Ein Blog für Alle von Einem
„Ich muss wieder in Form kommen, vom vielen Sitzen sind meine Muskeln schlaff geworden. Ich habe zu lange mit mir Schindluder getrieben. Ab heute heißt es jeden Morgen 50 Klimmzüge, 50 Liegestütze und Schluss mit den ewigen Pillen, Schluss mit der falschen Ernährung, Schluss mit der Zerstörung meines Körpers. Ab heute beginnt die totale Mobilmachung […] Ich habe erkannt, dass mein Leben auf einen Punkt fixiert ist, das ist jetzt klar. Ich hatte nie die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten." (Travis Bickle)
Wohin diese Fahrt führen wird, weiß ich (noch) nicht. Gerne nehme ich Euch mit auf meine Reise, doch seid gewarnt: Narzissmus heißt der Kapitän, mein Steuermann ist die Ironie (s.o.). Mein damaliger Kahn (und Alter Ego) wäre beinahe zweimal abgesoffen: Mit fliegenden Fahnen wollte ich untergehen, die Segel endgültig streichen. Volle Fahrt voraus, schnurstracks auf den Abgrund zu:
„Ach Tod, lass mich nicht flehen
Will dich aus der Nähe sehen
Reich mir deine warme Hand
Angst vor dir, ich nie empfand
Kann die Gaukler nicht mehr sehen
Wie sie jonglieren, auf Händen gehen
Hab mich hier nie wohl gefühlt
Warum wurde ich an Land gespült?
Ach Tod, erlöse mich von dieser Pein
Du sollst mein Fährmann sein
Der Abschied fällt nicht schwer
Ich will zurück, zurück ins Meer“
„Von Angesicht zu Angesicht
Deine Hand, die nehm ich nicht
Bist die Überfahrt nicht wert
Drum mach ich wieder kehrt“
In ewiger Dankbarkeit
Am 12.02.14 liegt mein altes Wrack - auf den Tag genau - zwei Jahre auf dem Trockenen. Die Zeit habe ich genutzt, um es wieder seetauglich zu machen. Leider war ich dabei ein wenig zu ungeduldig - da ging einiges zu Bruch und ich habe die letzten Monate nur vom Meer geträumt. Doch nun sind diese ‚halkyonischen Tage‘ vorüber und es ist an der Zeit, wieder auf große Fahrt zu gehen. Wie gesagt, ein Ziel habe ich noch nicht, obwohl es schon einige Häfen gibt, deren Ansteuerung ich in Erwägung ziehe. Doch ein Segel nach dem anderen.
Zum Steuermann und Kapitän: Seit 34 Jahren fahre ich nun schon zur See – Ende 2011 begann ich mit dem Landgang. Eigentlich wollte ich dadurch nur etwas abnehmen - da mein Schiffchen mittlerweile gut Tiefgang hatte -, aber irgendwie wurde es dann zum Selbstzweck und ich wurde eine richtige Landratte. Da ich mit Aufzeichnungen respektive Tagebucheinträgen immer schludrig bin, führe ich nun dieses Logbuch, um mich selbst in die Pflicht zu nehmen (jaja, schon gut - und um meinen Narzissmus zu frönen). Die Häufigkeit meiner Einträge wird sich wie Flut zu Ebbe verhalten – nur unregelmäßig. Fremdeinträge sind nicht nur herzlich willkommen, sondern ausdrücklich erwünscht. Also, Schiff ahoi.
2014: eine ostfriesische Odyssee
1„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)