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Schuhtypwahl oft überschätzt??

Schuhtypwahl oft überschätzt??

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Hallo Läufergemeinde,
mittlerweile laufe ich seit zwei Jahren völlig verletzungs- und beschwerdefrei (toitoitoi) und benutze neun verschiedene paar Schuhe von Bewegungskontrolle (Adidas Calibrate) über pronationsgestützte Modelle wie den Asics 20er bis hin zu Lightweighttrainern und Schuhen für Supinierer (Brooks Glycerin), das alles bei Wochenumfängen bis max 90km auf Waldboden und Asphalt.

Keines der Modelle macht mir dabei Probleme, obwohl es natürlich Lieblinge wie den Brooks Adrenaline und den Asics DS-Trainer gibt.

Jetzt zu meiner Frage: wird mit Einlagen, Stützen, etc. nicht viel zu viel Geschäft gemacht, ist es nicht viel mehr so, dass bei einem einigermaßen vernünftigen Laufstil auch unterschiedlichste Modelle sinnvoll eingesetzt werden können und der Aufbau der Fußmuskulatur positiv unterstützt wird statt ihn in seinen Fehlern zu unterstützen?

Manzoni

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Original von Manzoni:

Jetzt zu meiner Frage: wird mit Einlagen, Stützen, etc. nicht viel zu viel Geschäft gemacht, ist es nicht viel mehr so, dass bei einem einigermaßen vernünftigen Laufstil auch unterschiedlichste Modelle sinnvoll eingesetzt werden können und der Aufbau der Fußmuskulatur positiv unterstützt wird statt ihn in seinen Fehlern zu unterstützen?

Ja, ich persönlich glaube schon, dass Stützen, Stabil- und Bewegungskontrollschuhe in erster Linie dazu dienen, das Geschäft der Hersteller anzukurbeln. Es ist halt so, dass sich ein Schuh besser verkaufen läßt, wenn er eine noch bessere Dämpfung, noch eine bessere Kontrolle der Fußbewegung und eine bessere Stützfunktion als das Vorgängermodell verspricht. Was dabei unter Umständen herauskommt sind super überdämpfte Schuhe wie der Shox von Nike oder der Kayano von Asics.

Sicher, etwas Dämpfung schadet nicht, schließlich wurde der menschliche Körper nicht für das Laufen auf Asphalt konstruiert, aber es wird sicherlich teilweise übertrieben. Ich kann dabei natürlich auch nur aus meiner Erfahrung als leichtgewichtiger Normalfußläufer sprechen, das muss jetzt nicht für jeden gelten...

Gruss, Dirk

Schuhtypwahl oft überschätzt??

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Hallo,
längst überfälliger Threat!

Erstens müssen die Schuhe einem passen (von der Fussform), und zweitens muss man ein gutes Laufgefühl damit haben (zB für mich ehrer weniger gedämpft, rein subjektiv). Ich glaube auch, das der Rest eher überschätzt wird, man merkt beim Kauf doch sehr schnell, ob dr Schuh zu einem passt. Etwas anderes ist das vielleicht bei weniger Erfahrenen, da hängt am Anfang, bis sie sich ein Gefühl dafür erlaufen haben, schon viel von der Beratung ab!

Laufheini
zurück unter den Läufern
auf zu neuen Taten:
Im Sommer etwas Triathlon
Im September Berlin-Marathon

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4
Original von Laufheini:
zurück unter den Läufern
Im September Berlin-Marathon
...hallo laufheini, na wie läuft denn die vorbereitung zu deinem hoffentlich besser verlaufenden zweiten marathon??????

grüße

Manzoni

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@Manzoni

Vorbereitung läuft soweit gut. Ich merke allerdings, das ich erst im Frühjahr wieder richtig mit dem Lauftraining anfangen konnten, mir fehlen doch etwas die km aus dem Winter, nur mit Radfahren kann man die Laufmuskulatur halt doch nicht halten. Will aber jetzt den in Berlin ohne ernstere Verletzungen hinter mich bringen, so mit 4Std. Hoffe das klappt. Läufst Du eienen M im Herbst?

Laufheini
zurück unter den Läufern
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Im September Berlin-Marathon

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Original von Laufheini:
@Manzoni
Will aber jetzt den in Berlin ohne ernstere Verletzungen hinter mich bringen, so mit 4Std. Hoffe das klappt. Läufst Du eienen M im Herbst?
ich drücke dir für berlin die daumen!!!!!
ich werde diesen herbst keinen marathon laufen, da mir`s noch vom heilbronner trolli reicht und ich meine laufumfänge seit juli reduziert habe....im nächsten jahr geht`s aber dann evtl. auch nach berlin oder aber nach rom, bin noch am überlegen.

Werde mich aber ab September wieder intensiver ins laufen stürzen, denn den tübinger nikolauslauf würde ich in diesem jahr gerne unter 1:35 finishen....da steht noch arbeit an!!

Grüße

Manzoni

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Hi,

ich glaube, das kommt sehr darauf an, in welchem Alter man anfängt zu laufen. Ein junger Mensch kann Belastungen wesentlich besser mit Knochen, Sehnen, Bändern und Gelenken abfangen als ein älterer.

Wenn man es wirklich langsam angeht, so dass das schlechter durchblutete Gewebe genug Zeit hat, sich aufzubauen, kann man wahrscheinlich auch ohne perfekt angepasste Schuhe klarkommen.

Ich erinnere mich, dass ich in Kentucky fürs X-Country-Laufen ein Paar total billige Sportschuhe hatte, nix gedämpft, liefen sich eher wie Gymnastik-Schläppchen. Diese Schuhe hab ich geliebt. Ich bin da aber auch nicht auf Asphalt, sondern eben querfeldein und im Training z.T. Asche oder sogar Tartanbahn gelaufen. Das war total ok. Auch später in Deutschland hab ich die Schuhe noch jahrelang weitergetragen, zu jeder Art von Sport, bis die Sohlen irgendwann gebrochen sind. Und hab nie Probleme mit Sehnen, Gelenken etc. gehabt. Ich war aber auch nie Leistungssportlerin, mein Trainingsaufkommen hielt sich sehr in Grenzen.

Zur Zeit bin ich aber schon ganz froh um die Dämpfung in meinem Schuh. Ohne würde ich mich (wohl berechtigterweise) nicht trauen, eine halbe Stunde auf Asphalt zu traben. Ich merk schon, dass das meine Fuß- und Kniegelenke ziemlich belastet.

lg,
Capella

Madness takes its toll. Please have exact change.

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hi,

sicher wird das thema überbewertet. in keinem anderen bereich ist die "diagnosetechnik" so ausgeklügelt wie im bereich der laufschuhe. in keinen anderen sportschuhbereich fließen nur annähernd so viel gelder in die forschung. kein anderer bereich bringt so viele "innovationen" hervor ......

ABER nur in wenigen anderen bereichen ist die belastung so gleichförmig wie beim laufen! typische verletzungen im langstreckenlauf oder sagen wir ausdauersport laufen (im gegensatz zum kraftsport laufen - sprint) sind achillessehnenentzündungen, knochenhautentzündungen, knieprobleme, die aus längerfristigen mechanischen überlastungen resultieren ..... und eben nicht muskelfaserrisse aufgrund einer schnellen bewegung. deshalb tut abwechslung not. allerdings sollte die nicht auf die schuhe beschränkt bleiben, da im training und nicht bei den schuhen die meisten verletzungsbringenden fehler gemacht werden. bei der abwechslung mit den schuhen sollte m.e. aber darauf geachtet werden, dass damit nicht übertrieben wird. m.e. macht es keinen sinn, wenn man mit stabilschuhen gut zurechtkommt, bewegungskontrollschuhe zu laufen. neutrallaufschuhe machen da schon eher sinn. aber jede überversorgung bezüglich der stabilität ist zu vermeiden. genauso verhält es sich aber auch mit deutlicher unterversorgung. gute alternativen für nicht zu schwere läufer mit moderater überpronation sind auf alle fälle lightweighttrainer (allerdings sollten hier sinnvollerweise auch hier die gestützten genommen werden). probleme mögen sich hier unter umständen erst langfristig zeigen. hier wird man aber nur schwer sinnvoll angeordnete/aufgebaute untersuchungen finden.

wer seinem fuß was wirklich gutes tun will, der läuft mehrmals wöchentlich barfuß und seinen anforderungen und verhältnissen entsprechende schuhe. das ist die beste abwechslung und v.a. in jedem fall besser als ein deutlich zu stabiler oder zu wenig stabiler schuh. moderat betrieben kommt der fuß dabei viel besser zurecht als mit dem zu wenig oder dem zu stabilen schuh.

@manzoni meine these in deinem fall lautet, dass du früher oder später probleme bekommen würdest, wenn du nur neutrale schuhe laufen würdest. genauso würde es sich verhalten, wenn du nur brettschuhe laufen würdest (beide sind in deinem fall suboptimal). du hast eben einen ausreichend großen pool an schuhen und damit viel abwechslung. von einmal in zwei wochen mit dem falschen schuh laufen bekommt man keine probleme. von nur mit dem falschen schuh laufen - früher oder später - in den meisten fällen schon. du wärst aber m.e. genauso wenig verletzt, wenn du nur stabilschuhen bzw. stabile neutrallaufschuhe und lightweighttrainer laufen würdest. die brettschuhe leisten m.e. in deinem fall keinen positiven beitrag zum erhalt der verletzungsfreiheit. ach so und der glycerin ist in der zweiten auflage kein supiniererschuh mehr (in der ersten schon) und in der ersten und dritten (aktuellen auflage) zumindest so flach, dass er nicht noch zusätzlich stark überpronationsverstärkend wirkt.

mit laufenden grüßen wiesel

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Alles zum Thema Laufschuhkauf
www.laufschuhkauf.de
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[quote]
Original von wiesel:
die brettschuhe leisten m.e. in deinem fall keinen positiven beitrag zum erhalt der verletzungsfreiheit.
mit laufenden grüßen wiesel

@wiesel:
ich dachte mir doch, dass du dich an diesem thread beteiligen würdest

:P :P

...ich sehe das ähnlich wie du.
die brettschuhe stammen übrigens aus den anfangszeiten meiner läuferkarriere und wurden mir von einem "kompetenten fachberater" verkauft......die dinger kommen nur noch etwa alle zwei wochen zum einsatz.

danke nochmals für deinen guten tipp damals beim trolli......ich lief in den ds-trainern wunderbar bis ins ziel und meine "schmerzen" auf den letzten kilometern hingen sicherlich nicht mit der schuhwahl zusammen.

Grüße

Manzoni

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Original von Manzoni:
Jetzt zu meiner Frage: wird mit Einlagen, Stützen, etc. nicht viel zu viel Geschäft gemacht, ist es nicht viel mehr so, dass bei einem einigermaßen vernünftigen Laufstil auch unterschiedlichste Modelle sinnvoll eingesetzt werden können und der Aufbau der Fußmuskulatur positiv unterstützt wird statt ihn in seinen Fehlern zu unterstützen?
Hallo Manzoni,

deinen Verdacht kann ich nur unterstützen. Ich laufe im Moment gar nicht, aber wenn ich laufe, dann trage ich Asics GT 2080, Asics Cumulus V und Puma Prompt. Mit den Asics kann ich unterschiedslos gut und problemlos 100 km laufen. Die Puma Prompt wiegen gar nur 210g, 100 weniger als die Asics. 100 km habe ich damit noch nicht probiert, aber 32 km in 2:50 machen keinen deutlichen Unterschied zu den Asics.

Grüsse von Karl

P.S.: Dein Beitrag hat mich veranlasst, die Puma Prompt mal genauer anzuschauen und die vergleichsweise heftige Kompression der Zwischensohle an der Innenseite des linken Schuhs unterstützt meine Vermutung dass die aktuellen Probleme tatsächlich durch eine verletzungsbedingt verstärkte Pronation verursacht werden.

Schuhtypwahl oft überschätzt??

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Hallo Manzoni,

ich als "Schuhchaot" laufe eigentlich auch alles, was irgendwie nach Laufschuh aussieht. Ich trage zwar Markenschuhe, achte dabei aber weniger darauf, was angeblich zu meinem Füßen passt.

Seit dem Frühjahr versuche ich, einmal die Woche etwa 20 bis 30 Minuten barfuß zu laufen incl. Lauf-ABC.

Meine nächste Anschaffung wird hoffentlich bald der Nike Free 5.0 sein, den ich dann im Winter des öfteren beim Bahntraining einsetzen werde.

Ich versuche, möglichst verschiedenartige Schuhe zu tragen, weil letztlich kein Schuh perfekt ist. Und um nicht einen "Fehler" einzuschleifen, halte ich es für sinnvoll, zu wechseln, so oft es geht, bis hin zum Barfußlaufen.

The jazz things in life.
Bild

www.smueve.de
Der mit dem zarten Sch(w)immer auf der Brust

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Original von Toronto21:
Meine nächste Anschaffung wird hoffentlich bald der Nike Free 5.0 sein, den ich dann im Winter des öfteren beim Bahntraining einsetzen werde.

Hallo Toronto,

gibt es den Free 5.0 eigentlich schon, oder muss man noch drauf warten?

Ist der Free 5.0 eigentlich eher ein Schuh, der mehr für den Einsatz auf der Bahn gedacht ist oder läßt er sich auch gut als Laufschuh für Asphalt, Wald und Schotter verwenden. (Denke gerade daran, dass ich auf Schotterwegen nicht unbedingt jedes Steinchen unter den Füßen spüren möchte)

Gruss, Dirk
Gesperrt

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