr, mal weniger. Damit ist auch das Problem schon angesprochen. Seit über zwei Jahren schlage ich mich mit einer Achillessehnenentzündung rum. Nachdem ich die am Anfang etwas unterschätzt habe (tat nicht großartig weh), bin ich dann nach ein paar Monaten, als ich mir eingestehen musste, dass es nicht besser wird, zum Orthopäden, der nach Überweisung zum Radiologen und Ergebnis eines MRT ("Verdickung der Achillessehne auf etwa die doppelte Stärke. Keine Ruptur oder Teilruptur. Keine nennenswerten degenerativen Veränderungen") Krankengymnastik und eine Bandage verschrieben hat. Danach bin ich ca. neun Monate nicht gelaufen bzw. Rad gefahren. Statt dessen zweimal in der Woche Schwimmen. Die Sehne schrumpfte sehr langsam wieder auf Normalmaß. Nach den neun Monaten habe langsam wieder angefangen mit Laufen (zuerst 10 Minuten einmal pro Woche).

Aktuell sieht das Programm so aus, dass ich immer noch gerade einmal pro Woche laufe (höchstens 45 Minuten), dazu kommt allerdings einmal pro Woche Volleyball (ca. 90 Minuten) und zweimal Schwimmen. Statt des Laufens manchmal etwas Fahrradergometer.

Trotzdem ist die Achillessehne noch immer nicht vollständig in Ordnung. Sie tut nicht weh, sie ist auch insgesamt nicht mehr dick, aber morgens früh ist ein kleiner Knubbel zu tatsen, der nach dem Aufstehen und ein paar Schritten verschwindet. So fing die Sache auch an und deshalb traue ich dem Braten auch nicht. Wenn ich öfter laufe oder mit dem Rad fahre, merke ich, dass der morgendliche Knubbel wieder etwas größer wird. Manchmal zwickt es auch etwas.

Mit dem Zustand hatte ich mich schon fast abgefunden, als ich zufällig hier gelesen habe, dass eine Beinlängendifferenz Probleme an der Achillessehne verursachen kann. Hierzu kann ich mit einem anderen Befund aufwarten: Als ich wegen Rückenschmerzen geröntgt wurde, war dort zu sehen: ""leichter Sacrumtiefstand rechts, Oberkante L5/S1 steht allerdings wieder horizontal". Dem wurde keine Beachtung geschenkt, wohl wegen des letzten Halbsatzes. Nun ist es aber so, dass die Achillessehne am linken Fuß betroffen ist. An diesem Fuß hatte ich vor einigen Jahren auch einmal leichte Spreizfußbeschwerden.

Diesen Zusammenhang (ob wirklich einer da ist, weiß ich ja nicht) hatte ich gestern hier in dem Thema "Laufen mit Einlagen" gesehen. Deshalb bin ich hellhörig geworden.

Ich hoffe, dass der lange Text nicht zu sehr abgeschreckt hat. Vielleicht kann jemand etwas Erhellendes dazu sagen?

Gruß
Markus

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Veränderungen in der Statitk und oder Pronation , Supination usw kann natürlich zu AS Beschwerden führen , muss aber aber nicht, Andere Gründe Überlastung, Fersensporn, Haglundferse, Verkürzung der Wadenmuskulatur, Schulterschiefstand, ISG klempt, Schwäche der Rumpfmuskulatur, nicht nur der Adduktoren usw, suche Dir etwas aus. Aber ich schätze mal das der heilige Vater seinen allgemein bekannten Senf noch dazu gibt.
Was tun bei Entzündung, dehnen der Schollenmuskulatur bzw der Wade, Stabilisationstraing, allgemeine Athletik, Salbenverbände, Enzyme , Massage,evtl die netten Rheumaentzündungshemmer, Aminosäuren in das Gleitgewebe spritzen lassen, auch geht lokale Betäubungsmittel in Verbindung mit Entzündungshemmer spritzen und natürlich beten.Noch Fragen Kienzle.

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Fersensporn führt nicht zu AS-Schmerzen, sondern die Entzündung selbst - diese kann ohne oder mit Fersensporn vorhandensein, umgekehrt ist ein Fersensporn auch oft schmerzlos.
"Such Dir was aus" und "der heilige Vater ..." ist wenig hilfreich, wie Du selbst erkennen wirst.
Bei Entzündung "Dehnen" zu empfehlen, ist (um es in Deiner Art auszudrücken) nicht gerade schlau. Kommt ganz drauf an, in welchem Stadium sich die Verletzung befindet, in eine akute oder wieder akut gewordene Entzündung hineinzudehnen ist absolut kontraproduktiv.
Schmerzmittel ("Rheumaentzündungsmittel" wie Du sie nennst) führen zu keiner schnelleren Heilung.

Also bissl nett und respektvoll bleiben und nicht alle kommenden Antworten abwerten :)

Zum Threadersteller: Deine Achillessehne zwickt also am "längeren" Bein? Hat die Physiotherapie/Krankengymnastik dem Beachtung geschenkt? Was wurde sonst in der Therapie unternommen? Wann "zwickt" es ein "bisschen"?
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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Murks hat geschrieben: Aktuell sieht das Programm so aus, dass ich immer noch gerade einmal pro Woche laufe (höchstens 45 Minuten), dazu kommt allerdings einmal pro Woche Volleyball (ca. 90 Minuten) und zweimal Schwimmen. Statt des Laufens manchmal etwas Fahrradergometer.
Ein Freund von mir hatte einen AS-Riss, der ist Monate täglich. mit dem Ergometer bei kleinster Belastung gefahren und das hat Wunder gewirkt.

Auch solltest Du sicher nicht 1mal pro Woche 45min laufen, sondern eher kleinere Einheiten , z.B. jeden 2. Tag.

Weiterhin kann ich mir vorstellen, dass eine solche stopp-and-go Sportart wie Volleyball, mit schnellen Reaktionen und entsprechenden Schritten und Sprüngen bei Deinen Probs nicht förderlich ist.

Versuch macht kluch! :prof:


gruss hennes

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Danke schonmal für die Antworten.

Der Sacrumtiefstand ist rechts, die Achillessehne, die zwickt, ist links.

Bei der Therapie ist zuerst mal nur die Achillessehne bearbeitet worden. Friktionsmassage und Eisanwendungen. zu demZeitpunkt war auch nichts anderes bekannt. Es wurde dann im Lauf der Monate langsam besser.

Die Sache mit dem Rücken war ein paar Monate später, während der Laufpause. Auch da wurde Krankengymnastik (diesmal inkl. Fango) verschrieben. Dem erwähnten Sacrumtiefstand wurde keine weitere Beachtung geschenkt. Der Orthopäde sagte nur, dass die darüber liegenden Wirbel ja wieder gerade seien. (Kann ja auch sein, mir ist das halt nur gestern bewusst geworden.)

Zwicken (mehr ist es nicht) tut es schon mal, wenn ich etwas mehr gemacht habe, z. B. in einer Woche Laufen und Radfahren. Ist aber sehr selten. Mit den Schmerzen ist es aber sowieso ungewöhnlich: Wirklich weh getan hat es trotz der großen Schwellung nie.

Gruß
Markus

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Hallo Hennes,

zu den einzelnen Sportarten: Volleyball hab ich in der Laufpause natürlich auch nicht gespielt und damit habe ich auch am spätesten wieder angefangen. Zuerst ne halbe Stunde und langsam gesteigert.

Beim Laufen ist es auch so, dass ich mit zehn Minuten angefangen habe und das über Monate gesteigert habe. Meistens ist es tatsächlich nur ca. 35 Minuten.

Radfahren ist seltsamerweise die einzige Sportart, bei der es währenddessen weh getan hat. Wobei sich das jetzt auch auf eine Tour mit dem Rennrad und ein paar Hügel bezieht. Volleyball ging ohne Schmerzen (wobei das natürlich nicht heißt, dass es gut ist...)

Gruß
Markus

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Murks hat geschrieben: Beim Laufen ist es auch so, dass ich mit zehn Minuten angefangen habe und das über Monate gesteigert habe. Meistens ist es tatsächlich nur ca. 35 Minuten.
Egal wie Du es drehst, Du hast 100% laufen an einem Tag und ich denke: anders ist besser!
Radfahren ist seltsamerweise die einzige Sportart, bei der es währenddessen weh getan hat. Wobei sich das jetzt auch auf eine Tour mit dem Rennrad und ein paar Hügel bezieht.


Hügel und Tempo sind erhöhte Belastung! Wieder das gleiche Problem, siehe oben.

Versuchs doch einfach zu ändern!


gruss hennes

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Meistens tauchen die Achillessehnenprobleme zuerst an der Seite mit dem kürzeren Bein auf. Bei Dir kanns natürlich auch mehr an einer Instabilität liegen (am längeren Bein) oder es ist einfach nur etwas blockiert (ISG etc.) und es gibt keine Beinlängendifferenz. Ich würd mich nochmal ganzheitlich anschaun lassen (Kombination Statik + Achillessehne diagnostisch), aber immer vor Augen halten: Nicht jeder ist gänzlich symmetrisch und im Wesentlichen geht es darum, die Belastung sehr vorsichtig zu steigern und somit Deinem Körper die Möglichkeit zu geben, sich anzupassen.
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
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Hennes hat geschrieben:Egal wie Du es drehst, Du hast 100% laufen an einem Tag und ich denke: anders ist besser!



Hügel und Tempo sind erhöhte Belastung! Wieder das gleiche Problem, siehe oben.

Versuchs doch einfach zu ändern!


gruss hennes

Keine Sorge, ich bin schon interessiert an anderen Meinungen, deshalb habe ich ja gefragt... Ich wollte nur meine Gedanken dazu, was ich bisher gemacht habe, näher bringen. Im Endeffekt muss man halt immer verschiedene Sachen ausprobieren.

Gruß
Markus

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trifeminine hat geschrieben:Meistens tauchen die Achillessehnenprobleme zuerst an der Seite mit dem kürzeren Bein auf. Bei Dir kanns natürlich auch mehr an einer Instabilität liegen (am längeren Bein) oder es ist einfach nur etwas blockiert (ISG etc.) und es gibt keine Beinlängendifferenz. Ich würd mich nochmal ganzheitlich anschaun lassen (Kombination Statik + Achillessehne diagnostisch), aber immer vor Augen halten: Nicht jeder ist gänzlich symmetrisch und im Wesentlichen geht es darum, die Belastung sehr vorsichtig zu steigern und somit Deinem Körper die Möglichkeit zu geben, sich anzupassen.
Ja, das kann natürlich gut sein, dass die Achillessehnengeschichte damit gar nichts zu tun hat. Mir war der eventuelle Zusammenhang ja auch nur zufällig in Auge gefallen. Es ist ja auch nur von einem leichten Sacrumtiefstand die Rede. Kann ja gut sein, dass der keinerlei Auswirkungen hat.

Ich finde es halt nur etwas seltsam, dass schon seit langer Zeit keine wirkliche Veränderung zu spüren ist. Während der Laufpause wurde es im Lauf von mehreren Monaten deutlich besser (der Umfang der Sehne ist deutlich geschrumpft), aber dann passierte auch über weitere Monate (noch während der Pause) nichts weiter. Deshalb habe ich dann auch wieder angefangen mit etwas Ergometer, dann mit Laufen. Und seitdem ist es im Wesentlichen auch so geblieben.

Zu einer Instabilität: Am linken Fuß ist das Außenband nur noch teilweise vorhanden (beim Basketball vor fast 25 Jahren umgeknickt), was auch erst durch das erwähnte MRT aufgefallen ist. Wohl dadurch ist eine leichte Arthrose des Sprunggelenks entstanden. Das hatte ich oben noch nicht erzählt.

Ich werde dann wohl noch mal einen Termin beim Orthopäden machen. Vielen Dank bis hierhin.

Gruß
Markus

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Murks hat geschrieben:Keine Sorge, ich bin schon interessiert an anderen Meinungen, deshalb habe ich ja gefragt... Ich wollte nur meine Gedanken dazu, was ich bisher gemacht habe, näher bringen. Im Endeffekt muss man halt immer verschiedene Sachen ausprobieren.
Vor 2 Monaten habe ich mir ein paar Tauchschlappen gekauft und habe damit angefangen mal "barfuss" gehen zu probieren.

Tgl. lächerliche 1,5km - nach 3 Wochen hatte ich davon "shin splits", tierisch brennende Schienbeine und mußte das abbrechen. Hätte man denken können, dass das zuviel ist? Ich, sicher nicht - habe heute mit einem Laufschuhverkäufer drüber gesprochen - dem war das direkt klar, er meinte max. 2-3 mal in der Woche, selbst bei so kleinen Strecken.

Also sollte man nichts ausschließen.... wenige, kleinere Einheiten sollen ja auch zur Heilung beitragen!


gruss hennes

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Ja, da sieht man natürlich wirklich, dass das alles schwer vorherzusagen ist. Alle Tipps, die sich auf Intensität und Häufigkeit beziehen, sind im Grunde genommen nicht brauchbar. Denn die Warnung des Verkäufers ist mit Sicherheit für einen Großteil der Leute viel zu vorsichtig. Für dich halt nicht - leider.

Gruß
Markus
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