ich bin noch ganz durch den Wind
Heute war der große Tag. Nach acht Wochen akribischer Vorbereitung stand ich heute punkt neun Uhr vor dem Parkhotel in Worms um am 1. Wormser Nibelungenlauf, und meinem ersten Wettkampf überhaupt, teilzunehmen. Das Wetter war ideal. Mit ca. 19 °C war es nicht zu warm und nicht zu kalt. es war bewölkt und ein leichter Wind ging. Die Strecke selbst war bis auf den Rheindamm sehr eben.
OK, erst noch mal schnell aufs Klo (zum vierten !!! mal). Um 10 Uhr sollte es los gehen. So ca. 9:30 hatte ich schon wieder ein dringendes Bedürfniss (ich war aber gaaaanz sicher nicht nervös ! Ich schwör´s
).Als der Moderator um fünf vor Zehn alle Läufer zu den Startplätzen bat, stand ich immer noch am Klo und hatte noch drei vor mir. Panik machte sich breit,. Sollte ich etwa meinen ersten 10er vor einem Dixi-Klo verbringen ? Nein, ich hab´s gerade noch geschafft.
Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss. Ca. 1800 Personen drängten gleichzeitig nach vorne. ich hatte mich, brav allen Ratschlägen, und meiner BlaseI), folgend sehr weit hinten aufgestellt. Also begann das Rennen für mich um ca. 10:02.
Die Nervosität war schon mit den ersten Laufschritten wie weggeflogen. dafür meinte mein Darm irgendwelche Luft, die er noch irgendwo hatte, schmerzhaft spürbar umverteilen zu müssen. Nach einigen Minuten wurde das aber auch besser. Nachdem ich die erste Kilometermarkierung irgendwie übersehen hatte , traf mich bei Kliometer 2 fast der Schlag. Die Stoppuhr zeigte (für mich:glow: ) sagenhafte 11:40 an.
Wahnsinn !! Kurz nach Kilometer fünf kam der erste Verpflegungsstand. Leider führte dieser auch gleich zu einem unfreiwilligen Stop. Ich hatte zunächst gar nicht vor was zu trinken. Aber da mein Mund wie zugeklebt war, überlegte ich es mir anders. Leider dauerte es einige Zeit, bis ich einen Becher ergatterte. Tat aber wirklich gut.
Bis Kilometer acht lief es dann gleichbleibend gut. Ich konnte immer knapp unter 6 Minuten pro Kilometer bleiben, was für meine Verhältnisse wirklich super ist. Ab dem achten Kilometer machten sich dann aber doch einige erste Ermüdungserscheinungen (Seitenstechen,...) bemerkbar. Aber was sagte eine Olympionikin so schön pathetisch: "Man muß den Schmerz umarmen"
"Quäl dich , du Sau" funzt aber auch sehr gut, besonders als Schlid in Augenhöhe (Danke Fremder) Genau das hab ich dann auch gemacht. Die letzten 500 Meter schließlich waren als Zieleinlauf auf dem Festplatz vorgesehen und da machte ich einen großen Fehler. Nachdem die Zuschauer bisher eher locker gestreut waren, standen direkt am Eingang zum Festplatz schon richtig viele klatschende und anfeuernde Menschen. Automatisch und mit dem "du hast es gleich geschafft" Gefühl im Hinterkopf drehte ich Depp auf und es kam was kommen mußte. Ca. 250 m vor dem Ziel war Ende. An einen triumphalen Schlußspurt war nicht mehr zu denken. Ich schleppte mich mehr oder weniger durchs Ziel.
Dort kam aber dann auch die Riesenüberraschung für mich. Ich bin Netto 58:23 min gelaufen
So schell war ich noch nie im Leben. Äh ja, ich glaub so überdreht und glücklich auch nicht
.Mehr fällt mir gerade nicht ein, binn noch ganz ergriffen.
Danke für´s zu...äh...lesen
Carmen
P.S.:Zur Organisation der Veranstalltung kann und will ich nichts sagen, da ich mir mangels Erfahrung kein urteil erlauben kann.
