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Interessante Informationen zu Sehnenproblemen ...

Interessante Informationen zu Sehnenproblemen ...

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Hallo Läufer,

wie vielleicht einige von euch inzwischen wissen, bin ich im Bereich der Bindegewebsforschung tätig. Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich am 20./21. August an einem Symposium des Instituts für Sportmedizin des Bispebjerg-Hospitals in Kopenhagen teilgenommen. Insbesondere ging es dabei u.a. um Sehnen, ihre Anpassung an Belastungen, mögliche Ursachen für spontane Rupturen und auch chronische Sehnen"entzündungen" (Tendinitis, besser jedoch: Tendinopathie, Begründung s.u.).

Da ich im allgemeinen bei meiner Arbeit nicht mit Sportlern oder konkreten medizinischen Problemen, sondern eher mit sehr abstrahierter Grundlagenforschung beschäftigt bin, habe ich es sehr genossen, mal einen Blick auf das "Gesamtbild" zu tun und auch zu sehen, was Sportwissenschaftler und Biomechaniker so treiben. Natürlich mußte ich dabei auch an euch denken und ich möchte euch gerne an einem besonders interessanten Aspekt teilhaben lassen.

Die chronische Sehnen"entzündung", also eine geschwollene und auf Belastung schmerzhaft reagierende Sehne (bevorzugt Achilles- oder Patellasehne) wird klassisch immer noch mit anti-Entzündungsmitteln behandelt, was nach genauer Betrachtung der Gewebesituation weder korrekt, noch effektiv ist, da in dem entsprechenden Gewebe keinerlei Entzündungsmarker gefunden werden.

Was eine solche Sehne statt dessen vor allem von einer normalen, unauffälligen Sehne unterscheidet, ist u.a. eine stärkere Einwanderung von Blutgefäßen und Nervensträngen aus dem umliegenden Gewebe in die Sehne.

In einer in Nordschweden seit einigen Jahren durchgeführten Behandlungsmethode werden den Patienten die eingewanderten Blutgefäße (es handelt sich um weniger als 1 mm dicke Kapillare) durch gezielte Injektionen verödet, d.h. verschlossen. Nach der Behandlung wird durch wiederholte Ultraschallkontrolle (Doppler-Ultraschall) sichergestellt, daß die eingewanderten Gefäße nicht mehr funktionell sind. Die Patienten sind anschließend schmerzfrei und werden direkt wieder mobilisiert. Nach einer 2-wöchigen Steigerung der Bewegungsumfänge sind die Patienten dann wieder voll einsatzfähig.

Bisher wurden 156 Patienten behandelt, größtenteils Spitzensportler (u.a. Schwedens erfolgreichster Gewichtheber). Die genauen Zahlen hab ich jetzt grad nicht mehr parat, aber durchschnittlich waren 8/9 Patienten direkt schmerzfrei und nach den 14 Tagen wieder voll belastbar. Nachkontrolle nach bisher maximal 2 Jahren zeigte, daß diese Einwanderung von Kapillaren nicht nochmals auftritt und daß die Schwellung des Sehnengewebes zurückgeht.

Was ich daran genauso interessant fand, ist, daß die hier im Forum immer wieder empfohlenen "Dehnübungen" bei Achillessehnenproblemen ebenfalls hoch wirksam, allerdings in der Durchführung sehr schmerzhaft und natürlich nicht ganz so schnell wirksam sind.

Ich meine damit diese Dehnübungen, bei denen man sich auf eine Stufe stellt und dann mit der Ferse nach unten drückt und wieder in die Ausgangsposition nach oben geht. Sie sollen täglich zweimal mit 15 Wiederholungen durchgeführt werden, und zwar sowohl mit gestrecktem als auch mit leicht angewinkeltem (im Kniegelenk gebeugten) Bein.

Der Effekt dieser Übungen ist vermutlich, daß die Kapillaren durch den auf die Sehne ausgeübten Druck verschlossen werden und durch Mikrotraumata mit der Zeit komplett "dicht" werden. Nachweisbar ist, daß in dem extrem gedehnten Zustand diese pathologische Durchblutung der Sehne durch die eingewanderten Gefäße eben nicht mehr stattfindet.

Meine plump formulierte Zusammenfassung für Fälle von chronischen Sehnen"entzündungen": Vergesst die entzündungshemmenden Mittel, dehnt entsprechend und geduldig, auch wenns schweineweh tut oder reist nach Nordschweden und lasst euch die Kapillaren in der Sehne veröden.

Ich hoffe, die Info hat euch interessiert.

Gruß aus Schweden

Ella



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[f1]Das Laufpony läuft wieder - nicht immer, aber immer öfter![/f1]



[ Dieser Beitrag wurde von Ella am 21.08.2004 editiert. ]

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Hallo Ella!

Das war wirklich mal sehr interessant. Danke!

Schön fände ich auch, wenn es wirklich so wäre, dass das Dehnen hilft, man nur bisher nicht verstanden hat, warum. Das zeigt wieder, dass gesammelte Sportlerefahrung manchmal nicht hinter Wissenschaft zurückstehen muss.

Und nun für weitere Informationen und zukünftige Diskussionen anderswo: Wo ist die Literaturliste? :)

Gruß,

Carsten

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Literatur ist vielfältig, aber ....

a) größteteils sehr aktuell
b) nicht frei erhältlich

hier die letzten Veröffentlichungen .... wer bei pub-med recherchieren kann, soll nach Alfredson, H. suchen ....

1: Purdam CR, Jonsson P, Alfredson H, Lorentzon R, Cook JL, Khan KM.
A pilot study of the eccentric decline squat in the management of painful chronic patellar tendinopathy.
Br J Sports Med. 2004 Aug;38(4):395-7.

2: Alfredson H.
Preliminary results of colour Doppler-guided intratendinous glucocorticoid injection for Achilles tendonitis in five patients.
Scand J Med Sci Sports. 2004 Aug;14(4):269-70;

3: Alfredson H.
Chronic tendon pain--implications for treatment: an update.
Curr Drug Targets. 2004 Jul;5(5):407-10. Review.

4: Ohberg L, Alfredson H. Related Articles, Links
Effects on neovascularisation behind the good results with eccentric training in chronic mid-portion Achilles tendinosis?
Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2004 Apr 2

Gruß Ella

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[f1]Das Laufpony läuft wieder - nicht immer, aber immer öfter![/f1]



[ Dieser Beitrag wurde von Ella am 21.08.2004 editiert. ]

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Hallo Ella,

vielen Dank für Deinen Bericht ! Das sind ja wirklich sehr interessante Aspekte, finde ich. Gibt es Überlegungen dazu, inwieweit diese Kapillareinsprossung im Zusammenhang mit Achillessehnenrupturen steht ? Kann man auf der Grundlage dieser Untersuchungen sagen, dass man z.B. durch Überlastung Rupturen provozieren kann oder sind die Rupturen rein degenerativ ?


Interessierte Grüße nach Schweden :hallo:


Birgit
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Hallo Birgit,

Sehnen mit Tendinopathie sind i.a. sehr stabil. Spontane Achillessehnenrupturen kündigen sich laut meinen Informationen (die nur auf dem beruhen, was ich gestern und heute erfahren habe und daher extrem begrenzt sind) nicht über eine Tendinopathie an.

Was Rupturen angeht, so sind diese nach herrschender Meinung durchaus durch wiederkehrende Überlastung bedingt, die zu einem Ungleichgewicht des Auf- und Abbaus des Bindegewebes führt. Insbesondere sollen die Collagenfibrillen bei Überlastung einen geringeren Fibrillendurchmesser aufweisen und durch die so gegebene geringere Quervernetzung eine geringere Stabilität bewirken.

Gruß Ella

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Original von Ella:

Sehnen mit Tendinopathie sind i.a. sehr stabil. Spontane Achillessehnenrupturen kündigen sich laut meinen Informationen (die nur auf dem beruhen, was ich gestern und heute erfahren habe und daher extrem begrenzt sind) nicht über eine Tendinopathie an.
Ich habe wiederum weniger aktuelle wissenschaftliche Informationen, aber öfter mal Patienten mit Achillessehnenrupturen und einige berichten über sportliche Aktivitäten und auch das Auftreten von Sehnenschmerzen vor dem Ereignis. Natürlich gibt es auch Patienten, die vorher keinerlei Beschwerden hatten.

Was Rupturen angeht, so sind diese nach herrschender Meinung durchaus durch wiederkehrende Überlastung bedingt, die zu einem Ungleichgewicht des Auf- und Abbaus des Bindegewebes führt. Insbesondere sollen die Collagenfibrillen bei Überlastung einen geringeren Fibrillendurchmesser aufweisen und durch die so gegebene geringere Quervernetzung eine geringere Stabilität bewirken.
Oh, das ist interessant für Begutachtungen in speziellen Fällen. Normalerweise wird ja immer davon ausgegangen, dass Achillessehnenrupturen auf dem Boden degenerativer Veränderungen entstehen und somit keine Arbeitsunfälle im Sinne des Gesetzes sind. In einem Fall war dem Ereignis allerdings recht anstrengender Betriebssport über einen längeren Zeitraum vorausgegangen. Vielleicht hätte auch damit argumentiert werden können. Dafür müsste man allerdings stichhaltig beweisen, dass Überlastung OHNE zusätzliche Degeneration zur Ruptur führen kann, hehe..... das wird schwierig.

Auf jeden Fall interessant, vielen Dank !



Liebe Grüße, Birgit
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Mensch, das ist ja was :shock2:

Dann saß mein Dok vor 2 Jahren auf dem richtigen Pferd, als er mir bei meiner Acchillessehnenentzündung langsames Laufen und Gymnastik verordnete...und ich wunderte mich schon immer, weil ich alle von Schonung sprachen...während ich mit meiner Bandage gemütliche Runden drehte...

Danke, Ella, für diese Info...sehr lieb von Dir, an uns zu denken und uns die Info zur Verfügung zu stellen. :bounce:

Lieben Gruß von
flinki
(mit neuer PB von 30:30 auf 5KM...es geht voran!)
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Hallo Birgit,

vielleicht muß man in den Fällen zwischen Sehnenschmerzen per se und einer Tendinopathie unterscheiden, die (soweit ich weiß) ja als sehr langwieriges Geschehen definiert ist.

Aber das kann ich nur vermuten.

Gruß Ella

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Hi Ella,
das ist wirklich sehr interessant. Ich habe die letzten Wochen viel im Netz nach "Sehnenentzündung" geforscht, leider aber immer wieder - bis auf wenige Ausnahmen - nicht besonders viel Neues zu dem Thema gefunden. Das mit dem Dehnen bei Achillessehnenentzündung war mir auch bekannt, habe es auch vor einigen Jahren schon mal recht erfolgreich durchgeführt.

Aber was ist mit Sehnenentzündungen im Kniebereich, d.h. innen etwas unterhalb der Kniescheibe. Ich habe das nun seit Oktober letzten Jahres und bekomme es nicht wirklich in Griff. Die letzten 4 Wochen habe ich nun jeden Abend Dehn- und Kräftigungsübungen für die Beine gemacht und ich habe mir ein TENS-Gerät zugelegt und damit auch jeden Tag 2 "Behandlungen" gemacht, da ich beim "googeln" öfter gelesen habe, dass damit recht gute Erfolge zu erzielen seien. In letzter Zeit haben sich die Schmerzen schon ziemlich gebessert, so dass ich mein Lauftraining wieder etwas steigern konnte. Beim Laufen habe ich zur Zeit keine Schmerzen, aber ich merke so im alltäglichen Leben, dass es einfach nicht in Ordnung ist und die Stelle ist auch immer noch geschwollen und schwammig. Bevor ich die Kräftigungsübungen usw. gemacht habe, war es so, dass ich selbst im Büro beim Sitzen Schmerzen hatte.

Problem ist nur, diesen Bereich kann man nicht so wirklich dehnen, zumindest wüßte ich nicht wie. Die allgemeinen Dehnübungen betreffen da ja eher das Schienbein oder die hintere Kniegegend. In genau dem Bereich wo sich bei mir diese Entzündung hartnäckig hält merke ich keine besondere Dehnung.

Falls Du noch irgendwie weitere Erkenntnise erlangst, fände ich echt toll, wenn Du diese wieder mitteilen könntest. Medikamente, Salben, Spritzen ect. haben bei mir übrigens auch keinerlei Besserung erzielt, das kann ich bestätigen. Manchmal bin ich wirklich so kurz vorm Verzweifeln oder Ausflippen (meine arme Umwelt).

Oder sollte ich doch nach Schweden reisen ;)

Vielen Dank für den interessanten Bericht!

Liebe Grüße
Mik
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[ Dieser Beitrag wurde von Mik am 22.08.2004 editiert. ]

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Original von Ella:
Hallo Läufer,



Was ich daran genauso interessant fand, ist, daß die hier im Forum immer wieder empfohlenen "Dehnübungen" bei Achillessehnenproblemen ebenfalls hoch wirksam, allerdings in der Durchführung sehr schmerzhaft und natürlich nicht ganz so schnell wirksam sind.

Ich meine damit diese Dehnübungen, bei denen man sich auf eine Stufe stellt und dann mit der Ferse nach unten drückt und wieder in die Ausgangsposition nach oben geht. Sie sollen täglich zweimal mit 15 Wiederholungen durchgeführt werden, und zwar sowohl mit gestrecktem als auch mit leicht angewinkeltem (im Kniegelenk gebeugten) Bein.


Ich hoffe, die Info hat euch interessiert.

Gruß aus Schweden

Ella



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[ Dieser Beitrag wurde von Ella am 21.08.2004 editiert. ]
Danke Ella,
sehr interessant auch für mich, da ich ja auch immer wieder mit meiner Achillessehne Probleme hab.
Daß das Dehnen (also eine aktive Therapie) der wichtigere Teil ist als das Schmieren freut mich, da es mein Arzt mir schon vor Jahren aus seiner Erfahrung gesagt hat .
Interessant auch deine Bemerkung , die Übung mit gestrecktem Bein, als auch mit leicht angewinkeltem Bein durchzuführem, daß hier ein Unterschied ist, bin ich selbstcshon vor einiger Zeit draufgekommen, aber es konnte mir noch keiner den genauen Unterschied erklären. das ist wohl höhere Boimechanik?
Wenn ich dich richtig interpretiere, soll man dann also pro Tag 2 mal 2 Übungen jeweils mit gestreckt als auch leicht angewinkelt mit jeweils 15 Wiederholungen machen.. wurde über die Dauer einer Dehnung auch gesprochen? mir wurde 15 - 20 sec empfohlen.

Ja und dann noch was: Auflegen von Eisbeutel? mir scheint das hilft mir besonders gut und ich mach es nach stärkeren Belastungen am Abend prophylaktisch

______________________________
Pfiat di :hallo: :hallo:

M@x

Schüttelreim

Bericht vom Vollmondmarathon:
Der Mondschein an der Fichte leckte -
welch wunderschöne Lichteffekte!

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Hallo Sehnengeplagte,

nachdem hier wohl durchaus Interesse an den Übungen besteht, habe ich mich in der Literatur umgetan und die beiden passenden Veröffentlichungen mit Abbildungen der auszuführenden Übungen sowie direkten Angaben über Frequenz und Anzahl gefunden und gespeichert.

Wer gerne die Artikel haben möchte, soll sich bitte per PM melden.

Es gibt Übungen sowohl für die Achilles- (von 1998 ), als auch ganz frisch (2004) für die Patella-Sehne.

Bei Lektüre der Literatur mußte ich übrigens feststellen, daß es in der Veröffentlichung von 1998 vor allem auf den effektiven Muskelaufbau des Wadenmuskels ging, weniger um den Effekt der verminderten Durchblutung durch den aufgebauten Druck. Das scheint eine neuere Erkenntnis der letzten 3-4 Jahre zu sein.

@Max: Ich könnte mir vorstellen, daß durch die Kälte eine Minderdurchblutung erreicht wird, die den gewünschten Effekt verbessert. Aber ich bin definitiv keine Medizinerin, kann also nur mutmaßen.


Gruß Ella

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[ Dieser Beitrag wurde von Ella am 23.08.2004 editiert. ]

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Zur Information:

Es handelt sich bei den Artikeln um pdf-Files, gemeinsam etwa 500 kB groß.

Ich kann keine links posten, da ihr nach meinen Informationen keinen Zugang hättet.

Wer also die Artikel möchte, bitte mail-adresse per PM.

Gruß Ella

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Original von Ella:
1: Purdam CR, Jonsson P, Alfredson H, Lorentzon R, Cook JL, Khan KM.
A pilot study of the eccentric decline squat in the management of painful chronic patellar tendinopathy.
Br J Sports Med. 2004 Aug;38(4):395-7.

2: Alfredson H.
Preliminary results of colour Doppler-guided intratendinous glucocorticoid injection for Achilles tendonitis in five patients.
Scand J Med Sci Sports. 2004 Aug;14(4):269-70;

3: Alfredson H.
Chronic tendon pain--implications for treatment: an update.
Curr Drug Targets. 2004 Jul;5(5):407-10. Review.

4: Ohberg L, Alfredson H. Related Articles, Links
Effects on neovascularisation behind the good results with eccentric training in chronic mid-portion Achilles tendinosis?
Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2004 Apr 2
Frei verfügbar sind:
http://www.pponline.co.uk/encyc/0125.htm

sowie
http://www.sportsinjurybulletin.com/arc ... onitis.htm


Grüsse von Karl

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Hallo Karl,

vielen Dank für deine Ergänzung!

Besonders der Artikel des Sports Injury Bulletin ist sehr sehr gut für "Anwender" ... da stehen nämlich wirklich auch genaue Anweisungen zu Frequenz und vor allem Geschwindigkeit der Übungen.


Gruß Ella


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öhm ... hatte grad probleme mit meinem server ... würde alle bitten, die eine mail von mir erwarten, eine kurze rückmeldung zu schicken, ob die mail angekommen ist.

Danke!

Ella

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Ich meine damit diese Dehnübungen, bei denen man sich auf eine Stufe stellt und dann mit der Ferse nach unten drückt und wieder in die Ausgangsposition nach oben geht. Sie sollen täglich zweimal mit 15 Wiederholungen durchgeführt werden, und zwar sowohl mit gestrecktem als auch mit leicht angewinkeltem (im Kniegelenk gebeugten) Bein.
So beschrieben sind es ja tatsächlich eher Kräftigungsübungen für die Wadenmuskulatur.


Interessant auch deine Bemerkung , die Übung mit gestrecktem Bein, als auch mit leicht angewinkeltem Bein durchzuführem, daß hier ein Unterschied ist, bin ich selbstcshon vor einiger Zeit draufgekommen, aber es konnte mir noch keiner den genauen Unterschied erklären. das ist wohl höhere Boimechanik?
Nein, der Grund ist ganz einfach :) . Die Wadenmuskulatur besteht im Prinzip aus zwei Anteilen. Der oberflächlicher gelegene M. gastrocnemius (das ist der, der die typische Wadenform bildet) zieht über zwei Gelenke, nämlich Sprung- und Kniegelenk, darum kann man ihn mit gestrecktem Bein dehnen. Der darunter gelegene M. soleus zieht nur über das Sprunggelenk, nicht übers Knie und wird daher mit gebeugtem Bein besser erreicht. Das gilt dann umgekehrt für das Krafttraining natürlich genauso.



Liebe Grüße, Birgit
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Hallo Birgit,

was meinst du, was für den positiven Effekt denn maßgebliche verantwortlich ist: das Dehnen oder der Muskelaufbau?

Ella

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Original von Ella:
Hallo Birgit,

was meinst du, was für den positiven Effekt denn maßgebliche verantwortlich ist: das Dehnen oder der Muskelaufbau?

Ella

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Hi Ella,
ich bin zwar nicht Birgit und auch kein Arzt, aber ich gebe mal meinen Senf aus meiner Laiensicht dazu ab.
Wie bereits geschrieben schlage ich mich schon seit geraumer Zeit mit so einer Sehnenenzündung und Reizung herum. Seit 4 Wochen ungefähr habe ich konsequent jeden Tag Kräftigungsübungen also Muskelaufbau für die Knie sowie für die kompletten Beine gemacht und ich habe ca. eine Woche nachdem ich das angefangen habe zum ersten Mal seit dieser elendig langen Zeit das Gefühl, dass sich was bessert. Dehnübungen mache ich immer im Anschluss daran, wobei die sich auch auf die komplette Beingegend beziehen, da sich der Bereich wo die Entzündung ist , m.E. nicht dehnen lässt. Gedehnt habe ich allerdings auch vor dieser Geschichte schon regelmäßig, also nicht nur nach dem Laufen.
Zur Zeit bin ich recht optimistisch, dass es nun doch endlich mal wieder bergauf geht - jetzt wird es schwierig den Übermut im Zaum zu halten :D .
An Übungen mache ich unterschiedliche: Übungen mit reiner Körperkraft, Halte- und Bewegungsübungen, teils isometrische und teils mit Theraband, also sehr unterschiedlich und die wechsel ich auch von Tag zu Tag.

Übrigens habe ich vor kurzem gelesen, dass man bei Beschwerden im unteren Kniebereich die vordere Oberschenkelmuskulatur lockern sollte, da diese recht kräftige Muskeln hat, die zu Laufbeginn noch fest sind und sich bei Beugen des Knies nicht strecken und bei den weichen Sehnen, die am weichen Knochenbereich unter dem Knie verankert sind eine Überlastung mit Folge von Sehnenzerrung bzw. Entzündungen auslösen kann. Vorgeschlagen werden leichte Kniebeugen oder lockeres Auf- und Abschwingen jedes Beines nach hinten und vorne wobei das Knie abwechselnd gebeugt und gestreckt werden sollte. Dauer sollte solange sein, bis ein angenehmes und entspanntes Gefühl in den Muskeln und Sehnen des Oberschenkels zu spüren ist.

Bis jetzt kann ich nur Positves durch die Kräftigung feststellen und werde das deshalb auch weiterdurchziehen.

Liebe Grüße
Mik
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Hallo Ella,

meines Wissens ist eine Theorie, dass regelmäßige Dehnübungen letztlich für bessere Beweglichkeit sorgen sollen und somit den Muskelzug auf die Sehne vermindern sollen. Aber auch das ist ja in den letzten Jahren zunehmend umstritten.

Original von Ella:
Bei Lektüre der Literatur mußte ich übrigens feststellen, daß es in der Veröffentlichung von 1998 vor allem auf den effektiven Muskelaufbau des Wadenmuskels ging, weniger um den Effekt der verminderten Durchblutung durch den aufgebauten Druck. Das scheint eine neuere Erkenntnis der letzten 3-4 Jahre zu sein.
Dieser Aspekt mit dem Muskelaufbau war mir neu und ich finde das sehr interessant. Ich wollte weiter oben nur sagen, dass die Übung wie beschrieben mit 2x15 Wiederholungen in erster Linie eine Kraftübung ist, wobei in diesem Fall einen dehnende Komponente sicherlich dabei ist, eben immer dann, wenn man die Ferse absenkt.


Liebe Grüße, Birgit :)
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