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Ausprobiert: zwiespältige Gefühle

Ausprobiert: zwiespältige Gefühle

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Seit kurzem bin ich auch Tretroller-Besitzer, weil ich nach einem Alternativtraining zum Laufen gesucht habe. Und am Wochenende gab es die erste Tour - auf meinem Kostka Tour.

Allerdings war das dann doch irgendwie auch eine TorTour...

Ich bin knapp 25 km durch eine weitgehend flache Landschaft (nördliches Ruhrgebiet/südliches Münsterland) gerollert. Und, obwohl für mich lange Läufe und lange Radausfahrten kein Problem darstellen, so war die Tretroller-Tour doch grenzwertig. Ich hab den Sport bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit irgendwo knapp unter 15 km/h als unglaublich strapaziös empfunden, selbst kleinste Anstiege gingen fast gar nicht, und nachher hatte ich fast eine Woche lang sehr unangenehme Schmerzen in der Kniekehle, die ich weder vom Laufen noch vom Radfahren kenne.

Mach ich da etwas falsch? Sind das normale Anfängerprobleme? So, und da bin ich ehrlich, macht das keinerlei Spaß.

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o-läufer hat geschrieben: nachher hatte ich fast eine Woche lang sehr unangenehme Schmerzen in der Kniekehle, die ich weder vom Laufen noch vom Radfahren kenne.
Nur in einer Kniekehle? Hast Du überhaupt regelmäßig (alle 5 bis 10 Tritte) das Standbein gewechselt? Wenn nicht, dann dürfte Dein Problem gefunden sein.

Mit Sicherheit machst Du aber irgend etwas falsch, denn beim Tretrollerfahren ist Spaß normalerweise garantiert, zumindest wenn man auch nur ein ganz klein wenig sportlich ist!

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Ich hab alle 10 Tritte das Bein gewechselt, und es haben beide Kniekehlen höllisch wehgetan.

Zwei Tage vor der Tour war ich 20 km laufend unterwegs in gemütlichen 2 Stunden, sportlich bin ich an sich durchaus.

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Also Spaß ist sicherlich nicht jedem garantiert. Nur weil einem selbst etwas viel Spaß bereitet, muß das nicht auch gleichermaßen für andere gelten.

25 km für die erste Tour ist vielleicht etwas viel gewesen. Auch wenn die Kondition reicht, ist das Rollerfahren doch zunächst ein neuer Bewegungsablauf, an den sich Muskeln, Sehnen und Bänder erstmal gewöhnen müssen. Grundlegende Techniken müssen erst erlernt und deren Anwendung selbstverständlich werden. Sehr wichtig ist hier natürlich der sichere Fußwechsel, der für eine gleichmäßige Belastung beider Beine sorgen muß.

Ein gut gemachtes Video zu grundlegenden Techniken (danke nach Australien ;)): KICKBIKE BASICS - YouTube

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Das hatte ich auch schon vermutet, dass die 25 km zu viel waren. Ich hab mich halt am Laufen orientiert und wollte "noch einen draufsetzen", das war vielleicht zu optimistisch und übermütig. Danke für das Video, ich muss mich damit mal vergleichen, wenn ich das nächste mal losrolle.

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o-läufer hat geschrieben:Danke für das Video, ich muss mich damit mal vergleichen, wenn ich das nächste mal losrolle.
Was manchmal auch auf einem Video nicht deutlich wird: Auf ebener Strecke sollte der Unterschenkel des Standbeins senkrecht bleiben, keinesfalls also nach vorne Richtung Rahmen tendieren.
Dieser HInweis nutzt manchmal nichts, weil man das Gefühl hat, dass dem doch so sei. Meiner Frau half der Hinweis: Beim Treten den Hintern nach hinten schieben. Also Arme gestreckt lassen, Oberkörper und Po schieben zusammen mit dem Trittbein nach hinten. Diese Ganzkörperbewegung ist auch der Grund dafür, dass Rollerfahren anstrengender ist als Radfahren.
Ausprobieren und weiterhin viel Spaß. (In der Anfangszeit war ich auch überrascht, dass ich trotz Laufens den Eindruck hatte, Rollerfahren sei über die Maßen mühsam. Das gab sich, als ich keinen Vergleich mit dem Fahrrad mehr anstellte.)

Hans

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Allerdings war das dann doch irgendwie auch eine TorTour...
Hier sind alles nur hammerharte Typen unterwegs, die sowas locker wegstecken. :geil:

Wenn du erst mal ein paar tausend km erarbeitet hast, dann wirst du feststellen, daß du Muskelberge an Stellen bekommen hast, an denen vorher gar nix war.

25km mit dem ersten Versuch, das hast du immerhin, egal wie, überstanden. Freue dir auf weitere Herausforderungen.

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Hi ...so aus dem Bein raus ...

entweder ist die Ursächlichkeit des Kniekehlenproblerms

1.eine Überlastung der beiden Wadenmuskelköpfchen durch die viel zu häufige " Hüpferei " und Beinwechsel auf dem Trittbrett: 5 - 10 Wiederholungen sind mir persönlich auch im Anfängerbereich viel zu hektisch unrund und wackelig Bleib stehen, 20 Kicks und aufwärts und lass es rollen, 20 km fürs erste Mal ist für die Wade - alle 5- 10 Kicks mit Wechsel - ein echtes Brett !!!!

Verkürze die Strecke und bleib länger auf dem Standbein stehen .. oder weniger ist mehr oder frag mal die Oberschenkel/Unterschenkel nach dem " Milchsäuregehalt !"

2. du bist ein echter Langstreckler und läufst meistens länger als 2 Stunden ( tiefer Schwerpunkt, keine endgradige Hüft und Kniegelenksstreckung wie auf der 10 km Distanz bei mindestens unter 45 Min und schneller ...) ,dann gäbs die Möglichkeit das durch die Kickbewegung, die Kniegelenksmuskulatur überdehnt und überlastet ist !

Gruß vom Stefan

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o-läufer hat geschrieben: Ich bin knapp 25 km durch eine weitgehend flache Landschaft (nördliches Ruhrgebiet/südliches Münsterland) gerollert.
Also 25km für die erste Tour ist schon hart, auch wenn du durch das Laufen trainiert bist. Ist halt alles doch ein etwas anderer Bewegungsablauf. Mach mal lieber nicht ganz so ambitioniert kürzere Touren, dafür regelmäßig. Das wird schon mit der Zeit... :daumen:



o-läufer hat geschrieben: Und, obwohl für mich lange Läufe und lange Radausfahrten kein Problem darstellen, so war die Tretroller-Tour doch grenzwertig. Ich hab den Sport bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit irgendwo knapp unter 15 km/h als unglaublich strapaziös empfunden, selbst kleinste Anstiege gingen fast gar nicht
Ich jogge nicht, fahre aber viel Fahrrad. Für mich war der Umstieg auf den Roller anfangs auch etwas schmerzhaft (Muskelkater Oberschenkel hinten & Hintern), mittlerweile schaff ich schon auf meiner hügeligen Hausstrecke die 22km fast ohne Pause. Durch die Steigungen hab ich derzeit so nen Durchschnitt von 13km/h, bei relativ ebenen Strecken hab ich so 15-17km/h Durchschnitt (je nach Rückenwind :D ). Im Vergleich zum Fahrrad sei gesagt, daß man Steigungen & Gegenwind um den Faktor 10 stärker merkt, dein Eindruck täuscht also nicht. Der Schlüssel beim Rollern ist, sich nicht zu überanstrengen, um ein bestimmtes Tempo halten zu wollen. Ich persönlich versuche, in der Ebene so bei maximal Puls 160 zu bleiben. Bei langen Steigungen mit Gepäck (Arbeitsweg plus 5 bis 8kg) geht mein Puls aber auch mal bis 180 rauf... :wink:

Ach ja, beim Roller ist der Rollwiderstand und die Trittbretthöhe ein entscheidender Faktor, wie strapaziös man es empfindet. Welchen Roller mit welcher Bereifung hast du überhaupt? :hallo:
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)

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Erstmal vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte!

Fürs Wochenende ist jetzt erstmal eine ruhige 15 km-Runde geplant, und ich lass mir auch Zeit. Die 25 km hatte ich ja "mit Gewalt" in unter 2 Stunden durchgezogen...

Ich hab einen Kostka Tour, aber mit den Remerx Grand Hill-Laufrädern und Schwalbe Durano 26/20 x 1.10er Reifen. Die Idee war es, einen alltagstauglichen, aber trotzdem schnellen Roller zu haben, der vielleicht nicht "wettkampftauglich", aber zumindest für zügiges Training geeignet ist.

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Ich war letztes Jahr auch da wo Du jetzt stehst.
Du hast ja schon tolle Tipps bekommen.
Deshalb von mir nur das Angebot:
ich wohne im südlichen Münsterland und insofern können wir uns gerne mal zu einer Runde verabreden

Bis dahin: ruhig loslegen und genießen !

Gruß

Andreas

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Danke für das Angebot! Ich wohn zwar nicht im südlichen Münsterland, sondern war dort nur im Kurzurlaub, aber allzu weit weg wohn ich auch nicht: in Oberhausen. Ich mach am Wochenende mal meine kürzere Tour und dann schau ich mal, wann ich es mal wieder in deine Gegend schaffe.

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Roller fahren ist ein komplett andere Art der Fortbewegung. Man denkt das man locker weiterfahren könnte, aber die Rache kommt am nächsten Tag. Jedem Neueinsteiger wird empfohlen am Anfang nur 5-10km zu rollern.
Ich bin erst nach Wochen auf die 20km Distanz gegangen. Da hatte ich die nächsten Tage danach Muskelkater um Po. Kam kaum die Treppen hoch vor Muskelkater.
Man merkt auch bei langen intensiven Touren den Trizeps. Von den Beinen her könnte man noch weiter, aber die Arme können das Widerlager nicht mehr aufrecht erhalten.
Die Rücken - und Nackenmuskeln wirst du auch spüren. Umso breiter der Lenker, desto mehr spürst du den Latissimus. Ich kann davon ein Lied singen. Am Crosser habe ich eine Segelstange von 780mm breite.
Fazit: Der Roller ist ein Ganzkörpertraining auf Rädern.

Gruß Thomas
Hauptsache man ist an der frischen Luft unterwegs

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Bei mir waren es die Adduktoren, ich hatte am Anfang ohne es zu wissen die hohe Trittbretteinstellung, und meine Adduktoren haben sich bedankt. Würde mich aber den anderen Meinungen anschliessen und Dir am Anfang eine schöne 16-17 km Runde nahe legen, das schafft man mit etwas Übung in nahezu einer Stunde und ist zur Eingewöhnung gut bedient. Man joggt ja auch nicht aus dem Stegreif 10km nur weil man eventuell gut Rad fährt.

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Beim Tretrollerfahren hatte ich von Anfang an nicht die geringsten Anpassungsprobleme. Mein Knie verlangte nach Bewegung, schmerzte aber und sogar vom Radfahren entzündete es sich. Dann kam noch ein Kreuzbandriss hinzu und ich entdeckte den Roller, auf Anhieb konnte ich wieder meine Ausdauer trainieren und wenige Wochen nach dem Riss vom hinteren Kreuzband und dem Innenband nahm ich an den Deutschen Tretroller Cross Meisterschften teil. Das war durchaus ein Risiko, denn ein Sturz hätte für mich schon arge Folgen haben können, doch es ging ja alles gut.

Für mich ist das eine "Evolution", zuerst trainierte ich meine Kondition mit Läufen, so etwa bis zum 25. Lebensjahr. Dann kamen erste Knieprobleme und ich begann mit dem Radfahren. Alpenmarathons waren meine Höhepunkte. Laufen konnte ich nur noch ab und zu, aber als Ausgleich zum Radfahren musste es ab und zu sein. Der Tretroller ist aber "die Krone der Schöpfung" in diesem Bereich. So intensiv wie Laufen und so spaßig wie Radfahren, mindestens.

Heute war ich zur Entspannung meiner Muskulatur mal wieder mit dem Rad unterwegs gewesen, das neue Kniegelenk aus Edelstahl mag die gleichmäßigen Bewegungen, Muskulatur und Bänder erlauben endlich wieder die notwendige Beugung und die Operationswunde scheint völlig ausgeheilt, auch innerlich.

Aber morgen ist wieder Tretroller angesagt, ein Tag ohne ist kein guter Tag!

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o-läufer hat geschrieben:Seit kurzem bin ich auch Tretroller-Besitzer, weil ich nach einem Alternativtraining zum Laufen gesucht habe. Und am Wochenende gab es die erste Tour - auf meinem Kostka Tour.

Allerdings war das dann doch irgendwie auch eine TorTour...

Ich bin knapp 25 km durch eine weitgehend flache Landschaft (nördliches Ruhrgebiet/südliches Münsterland) gerollert. Und, obwohl für mich lange Läufe und lange Radausfahrten kein Problem darstellen, so war die Tretroller-Tour doch grenzwertig. Ich hab den Sport bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit irgendwo knapp unter 15 km/h als unglaublich strapaziös empfunden, selbst kleinste Anstiege gingen fast gar nicht, und nachher hatte ich fast eine Woche lang sehr unangenehme Schmerzen in der Kniekehle, die ich weder vom Laufen noch vom Radfahren kenne.

Mach ich da etwas falsch? Sind das normale Anfängerprobleme? So, und da bin ich ehrlich, macht das keinerlei Spaß.
Eine Folge des milden Winters. Im Fruhjahr sind wir alle wieder fit.

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Für den Anfang ist es gut, in der Ebene zu fahren. 20 km sind für den ersten Ausritt schon recht viel, vor allem, weil man die Belastung noch nicht einzuschätzen weiß. Stelle das Trittbrett möglichst tief. Beim Kostka ist zwar kein Doppelausfallende, aber mit dünnen Rennreifen kommt das Trittbrett auch tiefer. Allerdings werden damit vor allem der Oberschenkelmuskel und der Gesäßmuskel geschont. Schmerzen in der Kniekehle deuten m.E. mehr auf eine Überlastung beim Abtreten hin. Die entstand vielleicht durch Bergauffahren?

Ich fing 2007 an und habe nach ca. 10 km probieren 2 Tage später einen 42 km-Marathon gefahren: Avacon-Marathon in Celle mit Skatern, Handbikern und Tretrollern .
Das klappte ohne größere Probleme. Allerdings war es warm, nicht hügelig und ich bin auch relativ vorsichtig gefahren, weil ich gar nicht wusste, ob ich die Strecke überhaupt schaffen würde.
j.
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

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o-läufer hat geschrieben:Kostka Tour
o-läufer hat geschrieben:Oberhausen
Dann sehen wir uns vielleicht mal am Rhein-Herne-Kanal oder auf der HOAG-Route. Fahre auch einen Tour, und mein Mann und meine Tochter ebenfalls. Unter der Woche sieht man mich auch in Zivilkleidung und moderatem Tempo auf einem Hill Twenty. :winken:

Was die Probleme am Anfang angeht, scroll hier mal runter zu "Die ersten 24 Stunden". Damals bin ich noch Marathon gelaufen und mehr Radrennen gefahren als heute. Trotzdem nach der ersten Rollertour eine Woche Muskelkater, und ein kleiner Hügel aufwärts war schon eine Herausforderung. Gibt sich alles, einfach dranbleiben!

Gruß Danny
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