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Laufschuh mit Ground Control System

Laufschuh mit Ground Control System

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[blue]Hi @ all,
habe hier einen Test in der heutigen F.A.Z. gefunden. Vielleicht nutzt er Euch.[blue]

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Eine weichere Landung im Gelände
Unterwegs mit dem Ground Control System im Laufschuh Adistar TR


Man mag ja gar nicht so weit denken an diesen letzten schönen Tagen des Sommers: Aber bald ist es wieder soweit, daß man beim Laufen ein Paar Schuhe für matschiges Gelände braucht. Da kann man schon mal darangehen, seine neuen Trail-Schuhe ein bißchen einzulaufen. Genau das haben wir mit dem Adistar TR (rund 140 Euro im Fachhandel) getan. Dieses Schuhwerk ist für den Geländelauf mit dem "Ground Control System" (F.A.Z. vom 30. März) ausgestattet. So nennt Adidas die Entkopplung von Außen- und Zwischensohle, die - selbstverständlich nur in genau definierten, engen Grenzen - gegeneinander verschiebbar sind.


Gerade bei Laufschuhen ist ja viel von "innovativen Technologien" die Rede; Ground Control ist so eine Neuerung. Und jedesmal sind es die gleichen Fragen, mit denen man an solch ein Novum herangeht: Merkt man das? Fühlt sich da etwas anders an beim Laufen? Ist das ein spürbarer Fortschritt? Ohne mit diesem Schuh bislang durch Schneematsch und schier grundlosen Schlamm gelaufen zu sein, möchten wir sagen: Ja, der Adistar TR reagiert beim Aufsetzen des Fußes, in der Landephase, spürbar anders als Schuhe mit herkömmlich gestaltetem Absatz. Er wirkt weicher, so, als sei die Zone, mit welcher der Schuh aufkommt, aus einem weicheren Material.

Das ist aber nicht der Fall. Wenn man sich die Außensohle anguckt, dann ist der hinten leicht verrundete Absatz außen herum gleichmäßig abriebfest armiert. Aber quer durch den Absatz zieht sich eine tiefe Kerbe, die den hinteren, entkoppelten Teil vom vorderen trennt, der eine feste Verbindung von Außen- und Zwischensohle hat. Entkoppelt heißt: Dieser Abschnitt des Absatzes besteht vertikal nicht aus einem fest verbackenen Materialblock, sondern in ihm sind übereinander zwei Polyamidschalen mit mehreren Elementen so montiert, daß die Schalen gegeneinander so weit beweglich sind, wie es die Kunststoffelemente erlauben. Diese Verbinder könnte man Nieten nennen oder auch Federn, denn sie können nicht nur etwas nachgeben, sondern stehen auch unter Vorspannung. Das Resultat: Unter Krafteinwirkung - beim Landen des Absatzes auf dem Untergrund - verändern die beiden Schalen ihre Lage gegeneinander. Und sobald die Kraft nicht mehr wirkt, kehren Außen- und Zwischensohle in ihre ursprüngliche Position zurück.

Dieser Vorgang wird , wesentlich unkomplizierter, als er ist, als angenehme Nachgiebigkeit wahrgenommen und soll horizontal gerichtete, also eher schiebende Kräfte aufnehmen, die für die Kniebeschwerden vieler Läufer verantwortlich gemacht werden. Wir haben diesbezüglich Wunder weder erwartet noch erfahren. Dieser Trailschuh ist an der Ferse einfach schön und effektiv gedämpft. Es ist allerdings richtig, daß man im unebenen Gelände den Fuß unbekümmerter aufsetzt. Der Schuh vermittelt das Gefühl, sicherer zu landen, und das zahlt sich dadurch aus, daß man dem Aufsetzen nicht soviel Aufmerksamkeit schenkt und wohl deshalb ein wenig schneller über Stock und Stein läuft. Daß der unter dem Vorfuß vollständig mit adiPrene+ gedämpfte Schuh sich mit seinem Außensohlenprofil (Adidas-Markenname: Traxion) aus lauter flachen, sichelförmigen Stollen an den Boden krallt, ist auf glattem Untergrund geradezu störend bemerkbar: Da macht der Adistar TR mit seinem Profil jede Menge quietschender Geräusche. Ein wenig enttäuscht waren wir vom Schaft: Der Nylon-Mesh sieht aus, als ob der Fuß an der frischen Luft arbeiten dürfe. Tatsächlich aber schließt der schlank geschnittene Schuh gerade am unteren Rand, am Ort der Transpiration, mit einem Kunstledereinsatz der Haltbarkeit zuliebe eng um den dann doch warm werdenden Fuß. Aber das ist ja vielleicht beim Laufen durchs winterliche kalte Gelände gar nicht einmal so unangenehm.

HANS-HEINRICH PARDEY


Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.09.2004, Nr. 214 / Seite T2[black]


[blue]Laufende Grüße

Mäx

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good run & good fun
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Laufschuh mit Ground Control System

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Ob das wirklich was bringt ?(

Wenn ich so zurückblicke, was hat es da nicht schon alles an "Innovationen" auf dem Lauf- und Sportschuhmarkt gegeben. Einige wirken aus heutiger Sicht echt lächerlich.

Wer erinnert sich noch an die Schuhe von Adidas, bei denen man durch Einschrauben verschiedener Kunststoffbolzen in den Absatz den Härtegrad der Sohle verändern können sollte?

Oder das innovative Netz an den Rändern der Zwischensohle (war glaube ich auch von Adidas), das den Aufprallschock gleichmäßig ableiten sollte :) )

Oder aber die Schuhe "zum Aufpumpen" (waren die von Nike???)

Habe ich noch Kuriositäten vergessen?

Gruss, Dirk
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