Also, wie ich heiße ist ja bekannt, weil steht ja auch immer daneben (Hauptsache schon mal angemeldet). Im Leben außerhalb dieses Forums heiße ich nicht Butzen, aber laufen tu ich da!
Zum Laufen bin ich im März diesen Jahres gekommen, weil wenn man sich mit 33 Jahren als Alter Sack fühlt, wenn man mal eben in den 3. Stock hechelt, dann machste Dir natürlich schon Gedanken. Vom Kopf bis zu den Füßen war zwar ein langer Weg, aber irgendwo hab ich noch meine alten Sportschuhe von vor langer Zeit gefunden (Früher, ja früher, also als ich noch jung war, da hab ich ja mal so richtig Sport gemacht) und ab in den Wald. Natürlich gleich voll übertrieben und so 4 bis 5 km gelaufen. Pause brauche ich nicht und wenn ich auf dem Zahnfleisch daherkomme, sagte ich mir. Ganz soweit ist es nicht gekommen, aber tagelang Muskelkater gehabt, als wenn ich echt Sport gemacht hätte.
Fast hätt ichs wieder aufgegeben. Aber so leicht gibt ein Butzen nicht auf. Hab ein Buch geschenkt bekommen, habs angelesen und ins Eck gefeuert (Strunz - Leichtlaufprogramm). Solche Bücher verdummen ja total, aber irgendwas muss hängen geblieben sein beim anlesen. Nochmal langsam angegangen, schöne Pausen gemacht und langsam in Übung gekommen. Spaß kam auch schon langsam dazu, also ab zum Runners Point, Schuhe gekauft und Glück gehabt, weil da grad so eine Sonderaktion für irgendeinen Laufverein war, und auch saftig Rabatt bekommen, dazu ein kostenloses Laufshirt und Socken. Gehörte zwar nicht zum Verein, hab mich aber nicht gegen Rabatte und Geschenke gewährt.
Im Mai kam dann ein Kollege auf mich zu: "Komm lass uns Stadtlauf machen. 21 km schaffen wir locker!" Ich, wieder typisch Mann sag natürlich gleich zu. Hab irgendwie gemerkt, dass ich da jetzt echt ernsthaft was machen muss. 2 Stunden waren Zielvorgabe meines Kollegen. Also trainieren, trainieren, trainieren - immer wissend, dass 2 Stunden ja voll unrealistisch sind. Irgendwann kam dann auch endgültig Spass dazu und immer schneller der Taq X.
Tag X war da. Angst hatte ich keine, weil ich hatte ja nix zu verlieren. Bin dann locker losgelaufen. Wurde allerdings immer unlockerer. Da hat doch irgendwer bei ca. km 15 eine brutale Steigung eingebaut (O.K. heute würd ich sagen, es war nur eine Fußgängerbrücke, aber damals wars wie Berglaufen). Bei ca. 17 km hab ich gefroren wie im Winter, dabei kam grad die Sonne raus und dann noch dieses Kribbeln im Kopf. Da wußte ich, jetzt brauch ich ne Pause, sonst hauts mich zam (Wär ich ja nicht der einzige gewesen). Bin dann ein bisschen spaziert und dann den Rest wieder gemütlich gelaufen und war irgendwann im Ziel (keine Ahnung wie, weil die letzten 2 km hab ich bewußt nicht mehr wahrgenommen). Typischer Fall von Selbstüberschätzung und seine Wirkungen. War dann nach 2:04:03 im Ziel und der größte Erfolg war, dass meine Kollege erst 14 MInuten Später ankam.
Denn Rest des Tages gings mir echt beschissen
Und ich wollte nur noch wissen
Welcher Teufel mich geritten hatt
Noch nie zuvor war ich so platt
Aber dann halt Nudeln, Baden und schlafen. Am nächsten Tag hatte ich nur leichtes Zwicken in den Muskeln und seit dem bin ich Laufsüchtig. Hab abgenommen, fühl mich wohl und so weiter und so weiter...
Und nun bin ich hier. Nicht gelaufen bin ich gekommen, sondern gegoogelt. Und mir gefällt es hier.
So, genug vorgestellt. Jetzt könnt ihr sagen, erst stellt er sich gar nich vor und nun findet er kein Ende...
