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Hallo,

ich weiß es passt nicht gerade hier rein, aber vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

Mein Kind leidet unter einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Zur Behandlung dieser Störung wird ein sogenanntes Methylphenidat verwendet. Ich kenn mich mit dieser Störung sogut wie überhaupt nicht aus, da so etwas noch nie bei mir in der Familie vorhanden war. Bleibt diese Störung dauerhaft bei meinen Kind oder kann man dies bekämpfen?

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

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Hallo Crennar,
auf meiner Arbeitsstelle behandeln wir (auch) Erwachsene mit ADS. Das Problem bleibt also.
Das Medikament kann sehr deutlich lindern, ist aber natürlich keine Ursachenbekämpfung.
Was sich alternativ gut bewährt ist das Erlernen der Achtsamkeitsmeditation zur Stärkung der
Aufmerksamkeit. Ob das auch irgendwo bei Kindern gemacht wird weiß ich jedoch nicht.

Mein einziger Tip wäre, dich breitgefächert zu informieren- nicht nur auf die Meinung eines Arztes
zu vertrauen. Es gibt viel Kritik, bereits an der "zu schnellen" Diagnosestellung...

Drück die Daumen
Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Zusätzlich würde ich es mit viel Sport probieren. Bei meinem Sohn hilft der tägliche Frühsport mit mir spürbar. Den allergrößten Fortschritt hat allerdings ganz klar die Medikation (Ritalin) gebracht.

ADS verliert sich nach einer aktuellen Studie bei 2/3 im Erwachsenenalter.
geplante Läufe 2015:
09.05. Rennsteiglauf Supermarathon
20.06. Zugspitz Ultratrail
13.08. Swiss Irontrail T201

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Hallo Crennar,

ich möchte dir erst einmal völlig wertungsfrei drei Quellen an die Hand geben, die sich mit ADS/ADHS und auch dem Einsatz von Medikamten befassen. Anschließend hast du vielleicht selbst eine Meinung. Ich weiß sehr wohl, dass ADS und ADHS nicht ganz das gleiche sind, dennoch dürften die gleichen Ursachen zugrunde liegen, weshalb das jetzt bei den Quellen nur eine untergeordnete Rolle spielen soll...vor allem die Behandlung sieht scheinbar immer gleich aus.

Bericht aus Frontal 21

ADHS bei Erwachsenen (Spiegel Online)

Hirnforschung: Die Transmitterchemie stimmt nicht

Ich würde dir ähnliches empfehlen wie Rolf. Sieh zu, dass dein Kind irgendeine achtsamkeitsbasierte Methode lernt um das "Aufmerksamkeitsareal" im Gehirn zu fördern. Es gibt durchaus Studien zur Wirkung dieser achtsamkeitsbasierten Konzepte, allerdings ist es ein Lernprozess und sollte demnach frühzeitig angefangen werden. Es braucht Wochen oder gar Monate (je nach Konzept), bis Versuchspersonen eine Änderung der Achtsamkeit bei sich feststellen. Meditation ist nicht jedermanns Sache und fällt Erwachsenen vielleicht sogar leichter als Kindern (weil Kinder einen höheren Drang zur Bewegung haben), aber das ist natürlich auch stark personenabhängig. Ich habe in einer eigenen Untersuchung zum Beispiel aber auch höhere Achtsamkeitswerte bei erfahreneren Qigong-Praktizierenden (die vorrangig eine aktive Form praktizierten und nicht die meditative Form) gefunden (Qigong-Neueinsteiger dienten als Vergleichgruppe). Qigong ist ebenfalls ein achtsamkeitsbasiertes Konzept, unterscheidet sich aber eben in der Sache teilweise von anderen Methoden. Eine weitere wäre das "mindfulness-based stress reduction (MBSR)-Programm", das von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. Ich möchte damit nur sagen, es gibt verschiedene Methoden, die das fördern können. Es bleibt für euch herauszufinden, was sich am Besten eignet.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Hallo Martin, hallo miteinander
Es braucht Wochen oder gar Monate (je nach Konzept), bis Versuchspersonen
eine Änderung der Achtsamkeit bei sich feststellen
Durchaus nicht. Unsere Patienten (psychiatrische Tagesklinik) sind im Schnitt 4-8 Wochen da.
Änderungen werden manchmal schon bei der ersten Meditationsübung bemerkt.
Es ist eher eine Frage dessen, ob der Patient sich darauf einlassen kann (will).
Aber Wirkung in Hinblick auf die Aufmerksamkeit kann sehr schnell kommen, abhängig davon
ob der Patient das diszipliniert übt.

Meine Erfahrung ist, daß ADS/ADHS-Patienten
- die größten Schwierigkeiten haben sich darauf einzulassen.
- Das sie aber unglaublich großen "Profit" von der Übung haben.
- Das sie sie von allen anderen Krankheitsbildern am dringendsten benötigen.

Für sie ist es meist schon eine Herausforderung, eine ein-minütige Übung durchzuführen.
Bleiben sie aber dabei, haben sie riesigen Nutzen.

Wie gesagt, meine Erfahrung bezieht sich auf Erwachsene.

LG Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Heiler hat geschrieben:Durchaus nicht. Unsere Patienten (psychiatrische Tagesklinik) sind im Schnitt 4-8 Wochen da.
Änderungen werden manchmal schon bei der ersten Meditationsübung bemerkt.
Es ist schön, auch davon zu lesen!

Ich hatte eher den Inhalt von Studien "zuammengefasst", die ich für meine eigene Arbeit verwendet habe. Es ist ganz sicher auch davon abhängig, welches Klientel sich mit Achtsamkeitskonzepten befasst! Da es bei mir um gesunde Personen ging, habe ich nicht speziell nach Studien gesucht, in denen es um psychisch Erkrankte ging. Daher habe ich es fälschlicherweise etwas verallgemeinert beschrieben. Beim Erlernen von Achtsamkeit und achtsamkeitsbasierten Konzepten scheint auch die Persönlichkeit eine Rolle zu spielen ["Es ist eher eine Frage dessen, ob der Patient sich darauf einlassen kann (will)"]. Dennoch scheint es ja allen zu helfen und ich finde es einen guten Weg, therapeutisch damit zu arbeiten!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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crennar hat geschrieben:Hallo,

ich weiß es passt nicht gerade hier rein, aber vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

Mein Kind leidet unter einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Zur Behandlung dieser Störung wird ein sogenanntes Methylphenidat verwendet. Ich kenn mich mit dieser Störung sogut wie überhaupt nicht aus, da so etwas noch nie bei mir in der Familie vorhanden war. Bleibt diese Störung dauerhaft bei meinen Kind oder kann man dies bekämpfen? Ich habe etwas vonMethylphenidatgelesen, bin aber ängstlich, was sowas betrifft!

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Du hast in jedem Fall Recht Heiler, ich werde überlegen, vielleicht noch mindestens eine weitere Kinderärztin hinzuzuziehen!

Viele Grüße!

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crennar hat geschrieben:Du hast in jedem Fall Recht Heiler, ich werde überlegen, vielleicht noch mindestens eine weitere Kinderärztin hinzuzuziehen!

Viele Grüße!

Wichtig vor allem: ein weiteres Laufforum.

(solltest du ne Herz OP brauchen, in meiner Garage hab ich genug Wertzeug)

Bitte, könnt ja sein. :teufel:
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