Gestern schon hatte ich mir felsenfest vorgenommen, heute - vom Marathon-im-Fernsehen-gucken - angespornt eine etwas größere Runde zu laufen als die bisher üblichen 8 KM.
Und so waren von mir etwa 20 Km zu laufen angedacht....ziemlich viel, aber ich fühlte mich fit und wollte einfach mal gucken, wie weit ich so komme.
Also suchte ich immer wieder während der Köln-Marathon-Übertragung nach dem Trinkflaschengurt, den ich ich diesem Jahr noch nicht brauchte bei diesen Ministrecken. Nun aber wollte ich bestens ausgerüstet mit reichlich Wasser, Banane und die allseits bewährten und für gut befundenen Aldi-Energieriegel, Handy und Kleingeld als Notfallausrüstung starten....Na, der Marathon war zu Ende und ich mit meinen Suchergebnissen auch....der Gurt war nicht auffindbar, also musste ich dann eben schwereres Geschütz auffahren und hab meinen Trinkrucksack gepackt, den ich mir eigens für die ganz ganz langen Läufe vor gut 1 1/2 Jahren gekauft hatte.
Naja, übertrieben war es ja schon, aber was solls...sieht ja keiner, dass ich solch Aufwand betreibe für gerade mal 2 Stunden laufen.
So ausgerüstet machte ich mich dann auf den Weg und fuhr zum Start der ausgeschildertern 15km-Runde der Sechsseenplatte...stellte mein Auto ab, friemelte die Ohrhörer in die Lauscher, zog ein Stirnband drüber um das lästige herausfallen derselben zu verhindern, schnallte mir den Rucksack um, stellte den KM-Zähler auf Null, startete die Uhr...und los gings.
Ja, lachen musste ich schon, denn dieses Ritual kam mir bekannt vor, als ich mich so für meine 30er Strecken vorbereitete und nun solchen Aufwand für Strecken betrieb, die ich "damals" beinah mal so gelaufen bin...aber was soll`s, es gab mir schon auch ein tolles Gefühl wieder auf den Weg dahin zu sein...:glow:
So trabte ich dann los, schaute mir den Plan an und dachte, naja, lauf ich mal die unbekannte, neue und angeblich mit jedem KM markierte 15Km-Strecke ab und wenn es dann noch geht, häng ich eben noch ne kleine Runde um einen der Seen dran.
Die Gegend da kenn ich ja sehr gut, ist mein Revier sozusagen und verlaufen eigentlich nicht mehr möglich.
Den Pulsmesser habe ich extra mit Signal auf Max160 eingestellt...heute sollte es mir ausschließlich darum gehen so lang wie möglich zu laufen..und zwar ohne Gehpausen. Wieviel Zeit ich da auf einen KM benötigen würde, sollte mir völlig schnuppe sein....das war ein frommer Wunsch, fand ich
) Aber die ersten paar KM ging es einfach schon fast zu gut...die Musik im Ohr, Kraft in den Beinen spürend, Luft satt in der Lunge lief ich dann ohne jede Einlaufschwierigkeiten die ersten 2 KM in 12:30 Minuten. :shock2: natürlich schnellte da der Puls schon bedenklich nah an den Pieptonbereich...also kurzerhand den Signalton ausgestellt
und weiter lief ich dann den grünen Pfeilen folgend in den Wald hinein. Wenig Spaziergänger waren unterwegs, die Sonne schien mild, die Temperatur war zum Laufen eigentlich ideal und der Wind war angenehm kühlend...und da fiel mir wieder ein, wie ich vor etwa 1 1/2 Jahren der grünen magischen Linie - so wie jetzt den grünen Pfeilen - meinen Weg über die 42 nochwas KM lief. Und schwelgte in Erinnerungen. :look: Achja, das war schon schön....seufzUnd so trabte ich lockerleichtschwebend mit dem Gegluckse auf dem Rücken weiter auf der Runde. Gedanklich bin ich jedoch alle meine bisher mehr oder weniger für mich erfolgreichen Wettlkämpfe gelaufen, hab so den ein oder anderen langen, einsamen Trainingslauf nachvollzogen und lief ohne zu merken, dass ich überhaupt lief....Irgendwann sah ich dann die KM-Angabe 10. Huch, sollten es schon wirklich 10 KM gewesen sein oder hab ich versehentlich ne Abzweigung übersehen und bin ne Abkürzuing gelaufen :stupid: Nö, der Blick auf meinen Schrittzähler bestätigte mir, dass die seit etwa 3 Monaten längste Strecke geknackt war. Und ich fühlte mich einfach nur gut, die Beine machten keinerlei Schwierigkeiten, Luft hatte ich satt und müde fühlte ich mich keineswegs...ganz im Gegenteil. Und so lief es weiter, tatsächlich führten mich die Pfeile auf noch bis dahin unbekannten Wegen weiter und dann, nach 1 Stunde 42 Minuten war ich wieder am Ausgangspunkt.
Am liebsten wäre ich ja noch weiter gelaufen, aber ich lerne ja doch anscheinend aus meinen Erfahrungen und so denke ich, dass ich es ja nicht gleich übertreiben sollte und eher langsam meine KM-Umfänge steigern sollte.
Aber es ist toll zu wissen, dass ich durchaus noch so 3 KM weiterlaufen könnte und nun denke ich, dass ich Anfang November es wirklich schaffen könnte mein Ziel den Bottroper Herbstwaldlauf über 25 Km zu schaffen...und selbst wenn das nicht funzt, dann lauf ich in Bertlich eben den HM...
Lieben Gruß von
flinki
die eifrig für den Bottroper Herbstwaldlauf trainieren will
DAS DARF JA WOHL ECHT NICHT WAHR SEIN, ODER????
