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Sprunggelenk Bänderdehnung/-riss - Wie lange Pause vom Rollern?

Sprunggelenk Bänderdehnung/-riss - Wie lange Pause vom Rollern?

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Moin zusammen,

mich hat es vergangenen Dienstag heftig abgeworfen. Dabei hab ich mir meinen (starken) rechten Fuss umgeknickt und mir wohl eine ordentliche Dehnung oder sogar einen Anriss/Riss der Außenbänder zugezogen. Die voraussichtliche Heilungsdauer und die unterschiedlichen Phasen der Re-Mobilisation sind mir schon bewusst. Dass die ganze Geschichte wohl einige Monate dauern wird, bis alles wieder im Lot ist, auch das ist mir sehr wohl klar.
Wie gut sich Rollern auf den Reha-Prozess nach Knieproblemen auswirken kann, hab ich in den letzten 6 Monaten selbst bestens erfahren können. Aber ich nehme mal stark an, dass sich das beim Sprunggelenk leider nicht so verhält. Den lädierten Knöchel als Standbein - das mag es ja noch funktionieren. Aber zum Abstoßen dürfte es wohl für einige Zeit nicht ausreichen.

Mir geht es also primär darum, Erfahrungsberichte und Tipps anderer Rollerfahrer zu bekommen - wer hat ein ähnliches Problem gehabt und wie ist es ihm/ihr über die Zeit der Heilung ergangen?

Schon mal Danke vorab für Eure Hilfe!
Ich steige derweil notgedrungen für's Erste - sprich die kommenden Tage, aber eher wohl Wochen - auf's MTB (Straße) und mein Dreirad um.
:peinlich:

Cheers
Ralle

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oh, das ist ist mist!

trägst du momentan eine stützbandage o.ä.?

leider kann ich keine tipps geben, sondern nur selber auf erfahrungsberichte warten. bei allen positiven wirkungen auf andere sportbaustellen, kann ich mir nämlich trotzdem vorstellen, dass gerade der knöchel eine rollerachillesferse ist. selber schon ein paar mal das anstoßdende bein zu heftig und schmerzhaft in den boden gerammt und damit die bänder gereizt.

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Keine Bandage, aber getaped. Hab seit meinem Knie immer einen Vorrat für Notfälle im Haus und damit auch gute Erfahrungen gemacht.
Noch ist der Knöchel geschwollen und schillert in Regenbogenfarben.
Eben eine erste Ausfahrt mit dem Dreirad unternommen. Die hat ganz gut geklappt. Auf den großen Bärentatzenpedalen findet der Fuss eine gute und stabile Unterlage. Und das Pedalieren lässt sich gut dosieren. Etwas besser als auf dem Rad.
Das MTB ist auch schon im Wagen verpackt für die Fahrten zum Büro werktags. Sollte also erst einmal so gehen. Aber es hat schon sehr weh getan, den Roller in eine Ecke der Garage zu parken ... er hatte über die letzten Monate alle Konkurrenten mit Erfolg verdrängt.

Hab derweil ein paar recht informative Webseiten zum Thema gefunden (u.a. einige Links im Tretroller-Portal). Aber Theorie ist gut - Praxiserfahrung ist besser. Vielleicht hat's ja trotz der geringen Zahl Aktiver ein paar mit dem selben Problem in der Vergangenheit gegeben.

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Es sind mir schon Fälle zu Ohren gekommen, in denen Ärzte durchaus hilfreiche Hinweise geben konnten und sogar sehr eindeutige Diagnosen stellen konnten. Dein Betrag klingt, als wäre hier die Diagnose von Dir selbst gestellt und auch die Behandlungsmethode bereits feststehend. Ich würde echten Fachleuten durchaus die Chance geben, ihr Können unter Beweis zu stellen. Selbst ein Knöchel(an)bruch ist nicht auszuschließen, solange kein Röntgenbild gemacht wurde.

Darüberhinaus glaube ich, daß das Abstoßen weitaus weniger belastend für den Knöchel ist, als von vielen angenommen wird. Mit Stützbandage (ich hatte auch mal so ein festes Teil zum Schnüren nach einem Knöchelbruch) könnte das gehen. Ich sehe beim Abstoßen die Belastung eher im Bereich der Achillessehne. Solange man keine Sprints übt, könnte Rollern trotz Verletzung möglich sein.

Aber erstmal ab zum Arzt! :kruecke:

5
:besserng: Ich glaube generell solltest du dir eine Meinung vom Arzt einholen und erst einmal abwarten bis sich die Frühlingsfarben an deinem Fuß wieder ein wenig normalisiert haben.

Ich bin vor zwei Jahren ganz doof umgeknickt und habe mir sämtliche Bänder im Fuß ruiniert. Nach dem ich ohne Gehilfen wieder laufen konnte und ich mich auf meinem Fuß ein wenig sicherer fühlte, habe ich vorsichtig wieder mit dem rollern angefangen. Ich glaube es war die beste Therapie. Im Gegensatz zum Fahrrad musste ich den Fuß ja nicht belasten. Ein drücken und ziehen entfällt beim Roller fahren. Die Bewegung die du beim Abstoßen machst dehnt die Sehnen und Bänder vorsichtig (vorrausgesetzt du trittst nicht gleich voll rein). Ähnliches berichtete meine Zwillingsschwester. Die hatte gerade eine schwierige OP an ihrem Fuß. Nach dem sie den Fuß wieder belasten durfte, versuchte sie zarghaft Rad zu fahren. Auf den Roller hat sie sich nicht getraut. Bis ich ihr gesagt habe, sie solle es vorsichtig versuchen. Sie berichtete mir ebenfalls, dass Rollerfahren ein super Training ist. Von längeren Strecken oder Sprint's ist sie aber noch weit entfernt. Und da das mit ihrem ersten Fuß so prima geklappt hat, hat sie sich letzte Woche den anderen Fuß operieren lassen - arme Kleine Schwester! :hallo:
Für mich war das beste Training das etwas kippelige Trittbrett. Da kommen ausgeleierte Sehnen und Bänder schnell wieder in Form.

Aber wie gesagt, lass es erst checken, warte ab und fang vorsichtig wieder an.
tretroller-portal.de
https://www.facebook.com/groups/trittbrettfahrer/

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ich stehe lieber hat geschrieben:4Monate ohne Roller und nach etwa 9Monaten war alles wieder ok. Armer RDX!!! :traurig:

Nanana, nu aber mal gaaanz langsam bitte :wink:
Der Fuß ist noch dran, operiert werden muss auch nichts und der Doc meint, die Knochen wären OK.

Wahrscheinlich hat es ein paar Bänder abgefetzt, was man jedoch nicht ohne MRT sicher sagen könne. Das wäre aber nicht nötig (wohl zu teuer) solange sich keine Dauerbeschwerden/schwerzen einstellen täten. Also schonen, kein Sport, leichte Fußgymnastik und dann ggfs. langsam mit dem Radeln anfangen (oder besser Dreiradeln wegen dem sicheren Stand). Aber auf jeden Fall ohne Klickies wegen dem Zug und dem Rausdrehen - na, da wär ich kaum selber drauf gekommen ...
Roller wollte er nicht wirklich was zu sagen, da ihm eher unbekannt (kennt halt nur die Kiddy-Scooter). OK, ist auch nur unser Dorfveterinär. Also erst mal nicht.

Ich verbleibe derweil rechtsseitig fest eingetaped, mache tagsüber Fußgymnastik unterm Schreibtisch und hab - ungezogen, wie ich bin auch schon zwei Trips mit dem MTB auf der Straße hinter mir. Aber nur kurze, versteht sich. Abends kommen vorsichtig Balanceboard und Thera-Band wieder zum Einsatz und wann es dann mal wieder auf den Roller geht, werden wir sehen. Komme mir vor wie sechs Monate zurückversetzt in die Zeiten des Innenmeniskus ... Schiet aber auch!
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

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Sodele, da isser wieder :winken:

Das war ein verrücktes Durcheinander...
Leider hat sich die Erstdiagnose unseres Dorfveterinärs als falsch herausgestellt. Nach anhaltenden Problemen mit Belastungsschmerzen und Schwellung bin ich bei einem weiteren Orthopäden gewesen. Der hat mich dann mit Verdacht auf Fraktur ins CT geschickt. Und natürlich hat sich der Verdacht anschließend bestätigt. Nannte sich eine isolierte Fibulafraktur - ähnlich Weber B - nur ohne Syndesmoseruptur (für diejenigen, denen das etwas sagt).
Sah also ganz so aus, als wenn sich das mit den 4 Monaten Pause vom Rollern bewahrheiten würde.

Ums kurz zu machen: 2 Orthopäden wollten mich auch drei Wochen nach dem Unfall noch operieren lassen, mit Platte und Schrauben und so. Und zwei Chirurgen wollten genau das eben nicht und empfahlen weiter vorsichtige Bewegung und Kompressionsbandagen ...

Unterm Strich bin ich also weiterhin mit bandagiertem Knöchel durch die Gegend gelaufen und bin auch vorsichtig Rad gefahren.
Nach 7 Wochen dann eine weitere Röntgenkontrolle und endlich aufatmen angesagt!
Die Bruchkanten lösten sich allmälich auf und trotz des recht großen Bruchspalts kam es nicht zu einer Pseudarthrose (ausbleibende Bruchheilung), sondern der Knochen heilte tatsächlich auf ganzer Bruchlänge.

Die Herren Chirurgen waren stolz, Recht gehabt zu haben und ich war glücklich, dass man mich weder eingipsen noch aufschnippeln musste. Die fortwährende Bewegung und Belastung hatte natürlich den Vorteil, dass sich keine Bänderverkürzungen oder Muskelschwund eingestellt hatte. Und so durfte ich dann auch wieder offiziell auf meinen Roller zurück.

Am 17.06. war Jungfernfahrt und ich baue langsam wieder mit 2x wöchentlichem Training Form auf. Daneben wird noch kräftig Indoor-gerudert, was eine tolle Erweiterung zum eh schon ordentlich fordernden Rollern ist. Täglich 3x exzentrisches Training auf der Treppe für die Achillesferse und es geht zunehmend besser.


Abschließend muss ich gestehen, dass ich den Sturz doch arg unterschätzt habe. Die Gewalt, mit der ein Fuß beim ungewollten Abstieg vom Trittbrett von 20km/h auf Null abgebremst wird, ist mächtig!
Was sich zuerst als einfache Umknickverletzung darstellte, wurde zu einem kapitalen Bruch, der wesentlich ernster hätte ausgehen können.
Bin also mit einem blauen Auge davon gekommen.
:daumen:

9
Dann weiter so, mit dem Rollern und das ganze ohne Probleme !
Gefällt mir das seiner einer wegen so bischen Bruch nicht die Rolllust verliert ! :daumen:
RDX hat geschrieben:Sodele, da isser wieder :winken:

Das war ein verrücktes Durcheinander...
Leider hat sich die Erstdiagnose unseres Dorfveterinärs als falsch herausgestellt. Nach anhaltenden Problemen mit Belastungsschmerzen und Schwellung bin ich bei einem weiteren Orthopäden gewesen. Der hat mich dann mit Verdacht auf Fraktur ins CT geschickt. Und natürlich hat sich der Verdacht anschließend bestätigt. Nannte sich eine isolierte Fibulafraktur - ähnlich Weber B - nur ohne Syndesmoseruptur (für diejenigen, denen das etwas sagt).
Sah also ganz so aus, als wenn sich das mit den 4 Monaten Pause vom Rollern bewahrheiten würde.

Ums kurz zu machen: 2 Orthopäden wollten mich auch drei Wochen nach dem Unfall noch operieren lassen, mit Platte und Schrauben und so. Und zwei Chirurgen wollten genau das eben nicht und empfahlen weiter vorsichtige Bewegung und Kompressionsbandagen ...

Unterm Strich bin ich also weiterhin mit bandagiertem Knöchel durch die Gegend gelaufen und bin auch vorsichtig Rad gefahren.
Nach 7 Wochen dann eine weitere Röntgenkontrolle und endlich aufatmen angesagt!
Die Bruchkanten lösten sich allmälich auf und trotz des recht großen Bruchspalts kam es nicht zu einer Pseudarthrose (ausbleibende Bruchheilung), sondern der Knochen heilte tatsächlich auf ganzer Bruchlänge.

Die Herren Chirurgen waren stolz, Recht gehabt zu haben und ich war glücklich, dass man mich weder eingipsen noch aufschnippeln musste. Die fortwährende Bewegung und Belastung hatte natürlich den Vorteil, dass sich keine Bänderverkürzungen oder Muskelschwund eingestellt hatte. Und so durfte ich dann auch wieder offiziell auf meinen Roller zurück.

Am 17.06. war Jungfernfahrt und ich baue langsam wieder mit 2x wöchentlichem Training Form auf. Daneben wird noch kräftig Indoor-gerudert, was eine tolle Erweiterung zum eh schon ordentlich fordernden Rollern ist. Täglich 3x exzentrisches Training auf der Treppe für die Achillesferse und es geht zunehmend besser.


Abschließend muss ich gestehen, dass ich den Sturz doch arg unterschätzt habe. Die Gewalt, mit der ein Fuß beim ungewollten Abstieg vom Trittbrett von 20km/h auf Null abgebremst wird, ist mächtig!
Was sich zuerst als einfache Umknickverletzung darstellte, wurde zu einem kapitalen Bruch, der wesentlich ernster hätte ausgehen können.
Bin also mit einem blauen Auge davon gekommen.
:daumen:
Gruß
Norbert

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Knöchelbruch war naheliegend und von mir ja bereits vermutet. Passiert sehr schnell, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Allerdings ist die Freude über die verpaßte OP nicht wirklich angebracht. Die OP ist nicht schlimm und beschleunigt die Wiederherstellung enorm.

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Ich freue mich zwar auch, dass ich nicht auf den Tisch musste. Aber eigentlich viel mehr darüber, dass ich so glimpflich davon gekommen bin. Die Liste der möglichen Komplikationen war erschreckend lang und es war zuviel dabei mit Langzeit-Auswirkungen auf Sport und Bewegung allgemein. Da hätte ich jede OP vorgezogen. Tatsächlich war ich beim ersten Termin beim Chirurgen schon vorbereitet; Tasche gepackt und im Betrieb abgemeldet ...

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nowesti hat geschrieben:Dann weiter so, mit dem Rollern und das ganze ohne Probleme !
Gefällt mir das seiner einer wegen so bischen Bruch nicht die Rolllust verliert ! :daumen:
Danke für die Blumen, Norbert!

Aber ich hab beruflich einiges erlebt. Hab einige gute Freunde und Kollegen zum Vorbild, die bei der Arbeit Gliedmaßen eingebüßt haben. Ein bosnischer Kollege hatte einen Unterschenkel verloren. Er war nach 7 Monaten wieder zurück im Feld und hat weiter seinen Mann gestanden. Hat echt nen Streifen durchgemacht (durfte ihm jeden Abend den wunden Stumpf neu verbinden ... war echt heftig). Aber er hat sich nicht unterkriegen lassen.

Wie könnte ich mich da wegen so eines Bruchs hängen lassen?
Klar, es hätte schlimmer kommen können. Aber es hilft nichts, wenn man in Schreckstarre verfällt.
Antworten

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