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Interessanter Nebeneffekt vom Tretrollerfahren

Interessanter Nebeneffekt vom Tretrollerfahren

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Mahlzeit!

Gestern war ich seit Ewigkeiten mal wieder mit dem Mountainbike (Giant AC2 160mm) im Wald unterwegs gewesen. Vor allem war es schön, auf einem anderen Untergrund als immer nur Asphalt zu fahren. Dabei ist mir etwas deutlich aufgefallen. Vorher sollte ich aber erwähnen, daß ich noch nie ne Sportskanone war (derzeit immer noch bei 90kg/172cm) und erst seit 2009 regelmäßig mit dem Fahrrad fahre (etwa 4500km/Jahr). Mit Joggen hatte ich noch nie was am Hut und dank des Bürojobs hatte ich da noch nie übermäßig viel Bewegung. Bergauf bei Belastung haben mir immer recht schnell die Oberschenkel gebrannt und auch im Wiegeschritt war da ziemlich schnell die Luft raus...
Jetzt fahre ich ja bekanntlich seit April 2013 relativ regelmäßig mit dem Tretroller, 1290km im letzten Jahr und 2014 sinds bis jetzt auch schon wieder 490km. Gerade in den letzten Monaten fahre ich dabei irgendwie lieber mit dem Roller auf Arbeit als mit dem Rad, trotz teilweise bis zu 8kg Gepäck. Die Strecken sind dabei 8km, 9,5km oder 14,2km (pro Richtung), da wähle ich je nach Lust/Laune/Wetter aus. Die Fitnessrunde ohne Gepäck ist 22,5km lang und schaffe die mittlerweile in etwa 01:25h ohne große Pause (15-16km/h Durchschnitt). Soviel Text zur Vorgeschichte ( :wink: ), jetzt zu dem, was mir da gestern aufm Mountainbike extrem aufgefallen ist:

-Ich konnte bergauf durchaus mit "Druck" kurbeln, ohne daß mir die Oberschenkel brannten (auch nach über einer Stunde auf der Tour nicht). Dabei wiegt mein Enduro knapp 16kg!
-Unter Belastung ging zwar der Puls auch mal bis 175 rauf, aber ich hatte nicht das Gefühl, dabei nahe dem Kollaps zu sein.
-Im Wiegeschritt bergauf konnte ich viel länger durchhalten, es hat sich "einfacher" angefühlt.

Als Ottonormalnichtsportler bin ich da doch schon beeindruckt, was das viele Rollern bewirkt hat. Ich denke mal, hier spielt die mehr beanspruchte Muskulatur im Hüftbereich/Hintern eine große Rolle, analog zum Joggen. Man kann also durchaus sagen, beim Rollern hat man den Trainingseffekt vom Joggen ohne die hohe Gelenkbelastung. Fazit: Rollerfahren ist eigentlich nur gut für die Gesundheit und den Muskelaufbau in der für die Stabilität so wichtigen Mitte des Körpers... :daumen:




Weitere Beobachtungen: Auch nach Jahren des Radfahrens tut mir vom Sattel der Arsch immer noch weh... :D :zwinker4:
Und sehr kurios: Je nach Rad tun mir manchmal die Knie weh, während ich aufm Roller fast null Probleme habe... :gruebel:
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)

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Rollerfahren ist ein höchst effektives Kraftausdauertraining für die Oberschenkel. Ich fahre kaum noch Rad, aber wenn, dann merke ich auch, wie "easy" das ist. Ich bin viele viele tausend Kilometer in den 90ern auf dem Rad unterwegs gewesen, hab mehr Kilometer mit Rad als mit jedem anderen Fahr- bzw. Flugzeug zurückgelegt, aber der Effekt des Rollerfahrens ist überaus deutlich spürbar.

Auch kürzlich aufgetretene Knieprobleme auf dem Cross-Trainer (bei Kälte kann ich aufgrund von Atemwegempfindlichkeit nicht draußen trainieren) und meine seit über 15 Jahren bestehenden ISG Beschwerden werden positiv beeinflußt, bzw. wirksam gelindert. ISG Blockaden lösen sich ganz von selbst beim Rollerfahren und der positive Effekt auf die Rückenmuskulatur tut sein Übriges.

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Seit dem Sommer mache ich ohne Unterbrechung 200km pro Woche.
Nicht nur das sich die allgemeine Kondition explodiert hat und ich jetzt nicht mehr nur 10km pro Tag rollern kann wie im Frühjahr, sondern ohne Probleme 100km schaffe. Es gibt auch keinerlei Gelenk- oder Vibrationsprobleme wie beim Langlauf.
Die Oberschenkel sind jetzt ziemliche Berge und der Bauch hat auch kein Bock mehr.

Was mich aber wirklich sehr erstaunt hat, ich habe ganz neue Sorten von Muskeln kennengelernt. Probiert das mal aus, ob das bei euch auch so ist:

Ich lege mich mit dem Rücken auf den Boden und stecke die Füße unter den Schrank oder lasse sie festhalten.
Dann arbeite ich mich mit dem Oberkörper nach oben, so daß die Bauchmuskeln angespannt werden.
Bei dieser Anspannung kommen nun senkrechte Muskelpakete zentimeterweit aus dem Bauch heraus, die vorher nicht da waren. Diese fast 10cm breiten Muskeln ziehen sich über den ganzen Bauch hinweg von unten nach oben.

Auf das Rad habe ich übrigens gar keinen Bock mehr. In Berlin gibt es auch keinen Ort mehr, den ich nicht bequem mit dem Roller erreichen könnte. Ich schaffe es auch immer öfter, Radfahrer zu überholen und kann wegen dem viel schnelleren Ampelantritt problemlos mit vielen Radlerhorden mithalten.
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Wer will ein Internet-Tretroller-Weltmeister werden - oder wer will mit dem Tretroller herumfahren?

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Tja, der Körper reagiert halt auf die Belastungen. Ich hab auch Bauchmuskeln, sieht nur keiner unter dem Speck... :D :hihi:
Aber 200km pro Woche sind schon ne Ansage, hätte ich gar keine Zeit für... :haeh:

Im Vergleich zu vor 5 Jahren bin ich heute 15kg leichter, ohne das gute fränkische Essen wären es noch weniger Kilos auf der Waage. Allerdings bin ich heute weeesentlich fitter und aktiver, was gerade in meinem Bürojob wichtig ist. Mittlerweile bin ich so ein richtiger Sauerstoff-Junkie, bei zwei Tagen ohne Sport draußen werd ich unleidlich... :D :wink:

Anderer Nebeneffekt: Wenn man vom Roller auf das vollgefederte Mountainbike wechselt, dann kommt das einem echt irre kompliziert und überfrachtet vor. Ein Hoch auf die Simplizität eines Rollers... :daumen:
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)

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Ein Hoch auf die Simplizität eines Rollers... :daumen:
Was am Rad alles kaputt gehen kann ...
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Wer will ein Internet-Tretroller-Weltmeister werden - oder wer will mit dem Tretroller herumfahren?

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Ich behaupte mal, wenn man nach dem Rollertraining spürt, dass es mit dem Fahrrad besser bergauf geht, liegt das weniger an den stärkeren Muskeln, sondern an der verbesserten Kreislaufleistung. Die Muskelkraft reicht locker für nahezu jeden Berg, wenn man eine Schaltung am Rad hat. Nur der Sauerstoff fehlt den Muskeln um die Bewegung umzusetzen. Da das Rollertraining aus mehreren Gründen für den Kreislauf effektiver ist, wird man auf diesem Gebiet halt besser. Dadurch, dass beim Fahrrad viele Muskeln brach liegen, die beim Rollerfahren aktiviert werden müssen, wird man zwangsläufig rundum fitter.

Zu den Sitzbeschwerden auf dem Rad gibt es bereits viele Meinungen und Tipps. Am sichersten ist es immer noch, den Aufwand zu betreiben und möglichst viele verschiedene Sättel auszuprobieren, so lange, bis man den für sich richtigen gefunden hat. Bei mir ist das der SLK von Selle Italia. Es handelt sich um einen Sattel mit geteilter Sitzfläche, zur Entlastung des Dammbereiches. Da dieser Sattel meines Wissens als einziger keine Verbindung am hinteren Steg hat, können beide Sattelhälften voneinander unabhängig "flexen". So stand es in der Werbung, ich hatte es getestet und für mich als optimal empfunden, das scheint ganz genau so zu funktionieren. Das ist der erste Sattel, den ich wirklich nicht spüre, weder auf kurzen, noch auf langen Strecken, auch nicht, nachdem ich mal eine längere Radpause einlegen musste, gibt es Anpassungsprobleme. Wenn mein Roller einen Sattel bräuchte, käme mir auch nur ein SLK drauf!

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Interessanter Ansatz. Fakt ist jedenfalls, daß man deutlich fitter wird... :daumen:

Also bei den Sätteln hab ich jetzt schon einige durch, auch diverse bioergonomische und auch welche von SQLab. So richtig beschwerdefrei bin ich da mit keinem...

PS: Der Selle Italia SLK schaut interessant aus! Allerdings wird der anscheinend nicht mehr hergestellt...
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)

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Onkel Manuel hat geschrieben: PS: Der Selle Italia SLK schaut interessant aus! Allerdings wird der anscheinend nicht mehr hergestellt...
Kann sein, das wäre schade. gut, dass ich insgesamt 4 davon besitze. Da ich wegen dem Tretrollertraining nicht mehr so viel Rad fahre wie früher, dürfte ich mit denen noch einige Jahre auskommen. Aber es gibt sicher auch noch welche zu kaufen, vielleicht lege ich mir noch einen Vorrat an.

Übrigens habe ich einen Startplatz für den Ötztaler Radmarathon zugelost bekommen, da will ich auf jeden Fall dabeisein. Mit dem Roller darf ich leider nicht starten, das wurde mir nach Anfrage offiziell verboten. Ist vielleicht auch gut so, ich hätte es wohl eher nicht geschafft, die 238 Kilometer mit 5500 Höhenmetern über 4 Alpenpässe. Aber den Versuch wäre es mir wert gewesen. Ich bin mal gespannt, wie ich jetzt das Rollertraining in meine Radmarathonvorbereitung integriere. Weniger Rollern will ich auf keinen Fall, dazu macht es mir einfach zu viel Spaß!

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Moin!

Also heute war ich echt mal beeindruckt! Ich hab mir ja eine Resteschlampe aufgebaut und es ist sowas in Richtung Pumptrack-Bike geworden. Derzeit noch mit Schaltung, demnächst als Singlespeed:

--> Das Team SL für Pumptrack oder sonstige Unsinnigkeiten | MTB-News.de

Da der Sattel so extrem niedrig ist, ist pedalieren im Sitzen fast nicht möglich bzw unangenehm für die Knie. Die meiste Zeit muss man halt im Wiegeschritt kurbeln. Und es gibt nur einen Gang. Als alter Mountainbiker bin ich damit erstaunlich gut zurecht gekommen. Es war zwar anstrengend, aber nicht so anstrengend wie gedacht. Nur die Fuß-/Waden-Muskulatur brannte manchmal, wenn ich die Füße zu lange angespannt hielt oder es den Trail im Wald (ein Mini-Bikepark mit Kickern, Anliegern und natürlichen Kuhlen; etwa 500m lang in Hanglage) hinab ging... :wink:

Fazit: Ein besseres Training als Rollerfahren ist dann wirklich nur noch Treppensteigen... :D


Ach ja, der SONNtag machte heute bei 20°C seinem Namen alle Ehre... :daumen:
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)
Dateianhänge

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Hut ab :daumen: . Auf so einem Rad würde ich keinen Kilometer überleben und danach wahrscheinlich tagelang nur noch auf der Couch liegen.
Da war ich heute doch lieber 28 km mit meinem Faltrad unterwegs bei diesem super Wetter, mehr schaff ich leider nicht mehr. Aber lieber regelmäßig als zuviel. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter so super bleibt :nick:

In diesem Siine schönen Start in die neue Woche
Gruß Betty

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Onkel Manuel hat geschrieben:Moin!

Also heute war ich echt mal beeindruckt! Ich hab mir ja eine Resteschlampe aufgebaut und es ist sowas in Richtung Pumptrack-Bike geworden. Derzeit noch mit Schaltung, demnächst als Singlespeed:
Wenn Du das darfst, dann darf ich mein Mountainbike sicher auch hier zeigen: An Deinem Verdacht, das Tretrollern mache die Beine stärker, ist übrigens absolut was dran, das habe ich jetzt definitiv festgestellt!
In diesem milden Winter bin ich fast täglich gerollert, nur ab und zu mit dem Rad gefahren, auch weil das wegen meines Knies ja erst seit kurzem wieder funktioniert.
Eine längere Radstrecke war dabei gewesen, ansonsten auch nur Spaßrunden mit dem MTB.

Letzten Donnerstag bin ich dann morgens zu einer 130 Kilometer Fahrt mit dem Rennrad aufgebrochen, Mittelpunkt der Etappe sollte der Kalmitgipfel sein. Große Kalmit (673*m) - bei quäldich.de
Was soll ich sagen, die Rollerrunden von meist zwischen 15 und 30 Kilometern haben offenbar ausgereicht, mich hart genug zu machen, so eine Strecke ganz locker zu absolvieren, am Abend bin ich dann sogar noch mit meiner Tochter und den Kostkas gefahren, ich war völlig relaxt.

Am Berg hatte ich zunächt noch Probleme in den Wiegetritt zu gehen, mein Knie "wollte" einfach nicht. Ich musste mich zwingen und ganz konzentriert das Rad am Lenker bei jeder Kurbelumdrehung neu in Position bringen, um nicht ins Leere zu treten. Das Bein mit der dreieinhalb Monate alten Knieprothese gehorcht noch nicht völlig und macht beim Radfahren ab und zu noch einen komischen "Schlenker", das ist jetzt schwer zu beschreiben. Auch ganz hohe Trittfrequenzen kann ich einfach noch nicht treten. Um also in den Wiegetritt wechseln zu können, musste ich am Anstieg immer zuerst drei Gänge nach oben schalten und dann kräftig reintreten. Das war dann erfolgreich und wegen des Aufwandes wollte ich möglichst weit kommen, ehe ich wieder auf den Sattel zurück musste. Auf diese Weise raste ich regelrecht den Berg hinauf und bewältigte die 492 Hm gefühlt schneller als je zuvor.

Ich habe vor, 2014 diese Strecke mit dem Tretroller zu fahren. Dann bin ich zwar nicht nach 5 Stunden wieder daheim, aber das sind Projekte nach meinem Geschmack, da freue ich mich schon jetzt drauf!

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Pffffffff, deine Ausdauer möchte ich mal haben! Nach 130km Rennrad wär ich nur noch ein Häufchen Elend... :D :wink:

Aber ja, Rollerfahren stärkt eben die Körpermitte, Arsch und Oberschenkel. Für die Kraft in den Waden/Füßen brauchts da aber noch ein anderes Training wie z.B. Nordic Walking oder (so blöd es auch klingt) Treppensteigen. Also alles, wo man sich halt zu Fuß bewegt. Das ist nicht nur für die Kraft gut, sondern auch für die Dehnung von Muskeln, Sehnen und Bändern. Unsere Beine & Füße sind eigentlich das Wichtigste im Alltag, denn sie tragen uns schließlich durchs ganze Leben... :hallo:
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)

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Richtig, Onkel Manuel, unsere Beine u. Füsse sollen uns durch das ganze Leben tragen. Leider halten sich aber viele Menschen nicht dran, aus welchen Gründen auch immer (Faulheit, Desinteresse usw.). Naja, ich werde mich weiterhin bewegen, mit Roller, zu Fuss (wandern, laufen), ab und zu Fahrrad,moderates Krafttraining, also alles was Spass macht. In diesem Sinne, KEEP ON ROLLIN !
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