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Trainingpläne übertrieben?!

Trainingpläne übertrieben?!

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Hi

Ich bin letztes Jahr im April meinen ersten Marathon glaufen (3:29:02) und hatte eine perfekte Vorbereitung. Am 14.4.2013 habe ich meinen zweiten Marathon (3:20:22) absolviert und in der Vorbereitung gab es Probleme mit der Hüfte und der Achillessehne wodurch ich fast 3 Wochen Anfang März nicht laufen konnte und nur am Hometrainier trainiert habe. Eigentlich hatte ich vor im März Intervalltraining zu machen und da das fehlte konnte ich auch nicht meine gewünschte Zeit von 3:15 erreichen. Bis zu km 25 lag ich locker auf 3:11 kurs aber dann ging nichts mehr. In beiden Vorbereitungen waren meine Spitzenwochen so mit 85km. In einigen Trainingsplänen für 3:10 lese ich nun 100km und mehr. Meine Frage ist daher ob das wirklich nötig ist oder ob das einfach übertriebene Pläne sind? Bei einen Plan waren es am Freitag 20km, am Samstag 30 und am Sonntag nochmals 20. Trainiert ihr nach solchen Plänen oder wisst ihr schon alle wie ihr euer Training optimiert?!

mfg Harald

PS: Das ich mehr schnelle Einheiten machen muss für den nächsten Marathon aber auch Halbmarathon ist mir klar damit ich am Ende noch zulegen kann.
Bestzeiten:
M: Borealis Linz Donau Marathon 2016 3:01:57
HM: VCM Winterlaufserie 2016 Lauf 2 Halbmarathon 1:22:10
10km: Mödlinger Adventlauf 2015 10 km 37:46
5km: 4 Rapid Lauf 2015 5km 18:21
LD: Powerman Austria 2013 Weyer 15,6km/82,4km/7,3km 4:45:16

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Punkt 1, das ist massiv talentabhängig!
Wenn ich hier oft lese welche Zeiten manche hinknallen und mit wie wenig Trainingsaufwand :tocktock:

Punkt 2, schau dir die Umfänge von Spitzenathleten an, dann beantwortet sich deine Frage von selbst...

Ich finds immer wieder interessant zu lesen, "ich will schneller werden aber nicht mehr dafür tun" :motz:
Bild
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Hi

Danke für deine Antwort. Das ein Profi mehr trainiert ist mir klar aber der arbeitet auch nicht 40 Stunden pro Woche bzw ist das Training ja sein Beruf. Ich habe auch keineswegs die Einstellung das ich schneller werden will ohne was zu tun. Mir ist auch klar das ich in der Vorbereitung auf den nächsten Marathon mehr Tempotraining machen muss. Aber bei 85km in der Woche geht schon sehr viel Zeit und Energie drauf und nebenbei mache ich auch noch einmal pro Woche Krafttraining. Wenn ich bedenke das man laut Trainingsplan für 3:10 schon 100km pro Woche braucht wieviel braucht man dann erst für 3:00 oder sub3?! Daher würde mich eben interessieren wieviel Leute trainieren die diese Zeiten schon laufen?!

mfg Harald
Bestzeiten:
M: Borealis Linz Donau Marathon 2016 3:01:57
HM: VCM Winterlaufserie 2016 Lauf 2 Halbmarathon 1:22:10
10km: Mödlinger Adventlauf 2015 10 km 37:46
5km: 4 Rapid Lauf 2015 5km 18:21
LD: Powerman Austria 2013 Weyer 15,6km/82,4km/7,3km 4:45:16

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freshharry hat geschrieben:Hi

Danke für deine Antwort. Das ein Profi mehr trainiert ist mir klar aber der arbeitet auch nicht 40 Stunden pro Woche bzw ist das Training ja sein Beruf. Ich habe auch keineswegs die Einstellung das ich schneller werden will ohne was zu tun. Mir ist auch klar das ich in der Vorbereitung auf den nächsten Marathon mehr Tempotraining machen muss. Aber bei 85km in der Woche geht schon sehr viel Zeit und Energie drauf und nebenbei mache ich auch noch einmal pro Woche Krafttraining. Wenn ich bedenke das man laut Trainingsplan für 3:10 schon 100km pro Woche braucht wieviel braucht man dann erst für 3:00 oder sub3?! Daher würde mich eben interessieren wieviel Leute trainieren die diese Zeiten schon laufen?!

mfg Harald
Mancher schaffts mit 40 in der Woche, ein anderer kann 200 machen und schafft es nicht. Das ist alles sehr individuell.

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Danke für eure Antworten und vorallem danke für den Link. Was ich dort so gelesen habe bin ich nun wieder optimistisch das ich irgendwann vielleicht die sub3 schaffen kann. Was mir dort aufgefallen ist, ist das die Leute meist erst nach einer gewissen Zeit Training die wirklich guten Zeiten gelaufen sind. Ich habe eigentlich erst ernsthaft im November 2011 mit den Laufsport begonnen. Davor habe ich das Laufen nur für Duathlons trainiert und maximal 100km im Monat. Im November 2011 habe ich dann begonnen für meinen ersten Marathon im April 2012 zu trainieren. Im Zuge des Traings bis jetzt habe ich auch mein HM Zeit von 1:46 auf 1:27 verbessert. Daher gehe ich davon aus das mit mehr Tempotraining beim nächsten Marathon ende des Jahres zumindest die 3:15 drinnen sind.

mfg Harald
Bestzeiten:
M: Borealis Linz Donau Marathon 2016 3:01:57
HM: VCM Winterlaufserie 2016 Lauf 2 Halbmarathon 1:22:10
10km: Mödlinger Adventlauf 2015 10 km 37:46
5km: 4 Rapid Lauf 2015 5km 18:21
LD: Powerman Austria 2013 Weyer 15,6km/82,4km/7,3km 4:45:16

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freshharry hat geschrieben:Daher gehe ich davon aus das mit mehr Tempotraining beim nächsten Marathon ende des Jahres zumindest die 3:15 drinnen sind.
Mit deinem 1:26:56-HM bist du für einen 3:15-Marathon locker schnell genug. Da fehlt es an Ausdauer, und das kommt u.a. durch deinen verkorksten März, deine geringen Laufumfänge und insgesamt wenig Lebenslaufkilometer. Zumindest zwei dieser Punkte sollten beim nächsten Mal besser sein, und auch der HM sollte quasi automatisch beim nächsten Mal besser werden, da du ja erst im zweiten Laufjahr bist.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ja der März hat sicher einiges Verhindert. Im März 2012 habe ich 355km abgespult und dieses Jahr nur 148km. Neben der Tatsache das ich nicht laufen konnte hat mich das auch psychisch ein wenig niedergeschlagen. Am Samstag also 8 Tage vorm Marathon hatte ich nach den Laufen dann auch noch Knieschmerzen. Musste mich dann in der Marathonwoche mit 7km Läufen erst wieder in den Flow hineinlaufen und Motivieren. War da schon kurz davor den Marathon abzusagen. Als ich im Zeil war war ich einerseits entäuscht das es nicht die 3:15 oder besser geworden sind auf der anderen Seite freute ich mich über die neue Bestzeit. Mal schauen ob die Vorbereitung für nächstes Jahr besser wird. Ein weiteres Ziel dieses Jahr ist es die HM Zeit auf 1:25:xx zu verbessern.

mfg Harald
Bestzeiten:
M: Borealis Linz Donau Marathon 2016 3:01:57
HM: VCM Winterlaufserie 2016 Lauf 2 Halbmarathon 1:22:10
10km: Mödlinger Adventlauf 2015 10 km 37:46
5km: 4 Rapid Lauf 2015 5km 18:21
LD: Powerman Austria 2013 Weyer 15,6km/82,4km/7,3km 4:45:16

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Link

Also es gibt auch Trainingspläne die bei weitem nicht übertrieben sind. Entschuldige, dass ich hier so reinstosse... wollte keinen neuen Thread aufmachen. Aber diesen TP finde ich dann doch etwas untertrieben.

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Jayhead86 hat geschrieben:Link

Also es gibt auch Trainingspläne die bei weitem nicht übertrieben sind. Entschuldige, dass ich hier so reinstosse... wollte keinen neuen Thread aufmachen. Aber diesen TP finde ich dann doch etwas untertrieben.
Merkwürdige Pläne auf der Seite.
Bezweifle, dass man damit überhaupt unter 4:00 bleiben kann.
Nur ein langer Lauf und wenig Wochenkilometer.
Bild
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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BuffaloBill hat geschrieben:Merkwürdige Pläne auf der Seite.
:nick:
Bezweifle, dass man damit überhaupt unter 4:00 bleiben kann.
Nur ein langer Lauf und wenig Wochenkilometer.
angeblich zeichnet dafür Martin Grüning verantwortlich, .... ....

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Die Korrelation Wettkampfleistung mit Wochenumfang im Training ist gesichert in der Trainingslehre. Eine vergleichbar eindrucksvolle Korrelation Wettkampfleistung mit Trainingstempo gibt es meines Wissens nicht. Der schnelle Läufer zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, pro Zeit viel chemische Energie in mechanische Energie umwandeln zu können für die gesamte Wettkampfdistanz.

Wer in der Woche viel km macht, trainiert automatisch Energieumsatz, egal ob er schnell oder langsam läuft.
Bei schnellen kurzen Läufen wird der Vorteil mehr im wenig bedeutsamen anaeroben Bereich optimiert. Den aeroben Bereich und die allgemeine Ausdauer darf und muss man in sehr langsamen Tempo trainieren, aber die hohen Wochenumfänge sind notwendiges Kriterium für optimale Wettkampfleistungen auf der Langstrecke.

Je nach Talent braucht man für eine vorgenommene Wettkampfleistung mehr oder weniger Trainingskilometer. Aber wer aus seinem Talent das meiste rausholen will, der muss immer auch Wochenkm maximieren, egal ob viel oder wenig Talent vorhanden ist.

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Tautologe hat geschrieben: Bei schnellen kurzen Läufen wird der Vorteil mehr im wenig bedeutsamen anaeroben Bereich optimiert.
Das hängt selbstverständlich von der Geschwindigkeit ab, in der gelaufen wird. "schnell" ist ein relativer Begriff, und nicht jeder "schnelle" Lauf ist anaerob.
Tautologe hat geschrieben: Den aeroben Bereich und die allgemeine Ausdauer darf und muss man in sehr langsamen Tempo trainieren,
Unsinn!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Mein Senf auch noch:
Ich bin sicher einer der eher-wenig Trainierer hier, aber die "wichtigen" Einheiten laufe ich alle, das sind dann 3 oder maximal 4 Läufe die Woche, manchmal auch nur 2. Was bei mir fast komplett wegfällt sind die regenerativen Läufe, wobei ich an diesen Tagen aber selten daheimsitze - da mache ich einfach was anderes, eine gemütliche Radtour z.B. oder eine Bergwanderung. Auf diese Art bin ich z.B. in den 10 Vorbereitungs-Wochen vor meinem letzten Marathon auf nicht einmal 70 reine Lauf-km die Woche gekommen (die Marathonwoche selber nicht mitgerechnet), es waren aber in diesen 10 Wochen andererseits nur genau 13 Tage, an denen ich nichts in meinem Trainings-"Tagebuch" (eigentlich nur eine simple Excel-Liste) eingetragen habe.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Tautologe hat geschrieben:Die Korrelation Wettkampfleistung mit Wochenumfang im Training ist gesichert in der Trainingslehre.
"Korrelation" hört sich ein wenig zu mathematisch an. Der Ausdruck suggeriert irgendwie, es gebe da eine Funktion, mit der sich ausgehend von einem km-Umfang im Training eine Wettkampfleistung prognostizieren läßt. Nie gehört, diesen Quatsch.

Aber es kann trotzdem noch ein Schuh daraus werden, nämlich wenn man ganz trivial formuliert: Wer im Wettkampf Leistung bringen will, muß vorher trainiert haben.
Eine vergleichbar eindrucksvolle Korrelation Wettkampfleistung mit Trainingstempo gibt es meines Wissens nicht.

Sooo beeindruckend fand ich die Beziehung zwischen WK-Leistung und km-Umfang jetzt gar nicht. Aber ich würde sagen: Wer im Wettkampf schnell laufen will, sollte vorher auch mal schnell trainiert haben. Sonst wird das ganz bestimmt nix.
Der schnelle Läufer zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, pro Zeit viel chemische Energie in mechanische Energie umwandeln zu können für die gesamte Wettkampfdistanz.
Auch etliche schlechte Läufer zeichnen sich dadurch aus, z.B. wenn sie einen hüpfenden Laufstil pflegen, bei dem sie sich mehr in die Höhe als in die Länge bewegen oder energetisch höchst aufwendige Ruderbewegungen mit den Armen machen, die zwar dem Fortkommen nicht unbedingt dienlich sind, dafür aber einen hohen Energieumsatz bringen. Auch ein 90-kg-Läufer, der die 10 km in 50 Minuten läuft, setzt dabei bestimmt mehr Energie pro Zeiteinheit um als ich mit meinen 60 kg, wenn ich die Strecke in 37 Minuten laufe.
Wer in der Woche viel km macht, trainiert automatisch Energieumsatz, egal ob er schnell oder langsam läuft.
Energieumsatz wird nicht trainiert, sondern ergibt sich ganz einfach dadurch, daß man eine Tätigkeit ausübt. Trainieren lassen sich Laufökonomie, Zusammensetzung der Energiebereitstellung usw.
Bei schnellen kurzen Läufen wird der Vorteil mehr im wenig bedeutsamen anaeroben Bereich optimiert.

Hierzu...
Den aeroben Bereich und die allgemeine Ausdauer darf und muss man in sehr langsamen Tempo trainieren
... und auch hierzu hat burny schon alles Nötige gesagt.
aber die hohen Wochenumfänge sind notwendiges Kriterium für optimale Wettkampfleistungen auf der Langstrecke.
Es gibt so wenig Weisheit in Köln. Da muß man jede der seltenen Gelegenheiten nutzen, um dann doch mal eine auszugraben und an den Mann zu bringen: Jeder Jeck ist anders.
Je nach Talent braucht man für eine vorgenommene Wettkampfleistung mehr oder weniger Trainingskilometer. Aber wer aus seinem Talent das meiste rausholen will, der muss immer auch Wochenkm maximieren, egal ob viel oder wenig Talent vorhanden ist.
Endlich mal ein wahres Wort! :)
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben: .


Energieumsatz wird nicht trainiert.
Jeder darf hier natürlich seine Meinung schreiben, auch dann, wenn sie so eklatant falsch ist wie die Deine.

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Tautologe hat geschrieben:Jeder darf hier natürlich seine Meinung schreiben, auch dann, wenn sie so eklatant falsch ist wie die Deine.
Wie trainiert man denn den Energieumsatz, bzw was soll den da trainiert werden?

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Tautologe hat geschrieben:Jeder darf hier natürlich seine Meinung schreiben, auch dann, wenn sie so eklatant falsch ist wie die Deine.
Normalerweise wird Energie auch beim Verfassen von Forumsbeiträgen verbraucht. Einerseits zum Bewegen der Finger, andererseits (und in erster Linie) aufgrund der zur inhaltlichen Gestaltung erforderlichen Hirntätigkeit.

Ausnahmen bestätigen die Regel.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Rauchzeichen hat geschrieben:Wie trainiert man denn den Energieumsatz, bzw was soll den da trainiert werden?
Durch viel(!) Energieumsatz.
Zwar wird beim schnellen Laufen viel Energie pro Zeit umgesetzt.
Aber es würde nicht reichen, jeden Tag einen km möglichst schnell zu laufen, um den Marathon optimal zu laufen.

Ein Läufer, der nie auf Tempo läuft, aber täglich 20km läuft hätte erheblich bessere Aussichten als jemand, der täglich einen km sich die Lunge aus dem Hals rennt, aber nie hohe Umfänge läuft.

Tempotraining ist nur i-tüpfelchen Training beim Marathon.

Physiologisch sind diverse Systeme für Energieumsatz verantwortlich, den man 42k halten kann.

Mitochondrien, Kapilarisierung, Herzgröße, aber auch Glykogenspeicher und Fettstoffwechselenzyme müssen ausreichend vorhanden sein, damit man auf einer so langen Distanz wie der Marathonstrecke konstant hohen Energieumsatz leisten kann und nicht einbricht.

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Tautologe hat geschrieben: Ein Läufer, der nie auf Tempo läuft, aber täglich 20km läuft hätte erheblich bessere Aussichten als jemand, der täglich einen km sich die Lunge aus dem Hals rennt, aber nie hohe Umfänge läuft.

Tempotraining ist nur i-tüpfelchen Training beim Marathon ...
Entschuldige bitte, aber du schreibst einen ziemlichen Unfug...

Jemand, der nur sehr kurze Strecken mit hoher Intensität trainiert, trainiert nicht auf einen Marathon.
Ich schätze aber, jemand, der jeden 2. Tag 10km mit hoher Intensität läuft und am Wochenende 20km moderat, wird jemanden, der jeden Tag 20km langsam vor sich hin schlurft, beim Marathon sicher versägen...

An eine gesicherte Korellation von Trainingskilometern und Wettkampfleistung glaube ich auch nicht.
Man läuft mit 40 oder 50 km/Woche keinen schnellen Marathon, das ist klar, aber ansonsten gibt es da keine Korrelation mehr. D.h. ein mehr an km ergibt nicht automatisch eine geringere Wettkampfzeit ...

Irgendwann tritt vermutlich sogar der gegenteilige Effekt ein - bei zu vielen km gibt es keine vernünftige Regeneration mehr und die Leistung geht zurück.

Guck dir einfach mal die Trainingspläne von Steffny, Greif, Marquardt an. Die geben für gleiche Zielzeiten deutlich unterschiedliche km Leistungen an. Trotzdem erreichen Läufer mit diesen Trainingsplänen ihr Ziel.

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Tautologe hat geschrieben: Ein Läufer, der nie auf Tempo läuft, aber täglich 20km läuft hätte erheblich bessere Aussichten als jemand, der täglich einen km sich die Lunge aus dem Hals rennt, aber nie hohe Umfänge läuft.
Das wird in der Regel richtig sein. Aber es ist eine Pseudoalternative, ähnlich wie die Frage, ob breitere Füße oder längere Beine besser sind fürs Laufen. Um eine "gute" Marathonleistung zu erzielen, sind mehrere Faktoren entscheidend, und diese werden am besten durch eine Kombination verschiedener Trainingselemente optimiert. Es gibt mittlerweile ganz gute Bücher darüber. Lies doch mal eines davon!

Außerdem enthält dein Ansatz einen Denkfehler, der allerdings von vielen gemacht wird. Für den Marathon ist zwar ein gut trainierter Energiestoffwechsel wichtig, aber er ist nicht die einzig relevante Größe und somit nicht allein entscheidend für das Endergebnis. Belastbarkeit der Muskulatur, Sehnen, Knochen, die Fähigkeit, mit Ermüdungserscheinungen der Muskeln umzugehen, mentale Stärke etc. kommen hinzu. Auch diese Elemente werden am besten durch einen Mix von Trainingselementen gestärkt.

Bernd
Das Remake
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Rauchzeichen hat geschrieben:Entschuldige bitte, aber du schreibst einen ziemlichen Unfug...

Jemand, der nur sehr kurze Strecken mit hoher Intensität trainiert, trainiert nicht auf einen Marathon.
Ich schätze aber, jemand, der jeden 2. Tag 10km mit hoher Intensität läuft und am Wochenende 20km moderat, wird jemanden, der jeden Tag 20km langsam vor sich hin schlurft, beim Marathon sicher versägen...

An eine gesicherte Korellation von Trainingskilometern und Wettkampfleistung glaube ich auch nicht.
Man läuft mit 40 oder 50 km/Woche keinen schnellen Marathon, das ist klar, aber ansonsten gibt es da keine Korrelation mehr. D.h. ein mehr an km ergibt nicht automatisch eine geringere Wettkampfzeit ...

Irgendwann tritt vermutlich sogar der gegenteilige Effekt ein - bei zu vielen km gibt es keine vernünftige Regeneration mehr und die Leistung geht zurück.

Guck dir einfach mal die Trainingspläne von Steffny, Greif, Marquardt an. Die geben für gleiche Zielzeiten deutlich unterschiedliche km Leistungen an. Trotzdem erreichen Läufer mit diesen Trainingsplänen ihr Ziel.
Für fast jeden Trainingsplan, gibt es Läufer, die hinterher das schaffen, was der Trainingsplan verspricht. Das liegt aber immer zwingend am Läufer und nicht notwendig am Trainingsplan.

Wenn was am Läufer nicht stimmt, wird der Trainingsplan scheitern.

Wenn die gewünschte Wettkampfleistung hinterher erbracht wird, kann ich nicht schließen, dass das vorherige Training entscheidend kausal dafür verantwortlich war.

Ich würde statistisch erwarten, dass ein Läufer, der jeden Tag 20 km trabt, hohe Chancen hat, einen nach Daniels/Greif/Steffny trainierenden 70k Wochenumfang Läufer abzuhängen.

Mangels empirischer Daten, können wir das aber nicht entscheiden.

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burny hat geschrieben:Das wird in der Regel richtig sein. Aber es ist eine Pseudoalternative, ähnlich wie die Frage, ob breitere Füße oder längere Beine besser sind fürs Laufen. Um eine "gute" Marathonleistung zu erzielen, sind mehrere Faktoren entscheidend, und diese werden am besten durch eine Kombination verschiedener Trainingselemente optimiert. Es gibt mittlerweile ganz gute Bücher darüber. Lies doch mal eines davon!

Außerdem enthält dein Ansatz einen Denkfehler, der allerdings von vielen gemacht wird. Für den Marathon ist zwar ein gut trainierter Energiestoffwechsel wichtig, aber er ist nicht die einzig relevante Größe und somit nicht allein entscheidend für das Endergebnis. Belastbarkeit der Muskulatur, Sehnen, Knochen, die Fähigkeit, mit Ermüdungserscheinungen der Muskeln umzugehen, mentale Stärke etc. kommen hinzu. Auch diese Elemente werden am besten durch einen Mix von Trainingselementen gestärkt.

Bernd
Natürlich ist reines Training auf Wochenumfang einem Training unterlegen, wo gelegentlich auch mal Tempo gemacht wird. Aber im Zweifel bringen 1,5 mehr Wochenkm mehr als 1,5 mehr Tempotraining. Dafür ist die Korrelation der Wochenumfänge guter Läufer mit ihren Leistungen einfach zu offensichtlich.

Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass Tempotraining nur das letzte i-tüpfelchen optimiert. Der große Kuchen an guter Laufeistung entsteht durch Leichtigkeit, lange Strecken laufen zu können.

Diese Leichtigkeit hat nichts mit Tempohärte zu tun, sondern mit Grundlagenausdauer, die nur aus vielen Wochenkm oder angeborenen Mitochondrienmonstern stammen kann.

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Tautologe hat geschrieben:Ich würde statistisch erwarten, dass ein Läufer, der jeden Tag 20 km trabt, hohe Chancen hat, einen nach Daniels/Greif/Steffny trainierenden 70k Wochenumfang Läufer abzuhängen.
Was bringt Dich zu dieser Erwartung? Wer einen strukturieren Trainingsplan absolviert, hat immer auch einen langen Lauf von mindestens 25 km pro Woche dabei. Mehr ist in diesem Bereich erfahrungsgemäß nicht nötig, jedenfalls wenn es einfach nur darum geht, den Marathon vor dem Abendessen hinter sich zu bringen (Einheitstraining von 20 km/Tag wird in dieser Hinsicht auch nicht mehr bringen). Die Leistung ergibt sich ja längst nicht allein aus der reinen Quantität, sondern aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Trainingsformen, die auf unterschiedliche körpereigene Systeme abstellen, die im Wettkampf zusammenwirken (s. oben burnys Aufzählung). Es gibt nicht den einen Generalschlüssel, mit dem sich alle beteiligten Komponenten gleichermaßen gut aufrüsten lassen.
Tautologe hat geschrieben:Natürlich ist reines Training auf Wochenumfang einem Training unterlegen, wo gelegentlich auch mal Tempo gemacht wird. Aber im Zweifel bringen 1,5 mehr Wochenkm mehr als 1,5 mehr Tempotraining. Dafür ist die Korrelation der Wochenumfänge guter Läufer mit ihren Leistungen einfach zu offensichtlich.
Irgendwann sind die wöchentlichen Umfänge so hoch, daß eine weitere Steigerung nur noch durch Läufe mit sehr gemäßigtem Tempo möglich ist. Andernfalls steigt die Verletzungsgefahr und/oder mangels Regeneration läßt sich die nächste Trainingseinheit nicht mehr angemessen absolvieren.

Unterhalb dieses Bereichs darfst Du aber getrost davon ausgehen, daß ein vernünftiger Tempoanteil am Training sinnvoll und nötig ist, um im Wettkampf bestehen zu können. Generell sollte man ruhig so viel Qualitätstraining machen wie man verkraftet.
Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass Tempotraining nur das letzte i-tüpfelchen optimiert. Der große Kuchen an guter Laufeistung entsteht durch Leichtigkeit, lange Strecken laufen zu können.
Das bleibt Dir selbstverständlich unbenommen, und solange Du nicht erwartest, daß Dir jemand zustimmt, hat auch niemand Anspruch auf eine Begründung.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Tautologe hat geschrieben:Aber im Zweifel bringen 1,5 mehr Wochenkm mehr als 1,5 mehr Tempotraining. Dafür ist die Korrelation der Wochenumfänge guter Läufer mit ihren Leistungen einfach zu offensichtlich.
Dann nenn doch mal Beispiele!
Tautologe hat geschrieben:Der große Kuchen an guter Laufeistung entsteht durch Leichtigkeit, lange Strecken laufen zu können.
Was genau meinst du mit "guter Laufleistung"? Etwa schnelle Zeiten?
Beim Transeuroparennen 2012 liefen die Teilnehmer 9 Wochen lang im Schnitt 457 km pro Woche. Da dürfte deinem Glauben nach (mehr ist es ja nicht) kein Kenianer und kein Äthiopier, auch kein Japaner, die in der Regel besonders hohe Umfänge trainieren, auch nur den Hauch einer Chance haben. Dumm nur, dass das nicht zutrifft!

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Dann nenn doch mal Beispiele!


Was genau meinst du mit "guter Laufleistung"? Etwa schnelle Zeiten?
Beim Transeuroparennen 2012 liefen die Teilnehmer 9 Wochen lang im Schnitt 457 km pro Woche. Da dürfte deinem Glauben nach (mehr ist es ja nicht) kein Kenianer und kein Äthiopier, auch kein Japaner, die in der Regel besonders hohe Umfänge trainieren, auch nur den Hauch einer Chance haben. Dumm nur, dass das nicht zutrifft!

Bernd
Du hast die Logik nicht verstanden.

Gute Laufleistung ergibt sich zum Großtei aus Talent. Wenn das Talent fehlt, kannst Du trainieren wie Du willst. Du wirst dann nie zu einem guten Läufer.

Aber egal wie talentiert Du bist: Kannst Du im Training mehr Km pro Woche zurücklegen, wirst Du Dein persönliches Maximum an möglicher Wettkampfleistung auch umso näher kommen.

Im Zweifel bringen für das Individuum mehr Wochenkm mehr Wettkampfleistung als mehr Tempo. Ausnahme wäre dann, wenn die Wochenkm Zahl bereits in Extremwerte gesteigert wurde. Aber daher war meine Formulierung auch, dass im Zweifel(!) diese Empfehlung auszusprechen ist.

Das bedarf keiner konkreter Beispiele. Es reicht das Wissen, wie dramatisch hohe Wochenkmzahlen mit erbrachter Laufleisting zusammenfallen.

Wenn Du mir nicht glaubst, dann probiere es aus oder frag Dich, warum selbst die härtesten Trainingspläne nicht ständig Marathontempo und schneller beinhalten.

Langsames Laufen ist dem Umstand geschuldet, dass viele Km so wahnsinnig wichtig sind, und dass nur mit langsamen Tempo das machbar ist.

Es hat schon seinen Grund warum 1km Highspeed Läufe nichts sind gegenüber 20k++ Läufe für den Marathon. Du kannst rennen wie verrückt, nie würdest Du soviel Energie umsetzen auf dem Highspeed km wie bei einem 20km Lauf im Omatempo. Und es ist der Energieumsatz, der der Entscheidende Flaschenhals ist. Alles allgemein bekannt. Kannst ja mal einem gewinnorientierten Kenianer empfehlen, er soll weniger als 100k für den Marathon trainieren.

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aghamemnun hat geschrieben:"Korrelation" hört sich ein wenig zu mathematisch an. Der Ausdruck suggeriert irgendwie, es gebe da eine Funktion, mit der sich ausgehend von einem km-Umfang im Training eine Wettkampfleistung prognostizieren läßt. Nie gehört, diesen Quatsch.
Dass Du noch weniger von Statistik verstehst als ich, ist nun aber eher Dein Problem.

Das ändert allerdings nichts daran, dass der Tautologe Quatsch schreibt.

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Tautologe hat geschrieben:Das bedarf keiner konkreter Beispiele. Es reicht das Wissen, wie dramatisch hohe Wochenkmzahlen mit erbrachter Laufleisting zusammenfallen.
Interessanter Aspekt. Muß ich direkt mal drüber nachdenken. Bloß eine Frage noch: Woher stammt das Wissen, wenn es nicht empirisch durch Beispiele gewonnen wurde?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Tautologe hat geschrieben:Du hast die Logik nicht verstanden.
Nein, da steckt keine Logik dahinter.

Tautologe hat geschrieben:Wenn Du mir nicht glaubst, dann probiere es aus
Nun, im Gegensatz zu dir HABE ich es ausprobiert. Daher weiß ich, wovon ich schreibe.

Tautologe hat geschrieben:Kannst ja mal einem gewinnorientierten Kenianer empfehlen, er soll weniger als 100k für den Marathon trainieren.
Deine Empfehlung an ihn würde lauten, er solle 200 oder 300 km vor sich hin schlurfen???

Die erste Woche hat laut Plan 18km Umfang, von denen nur 30% gelaufen werden.

Erste Trainingseinheit: 1,8 km GEHEN.

Das sollte noch zu schaffen sein.
Meinst du, dass du mit deinem Pensum die adäquate Qualifikation hast, um großartige Trainingsphilosophien zu entwickeln?

Bernd
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burny hat geschrieben:

Nun, im Gegensatz zu dir HABE ich es ausprobiert. Daher weiß ich, wovon ich schreibe.



Deine Empfehlung an ihn würde lauten, er solle 200 oder 300 km vor sich hin schlurfen???

Ich habe es ausprobiert und erkannt: Meine besten Langstreckenlaufleistungen hatte ich dann, als ich die meisten km trainiert hatte. Ich kann sogar eine stärkere Aussage für meine Person machen: Meine Wettkampfzeiten verschiedener Wettkämpfe stehen in starker Korrelation mit den vorherigen Trainingskilometern. Das ist hinlänglich auch seit Ewigkeiten feste Erkenntnis der Trainingslehre. Kein Profitrainer würde es heute wagen, mit sub 100 Wochenkm an Topzeiten zu denken. Selbst im 10k Bereich gilt das schon. Vom Marathon ganz zu schweigen.

Tempotraining ist ein vergleichsweise(!) bedeutungsloser Teil. Allerdings ist für das lächerliche letzte I-Tüpfelchen natürlich alles wichtig. Tempotraining ebenso wie die Wahl der Schuhe oder die letzte Mahlzeit vor dem Wettkampf oder das Schlafverhalten und und und. Nur darf man , wie es hier einige tun, nicht vergessen, was das alles entscheidende Fundament ist; Viele Wochenkm wegen hohem Gesamtenergieumsatz im Training.

Denn wenn das Tempo der schnellen Läufer von den etwas schlechteren nicht mal 10k oder gar 5k gehalten werden kann, dann ist eindeutig klar, dass hier nicht Sehnen und Sprungkraft das Problem sind, sondern Energieumsatz, der dauerhaft gehalten werden kann.

31
Das Problem ist, dass man das schlecht vergleichen kann: Tempotraining und langsames Laufen.
Wieviel km Tempo entsprechen wieviel km Langsam?
Es ist klar, dass 1 km schnell weniger bringt als 20 km langsam.
Aber es könnte z.B. sein, dass ein 10 km Tempolauf genausoviel bringt wie ein 20 km Langsamlauf.
(nach Jack Daniels sind zumindest die Intensity Points etwa gleich)
Und da man mit dem Tempolauf andere Teile des Energiestoffwechsels trainiert als mit einem Langsamlauf, ist es sicher besser, beides im Trainingsplan zu haben. Das ist auch eine Uralterkenntnis der Trainingslehre: Abwechslung!
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Bitte jetzt aber nicht, nur weil der Tautologe die Korrelation zwischen durchschnittlicher Trainingsgeschwindigkeit und WK-Ergebnis unterschätzt, die Bedeutung des Traininingsumfanges herunterspielen! Es lesen hier ja auch noch viele Leute mit, die weder Ahnung vom Laufen noch von der Dynamik von Foren haben und nur was lernen wollen. :D
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