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Sind Trainingspläne für einen Marathon notwendig?

Sind Trainingspläne für einen Marathon notwendig?

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Hi,

kann mir jemand erklären ob und wenn ja wofür es nötig ist, einen Marathonplan zu befolgen?
Ich habe mich im letzten Jahr von Maximaldistanz 2km auf gestern meinen zweiten Halbmarathon diesmal knapp unter 2 Stunden gesteigert und mir juckt es in den Fingern, mich an einem ganzen zu versuchen.
Bisher sah mein Trainig so aus, dass ich zweimal die Woche kurze Strecken gelaufen bin (6,5km) und einmal die Woche längere (9 oder 15 km), dabei 3x die Woche Krafttraining. Die Laufgeschwindigkeit war dabei immer Tagesformabhängig. Ich möchte im September einen Marathon laufen und würde jetzt eigentlich nur meine längere Strecke von 9/15 km auf 15-30 km erhöhen.

Ich kann mir bisher einfach absolut nicht vorstellen, warum diese in Intervalle aufgesplitteten Läufe für einen Dauerlauf (wie ich sie hier in den ganzen Marathonplänen sehe) sinnvoller sind als stupides langes Laufen mit möglichst konstanter Geschwindigkeit.

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Hab zwar keine perönliche Erfahrung mit Marathon(training), aber allgemein ist es für effektives Training wichtig, nicht immer nur die gleiche Geschwindigkeit, sondern einen weiten Bereich zu trainieren. Damit man gewisse Geschwindigkeiten im Training längere Zeit laufen kann, läuft man sie in Form von Intervallen. Ist natürlich nur ein Teil des Ganzen, neben Tempodauerläufen, langem Lauf, usw., eingebettet in "normale", lockere Dauerläufe.

Wenn dir die Zeit nicht so wichtig ist (was ich eigentlich nicht verstehen kann, wenn man bei einem Wettkampf mitläuft- egal auf welchem Niveau man sich befindet- aber jedem das Seine), kannst du natürlich auch nach Lust und Laune laufen/ trainieren, was du für einen sinnvollen Marathon auf jeden Fall brauchst meiner Meinung nach sind ausreichend lange Läufe, aber auch deutlich mehr Wochenkilometer. 2x 6,5km und einen langen Lauf bis 30km ist nicht sinnvoll (die meisten Trainer empfehlen höchstens 1/3 der Wochenkilometer für den langen). Du musst dich auch nicht unbedingt genau an einen Plan halten, wenn du das nicht willst, sondern kannst dich auch nur grob daran orientieren und ihn auf deine Bedürfnisse anpassen oder dir Anregungen holen. Wenn du Intervalle aus irgendeinem Grund überhaupt nicht magst, könntest du zumindest mit Fahrtspielen oder ähnlichem etwas Abwechslung ins Tempo bringen,

Wenn du die Wochenkilometer nicht großartig erhöhen kannst oder willst, würd ich mir überlegen, ob es überhaupt ein ganzer Marathon sein muss.

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@curro: danke, natürlich ist meine Zeit mir wichtig, es ging mir auch eher um die Hintergründe warum man das macht, wenn ich glauben würde dass mein Training optimal wäre würde ich nicht fragen.
Du meintest man trainiert dadurch einen weiten Bereich, wofür ist das denn hilfreich? Warum ist das effizienter als einfach jede Strecke mit einer festen Geschwindigkeit zu laufen?

Die Gesamtkilometer zu erhöhen sollte machbar sein, das werde ich auf jeden Fall versuchen zu berücksichtigen.

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Hab nicht gemeint, dass man innerhalb eines Trainings einen großen Bereich an Geschwindigkeiten trainieren soll (wobei Tempowechsel zu üben auch durchaus nützlich sein kann, aber darum gehts hier nicht prinzipiell), sondern dass man allgemein verschiedene Geschwindigkeiten trainieren soll. Das beginnt bei vielen lockeren Kilometern, geht über Renntempo und endet bei wesentlich schneller als geplantes Wettkampftempo.

Die klassischen (VO2max) Intervalle werden mit einer Geschwindigkeit gelaufen, die zwischen 3000 und 5000m Wettkampftempo liegt. Damit das Training nicht zu belastend ist und man trotzdem längere Zeit in dem Tempo absolvieren kann, läuft man das ganze eben mit Pausen. Zum Beispiel könnte kein Läufer mit 5km Bestzeit 20min im Training 5km durchgehend in 4min/km laufen, 5x 1km mit 2- 3 Minuten Pause sind aber gut schaffbar (es sollte natürlich so gestaltet sein, dass es trotzdem noch immer recht fordernd ist- aber das ist es in der Regel auch).
Dann gibts auch noch andere ähnliche Trainingsformen, mit unterschiedlichen Zielen wie z.B. Wiederholungsläufe (kürzer und schneller, aber mit längeren "vollständigen" Pausen) und Intervalle im 10km-/ HM-/ M- Renntempo. Und beim Schnelligkeitstraining (fürs Marathontraining vielleicht nicht unbedingt nötig) mit (sub-)maximalen Sprints, braucht man natürlich auch zwischendurch (lange) Pausen.

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aus meiner Sicht brauchst Du nur zwei Einheiten je Woche: Bei der einen solltest Du Dich an die Strecke bzw. an die Zeit (länger als 3:30 Std. sollte der lange Lauf nicht dauern) gewöhnen, die du unterwegs bist. Bei der anderen solltest Du Dich an das Tempo gewöhnen, das Du laufen willst.
Vor dem Linz Marathon habe ich die langen Strecken im Training von 25 km auf 42 km gesteigert (insges. 12 Stück, der 42er war Nummer 8)
die Tempoeinheiten habe ich leicht unter Wettkampftempo von 10 Kilometer auf 25 ausgebaut.

Die restlichen Einheiten in der Woche waren nichts was mit Marathon zu tun hatte: Locker mit Freundin laufen oder Schwimmen usw...

Insgesamt reichte es um knapp Sub 2:55 durchzukommen.
Um aber schneller zu werden müsste ich aber sicher auch noch kurze Tempoeinheiten einbauen...

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vried hat geschrieben:aus meiner Sicht brauchst Du nur zwei Einheiten je Woche: Bei der einen solltest Du Dich an die Strecke bzw. an die Zeit (länger als 3:30 Std. sollte der lange Lauf nicht dauern) gewöhnen, die du unterwegs bist. Bei der anderen solltest Du Dich an das Tempo gewöhnen, das Du laufen willst.
Vor dem Linz Marathon habe ich die langen Strecken im Training von 25 km auf 42 km gesteigert (insges. 12 Stück, der 42er war Nummer 8)
die Tempoeinheiten habe ich leicht unter Wettkampftempo von 10 Kilometer auf 25 ausgebaut.

Die restlichen Einheiten in der Woche waren nichts was mit Marathon zu tun hatte: Locker mit Freundin laufen oder Schwimmen usw...

Insgesamt reichte es um knapp Sub 2:55 durchzukommen.
Um aber schneller zu werden müsste ich aber sicher auch noch kurze Tempoeinheiten einbauen...
Als ich Deinen ersten Satz gelesen habe, dachte ich mir sofort: Man, schon wieder so ein Spinner. Doch dann beschreibst Du genauer was Du meinst... und das ist OK. Aber berücksichtige bitte, dass sehr viele eben nur einen Satz lesen.
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