Banner

Meine Grenze ist erreicht, vorläufig oder endgültig, mal abwarten!

Meine Grenze ist erreicht, vorläufig oder endgültig, mal abwarten!

1
Bisher hatte ich beim Tretrollerfahren keinerlei Nachteile erkannt, es gab keine gesundheitlichen Beschwerden, alles war rosig.

Jetzt bin ich erstmals leicht ernüchtert, ich habe meine Grenzen erfahren! Ich hatte mich ja für die DM in Gelsenkirchen angemeldet und auch fest vor, dort zu starten, ja, ich freue mich darauf. Um mich adäquat auf so ein Rennen vorzubereiten, habe ich es mit dem Tretroller natürlich auch mal "richtig krachen lassen", d.h. ich habe auf Tempo trainiert und versucht, schneller zu werden.

Das Ergebnis: Heftigste Knieschmerzen! Mein linkes Knie mit den Gelenkoberflächen aus Edelstahl und der Kunststoffdämpfung dazwischen mag es überhaupt nicht, wenn ich das Bein allzu schnell und wuchtig einsetze. Vorher hatte mir das Rollerfahren nur gut getan, plötzlich tat es weh.

Nachdem ich diese Woche ein paar Touren mit dem Rennrad eingeschoben hatte, bin ich heute wieder auf den Roller gestiegen und habe es etwas sachter angehen lassen, siehe da, die Knieschmerzen waren völlig weg als ich daheim war. Der Unterschied in der Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen dem Schmerzbereich und dem Wohlfühlbereich beträgt, kaum zu glauben, nur läppische 2 km/h, aber die haben es in sich.

Dass es weh tut, wenn ich mit dem linken Bein versuche, Tempo zu machen, spüre ich nicht etwa erst nach der Fahrt, sondern auch schon unterwegs, während ich mich heftiger abstoße und während ich das Bein am Ende der Bewegung wieder "einfange". Drossele ich die Intensität ganz gering, ist alles in bester Ordnung.

Es ist schwer, mit dem rechten Bein kräftig anzuschieben und mit dem linken Bein sanft, ich habs probiert, das ergibt eine komische, "unrunde" Fahrweise un macht keinen richtigen Spaß.

Meine OP ist jetzt knapp über ein halbes Jahr her, ich erwarte eigentlich nicht mehr, dass sich noch wesentlich etwas ändern wird. Vielleicht muss ich mich ja damit abfinden, den "Leistungssport" zu vergessen und nur noch gemütlich unterwegs zu sein.

Was mir gar keine Probleme bereitet hatte, war die Langstrecke, über 7 Stunden Fahrzeit, im für mich flotten Tempo, aber nie am Limit.

Dass ich es beim schnellen Training grundsätzlich übertrieben hatte, kann ja nicht sein, sonst wäre es für mein rechtes Bein, das ja genauso alt ist wie das linke, genauso hart gewesen, aber da spürte ich nicht den geringsten Schmerz.

Mein Fazit: Gut, dass ich überhaupt noch so schöne Runden mit dem Tretroller fahren kann, quälen muss ich mich aber nicht mehr, denn mein Bein möchte das nicht. Wie eine Schnecke krieche ich trotzdem nicht durch die Gegend, ab und zu überhole ich sogar Radfahrer, ohne mir ein Bein auszureißen. Nur den echten Sprint, den habe ich nicht mehr drauf, den muss ich mir dringend verkneifen.

Auf das Rennen in Gelsenkirchen freue ich mich trotzdem, wahrscheinlich wird mir danach das Knie schmerzen, doch das vergeht ja wieder. Nur trainieren werde ich nicht mehr auf Tempo, das dürfte ich jedoch ohne weiteres verkraften.

2
Also, ich finde, daß du mit deinem Knie überhaupt so lange weite Touren unternehmen kannst, das zeigt doch deutlich den tollen gesundheitlichen Effekt.

Und Rennen müssen ja nun wiklich nicht sein. Ich denke, mit deinem Limit solltest du sehr gut leben können.

Der Trainigseffekt äußert sich ja nicht in Rennen sondern in toller körperlicher Verfassung durch das Training.

:zwinker4:
_______________________________________________
Wer will ein Internet-Tretroller-Weltmeister werden - oder wer will mit dem Tretroller herumfahren?

3
Mit einem künstlichen Kniegelenk wäre mein primäres Ziel dessen Erhaltung. Und also würde ich hier klar meine essentiellen Lebensinteressen (Erhaltung des Knies, körperliche Fitness) von denen anderer (hier: DTRV) unterscheiden.

Dass Vereine ihre Existenzberechtigung aus Rennen ableiten und DTRVler deshalb meinen, es müßten möglichst alle an ihren Veranstaltungen teilnehmen, geschenkt. So denken Vereinsleute immer.
RazorRamon hat geschrieben:wahrscheinlich wird mir danach das Knie schmerzen, doch das vergeht ja wieder.
Ich würde auf Extrembelastungen der Knie so kurze Zeit nach der OP (Du schreibst 6 Monate) dringend verzichten. :nick:

4
Mensch Razor,
halbes Jahr her mit der OP, und du fährst mit dem Roller >100Km-Touren.Was will man mehr? Wichtiger ist doch das es dir und deinem Knie gut geht, du Spass am Sport hast. Und deswegen kann ich nur sagen, KEEP ON ROLLIN !

Lg Molle

5
Hallo Razor,
auch ich bin mehr als beeindruckt, denke Du schätzt das aber schon richtig ein, wirst Deine Grenzen akzeptieren müssen, hast sie ja nun ausgelotet.

Wir wollen doch alle gesund und munter sein, beschwerdefrei leben, sollten also meiden, was uns schadet.

Dennoch, tiefer Respekt vor dieser Leistung.

6
Das Rennen habe ich jetzt hinter mir, ich kann nicht sagen, dass ich mich allzu sehr zurück gehalten habe, das geht bei so einem Rennen ja gar nicht (und ich durfte ja sogar auf das Siegertreppchen und habe eine Bronzemedaille erhalten, Hurra!).

Siehe da, ich habe etwas Muskelkater, also war die Intensität doch recht hoch für mich. Und mein Knie - schmerzt erstaunlicherweise nicht im Geringsten.

Ich bin momentan so weit, meinen Beitrag von oben grundsätzlich in Frage zu stellen, das war wohl doch nicht das Tretrollertraining, meine Schmerzen hatten wohl eine andere Ursache (Wetterfühligkeit etc.)!

7
Hmmm, Du wirst es selbst am besten wissen, aber zu leicht würde ich es nicht nehmen, wen ich schon in künstliches Knie habe.
Nun ja, Tretrollern ist sicherlich weit günstiger als Joggen.

8
lumdataler hat geschrieben: Nun ja, Tretrollern ist sicherlich weit günstiger als Joggen.
Das garantiert, denn Joggen kann ich (noch) gar nicht. Der Tretroller war schon ziemlich schnell eine Art von "Gehhilfe" für mich und das ist er immer noch. Mit dem Roller bewege ich mich, als hätte ich gar keine Einschränkung mehr, zu Fuß sieht das ganz anders aus.

Was meinst Du, wie schwer es mir gefallen war, bei der DM auf das Siegerpodest zu klettern und dann erst wieder da runter. Aber da habe ich versucht, mir nichts anmerken zu lassen!

Das Training mit dem Tretroller bringt mich aber weiter. Ohne das wäre ich jetzt garantiert noch etwas lahmer zu Fuß. Ich hoffe, bald auch wieder leichtes Lauftraining ohne den Roller machen zu können, nicht oft, vielleicht ein bis zwei mal pro Woche. Ich möchte noch ein paar Spiele als Fußballschiedsrichter auf dem normalen Spielfeld leiten, im Moment bin ich nur bei Kleinfeldturnieren und bei Jugendspielen einsatzfähig. Was ich definitiv lassen muss, sind richtige Sprints und lange Läufe. Gemütliches "Traben" sollte aber wieder einigermaßen möglich sein, das hat mein Operateur mir auch in Aussicht gestellt.
Antworten

Zurück zu „Tretroller Talk“