runningdodo hat geschrieben:Immer wieder bin ich auf den Begriff HIT - Hochintensitätstraining gestoßen, wobei es sich im Gegensatz zu klassischen Intervalltraining um recht kurze quasi maximale Belastungen im Wechsel mit recht kurzen Pausen handelt.
Also z.B. 10mal 30 sek. Rennen + 30 Sek. Gehen oder 8- bis 12-mal 60-sek-Belastungen mit einer Pause von 75 sek. .
Soll enorm effizient sein für die Leistungsentwicklung.
Dennoch sehen die üblichen Trainingspläne solche Einheiten nicht vor. Warum? K.A. .
Das sind schon klassische Einheiten, wenn man sie auf die 400m Bahn übersetzt: 10*200 und für schnelle Läufer 8-12 mal etwa 400 m mit kurzen Pausen.
Das mit den (fast)maximalen Belastungen wird eben bei Hit immer erzählt, ist aber Quatsch, weil es eh nicht geht. Realistisch gehen die 8-12 * 400 mit kurzen Pausen (für viele hier mich eingeschlossen eher ca. 8-12*300) eben nicht schneller als 1500m Tempo, für die meisten wahrscheinlich erheblich langsamer, eher um das 3000m oder 5000m Tempo, womit wir wieder bei einer klassischen, vielleicht 50 Jahre alten Intervalleinheit wären.
Z. B. Stan Eldon, ein britischer Läufer der 50er (5000 m 13'47):
12 mal 400 in 62 bis 65 Sek, Traben 200 oder 400m dazwischen .
Derek Ibbotson, 5000m Bronze 1956 in Melbourne:
10 mal 400 in 62s, 200m Traben. (200 Traben sollte bei einem Läufer dieser Leistungsklasse sogar unter 75s klappen.
Für die 200er lassen sich bei Mittel- und Langstrecklern längst vergangener Jahrzehnte ähnlche Beispiele finden.
Es gibt auch das berühmte 30-40 Workout aus den USA ... 200er in 30 im Wechsel mit 200ern in 40 so lange es geht ... ist eher Tempowechsellauf ...
aghamemnun hat geschrieben:
Ansonsten ist diese HIT-Geschichte aber noch ziemlich neu.
Die oben erwähnten EInheiten sind imo egentlich nicht neu, sondern alt. Nur der Name ist neu - auch nicht mehr so ganz neu.
Wenn man es durchstehen will, ist es klassisches Intervalltraining der 50er und 60er.
Man kann natürlich auch maximal laufen.
Dann läuft so eine 200er Serie bei PB 26s so: 1. in 26
2. in 28
3. in 30
3. klar über 30
Wird dann immer langsamer, während man sich in den schönsten Muskelkater seines Lebens läuft. Ist bestimmt ganz toll, auch psychologisch und so.
Solche Einheiten werden gerne in Vergleichen von kleinen Gruppen weniger gut trainierter Läufern getestet, die überhaupt kein ausgewogenes Tempotraining machen. Dann wirkt das natürlich unheimlich gut.
Im Vergleich mit einer Gruppe, die Bergsprints und Danielssche Intervalle und Reps macht, wird das dann nicht mehr so gut aussehen, davon bin ich überzeugt.
Also, das ist der übliche Hype. Don't believe it.
Natürlich wirkt Intervalltraining, für die meisten auch wirklich gut. Aber seit Läufer ein ausgewogeneres Training und nicht nur auf kurze Intervalle setzen, haben sich die Langstreckenleistungen erheblich verbessert.
Es gibt keine Wundereinheiten.
gruß
C