Kollo hat geschrieben:Wer schon Roller fährt, den muß man doch nicht mehr überzeugen. Wichtiger wäre es, wenn Rollerfahrer überhaupt mal wahrgenommen würden. Es tut wohl vermutlich schon eure Flugfeld-Tempelhof-Truppe mehr für die Erhöhung des Bekanntsheitsgrades des Tretrollersportes als eine Veranstaltung ohne Zuschauer.
Ja, allein vor Ort durch Zuschauer tragen wir mit unseren Renn-Veranstaltungen wohl generell bisher nur wenig zur größeren Bekanntheit unseres Sportes bei und mittelfristig bleibt das vermutlich auch so. Nur sind die Zuschauer vor Ort ja nicht alles, Medien, Presse, Internet kommen ja auch dazu. Und selbst ohne das ist auch schon allein die Tatsache wichtig, dass es so etwas wie ernstzunehmende Wettbewerbe wie WM, EM, Eurocups, nationale Meisterschaften und Cups überhaupt gibt, das trägt ganz erheblich zur Akzeptanz unseres Sportes und unseres Sportgerätes bei und zwar auch für alle Rollerfahrer, die mit Sport/Rennen gar nichts am Hut haben. "Alltagsrollern" ist nicht besser oder schlechter als Rennen fahren, aber unsere Gesellschaft ist nunmal seit Generationen von Sport geprägt und fasziniert und ein Fortbewegungsart auch mit einer eindrucksvollen Sportszene erfährt mehr Anerkennung als nur "Kinderspielzeug", "Brötchenholer" oder "Rehagerät", auch wenn große Tretroller in diesen Bereichen vermutlich viel zahlreicher und wichtiger sind als in der relativ kleine Rennszene. Ohne die nationalen und vor allem internationalen Rollerrennen, für die sich einige Leute in ganz Europa seit ca. 15 Jahren sehr anstrengen (dazu zähle ich mich und Klaus noch nicht) wären die Rollerszene in unserem wie in anderen Ländern erheblich schwächer, viel weniger bekannt, also Sport noch mehr belächelt, es gäbe nur einen Bruchteil der Fachhändler und viel weniger gute Rollermodelle, auch Alltagsroller. Von daher verdient der ganze "Rennzirkus" den Respekt aller Rollerfahrer, auch derer die dabei nicht mitmachen wollen, denn auch sie profitieren davon und haben schon profitiert.
Aber diese Schwarz-Weiß-Malerei muss gar sein, viele sind eher Alltagsrollerfahrer und haben trotzdem Spaß die Rennen mitzuverfolgen oder in Ihrem Tempo mitzumachen und das tolle an unserer Rennszene ist ja (gerade im Vergleich zu anderen Sportarten), dass sie so gut Spitzen- und Hobbysportler bis hin zu Wenigsportlern vereint.
Ich persönlich bin daher vor allem etwas davon enttäuscht, dass bisher (scheinbar) so wenige Händler die Infos zu den Rennevents an ihre Kunden weitergeben. Es ist völlig ok, wenn ein Händler sich nicht aktiv an Orga oder finanzieller Unterstützung der Events beteiligt, aber das oft gehörte Argument "Meine Kunden interssieren sich nicht für Rennen, ich verkaufe nur Alltagsroller..." überzeugt nicht. Es reicht ja schon, die Infos bzw. Termine weiterzugeben, sei es als Flyer, auf der Webseite oder per Newsletter, so mancher Händler wäre vermutlich überrascht, wie viele seiner "Alltagsrollerkunden" vielleicht mal an einem Rollerrennen teilnehmen oder zuschauen möchten.
Aber der theoretische Nutzen der größeren Anerkennung reicht nicht, um die Orga-Mühen auf sich zu nehmen, in erster Linie macht man das für Teilnehmer, weil es eben einige viele hundert Begeistere gibt, denen das Spaß macht die gerne kommen und weil klar ist, dass es für diese gar nichts gäbe, wenn nicht in jedem Land ein paar Leute da etwas auf die Beine stellen.
Kollo hat geschrieben:Wenn wetterbedingt ein großer Wettkampf auf eine Zeit vorverlegt werden muß, zu der ohnehin kaum Zuschauer zu erwarten gewesen wären, dann ist das einfach mal Pech.
Es war eher ein Glück, dass es gelang, den Wettkampf vorzuziehen, sowohl der Event für die Teilnehmer als auch deren Gesundheit sind wichtiger. Und an den Zuschauerzahlen hat es rein gar nichts geändert.
Ich fand es eher auffällig, wie wenig Zuschauerinteresse heute nach dem Boom vor ca. 15 Jahren auch ein wichtiges Event wie eine DM in der ungleich größeren und besser organisierten Skaterszene hat. Von daher können wir uns nicht beklagen.
Gruß
Jo