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1000m Intervalle: Gründe für die Abweichung von der 10km WK Zeit und weiteres

1000m Intervalle: Gründe für die Abweichung von der 10km WK Zeit und weiteres

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Hallo in die Runde,

ich habe mir mal die Mühe gemacht und die gemittelten Intervallzeiten meiner 1000m Intervalle vorm WK mit der durchschnittlichen Wettkampfzeit auf 10km zu vergleichen und stelle dabei fest, dass ich immer Abweichungen nach unten habe. Und zwar so im Bereich von 2,5 bis 12,5 Prozent, wobei eine Häufung zwischen 2,5 und 5 Prozent anzutreffen ist.

Ich lasse also für mich den Schluss zu, dass ich damit "leben" muss, dass ich die 1000m Intervalle immer schneller machen müsste, als die Wettkampfzeit.

Das passt eigentlich auch mit den Trainingszeiten nach J.Daniels, wäre aber unpassend zu den Trainingszeiten von H.Steffny ... Aber das soll keine Diskussion darüber bringen.

Die Frage ist eigentlich eher:
Welche Gründe könnte die Abweichung eigentlich alles haben?

Was ich mir schon "aufgelegt" habe:
- Anzahl der Wiederholungen steigern ... Mindestanzahl sind immer 6, optimaler wären 8

Was es sonst noch für Gründe haben kann:
- Profil der Strecke
- Wetter (Temperatur, Wind)
- Erholung

Sonst noch Gründe?

und:
Was haltet Ihr eigentlich von Testrennen innerhalb der 10km Vorbereitung? Und wie lang würdet Ihr diese wählen?
Ich fand z.B. Trainingspläne mit 5km Testrennen im geplanten WK Tempo ... Sind die sinnvoll? Oder eher nicht zu empfehlen, da z.B. die Regeneration danach zu lange dauern würde?

LG
André

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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was du meinst.
Zeiten? Strecken? Wie gemessen?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Es macht doch logischerweise einen Unterschied, ob ich 6 x 1k mit Pausen laufe oder 10k am Stück. Was gibt es dann da zu wundern?

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kueni hat geschrieben:Es macht doch logischerweise einen Unterschied, ob ich 6 x 1k mit Pausen laufe oder 10k am Stück. Was gibt es dann da zu wundern?
Ja, 6x 1k mit Pausen wird eher auf 5k-Renntempo rauslaufen...

Wieso vergleichst du das mit 10er Renntempo, ascheb? Mal schauen, ob demnächst sich jemand wundert, wenn er im HM nicht so schnell wie bei 5x 200m laufen kann.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Welche Gründe könnte die Abweichung eigentlich alles haben?
Je nach Zielsetzung unterscheiden sich ja auch die Geschwindigkeiten der einzelnen Intervalle. Exakt stimmen sie überein wenn ich sie nach Renntempo laufe.

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Ich versteh die Problematik auch nicht. Es ist doch völlig klar, dass die Summe der einzelnen Intervallzeiten (die du ja mit Pausen läufst) niedriger ist als deine Wettkampfzeit.
Einzig dann wäre es vergleichbar, wenn du deine 1000er-Intervalle nie 'am Anschlag' sondern nur mit 'halber Kraft' laufen würdest.
So habe ich nämlich größtenteils über den Winter trainiert.
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.


Bestzeiten:
5,0km -> 16:57 (02/2015)
10,0km -> 34:19 (03/2016)
21,0975km -> 1:15:56 (06/2013)
42,195km -> 02:41:13 (09/2013)

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Bei mir war es eigentlich "immer" so.

Auf die Pace, die ich bei 8x1000 m. 500m Trabpause laufen konnte, konnte ich 5-10sec. aufschlagen und hatte meine 10er Pace.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
Bild

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M@rtin hat geschrieben:... die ich bei 8x1000 m. 500m Trabpause laufen konnte, konnte ich 5-10sec. aufschlagen und hatte meine 10er Pace.
naja. Das ist ja ein Spielraum von fast einer Minute. Da kann ich meine Zielzeit auch auswürfeln.

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Hallo,

...und danke für eure Rückmeldungen ...

Naja, wundern tut es mich eigentlich dahingehend, dass z.B. H.Steffny's Trainingspläne die Intervallzeiten der 1000m Intervalle eben ins Renntempo setzt ... Und dann gar maximal nur 5 Stück davon ...

Ich kann ohne Probleme auch damit leben, dass es bei mir nicht klappt und ich auf die geleisteten Intervalle 6 bis 13 Sekunden draufschlage, um damit meine 10er PACE zu haben ... (also je nach Strecke)

Also eigentlich läuft es dann wohl doch über eine Diskussion der Trainingszeiten von Steffny hinaus ...

Gruß
André

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leviathan hat geschrieben:naja. Das ist ja ein Spielraum von fast einer Minute. Da kann ich meine Zielzeit auch auswürfeln.
Schwachsinn. Schon mal etwas von genereller Form, Tagesform und profilierten Strecken gehört?
Im Optimalfall waren es bei mir 5 Sekunden und im schlechtesten Fall waren es eben 10 Sekunden.
Mir war es jedenfalls eine große Hilfe zu wissen dass meine Intervalle etwas schneller waren als meine Rennpace.
Wenn ich in diesem Wissen los gelaufen bin und zum Beispiel einen Zuschlag von 5 Sekunden gegeben habe, dann wusste ich relativ schnell ob 5 oder 10 Sekunden werden.
Wenn du natürlich so ein toller Läufer bist, der von Anfang an genau weiß wie schnell er am Ende laufen wird, dann ist das natürlich eine super Sache.
Bei mir jedenfalls gibt es schon noch einen Unterschied zwischen Wunschzielzeit und tatsächlich gelaufener Zeit.

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ascheb hat geschrieben:Naja, wundern tut es mich eigentlich dahingehend, dass z.B. H.Steffny's Trainingspläne die Intervallzeiten der 1000m Intervalle eben ins Renntempo setzt ... Und dann gar maximal nur 5 Stück davon ...
"z.B. H.Steffny" ist gut...
ascheb hat geschrieben:Also eigentlich läuft es dann wohl doch über eine Diskussion der Trainingszeiten von Steffny hinaus ...
Genau. Bei Pfitzinger z. B. werden die 1000er idR im 5er Renntempo gelaufen, bei Daniels 4-7 davon etwa im 4er Renntempo. Bei Greif darfst du dann u. a. 3x 3000 im 10er Renntempo laufen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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M@rtin hat geschrieben: Auf die Pace, die ich bei 8x1000 m. 500m Trabpause laufen konnte, konnte ich 5-10sec. aufschlagen und hatte meine 10er Pace.
5 sek ok wenn du ein schlechter WK Typ bist, 10 sek mehr bei 8x1000 ist aber sicher nicht normal, du überschätzst die Erholung bei einer 500m TP so schnell kannst du garkeine Säure abbauen denn die Gesamtbelastung ist entscheidend und da wären 8x1000 10 sek schneller härter als 10k 10 sek langsamer.


M@rtin hat geschrieben:Schwachsinn. Schon mal etwas von genereller Form, Tagesform und profilierten Strecken gehört?
gerade das spricht ja dafür weil deine Form bei guter Erholung im WK besser sein sollte als an Trainingstag XY.

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Guter Vorsatz hat geschrieben:5 sek ok wenn du ein schlechter WK Typ bist, 10 sek mehr bei 8x1000 ist aber sicher nicht normal,
Das ist Schmarrn!
Natürlich ist es leichter, eine kürzere Strecke mit vielen Pausen zwischendrin schneller zu laufen als eine längere ohne Pausen.

Deine Aussage kann man genauso gut umdrehen und sagen, du seist trainingsfaul und kannst dich eben im Training nicht richtig anstrengen, wenn du die 8 x 1000 nicht im 5 km-Tempo hinbekommst.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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ascheb hat geschrieben: Naja, wundern tut es mich eigentlich dahingehend, dass z.B. H.Steffny's Trainingspläne die Intervallzeiten der 1000m Intervalle eben ins Renntempo setzt ... Und dann gar maximal nur 5 Stück davon ...

Ich kann ohne Probleme auch damit leben, dass es bei mir nicht klappt und ich auf die geleisteten Intervalle 6 bis 13 Sekunden draufschlage, um damit meine 10er PACE zu haben ... (also je nach Strecke)
die Steffny 1000er Intervalle sind doch (bei den meisten seiner 10K Pläne) auch 3-4 sec schneller als die 10k Goalpace.

aber ich sehe die Problematik irgendwie nicht. Wenn man die Zeitvorgaben zu Beginn des Plans nicht ganz durchhält (dies aber unbedingt schaffen möchte) gestaltet man die Pausen halt länger, entweder von vorne rein, oder nach jedem Intervall entsprechend der Erschöpfung bis z.B. Puls X erreicht ist. (ich habe es auch schon umgekehrt gemacht, also die ersten 1-2 Trabpausen kürzer als geplant gehalten habe, weil ich mich schon wieder "zu erholt" gefühlt habe)
was willste machen, nützt ja nichts

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burny hat geschrieben:Das ist Schmarrn!
Natürlich ist es leichter, eine kürzere Strecke mit vielen Pausen zwischendrin schneller zu laufen als eine längere ohne Pausen.

Deine Aussage kann man genauso gut umdrehen und sagen, du seist trainingsfaul und kannst dich eben im Training nicht richtig anstrengen, wenn du die 8 x 1000 nicht im 5 km-Tempo hinbekommst.

Bernd
so pauschal kannst du das nicht behaupten im bereich des 10km RT sind 10 sek schneller eine starke mehrbelastung, die pausen beim klassischen intervall kurz und nicht erholend sodass die mehrbeanspruchung vom höheren tempo nicht zwingend komplett durch die pausen kompensiert werden kann.

für den der die pause doppelt so lange hält wie die belastungszeit mag das nicht gelten doch bei 1000m intervallen sind im gegensatz zu MD so kurze pausen vorgesehen dass in diesem fall nicht mehr von klassischem intervalltraining gesprochen werden kann.

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ascheb hat geschrieben:Naja, wundern tut es mich eigentlich dahingehend, dass z.B. H.Steffny's Trainingspläne die Intervallzeiten der 1000m Intervalle eben ins Renntempo setzt ... Und dann gar maximal nur 5 Stück davon ...

Ich kann ohne Probleme auch damit leben, dass es bei mir nicht klappt
Was heißt, dass das nicht klappt? Du würdest es doch sicher schaffen, die Intervalle langsamer zu laufen.

Unabhängig davon, was man von diesen Einheiten bei Steffny hält, sind doch fast alle Trainingseinheiten so konzipiert, dass man schneller und mehr könnte. Du kannst also daraus, dass Du Einheiten schneller als im Plan läufst, nicht schließen, dass Du besser bist als die Zielzeit des Plans.

Natürlich gibt es auch Einheiten, aus denen Vorhersagen möglich sind. Aber was genau das für Dich für Einheiten sind, musst Du selber herausfinden. Wenn Du eine gewisse Einheit bei gleicher gefühlter Intensität jetzt schneller als im letzten Jahr läufst, ist wahrscheinlich, dass Du auch im Wettkampf schneller sein kannst.

Gruß

Carsten

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Guter Vorsatz hat geschrieben:so pauschal kannst du das nicht behaupten im bereich des 10km RT sind 10 sek schneller eine starke mehrbelastung, die pausen beim klassischen intervall kurz und nicht erholend sodass die mehrbeanspruchung vom höheren tempo nicht zwingend komplett durch die pausen kompensiert werden kann.

für den der die pause doppelt so lange hält wie die belastungszeit mag das nicht gelten doch bei 1000m intervallen sind im gegensatz zu MD so kurze pausen vorgesehen dass in diesem fall nicht mehr von klassischem intervalltraining gesprochen werden kann.
So pauschal kann man doch sagen! Ausnahmen sind trainings-übervorsichtig. Oder wie schon burny schrieb: trainingsfaul.

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mit trainingsfaul hat das nicht im geringsten was zu tun schonmal was von lohnender, max. die halbe belastungszeit dauernde pause gehört, wer dabei 8x1000 im 5km RT schafft der hat sein wirkliches 5km RT noch nicht gefunden, aus sicht der energiegewinnung bringt die pause ohnehin nichts und ist auch nicht nötig, das einzigste was erreicht wird ist ein geringer laktatabbau trotzdem hat sich nach wenigen wiederholungen insgesamt schon mehr laktat summiert als bspw. 5km im 10km RT.
wer sich im training total abschießt braucht sich nicht zu wundern wenn im WK die Luft ausgeht, mir ist zudem kein seriöser plan bekannt der 8x1000 im 5km RT vorsieht.

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Guter Vorsatz hat geschrieben: wer sich im training total abschießt braucht sich nicht zu wundern wenn im WK die Luft ausgeht, mir ist zudem kein seriöser plan bekannt der 8x1000 im 5km RT vorsieht.
Genau so ist das!
Deswegen behaupte ich, dass es keinen vernünftigen und individuellen Buch- oder Netzplan gibt, weil sie alle viel zu vorsichtig sind. Vor allem im Bezug auf's Tempo. Es ist kein Vorwurf an die Planschreiber, die solche Pläne so allgemein wie möglich halten müssen, eher ein Hinweis an die Planbenutzer, die nach einigen Jahren sich an selbstgebastelten Pläne wagen, bzw. die vorhandene Pläne für eigene Bedürfnisse ändern sollten.

Über das Thema 5k-Tempo haben wir doch schon geschrieben, und alle haben dir geantwortet, dass sie das Tempo oder schneller über 8x1000 halten können. Deswegen ist es gewagt zu behaupten, dass alle falsch trainieren. Ich selbst habe keine Probleme das Tempo über 12 Einheiten mit 2-3' (also keine "lohnende") Pause zu laufen. Jetzt kannst Du mal behaupten, dass ich einfach im Wettkampf zu langsam bin und mir "die Luft ausgeht". Mein Ergebnis über 5000 ist einer der Besten in D in meiner Altersklasse, also so schlecht trainiere ich nicht.

Das Thema lohnende Pausen... das würde hier alle Rahmen sprengen. Nur so viel: die Pausen dienen der Progressionsgestaltung im Training und man soll die nicht immer gleich lang anwenden. Und Laktatenbildung ist bei 8x1000 überhaupt kein Thema.

Also: versuche mal anders, versuche mal qualitativer zu trainieren. Vielleicht erreichst Du so höhere Ziele.

Gruß
Rolli

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Guter Vorsatz hat geschrieben:mit trainingsfaul hat das nicht im geringsten was zu tun schonmal was von lohnender, max. die halbe belastungszeit dauernde pause gehört, wer dabei 8x1000 im 5km RT schafft der hat sein wirkliches 5km RT noch nicht gefunden, aus sicht der energiegewinnung bringt die pause ohnehin nichts und ist auch nicht nötig, das einzigste was erreicht wird ist ein geringer laktatabbau trotzdem hat sich nach wenigen wiederholungen insgesamt schon mehr laktat summiert als bspw. 5km im 10km RT.
wer sich im training total abschießt braucht sich nicht zu wundern wenn im WK die Luft ausgeht, mir ist zudem kein seriöser plan bekannt der 8x1000 im 5km RT vorsieht.
ich nicht. Wer sagt denn, dass die lohnende Pause bei 1000er Intervallen maximal der halben Belastungszeit entspricht (diese richtet sich doch vielmehr nach dem Erholungsgrad)? Mal abgesehen davon würden z.B. bei 1000er Intervallen in 3:30min die allgemein üblichen 400 Trabpause nicht ein bisschen flott ausfallen?
was willste machen, nützt ja nichts

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Hallo André,

ich habe mir diese Frage nie gestellt, warum meine 1000er schneller sind als meine 10K-Zeit, das war für mich selbstverständlich. Ich habe die Intervalle (bis 1000 m) immer auch als Spielen mit dem "10K-Tempo von morgen" begriffen. Ich laufe die mindestens im 5K-RT, oft auch schneller. Es sei denn, ich will aus Gründen der Trainingsplanung mal kein so hartes Intervalltraining machen, dann laufe ich die auch schon mal nur im Schwellentempo ("Cruise Intervals" nach Daniels). Das ist aber eher die Ausnahme.

Wie sieht denn deine WK-Planung aus? Hast du wichtige Hauptwettkämpfe an festen Terminen, auf die du dein Training ausrichtest? Oder geht es rein um die Leistungsverbesserung, egal wann und wo? Was spricht denn gegen den einen oder anderen Testwettkampf, um zu sehen, wo du stehst? Bei 10 km oder gar 5 km sollte die Regenerationszeit ja noch überschaubar sein. Dann ersetzt du halt eine Tempoeinheit durch einen WK und schon bist du schlauer.

Gruß
Ralf
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)
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