Cyclassics 2005

...oder wie man bei dem Cyclassics nicht ankommt.

Hier also mein Bericht zu meinem Cyclasics-Start:

Am Start war alles gut, der Start selber klappt Problemlos.
Ich war ziemlich freudig aufgeregt und überrascht wie schnell es dann losging. Ich versuchte an meinem Team dranzubleiben.

Nach 3 Kilometer ist mir mein Tachosensor (von Polar) das erste mal in die Speichen gesprungen nachdem ich über Bahnschinen gefahren war.
Also anhalten, wieder richten, versuchen ans Team ranzukommen, mist kein Tachosignal, ich versuche während der Fahrt den Sensor etwas weiter an die Speciehn zu bekommen, mit dem Ergebnis, dass er gleich wieder drinsitzt.

Noch 2 mal habe ich dieses Spielchen mitgemacht. Ich war zu dem Zeitpunkt schon sehr frustriert, bei mehr als 1000 km Training sitzt der doofe Sensor bombenfest und jetzt das.

OK, dachte ich, dann halt ohne Tachoanzeige. Ja, dieser Vorsatz hielt so ungefähr 30 Sekunden, als der Sensor sich wieder in die Speichen verirrt hatte.
Inzischen waren wir in Moorfleet angekommen und mir liefen die ersten Tränen das Gesicht runter. So hatte ich mir die Cyclassics nicht vorgestellt. Mein Team überhaupt nicht mehr erreichbar.

Dann habe ich mich dazu entscheiden aufzugeben, weswegen ich jetzt mit mir selber hardere. Es ist halt irgendwie verlieren gegen sich selbst.
Ich hätte ja versuchen können weiterzufahren, alleine das Rennen zu Ende fahren.

Naja, ändern läßt es sich jetzt nicht mehr.

Ich habe dann in Moorfleet noch jemanden mit meinem Ersatzschlauch ausgeholfen und ihm meine Luftpumpe geliehen, damit er weiterfahren konnte. Bei der ganzen Aktion hat er dann seinen Reifenheber vergessem wieder mitzunehmen, der liegt jetzt noch bei uns im Auto.

Jetzt sitze ich geduscht zu Hause und versuche meine Tränen endlich unter Kontrolle zu bringen.

Und wie der Betreff schon sagt ist dann das neue Ziel die Cyclassics 2005.

Tanja

Bei mir lief es gut. Ich hatte mich aus dem allgemeinen Gemetzel weitgehend rausgehalten und meist auf Windschattenfahren verzichtet. Ich war Zeuge mehrerer, teilweise sehr heftiger Stürze und so habe ich mich von Anfang an entschlossen, Abstand zu halten, wo es nur ging. Wenn auf der Straße einer liegt und neben ihm eine Blutlache, dann vergeht einem irgendwie der Spaß.

Einmal krachte es 2 Meter links vor mir und schwupp waren mehrere Fahrer inneinander verwickelt. Da ging der Kelch noch einmal an mir vorbei.

Mein Schnitt lag lt. Tacho bei 35,3 und meine Gesamtzeit für die 115km bei knapp unter 3:15.

Es gab leider mehrere Szenen, wo man echt nur den Kopf schütteln konnte. Ich frage mich, wie jemand eine volle Wasserflasche verlieren kann. Und da lagen einige... :stupid: So stieg das Risiko leider erheblich.

Einmal keimte fast schon Schadenfreude auf. Denn ein "Team" im Festina-Outfit fuhr ziemlich rücksichtslos zwischen den Fahrern durch, um anscheindend sämtliche Streckenrekorde zu brechen. Ein paar Minuten später sah ich 3 von ihnen auf der Straße liegen plus einen anderen Fahrer. Der körperliche Schaden hielt sich offensichtlich in Grenzen, nur das Material sah ziemlich mitgenommen aus. Die haben jedenfalls niemanden mehr in Gefahr gebracht.

Richtig Spaß hatte ich dann auf dem Anstieg zur Köhlbrandbrücke. Da lief mir dann echt die Gänsehaut runter. Ich fuhr durchschnittlich mit 23kmh die Brücke hoch, überholte fließig all diejenigen, die vorher Kamikaze gefahren sind, machte das Victoryzeichen Richtung Kamera und wagte mal einen verstohlenen Blick auf unsere schöne Stadt Hamburg, die sich heute von ihrer Schokoladenseite zeigte. Bestes Wetter, sonnig, ca. 26 Grad und kaum Wind. Von daher waren es wirklich schöne HEW-Cyclassics.

Ob ich sie noch einmal fahren werde, wage ich zu bezweifeln. Sag niemals nie, aber das war mir echt zu gefährlich, was dort abging. Da geht mir meine Gesundheit dann doch vor. So richtig genießen war daher nicht, weil man eigentlich immer mit 150% Aufmerksamkeit fahren mußte, um nicht plötzlich Bekanntschaft mit dem Aspahlt zu machen.

Ich hoffe, alle teilnehmenden Foris sind heil angegkommen, denn das ist das wichtigeste.

Schade Tanja, daß es bei dir so lief. Aber sei froh, daß du heil geblieben bist. Lieber einen Sensor in den Speichen als ein kaputtes Rad und körperliche Schäden. Das ist es nicht wert.

Ich bin froh, es einmal gemacht zu haben, denn die HEW wollte ich schon immer mal fahren. Es war einfach herrlich, seine Stadt mal auf dem Rad ganz für sich zu haben. Ob ich es wiederholen werde, weiß ich noch nicht.

Mein Ziel habe ich jedenfalls erreicht. Denn das hieß, heil ankommen. Die Zeit und der Schnitt waren da sekundär. Und über 35 sind es dann doch geworden. Und das mit wenig Windschatten.

The jazz things in life.
www.smueve.de
Beweibt

Hallo Tanja,
das tut mir aber leid für Dich, dass es so blöd lief! Hättest Du nicht einfach ohne Tacho weiterfahren können? Dann wärst Du wenigstens angekommen und jetzt nicht so unglücklich... Sorry wenn das eine blöde Frage war, bin völlig frei von Ahnung was solche Rennen betrifft...
Von mir auf jeden Fall mal so viel Trost wie möglich:

Mach irgendwas Schönes heute abend, dann gehts Dir bestimmt bald wieder besser.
Herzliche Grüsse aus Heppenheim

26.08.: Kerblauf Wixhausen, 4,2 km
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Original von Spaetzle:
Hättest Du nicht einfach ohne Tacho weiterfahren können? Dann wärst Du wenigstens angekommen und jetzt nicht so unglücklich... Sorry wenn das eine blöde Frage war, bin völlig frei von Ahnung was solche Rennen betrifft...
Von mir auf jeden Fall mal so viel Trost wie möglich:

Mach irgendwas Schönes heute abend, dann gehts Dir bestimmt bald wieder besser.

Danke für den Trost, es ist alles schon nicht mehr ganz so schlimm nach einer Tasse Tee und Keksen.
Leider konnte ich den Tacho nicht einfach abmachen, da er mit Kabelbindern an der Gabel festgemacht war.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war es auch das sicherste da nicht weiter dran rumzudoktern. Im schlimmsten Fall hätte mir der Sensor auch das Vorderrad blockieren können.

Ich habe ja nur die ersten km mitbekommen, da ging es zum Glück noch nicht so aggresiv zu, oder ich habe es nicht so empfunden. Das mit den Wasserflaschen ist mir auch schon sehr früh aufgefallen, zum Teil lagen die schon auf dem ersten Kilometer.
Verletzte musste ich mir zum Glück nicht angucken und der Rest meines Teams ist heil im Ziel angekommen.

Tanja

Hallo Tanja,

besser aufgeben als zu stürzen, wenn das Material nicht mitspielen will. vor Deiner Entscheidung.

@Toronto
Glückwunsch , auch wenn ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie jemand freiwillig so eine Strecke mit dem Rad fährt )

Christa

Endlich Sommer
Ein Hoch auf "Erich" oder hieß das Hoch "Erich"?

Hallo Tanja!

Schade, dass es für Dich nicht so gut lief. Aber zumindest bist Du heil nach Hause gekommen!!! Bei der Fahrweise einiger Starter war das nämlich nicht selbstverständlich. Auf der 115 km Strecke habe ich einiges an Stürzen (bei 10 habe ich aufgehört zu zählen) mitbekommen und da sahen viele Fahrer nicht mehr sehr gut aus. Mir war es daher auch am wichtigsten unbeschadet ins Ziel zu kommen, was dann auch nach 3:19 der Fall war. Bis zu km 100 lief bei mir alles bestens, aber dann merkte ich den Squeezy, den ich mir bei ca. km 90 noch "gegönnt" hatte. Also musste ich den Rest der Strecke mit Grummeln im Magen und Würgegefühlen hinter mich bringen. Mein Magen scheint diese Fabriknahrung nicht sonderlich zu mögen, das nächste Mal nehme ich nur noch Bananen mit.

Wir sehen uns im nächsten Jahr bei den Cyclassics!

Gruß
Jörg

Wenn ich das hier so lese und die Tour de France habe ich ja nun auch verfolgt kann ich mich des Eindruckes nicht erwähren, dass es bei den Radlern anscheinend schon dazu gehören muß, sich auch mal richtig zu würfeln.

Das unterscheidet den Hobbyfahrer anscheinend von dem "richtigen, harten" (Möchtegern-) Profi-Fahrer :stupid:

Ray ( http://www.ray-steel.de )

@ Tanja


mein aufrichtiger Trost! Alle "Hätte" "Könnte" "Sollte" "Wollte" hilft kaum über Deinen Gram hinweg! Ich kann Dich verstehen! Bei nächsten Mal wird alles besser!

@Toronto21 und Joerg_HH

Gratulation und zur Leistung! Trotzdem werde ich mich nicht so recht für diesen Sport als Rennen begeistern können! Stefan, sollen wir Dein "nie-wieder-Posting" mal vorsorglich wegspeichern?

Gruss Steffen


Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!

Moin!

Danke für den Trost, heute sieht alles schon ein bißchen anders aus.

Trotzdem stelle ich das Rennrad für diese Woche in die Ecke und werde stattdessen mal wieder meine Laufschuhe auspacken.

Fürs nächste Jahr habe ich mir vorgenommen eine andere Gruppe/Person zu suchen, die wirklich mit mir fährt und ungefähr den gleichen Leistungsstand hat. Mein Team dieses Jahr war irgendwie nicht so wirklich das Wahre, da eigentlich alle für sich alleine gefahren sind.

Vielleicht kann man sich ja auch mal zum Forums-Radeln treffen.

Tanja

Hauptsache Ihr seid alle gesund zurück

@Toronto
"ohne" Windschatten isset n guter Schnitt

de Kumpels hatten bei 115km 39,5er und seine Freundin 36,5er-Schnitt
und der andere 170km mittem 38er-Schnitt

DaCube

Venga, Venga!

@Jörg

Mir hat der Squeezy vor der Köhlbrandbrücke richtig gut getan.

@Ray

Tja, wie das leider immer so ist. Die Bestzeitenjäger vergessen manchmal, daß sie damit kein Geld verdienen, sicher nicht die erlesene Behandlung von Ärzten bekommen, wie die Profis und vielleicht 3000 Radkilometer pro Jahr nicht zu vergleichen ist mit vielleicht 20.000 oder 30.000 im Jahr. Da ist man auf dem Rad nicht so geübt wie ein Profi.

@Steif

Ich habe ja gesagt, "sag niemals nie!" Aber spreichern darfst du. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß ich mich an meinen Vorsatz halte. Umso mehr freue ich mich auf die bevorstehenden Triathlon-Events. Ratzeburg am 22.08. und HCM am 05.09. Wenn ich da stürze, dann sicher nicht, weil irgendein Pseudoprofi Hakenschläge beim Radfahren macht.

Ach ja, und dann nicht zu vergessen ein Einzelzeitfahren über 30km am 11.09. nahe Uelzen. Mal sehen, was da so geht.

Im Prinzip bedauere ich es ja auch, daß es bei den HEW`s so turbulent zugeht. Denn eigentlich ist es ein schönes Event. Und davon gibt es ja im Radsport nicht sehr viele. :(

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Beweibt