da bin ich wieder !! Und mitgebracht habe ich euch einen "kleinen" (na ja, nicht ganz...) Reisebericht und viele viele Fotos.
Ich bin noch nicht ganz wieder hier........ es war sooo schön !!
Wir haben unsere Australien-Reise in Melbourne, wo wir bei guten Freunden von uns unterkommen konnten, gestartet.
Die beiden Flüge waren laaaaang, der erste 13 und der zweite 8 Stunden, mit zehn Stunden Pause in Singapur, wo es wahnsinnig heiss und drückend schwül war. Deswegen kam dann der australische Winter auch ein bißchen wie ein Schock..... Melbourne ist ja der kälteste Ort in Australien, und wir haben uns nicht ganz daran gewöhnen können, dass es dort nur um die 8-10 Grad hatte. Und mit der Heizung scheinen es die Australier zu halten wie die Portugiesen: die zwei Monate im Jahr, wo es ein bißchen frisch ist, kann man ja ruhig ein bißchen frieren....... *brrrr*
Mein Mann als Vogeliebhaber war natürlich absolut glücklich.... aber auch ich fand es klasse, dass mitten in der Stadt Papageien und Wellensittiche rumfliegen wie bei uns die Tauben !
Melbourne ist sehr interessant und multi-kulti, und alles ist irgendwie andersrum: man fährt links wie in GB, im Norden ist es kalt und im Süden warm, im Juli ist Winter, das Wasser läuft andersrum aus der Badewanne ab als bei uns, und die Schlüssel in der Tür dreht man auch in die andere Richtung als bei uns....... :stupid:
) Nach einer knappen Woche fingen wir an, uns biologisch anzupassen..... die ganzen ersten Tage war ich regelmäßig ab 19 Uhr todmüde, die Augen fielen mir einfach nur zu, da war absolut gar nichts zu machen. Na ja, so hab ich halt gelegentlich im Restaurant mich-auf-den-Tisch-lehnend gedöst........ why not !!
Übers erste Wochenende haben unsere Freunde im Grampians National Park ein Haus gemietet (absolut luxurioes, mit SPA !!), wo wir das Australian wildlife des Südens kennenlernen durften.
Samstag morgen ging ich also gemächlich zum Laufen aus dem Haus (um diese Jahreszeit sind keine Begegnungen mit Schlangen zu erwarten, die ueberwintern gerade, was ich wirklich sehr nett von ihnen finde ;O). Ich lief also los, ca. hundert Meter, wo es dann um die Kurve ging und ich auf eine grosse Wiese zusteuerte. Und was sehen meine noch nicht ganz wachen Augen ? Ungefaehr 30 bis 40 KÄNGURUHS !!!!!!! Ich kann euch sagen - das ist ein Anblick, vor allem, wenn man gerade nicht unbedingt damit rechnet ! Ich wusste ja, dass Australien das Land der Känguruhs ist (ach nee... ), aber ich habe gar nicht mal unbedingt damit gerechnet, welche zu sehen. Und dann das.... Da standen sie alle putzig rum und schauten mich an..... schon beeindruckend, wenn ca. 40 Känguruh-Augenpaare dich fixieren........ die sind absolut goldig und ich bin jetzt Känguruh-Fan. :O)
Wir haben dann später auch Fotos gemacht von einer Mama mit ihrem Baby im Beutel (die Babies nennt man "Joeys"). So süß ! Und man kann richtig nah rangehen !
Ansonsten ist die Natur einfach ueberwältigend, schon allein aus dem Grund, weil sie so ganz anders ist als bei uns. Emus haben wir auch gesehen (mein Chéri war wieder im siebten Himmel), und überall Kakadus und Papageien und was weiß ich noch alles......
Ein paar Tage später sind wir dann zu der berühmten "Great Ocean Road" an der Südküste Australiens gefahren - absolut ueberwältigend. Endlos lang + breite weiße Sandstrände, so weit das Auge reicht..... bis hin zu den "Twelve Apostles", beeindruckende Felsengebilde, die aus dem Wasser ragen. Schwer zu beschreiben - aber wofür haben wir unsere Digitalkamera...... :look:
Aber was eigentlich fast noch überwältigender war, war der "Koala-Stopp", den wir unterwegs eingelegt haben. Es gibt da einen Ort, Kennett River, wo man sehr gute Chancen hat, Koalas zu sehen (denn die sieht man nicht überall und auch nicht so selbstverständlich), und so sind wir da ein bißchen herumspaziert. Und wirklich - überall in den Eukalyptusbäumen hängen diese absolut putzigen Bärchen in den Ästen, manche auch mit Babies.... so etwas Putziges kann man sich kaum vorstellen. Wir waren beide völlig hin und weg. :rotate:
Apropos down under : die Australier machen sich gerne einen Spaß daraus, Weltkarten so auf den Kopf zu stellen, daß Australien sich links oben befindet, nach dem Motto "von wegen down under". Diese Karten sind auf den ersten Blick doch einigermaßen verwirrend ! :stupid:
Es ging dann per Flieger weiter zu dem weltberühmten Monolithen ULURU, der für die Ureinwohner Australiens das Zentrum der Welt darstellt (demnach wieder: von wegen down under!). Nach der Kälte in Melbourne und einem erneuten dreistündigen Flug (dieses Land ist so riesig!) war die Ankunft in der Wüste doch etwas gewöhnungsbedürftig - auf einmal hat uns tagsüber die Hitze und die stechend heiße australische Sonne umgehauen, und nachts die bittere Kälte - es kühlt hier im Winter bis auf 2 Grad ab. Brrrr ! Abends um 19 Uhr kommt irgendwann ein Punkt, wo man ganz schnell die Sommersachen gegen dicke Fleecepullis eintauschen muß.....
Aber der ULURU ist wirklich absolut beeindruckend und überwältigend. Wir haben ihn bei Sonnenaufgang (morgens um sieben) bewundert, wenn das Sonnenlicht den Felsen in allen möglichen prächtigen Farben schimmern läßt. Ein tolles Naturschauspiel ! Dann sind wir einmal um das ganze Teil herumgewandert, das sind zehn km. Ein wirklich toller Ausflug, der auch ein bißchen Einblick in die Traditionen und Kulturen der Ureinwohner bietet.
Und überhaupt die ganze Gegend ist atemberaubend: der rote Sand, die typische Vegetation und der eigentlich immer wolkenlose, strahlend blaue Himmel (deswegen wird es nachts auch so kalt!) sind schon ein Naturschauspiel fuer sich. Und die Schlangen machten auch hier Winterschlaf - ist das nicht nett von ihnen ? ;O)
Danach ging es dann weiter nach Alice Springs, inmitten Australiens "Outback", treffenderweise auch "Red Centre" genannt. Alice Springs ist wirklich "in the middle of nowhere", um diese (kleine) Stadt herum ist in einem unendlichen Umkreis gar nichts außer Wüste, rotem Sand und der mit dieser Landschaft einhergehenden typischen Vegetation. Durch Alice Springs "fließt" der Todd River - "fließt" in Anführungszeichen, da dieser Fluß so staubtrocken ist wie ein Sack voller Mehl. Aber eine große Brücke fuehrt darüber - !!
Angeblich kann es in der Gegend aber auch stark regnnen, zumindest lassen die vielen Schilder, die auf den Straßen um Alice Springs herum vor Überschwemmungen (??!??...!?) warnen, darauf schließen....... angeblich ist dann mit dem Auto vor lauter Wasser kein Durchkommen mehr..... wer den Todd River in dem staubtrockenen Zustand, wie wir ihn gesehen haben, kennenlernt, kann sich das wirklich nur schwer vorstellen.
Einmal sind wir mit unserem Leihwagen eine (Schotter-)Straße entlanggefahren, wo wir dann auf ein Schild stießen, das uns davor warnte, dass man doch möglichst nur dann weiterfahren solle, wenn man mindestens zwei Ersatzreifen und einige Ersatzkanister dabeihabe, da ab jetzt fuer 815 km (!!) keine Moglichkeit zum Tanken bestünde. Das läßt die unendliche Weite des Zentrums von Australien so ein bißchen erahnen..... dieses Schild hat mich doch sehr beeindruckt.
Um A.S. herum lohnen sich vor allem die Eastern und Western MacDonnells, die wir durchwandert haben...... schwierig zu beschreiben, exotische rote Huegellandschaften mit interessanter, bildschöner Vegetation - aber wofür hat mein Chéri schließlich all die Fotos gemacht....... ;O) Auf einer dieser Touren haben wir ein superputziges "Black Footed Rock Wallaby" getroffen, das ist eine Art Mini-Känguruh, das in den roten Felsen lebt. So süß ! Wir konnten es auch fotografieren, da diese Kreaturen sehr neugierig sind.....
Woran man sich im australische Outback absolut gewöhnen kann, sind die täglichen, traumhaften Sonnenuntergänge. Der Himmel ist täglich strahlend blau und endlos weit, und demzufolge sind auch die Sonnenauf- und -untergänge einfach ein Traum...... jeden Abend konnte ich mich aufs Neue gar nicht sattsehen daran.
Nach unserem Aufenthalt in Alice Springs ging es dann (wieder mal mit dem Flugzeug) weiter nach Cairns, wo uns unsere Freundin am Flughafen abholte und wir dann alle zusammen in die Hütte ihrer Eltern neben dem tropischen Regenwald fuhren, in den Atherton Tablelands. Das war eine Hütte mit Plumpsklo und Dusche im Freien, alles sehr basic, und das direkt neben dem tropischen Regenwald....... Wer so wie ich eine panische Angst vor Schlangen hat, für den ist das doch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber ich habe mich tapfer geschlagen, und die Schlangen machten auch hier zumeist Winterschlaf.... Ich habe in den ganzen vier Wochen nur eine einzige Schlange gesehen (und das aber natürlich gerade dann, als ich mal ganz alleine war - beim Laufen, wann sonst - bad luck...............
Hier haben wir also, nach der Trockenheit in A.S., den tropischen Regenwald kennengelernt, und ich kann nur sagen, das ist wirklich ein atemberaubendes Naturschauspiel. Baumriesen, die fast bis in den Himmel ragen, mit Wurzeln, die sich ewig weit ausstrecken, alle möglichen exotischen Pflanzen, von den exotischen Vogelgesaengen ganz zu schweigen..... aber auch hier sprechen die Fotos für sich und bringen das wohl besser rüber als ich.
Mit dem Wetter hatten wir weiterhin ein Riesenglück - jeden Tag Sonnenschein und strahlend blauer Himmel, und das ist um diese Jahreszeit herum wohl keine Selbstverständlichkeit. Und nachts wurde es immer so richtig schön kalt.
Von den Atheton Tablelands haben wir dann einen Tagesausflug an die Küste gemacht, nach Cairns und an das berühmte "Great Barrier Reef", wo wir mit der Fähre nach "Green Island" gefahren sind und wie die Weltmeister geschnorchelt und uns die wunderschöne Meereslandschaft mit den Korallen und Fischen angeschaut haben (aber erst, nachdem ich mich viermal vergewissert hatte, dass mich auch wirklich bestimmt kein Hai auffrißt). Und das Wasser ist trotz Winter so angenehm - um die 21 Grad ! Ich verweise mal wieder auf die Fotos....
Das mit dem Hai klingt nach einem Scherz, aber es gibt an vielen Stränden in Australien wirklich Schilder, die vor Haien, tödlichen (!) Giftquallen und Krokodilen warnen........ da brächten mich keine 1000 Pferde ins Wasser !!!
Ein paar Tage spaeter ging es dann weiter nach Mission Beach, einem kleinen Ort an einem enlosen weißem Sandstrand gelegen, mit Palmen, wie auf der Kitschpostkarte..... und direkt dahinter wieder der wunderschöne Regenwald. In Mission Beach hatten wir eine ganz besonders bemerkenswerte Unterkunft..... ich war völlig begeistert. Das war so eine Art Jugendherberge fuer alle Altersklassen, in einem wunderschönen Haus mitten im Regenwald, mit ganz viel Glas und Holz und absolut ökologisch korrekt (mit Mülltrennung !!) .... und die "Zimmer" bestanden aus nichts weiter als einer Hütte, die aus Holzgittern mit Moskitonetzen außenrum gebaut war. Das war alles. Keine Wand, nur Moskitonetz. Man schlief also wirklich direkt neben den ganzen exotische Tieren, die sich da nachts vergnügten und spazierengingen und alle möglichen exotischen Geraeusche von sich gaben. In der ersten Nacht war das etwas befremdlich und ich bin öfters mal hochgefahren..... aber in der zweiten Nacht habe ich geschlafen wie ein Stein. Die Fotos hierzu bringen das wohl auch besser rüber als ich.
In dem Fall lohnt es sich aber auch, sich die Internetseite der Unterkunft mal anzuschauen: http://www.sanctuaryatmission.com
Ja, und dann waren wir noch in Sydney...... wo es uns auch supergut gefallen hat ! Und so ein bißchen Großstadt tat nach all dem Wildlife auch mal wieder ganz gut...! Wir haben uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angesehen, das berühmte Opera House, die Harbour Bridge, den schönen Stadteil "The Rocks", die Royal Botanic Gardens, Bondi Beach etc.... Sydney ist wunderschön und hat wirklich Hauptstadt-Flair, es ist für mich persönlich die eigentliche Hauptstadt Australiens (auch wenn meine Meinung diesbezüglich natürlich keinen interessiert ;O)
Der Jetlag beim Heimkommen war wesentlich weniger schlimm.... nur schade, daß der Sommer jetzt hier irgendwie vorbei zu sein scheint......
Ja, soweit erstmal zu Australien - für weitere Fragen stehe ich euch natürlich gerne zur Verfügung.....
Und hier jetzt also endlich der Foto-Link:
http://perso.wanadoo.fr/acobas.net/hobb ... index.html
Viele Grüße,
Kerstin
running rabbit
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Auch wenn wir es nicht glauben wollen, unser Inneres spiegelt sich in jeder Minute im Äußeren wieder, um Millimeter genau.
