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Meine Erfahrungen mit dem Marquardt-Trainingsplan 3:30

Meine Erfahrungen mit dem Marquardt-Trainingsplan 3:30

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Hallo zusammen,

nachdem ich vor zwei Jahren meinen ersten Marathon in 3:45 absolviert habe, habe ich mich für meinen zweiten Versuch mal bewusst für einen Trainingsplan von Matthias Marquardt entschieden. Meine Zielzeit: 3:30. Kann das gutgehen? Nur ein Dreißiger, zwei weitere mit 26 km. Dafür viel Unterdistanztraining im Marathon-Renntempo und schneller. Ein Plan über 16 Wochen mit drei bis fünf Laufeinheiten pro Woche: Trainingspläne, Einsteiger, Fortgeschrittene, Dr. Marquardt, Marathon

Zu lasch?

Ich habe am Plan nicht rumgebastelt sondern die Einheiten absolviert. Einen HM habe ich eingebaut, aber sonst... Mit dem Ergebnis von 3:32 bin ich super zufrieden. Ich bin recht locker gelaufen, kein Einbruch, die letzten vier Kilometer waren die Beine schwer. Okay, knapp an der Zielzeit vorbei, aber das macht mir bitte keiner madig :)

Wer ist dabei?

LG Daniel

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Hallo Daniel,

herzlichen Glückwunsch zur PB! Das hört sich ja eigentlich sehr gut an... was hast du denn für Bestzeiten auf 10KM und HM?
Wäre schon interessant zu wissen um zu beurteilen ob du mit einem anderen Training ggf. schneller hättest sein können....

Gruß
Rudi

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Gratulation zur recht guten Zeit!
Ich bin ja auch eher der Meinung, dass viel nicht unbedint viel hilft! Andererseits hast Du ja mit deinem Erstling mit 3:45 ganz gut vorgelegt und weitere 2 Jahre Laufen, und damit km-Erfahrung für Deinen Körper, verstreichen lassen. Für einen nicht allzu ambitionierten Hobbysportler ist das ein gangbarer und vor allem auch familienfreundlicher, weil weniger zeitaufwändiger Trainingsweg. Die alles entscheidende Frage ist, "Was wäre gewesen, wenn .." aber wie heißt es so schön?: "Hätte, wenn und aber - alles nur Gelaber"

Freu Dich über die schöne Zeit.
Mich hätte sie seinerzeit eher gewurmt, wenn ich ehrlich bin! Und weil ich irgendwann beschlossen habe, mich mit so feinen Details wie verpassten 2 Minuten nicht mehr zu stressen, laufe ich nur noch für mich, für meine Fitness und für meinen Spaß.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

Was wäre möglich gewesen?

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Die Frage, was mit einem anderen Traningsplan möglich gewesen wäre, bleibt natürlich unbeantwortet. Das ist für mich aber gar nicht so entscheidend. Von vornherein war eine 3:30-er Zielzeit für mich schon im Rahmen des Möglichen angesichts meiner bisherigen Bestzeiten (HM: 1:36 innerhalb einer Marathonvorbereitung bzw. 1:44 außerhalb einer M-Vorbereitung; 10 km: 44:02).

Marquardt, dessen Pläne ja durchaus kritisch beäugt werden (um es mal gelinde zu formulieren), geht ja davon aus, dass gerade mit den schnellen Einheiten ein Leistungssprung erfolgt und lange Läufe weit über 30 km bestenfalls psychologisch notwendig sein könnten. Ob es tatsächlich funktioniert wollte ich gerne mal ausprobieren - ich war mir aber zum Ende der Vorbereitung sicher, dass es das auch tun würde.

LG Daniel

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Der_Socken hat geschrieben:Die Frage, was mit einem anderen Traningsplan möglich gewesen wäre, bleibt natürlich unbeantwortet. Das ist für mich aber gar nicht so entscheidend. Von vornherein war eine 3:30-er Zielzeit für mich schon im Rahmen des Möglichen angesichts meiner bisherigen Bestzeiten (HM: 1:36 innerhalb einer Marathonvorbereitung bzw. 1:44 außerhalb einer M-Vorbereitung; 10 km: 44:02).
Na ja, aber wenn du den Marquardt-Plan beurteilen möchtest, und danach sieht es in diesem Faden hier doch aus, dann ist ein Vergleich mit anderen Standard-Plänen hilfreich, um nicht zu sagen, notwendig.

Liefst du die 1:36 denn vor Planbeginn? Dann müsstest du ja, nach Marquardts Aussage, in dieser Saison einen weiteren Leistungssprung gemacht haben. Hast du das?

So oder so, 3:32 aus 1:36 bedeutet M = 2,21x HM bzw. M = 2x HM + 20 min. Standard-Faustregeln sind aber M = 2,11x HM bzw. M = 2x HM + 10 min.

Dazu passt deine Selbsteinschätzung, dass du nicht volles Rohr + Risiko gegangen bist ("Ich bin recht locker gelaufen"). So weit, so gut, aber zur Beurteilung dieses Plans hilft das eher wenig.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Hallo Daniel.

Vorab: Du hast einen Plan gewählt, dessen Umsetzung Dir riskant erschien, mit dem Du aber, ohne einen Einbruch gehabt zu haben, Deine Zielzeit so ungefähr erreichen konntest. Also ein gelungenes Unterfangen - und das ist die Hauptsache -, zudem ich Dir gratuliere!
Der_Socken hat geschrieben: nachdem ich vor zwei Jahren meinen ersten Marathon in 3:45 absolviert habe, habe ich mich für meinen zweiten Versuch mal bewusst für einen Trainingsplan von Matthias Marquardt entschieden.
Steif hat geschrieben: [...] und weitere 2 Jahre Laufen, und damit km-Erfahrung für Deinen Körper, verstreichen lassen [...]
Ist dem so? Lese ich nicht heraus, mag aber sein. Das wäre interessant zu erfahren, um den Stellenwert des Resultats besser einordnen zu können. Also, bist Du in der Zwischenzeit gelaufen? Und wenn ja, wie (viel)?
Die alles entscheidende Frage ist, "Was wäre gewesen, wenn .." [...] "Hätte, wenn und aber - alles nur Gelaber"
I wo. Solche Aussageweisen sind nicht nur als Satzverbindungen dienlich, sondern bringen Spannung rein.
Meine Zielzeit: 3:30. Kann das gutgehen? Nur ein Dreißiger, zwei weitere mit 26 km. Dafür viel Unterdistanztraining im Marathon-Renntempo und schneller. Ein Plan über 16 Wochen mit drei bis fünf Laufeinheiten pro Woche
Mir fehlt es dafür ein wenig an Vorstellungskraft. Dazu komme ich gleich.
Marquardt, dessen Pläne ja durchaus kritisch beäugt werden (um es mal gelinde zu formulieren), geht ja davon aus, dass gerade mit den schnellen Einheiten ein Leistungssprung erfolgt und lange Läufe weit über 30 km bestenfalls psychologisch notwendig sein könnten.
Alle Pläne werden kritisch betrachtet! Dafür sind sie da, deshalb sind wir hier. Ein Leistungssprung aufgrund der schnellen Einheiten ist logisch, kann ich gut nachvollziehen. Nicht über 30 km zu laufen (ist bekannt), kann ich ebenfalls nachvollziehen. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, wie man das neu erlangte Tempo mit 3(!) Läufen (26+) auf die Strecke bringen soll.
Der_Socken hat geschrieben:Die Frage, was mit einem anderen Traningsplan möglich gewesen wäre, bleibt natürlich unbeantwortet. Das ist für mich aber gar nicht so entscheidend. Von vornherein war eine 3:30-er Zielzeit für mich schon im Rahmen des Möglichen angesichts meiner bisherigen Bestzeiten (HM: 1:36 innerhalb einer Marathonvorbereitung bzw. 1:44 außerhalb einer M-Vorbereitung; 10 km: 44:02)
Du liefst die Zeiten also vor Beginn des diesjährigen Trainings und hattest demzufolge, wenn ich das richtig deute, eine 1:36 als PB stehen (resultierend aus der Vorbereitung von vor zwei Jahren), die, wie D-Bus anmerkte, eigentlich eine bessere M- Zeit generieren könnte, wenn nicht sogar sollte. Außerdem hast Du - planunabhängig - eine Zielzeit von 3:30 für möglich gehalten. Die Frage, was mit einem anderen Plan möglich gewesen wäre, ist für Dich nicht entscheidend. Warum nicht? Dabei stellst Du die Frage doch selbst - sogar als Überschrift Deines Beitrags!

Ok, Du wolltest dieses Konzept halt ausprobieren - vollstes Verständnis. Man könnte sogar sagen, es ist aufgegangen. Auf der anderen Seite könnten missmutige Zeitgenossen entgegnen, Du hättest ein nicht sehr hochgestecktes Ziel verfehlt. Wenn dem so wäre, würde ich mich schon fragen, was mit einem anderen Plan möglich gewesen wäre. Da Du allerdings "recht locker gelaufen" bist und Dich nicht sonderlich über die 2 Minuten grienst, hast Du vermutlich eine andere Sichtweise (in etwa): ich möchte mit rel. wenig Aufwand einen ordentlichen M. vorbereiten - was völlig legitim ist. Dafür ist das Konzept sicher eine gute Sache. Angenehmes Training: kaum lange Läufe und viel Tempo.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)
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