Regenjacke- wie ist das nun mit dem Imprägnieren?

Hallo,

ich habe mir, insbesondere für´s Radfahren, ggf. aber auch für lange Läufe, eine hochwertige Regenjacke zugelegt. Für den wasserdichten Anteil sorgt eine Membran. Ich zitiere mal einen Auszug von dem Anhängsel:

"Membran Dermizax-DT. Utraleichtes 2,5 Lagen Laminat. Außen reißfestes Ripstop-Nylon. Innen Laminat mit 3-D Keramik geschützt. Wasserdicht 20.000mm. Außergwöhnlich wasserdicht und atmungsaktiv. Dauerhaft wasserabweisend. ... "

Die Reißverschlüsse sind mit Gummi überlagert, machen auf mich einen absolut dichten Eindruck.


Muss ich da noch imprägnieren, oder sind diese Membran-Materialien sowieso, also auch nach der Wäsche, wasserfest? In der Waschanleitung steht nix von Imprägnieren. Ich dachte zu wissen, dass Membran-Funktionsmaterialien nicht imprägniert werden müssen, die Verkäuferin im (Outdoor-Outlet-) Laden sagte jedoch, man müsse nach der Wäsche imprägnieren. Da das Imprägnierzeug nicht gerade umweltfreundlich ist, möchte ich es nicht "auf Verdacht" nutzen.

Weiß da jemand genauer Bescheid?

Also das Dermizax soll wasserdicht sein und auch nach dem Waschen seine Funktion behalten.
Sollte also nicht inprägniert werden. Könnte mir auch gut vorstellen, dass durch eine zusätzliche
Inprägnierung die Eigenschaften beschädigt werden.
Bitte beim Waschen auch kein Weichspüler verwenden.

Hierheißt es: Nach dem Waschen bei niedriger Temperatur bügeln erhält die Imprägnierung.

Okay, ich danke euch für die Infos und den Link. Dann kann ich mir das Giftzeug ja sparen.

Ich war so verunsichert, weil ich dachte, dass die (durchaus liebenswerte) Verkäuferin wissen müsste, wie ich die Jacke richtig pflege. Da sie mir nicht parallel zum Verkauf der Jacke ein Imprägnierzeug andrehen wollte, war ich noch unsicherer.

Moin,

das Imprägnieren hat keinerlei Einfluss auf die Dichtigkeit einer Membran. Auch ohne Imprägnierung ist eine Membran wasserdicht, egal ob jetzt eine Membran von Gore, Sympatex oder Dermizax (übrigens eine sehr geile Membran, finde ich besser wie Gore-Membranen). Die Imprägnierung verhindert lediglich, dass sich im Oberstoff, also der Lage außerhalb der Membran, ein geschlossener Wasserfilm bilden kann. Dieser Wasserfilm beeinflusst erstmal die Wasserdampfdurchlässigkeit negativ. Zum zweiten wird die Jacke durch den vollgesogenen Stoff schwerer. Und zum dritten entsteht bei vollgesogenem Stoff gerne ein unangenehmes Kältegefühl. Bei all dem ist Deine Jacke aber immer noch wasserdicht.

Wenn du eine Jacke im Laden kaufst sollte die Herstellerseitig eigentlich eine funktionierende Imprägnierung haben. Sollte die Imprägnierung nicht mehr funktionieren, kannst Du entweder versuchen, die niedrig zu bügeln oder bei einer warmen Temperatur in den Trockner tun. So kannst Du die Imprägnierung wieder "reaktivieren". Sollte auch dies nicht mehr funktionieren, musst du die Jacke neu imprägnieren. Es gibt inzwischen auch Pumpsprays, die nicht ganz so schädlich sind wie dir Sprühflaschen. Allerdings funktionieren letztere (leider noch) besser.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Gehab dich wohl
Johannes

Imprägniert wird nicht die Membran, imprägniert wird der Oberstoff, also die Außenseite, die "schützend" über der Membran liegt. Mir ist kein namhafter Hersteller bekannt, der seine Jacken nicht imprägniert; egal, welche Membran verbaut ist und egal, wie die Jacke konstruiert ist.

Mit jeder Wäsche wird ein Teil dieser Imprägnierung herausgewaschen und irgendwann hilft nur Nachimprägnieren des Oberstoffs. Ansonsten hängt die Jacke wie ein nasser Lappen am Körper und untergräbt die Funktion jeder Membran.

Teilweise hilft auch ein Aufbügeln (natürlich nicht zu heiß...) der Jacke, um die Imprägnierung noch mal aufzufrischen, irgendwann hilft das aber auch nicht mehr.

Namhafte Hersteller empfehlen übrigens sehr oft Produkte von "Nikwax" zum imprägnieren. Die sind auf jeden Fall teuer. Ob sie ihr Geld wirklich wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden...

Lange Rede, kurzer Sinn: früher oder später kommt man ums Imprägnieren nicht herum.