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Deutschlandstaffel: Survivaltour und Orientierungslauf

Deutschlandstaffel: Survivaltour und Orientierungslauf

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Hallo liebe Forumsgemeinde,

Steffen und Ich, wir hatten beabsichtigt unsere beiden Etappen gemeinsam abzuspulen. Also trafen wir uns gestern Nacht 23:45 bei meinem Endpunkt, dem Krückausperrwerk. Danach fuhren wir mit meinem Auto und Steffens Fahrrad im Gepäck zu seinem Startpunkt in Brunsbüttel. Ich begleitete Steffen auf seiner Laufstrecke mit dem Fahrrad, und später machten wir es umgekehrt.
Steffen wird zu seinem Lauf seine eigenen Eindrücke schildern. Hoffe ich doch. :D

Deshalb hier mein Laufbericht:
Um 2:53 waren wir am AKW Brockdorf angekommen, und nun hieß es für mich laufen. Weil es vorher lange geregnet hatte, war ich am Start schon nass.Am Anfang hatte ich überhaupt kein Tempogefühl. Denke das lag an dem Radfahren zuvor. Nach ein paar km lief es dann aber ganz gut. Nächster markanter Anlaufpunkt war das Störsperrwerk. Mit einem kurzen Blick auf die ausgedruckten Karten sahen wir es gibt einen kleinen Seitenweg der auch eine Abkürzung wäre. Also Kurzentschlossen die Strecke umgeplant. Plötzlich unterquerten wir aber die Hauptstrasse, auf der ich eigendlich weiterlaufen sollte. Es gab dort aber keinen Weg der nach oben führte. Da entschloss ich mich eine 1m hohe Mauer zu erklimmen und die steile Böschung hoch zur Strasse zu nehmen. Steffen meinte ich solle schon mal weiterlaufen, er fährt mit dem Rad zurück die ursprüngliche Strecke. Wir treffen uns dann gleich.
Gesagt, getan weiter über das Sperrwerk. Ich wusste hinter dem Sperrwerk musste ich rechts abbiegen. Da war aber kein Weg. Also weiter gerade aus. Jetzt bin ich falsch. Ich wusste nächste Kreuzung rechts komme ich wieder auf die Geplante Strecke am Orteingang Glückstadt.

Aber wo ist Steffen?

Der hat bestimmt den richtigen Weg gefunden und sucht mich jetzt. Nach kurzem überlegen beschliesse ich Richtung Glückstädter Marktplatz langsam weiterzulaufen. Am Ortsausgang geht es irgendwo halbrechts rein, ich weiss nur nicht genau wo. Ich brauche Steffen mit den Karten.
Mitten in Glückstadt bleibe ich jetzt stehen und warte.

Der kleine Marc wartet um 4 Uhr auf dem Glückstädter Markt und sucht seinen Steffen. :) )

Auf einmal so nach knapp 10min kam er, völlig panisch: "Wo warst du? Ich dachte schon die ganze Deutschlandstaffel bricht zusammen."

Weiter gings immer geradeaus Richtung Kollmar. Kollmar ist ein Kaff, das muss man mal beschreiben. Es gibt keine Bürgersteige, die werden Nachts hochgeklappt. Dann hat Kollmar so 127 Einwohner, aber 3 Ortsteile. Diese erstrecken sich aber über mindestens 8km. Erst kommt Bielenberg, dann lange Zeit nichts, und nach dem 3. Misthaufen kommt Neuendeich, dann wieder ewig nix und dann kommt das richtige Kollmar. Wenn man dann wie ich, schon fast 20km abgespult hat, und nicht genau weiss wann das Ziel kommt, ist das schon ziemlich demotivierend. Dann haben wir noch festgestellt, daß das Fährhaus Kollmar nich der Anleger Kollmar ist. Nochmal 500-600m Umweg.

Endlich Kollmar (ich kanns nicht mehr hören) hinter uns gelassen, ging es die letzten ca. 2,7km bis zum Krückausperrwerk. Man sah es schon von weitem aber der Weg dorthin zog sich schier endlos. Über 2 Deiche und dann noch einen ewigen Bogen war dann das Ziel erreicht.

Das war für mich einer der härtesten und schwersten Läufe, die ich dieses Jahr gemcht habe. Es lag vieleicht daran, daß ich immer das Projekt Deutschlandstaffel im Hinterkopf hatte. Und die Anrufe der nachfolgenden Läufer:"Wann kommt ihr?" Haben mich wohl auch unter Druck gesetzt.

Fazit: Eine riesen Sache. Ich würde es jederzeit nochmal machen.

Grüße Marc :hallo:

Deutschlandstaffel: Survivaltour und Orientierungslauf

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Spannende Sache, Marc :) ) und sehr anschaulicher Bericht
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Ich verfolge ja die Staffel mit wachsender Begeisterung im Logbuch. Es ist wirklich sehr interessant zu lesen, wie da Verspätungen wieder aufgeholt werden und mit welchem Einsatz die Läufer da bei der Sache sind. Einfach Klasse!
Ich hatte mich ja ganz am Anfang auch mit angemeldet, bin aber still und heimlich wieder ausgestiegen, als ich gelesen habe, dass ein Schnitt von 6 min/km erwartet wird. Aber jetzt bin ich am Überlegen, ob ich nicht wenigstens in München am Marienplatz mal bei der Übergabe auftauche, um ein paar Fotos zu schießen... und vielleicht sogar die 5 Kilometer (für die nun seltsamerweise 35 Minuten eingeplant sind) bis zum nächsten Übergabepunkt mitlaufe...

Grüße
Uschi

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[ Dieser Beitrag wurde von Uschi am 19.08.2004 editiert. ]

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Hallo Marc,

:respekt: :respekt:

so mitten in der Nacht durch die Pampa zu rennen.
Der einzige Vorteil war wohl: es stellte sich nicht die Frage: andere Läufer grüßen oder nicht :D

Toll, das Du durchgehalten hast, bin gespannt auf den weiteren Verlauf der Staffel.

Gruß
Peter

29.08. HM beim Hunsrück-Marathon (Startnummer 1848 )
18.09. Brombachsee-Lauf (Startnummer 2595)
07.11. ING New York City Marathon

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Klasse wie das so läuft und der Bericht ist sehr gut. Ich habe seit heute früh 7 Uhr ständig nachgeschaut wie weit im Logbuch die Einträge sind.
Allen weiteren Läufern kann man nur wünschen, dass es weiter so gut läuft. :bounce: :hallo:
Tati :dance:

HM beim Friedenslauf in Weißwasser am 22.08.2004

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@ Marc :
Und die Anrufe der nachfolgenden Läufer:"Wann kommt ihr?" Haben mich wohl auch unter Druck gesetzt.
Marc wir wussten natürlich nicht das wir dich / euch damit unter Druck gesetzt haben. Wir wollten nur los laufen..... Wo bleiben Sie denn.....
Wo ist Behle ????

Ehrlich gesagt hatten wir es einfacher.
Treffpunkt war um 03.45 Uhr. Dann zum Startpunkt gefahren und losgelaufen sind wir so gegen 05.15 Uhr. Immer nur am Deich lang.
Das Laufen an sich war also relativ einfach. Unser Hauptproblem war die Logistik. Die Autos an den entsprechenden Sperrwerken ( welch passender Name, die wussten bestimmt nicht das Sie damit auch diese Staffel sperren würden ) zu positionieren. Übergabe an Erika an der Hetlinger Schanze gegen 07.15 Uhr, oder ? Hoffe Ihr Lauf war auch so schön und so schön einfach, trotz ihres Soloeinsatzes.
Danke nochmal an den Kollegen von Jens, ohne dessen Karte hätten wir keinen der Punkte gefunden, ob mit oder ohne Navi.
Sonst war der Lauf sehr schön und kommunikativ mit Till & Toronto. Lauftechnisch ist nur anzumerken, das man mit Schafscheixxe in den Sohlen prima laufen kann. Allerdings riechen die Autos immernoch etwas nach Landluft.
Noch bin fit, allerdings werden die Augen langsam etwas schwer und meine Kollegen bieten mir ständig Kaffee an ?( sehe ich etwa so aus wie die Sohle riecht ?
Allgemein gesagt : viel Spass gehabt, früh aufgestanden, nächstes Jahr gerne wieder.....
Lob & Anerkennung nochmal an Dieter der das Gogomobil 16 Tage lang durch Deutschland steuert, ein Urlaub für Idealisten.
Überhaupt an alle Organisatoren : Hut ab vor eurer Leistung

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Okay, hier dann also noch mein Bericht und die Gegendarstellung ;) :

Kopiert aus dem Logbuch:
Mein Lauf durch norddeutsche Industrie
Pünktlich traf Davor am verabredeten Treffpunkt ein...kurzer Smalltalk, zwei Fotos von Dieter und los ging es! Mit meinem Run&Bike Partner Marc verabredete ich, daß er im Industriegebiet hinter der Nord-Ostseekanalbrücke mit dem fertig bepackten Rad auf mich warten würde!
Meine Tour begann also gleich erst einmal mit einem Anstieg an der Hochbrücke! Dieter sicherte mich mit dem Staffomobil von hinten und ich hetzte die Brücke hoch... die Kräfte mußte ich mir einteilen... so konnte ich abwärts etwas schneller machen. Schließlich ist das Passieren der Brücke für Fußgänger verboten.
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Ich werde wohl einer der wenigen sein, der diese Brücke sportlich laufend im Rahmen einer Staffel passierte! Ein gigantischer Ausblick auf den nächtlich beleuchteten Kanal und die umliegenden Industriegebiete! Euphorie machte sich beim Herunterlaufen breit...was für ein Glück und das Wetter spielte auch mit...NOCH!
Nachdem ich Marc gefunden habe, fuhr Dieter von dannen und wir waren die nächsten 4 Stunden auf uns angewiesen. Es setzte Regen ein und umliegend zeigte sich auch gelegentliches Wetterleuchten. Böiger Wind kam auf. Unser Weg führte erst einmal durch ein riesiges Industriegebiet, das um 1:30Uhr nachts gespenstisch anmutet. Weiter ging es über St. Margarethen. Schon hier zeigte sich irgendwann, daß wir nicht perfekt vorbereitet waren. Die Streckenpläne waren in einem Schnellhefter und jeder Blick in die Karte verlangte einen Stopp und einige Zeit des Blätterns...bei der nächsten Staffel löse ich das besser! Die Karte sollte immer im Blick bleiben, besonders wenn man die Strecke nicht genau kennt.
Kurz vor Brokdorf wurden wir noch fast von einem Kurvenschneidenden PKW übergekachelt...wer rechnet zwischen 2:00 und 3:00 Uhr auch mit Läufern außerhalb geschlossener Ortschaften bei strömendem Regen und in dunkelster Nacht????
Es ging direkt vorbei am gespenstisch beleuchteten Atomkraftwerk Brokdorf. Angesichts des völlig vom Regen durchweichten und recht leicht bekleideten Marc fragte ich ihn, ob er frieren würde. Er meinte nur: "warm ist ihm nicht mehr"...worauf ich ihm sagte: "Naja kalt dürfte uns HIER ja wohl auch nicht sein"...aus meiner Perspektive: durchnässter Marc vor dem beleuchteten AKW...eine Posse!

Ziemlich erschöpft (ich hatte die letzten Tage sehr wenig geschlafen) wechselten wir und es ging weiter Richtung Glückstadt!

[red]Kommentar zu Marcs Beitrag im Logbuch:[/red]

Glückstadt bringt mir kein Glück...
...nicht nur, daß meine HIER geschlossen Ehe schon nach einem Jahr wieder zerbrach ... nein, hier hätte ich auch fast Marc verloren ;-)! Glückstadt wird für mich zur Pechstadt!
Zum Verständnis habe ich mal einen Kartenausschnitt hochgeladen, wo wir abkürzen wollten!
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Im Nachhinein muß ich sagen: als ich die Strecke plante, habe ich mir was bei dem kleinen Umweg gedacht, warum letzte Nacht nicht? Weil es regnete, es dunkel war und die ausgedruckten Pläne völlig durchweicht waren und das Adrenalin im Körper kursierte? Who knows?
Ich kann nicht beschreiben, was mir alles im Kopf herumgeging, als ich Marc schon fast aufgegeben habe! Ich weiß allerdings, daß er ein echter Kämpfer ist und es auch allein gepackt hätte...nachdem mir der Katzenjammer bewußt wurde, bin ich es objektiv angegangen und folgte stur dem geplanten Weg nach Kollmar und so fanden wir uns auch wieder! Marc meinte, daß er sich das auch so gedacht hatte...wir sind beide verbissen genug, um die Staffel nicht abreissen zu lassen! Und so fanden wir uns dann auch wieder! Wenn auch ein schwerer Lauf, so war es doch eine tolle Erfahrung!

Jetzt, ausgeschlafen und mit etwas Abstand betrachtet:
Richtig tolles Erlebnis...nächstes Jahr gern wieder...auch mit dem anhängenden Stress!

Steffen

Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!
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Und eins der beeindruckensten Bilder dieser Aktion für mich war, unter dieser schon fast Monumentalen Brücke zu stehen, auf der ein "kleines" Wohnmobil im Schritttempo fährt und davor läuft im Lichtkegel der Scheinwerfer ein "winziger" Staffelläufer.

Ich krieg jetzt noch Gänsehaut.

Grüße Marc :hallo:
Gesperrt

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