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Tschüss sagte mein Kreislauf - und ließ mich stehen...

Tschüss sagte mein Kreislauf - und ließ mich stehen...

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...am Sonntag abend bin ich nach einem langen, anstrengenden Arbeitswochenende noch zu einem Lauf aufgebrochen. 9.8 km ist die Runde und ich lief sie beschwingt wie seit langer Zeit nicht mehr.
Knapp 50 min bin ich gelaufen, war total euphorisch und liebäugelte mal wieder mit einem Volkslauf :D :) )

Montag bin ich dann 9,5 km locker in 58 min gelaufen. :roll:

Heute nun: mein freier Tag. 1.20 - 1.30 Std. in lockerem Tempo sollten es werden.
Schon beim loslaufen spürte ich, das ist nicht mein Tag heute. Mir wurde immer komischer zumute, irgendwie schwindelig, fast benommen. Nach 23 min mußte ich stehen bleiben. Mein Puls raste trotz Schneckentempo:stupid:
und ich war trotz Wind und kühler Brise bereits nassgeschwitzt.

Anschließend habe ich mich auf den Rückweg gemacht, immer noch leicht schwindelig bin ich zuerst ein paar Minuten gegangen, dann zwei km ganz langsam gelaufen, wieder gegangen und mich so irgendwie nach Hause geschleppt.
Bild


Mir ist immer noch schwindelig, langsam wird es aber besser.
Das versteh ich einfach nicht. Es ist nicht das erste Mal, alle paar Monate passiert mir das mal....aber ich weiß nie voran es nun gelegen hat.
Jetzt erst mal ne Dusche, Kaffee :drink: morgen noch einen Ruhetag! Freitag abend nach der Arbeit versuche ich es wieder. :) )

Grüße von Rebecca


Jeder wird des Weges geführt, den er wählt

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Hi Rebecca,

das passiert mir manchmal, wenn ich zu wenig gegessen habe. Ich schiebe das dann auf Unterzuckerung. Könnte das eventuell eine Ursache sein?

Ansonsten kann um die Jahreszeit auch gut eine aufsteigende Erkältung die Ursache sein, vielleicht hat dein Immunsystem gerade mal beschlossen, dass es die Resourcen für was anderes braucht als fürs Laufen.

Erhol dich gut.

lg,
Capella

Madness takes its toll. Please have exact change.

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Hallo Rebecca,

es könnte sein, dass du dem so genannten Hungerast erlegen warst. Wenn ich es recht verstanden habe, wird damit eben ein solches Schwächegefühl bezeichnet.

Mir selbst passiert das auch hin und wieder. Dann laufe ich wie Falschgeld durch die Gegend und habe Angst, mich nicht mehr auf den Beinen halten zu können. Ich glaube, bei mir handelt es sich um einen Art Unterzuckerung. Kann es das vielleicht auch bei dir sein? Wann hast du vor deinem Lauf etwas gegessen? Bei mir kommt diese Schwäche vor allem dann vor, wenn ich ohne Frühstück Morgens los laufe.

Freundliche Grüße!


Matthias

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Hallo Rebecca!

Hmm ob Kaffe jetzt das richtige ist??
Also dass hört sich schon ungewöhnlich an. Wenn es nur einmalig wäre hätte ich auf solche Dinge wie falsches Essen, zuwenig Trinken oder ähnliches getippt. Aber da das nicht das erst mal war ist das schwierig aus der Ferne eine wirklich sinnvolle Diagnose zu stellen. Da Du sagst, daß Du eine lange anstrengende Woche hattest, könnt ich mir vorstellen, daß hier eventuell eine Verbindung vorliegt. In meinem Bekanntenkreis ist jemand, der auch öfter mal mit Stolperpuls und Kreislaufproblemen zu kämpfen hat, was stressbedingt auch schlimmer werden kann.
Genaueres kann Dir aber wahrscheinlich nur Dein Arzt sagen. Lass Dich doch einfach mal durchchecken. Blutuntersuchung evtl. um zu sehen ob vielleicht auch eine Mangelerscheinung der Grund sein könnte und ein EKG am besten Langzeit-EKG könnten vielleciht weiterhelfen. Kreislaufprobleme sollte man auf jeden Fall ernst nehmen, vor allem wenn sie keine eindeutige Ursache haben!!

Ich wünsch Dir alles Gute und dass Du das Problem in den Griff bekommst!!!
Roadrunner

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Hallo,
danke für eure schnellen Antworten! :hallo:

Also Unterzuckerung kann ich ausschließen, habe 2 Std. vorher gegessen: Kartoffeln, Fisch, etwas Gemüse, ausreichend hydriert bin ich auch. .:drink:
Beim Doc war ich schon (wegen Gelenkproblemen, nix Neues) und Labor ganz frisch von gestern war total o.k .
Stress habe ich allerdings und ich schlafe total schlecht.
Aber wie gesagt, ich habe es immer mal wieder - nur heute war es extrem heftig.

Hab jetzt geduscht und Kaffee getrunken und es ist soweit wieder o.k.

Es ist leider so unberechenbar. Wenn ich es vorher wüßte, würde ich gleich auf dem Sofa sitzen bleiben :idee: :) )

Aber komisch ist es schon. Ende November fahre ich in Kur :bounce:
vielleicht kann ich da mal wieder etwas auftanken!

Liebe Grüße und danke für die guten Wünsche, Rebecca

Jeder wird des Weges geführt, den er wählt

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Hallo Rebecca,

ich hatte eine zeitlang ähnliche Symptome.

Trotz ausreichendem Essen und ausreichend Zucker und ausreichend Flüssigkeit.

In mehr oder minder regelmässigen, unterschiedlich langen Zeiträumen "Herzrasen", Schwindelgefühl etc.

Ich bin dann erst zum Arzt gegangen, als ich tatsächlich umgefallen bin.

Meine Laborwerte waren vollkommen in Ordnung, auch das Belastungs-EKG absolut normal. Ich hatte damals allerdings einen gründlichen Arzt, der mich noch zu einem Neurologen geschickt hat.

Der kam dann nach EEG und Doppler-Sonogramm meiner zum Kopf führenden Blutgefässe im Hals und nach Schilderung meiner Symptome zu der Diagnose, dass ich eine der mehr als 150 verschiedenen Formen von Epilepsie habe.

[ Dieser Beitrag wurde von cinquanta-stiletti am 29.09.2004 editiert. ]

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Original von Rebecca:
... Heute nun: mein freier Tag. 1.20 - 1.30 Std. in lockerem Tempo sollten es werden.
Schon beim loslaufen spürte ich, das ist nicht mein Tag heute. Mir wurde immer komischer zumute, irgendwie schwindelig, fast benommen. Nach 23 min mußte ich stehen bleiben. Mein Puls raste trotz Schneckentempo und ich war trotz Wind und kühler Brise bereits nassgeschwitzt.

Anschließend habe ich mich auf den Rückweg gemacht, immer noch leicht schwindelig bin ich zuerst ein paar Minuten gegangen, dann zwei km ganz langsam gelaufen, wieder gegangen und mich so irgendwie nach Hause geschleppt. Mir ist immer noch schwindelig, langsam wird es aber besser. Das versteh ich einfach nicht. Es ist nicht das erste Mal, alle paar Monate passiert mir das mal....aber ich weiß nie woran es nun gelegen hat.
Hallo Rebecca,

ich würde mich an deiner Stelle gründlich von einem Neurologen untersuchen lassen. Bis zur endgültigen Klärung solltest du heftige Anstrengungen unterlassen.

Grüsse von Karl

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Hallo Ihr Lieben, :hallo:
bin jetzt noch mal in mich gegangen und habe versucht zu rekonstruieren.
Ich hatte in einem anderen Thread schon mal geschrieben, dass ich Neuroborreliose habe (hatte?) und unter vielfältigsten Beschwerden leide. Im Grunde habe ich seit dieser Zeit auch immer mal wieder solche Aussetzer. So hatte ich gestern nach diesem katastrophalen Lauf sogar Muskelkater, die Beine waren schwer wie nach einem 3 Std. Lauf in der Marathonvorbereitung. :motz:
Vor etwas über zwei Wochen habe ich plötzlich neue Schmerzattacken bekommen (Schulter, Handgelenk, Rücken) und zwar stärker als je zuvor und war mir (wie mein Arzt auch) sicher: es ist ein Borreliose-Schub. Deshalb auch umfangreiche Labordiagnostik. Und weil das Wochenende (Dienst) vor der Türe stand, hatte mein Arzt die Idee, es mal kurzfristig mit Cortison zu probieren. :idee:
Tja, was soll ich sagen: das erste Mal seit Jahren, dass ich so wenig Schmerzen hatte. Nicht schmerzfrei, aber deutliche Verbesserung. Und weder Borrelien noch Antikörper waren in Sicht :bounce:

Das sehr gute Ansprechen auf Cortison ist nun wohl ein Hinweis, dass ich irgendeine seronegative Rheumaform habe. Termin beim Rheumatologen habe ich schon. Derzeit nehme ich 15 mg Cortison und versuche weiter zu reduzieren.

Da ich diese "Zustände" schon länger habe, kann es aber am Cortison nicht liegen. :stupid:

Auf Epilepsie bin ich vor einigen Jahren wegen anhaltender Kopfschmerzen schon mal untersucht worden. 1. Neuro: epileptische Hirnströme und entsprechende Medis verordnet. Hab ich nicht genommen, stattdessen 2. Neuro: nix auffälliges, überbewegliche Halswirbelsäule, dadurch Durchblutungsstörungen und wahnsinnige Kopfschmerzen. Physikalische Therapie sechs Wochen und alles war o.k. :rotate:

Gut, so lang, so unschön..... :) )

Nächste Woche habe ich noch einen Check-up beim Hausarzt mit EKG usw. Da werde ich das Problem noch mal ansprechen. Mein Arzt ist Allgemeinmediziner und Sportmediziner.

Ich will endlich wieder "normal" laufen, d.h. dass ein langsamer Lauf mich auch tatsächlich regeneriert und nicht schlaucht I)

So, ist leider wieder mal etwas länger geworden, sorry. Aber derzeit überschlagen sich einfach mal wieder die Ereignisse und ich bin schon so lange auf der Suche nach Hilfe für meine Schmerzen. ;(

Bin ich jetzt eigentlich gedopt? Na ja, bei meiner Leistungsklasse können mir keine Medaillen aberkannt werden. :) )

Grüße von Rebecca :hallo:

P.S. ....hat hier vielleicht jemand Rheuma und kennst sich etwas damit aus???

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Hallo Rebecca,

diese Details über verschiedenartige Schmerzen, die du erwähnst, haben mich aufhorchen lassen.

Wenn ich mich recht erinnere, vermutest du zwar eine chronische Borrelieninfektion, es können aber keine Erreger gefunden werden, oder?

Hast du schon mal von der Erkrankung "Fibromyalgie" gehört? Vielleicht wäre das eine Erklärung (oder zumindest eine Art Etikett) für deine Symptome.

Es fiel mir nur spontan ein - muß ja nicht stimmen.

Gruß Ella

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[f1] Wiederanfang ist sooo schwer - mühsam nährt sich das Eichhörnchen .... [/f1]
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Original von Rebecca:
Hallo Ihr Lieben, bin jetzt noch mal in mich gegangen und habe versucht zu rekonstruieren. Ich hatte in einem anderen Thread schon mal geschrieben, dass ich Neuroborreliose habe (hatte?) und unter vielfältigsten Beschwerden leide. Im Grunde habe ich seit dieser Zeit auch immer mal wieder solche Aussetzer. So hatte ich gestern nach diesem katastrophalen Lauf sogar Muskelkater, die Beine waren schwer wie nach einem 3 Std. Lauf in der Marathonvorbereitung. Vor etwas über zwei Wochen habe ich plötzlich neue Schmerzattacken bekommen (Schulter, Handgelenk, Rücken) und zwar stärker als je zuvor und war mir (wie mein Arzt auch) sicher: es ist ein Borreliose-Schub. Deshalb auch umfangreiche Labordiagnostik. Und weil das Wochenende (Dienst) vor der Türe stand, hatte mein Arzt die Idee, es mal kurzfristig mit Cortison zu probieren. Tja, was soll ich sagen: das erste Mal seit Jahren, dass ich so wenig Schmerzen hatte. Nicht schmerzfrei, aber deutliche Verbesserung. Und weder Borrelien noch Antikörper waren in Sicht. Das sehr gute Ansprechen auf Cortison ist nun wohl ein Hinweis, dass ich irgendeine seronegative Rheumaform habe. Termin beim Rheumatologen habe ich schon. Derzeit nehme ich 15 mg Cortison und versuche weiter zu reduzieren. Da ich diese "Zustände" schon länger habe, kann es aber am Cortison nicht liegen.
Hallo Rebecca,

in schwierigen Fällen haben es weder Arzt noch Patient leicht, wie dieses Beispiel eines Marathonläufers zeigt:
http://f27.parsimony.net/forum67223/messages/3077.htm

Vom Arzt wird erwartet, dass er was Konkretes sagt, auch dann wenn er mit den Schultern zucken müsste. Der Patient neigt zu voreiligen Schlussfolgerungen, weil er sich nicht eingestehen will, dass er auch keine Ahnung hat.
Auf Epilepsie bin ich vor einigen Jahren wegen anhaltender Kopfschmerzen schon mal untersucht worden. 1. Neuro: epileptische Hirnströme und entsprechende Medis verordnet. Hab ich nicht genommen, stattdessen 2. Neuro: nix auffälliges, überbewegliche Halswirbelsäule, dadurch Durchblutungsstörungen und wahnsinnige Kopfschmerzen. Physikalische Therapie sechs Wochen und alles war o.k. Gut, so lang, so unschön. Nächste Woche habe ich noch einen Check-up beim Hausarzt mit EKG usw. Da werde ich das Problem noch mal ansprechen. Mein Arzt ist Allgemeinmediziner und Sportmediziner. Ich will endlich wieder "normal" laufen, d.h. dass ein langsamer Lauf mich auch tatsächlich regeneriert und nicht schlaucht.
Nach meinem Dafürhalten herrscht keine Klarheit und eine gründliche neurologische Untersuchung ist angebracht. Ich bin kein Arzt, vermute aber, dass sie möglicherweise aussagekräftiger wäre, würdest du sie bei akuten Problemen machen lassen.
P.S. ....hat hier vielleicht jemand Rheuma und kennt sich etwas damit aus???
Mit Rheuma habe ich etwas Erfahrung, aber davon gibt es 1000 Formen, wie bei anderen Krankheiten auch. Ich habe erst dann was unternommen, als ich nicht mehr schlafen konnte. Früher was zu tun wäre natürlich besser gewesen, denn so lange die Krankheit unbehandelt ist entstehen vermeidbare Schäden. Cortison habe ich nie bekommen. Ich bin gleich zu einer Rheumapraxis gegangen. Dort wollte man mir Diclofenac verschreiben. Wegen der Problematik bei einer Dauereinnahme von Diclofenac habe ich auf Celebrex bestanden, das ich seit 2 Jahren nehme. Am Laufen scheint es mich nicht zu hindern und Bewegung ist bei Rheuma sehr gesund:
http://www.lge-laufen.de/Athletenseiten/Mistelberger_Karl.html


Grüsse von Karl

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Moin Rebecca!

Hört sich ja nicht so doll an. Ist es wirklicher Schwindel oder eher mehr Drehschwindel? Für mich definiere ich Drehschwindel so: Wenn man den Kopf etwas zügiger zur Seite dreht und man den Eindruck hat, dass das Hirn ein wenig länger braucht, um mit zu kommen. ;) Vielleicht noch am besten mit "leicht angetrunken" zu vergleichen.

Drehschwindel hab ich auch öfters mal, vorallem wenn ich Stress hab. Bei mir liegt das an einer stressbedingten totalen Verspannung der Hals- und Nackenmuskeln. Mein Bruder ist Prof.Dr.Dr.Dr.univ.Doz. (nicht übertrieben! :) ), u.a. auch Neurologe. Der hat mir das so erklärt: Durch die langfristige Verspannungen kommt es zu Verhärtungen, die dann auch auf Nerven drücken. Dadurch bekommt das Hirn von den Muskeln manchmal Rückmeldungen über die aktuelle Lage, die nicht mit anderen Infos (Auge, Gleichgewichtssinn, etc.) zusammenpassen. Und das verwirrt das Hirn dann etwas, was zur Folge hat, dass man manchmal etwas länger braucht, um einen Fixpunkt zu finden.

Was hat das nun mit dem Rest von Deinen Beschwerden zu tun? Alles oder auch nichts! :) Zum besseren Verständnis mal einen kleinen Auszug aus meiner Leidensgeschichte:

Vor ca. 7 Jahren saß bin ich von einem Kunden zurück ins Büro gefahren. Mir gings insgesamt nicht so besonders und plötzlich gings mir gar nicht gut. Ich bin dann ins Krankenhaus gefahren (der Chefarzt der Kardiologie war mein Kunde ;) ). Dort wurde ein Puls von ca. 210 und ein Blutdruck von ca. 210:140 gemessen. EKG normal, nur schnell. Der Arzt meinte, so könnte er mich nicht wieder gehen lassen, also blieb ich eine Nacht im KH. Am nächsten morgen Puls 80, Blutdruck 120:70. Ergebnis: Funktionelle Störung! ;) Das sagen Ärzte immer dann, wenn sie keine Ahnung haben, was abgeht.

Das war der Anfang meiner Leidensgeschichte. In den darauffolgenden fünf oder sechs Jahren habe ich insgesamt wohl eine höhere 5-stellige Euro-Summe zu Ärzten getragen, um rauszufinden, dass ich physisch erstaunlich gesund bin. Mit anderen Worten: Ich fühlte mich scheisse, die Ärzte konnten aber nichts wirkliches finden. Klar, das eine oder andere fanden sie schon, hier mal ein sehr hoher Leberwert, da mal ein paar Pilze, dort mal zu hoher Blutdruck, ets. Schon ganz am Anfang sagte mir mal ein Internist, ich sollte mich mehr um eine aktive Entspannung kümmern. Geglaubt hab ich dem lange nicht.

Die Jahre über hatte ich dann immer wieder die eine oder andere Krankheit, von der ganz normalen bis hin zur völlig exotischen Krankheit. Je nach dem, was ich gerade so neues gelesen oder gehört hatte. ;) Schmerzen hatte ich eigentlich immer mal wieder, hier und da, manchmal heftiger manchmal weniger. Weniger immer dann, wenn ich beim Arzt war und der mir irgendwas verschrieben hat, was helfen soll.

Solche Sachen wir Herzrasen, Schweißausbrüche, Drehschwindel, Neben-mir-stehen, Schmerzen in der linken Brusthälfte, Tinitus, etc. gehörten die letzten Jahre zu meinem fast täglichen Brot. Ich war immer auf der Suche nach "der" Krankheit, damit ich endlich eine Ursache für mein Leiden hatte. Irgendwann Anfang des Jahres dachte ich dann mal so für mich, dass ich eigentlich schon längst tot sein sollte, wenn das alles was ernstes gewesen wäre. War ich aber nicht. Also, woran kann es dann liegen?

Ich habe lange gebraucht, Stress als Ursache zu akzeptieren. Und Stress heißt jetzt nicht nur, Termindruck oder so was zu haben. Auch die permanenten und latenten Gedanken an eine "gefährliche" Erkrankung sind extremer Stress! Seit diesem ersten Erlebnis vor 7 Jahren bin ich zeitweise zum völligen Hypochonder geworden. Ist auch irgendwo nachvollziehbar. Da war irgendwas anders als normal und dann achtet man auf alle Kleinigkeiten. Das baut dann im Laufe der Jahre eine geradezu pathologische Selbstbeobachtung auf. Das verläuft so schleichend, dass man es nicht merkt.

Mein größtes Problem war, den Zusammenhang zwischen Symptomen und Stressauslöser herzustellen. Nachdem ich begriffen hatte, dass der Stress heute mir in drei Tagen erst Symptome liefern kann, hab ich mal ein wenig Buch geführt ... und dann auch objektiv einen Zusammenhang gefunden. Und seit diesem Heureka kann ich auch aktiv was dagegen tun.

Nicht falsch verstehen, ich will jetzt nicht sagen, dass Du Dir das alles einbildest. Und ich kann auch in keinster Weise sagen, ob es bei Dir ähnlich gelagert ist.

Jedoch sollte man IMHO bei unklaren Symptomen immer auch die psychische Komponente berücksichtigen!

In Deinem Fall könnte ich mir das schon vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gibt. Schließlich hattest Du ja wohl eine Borreliose. Gerade bei etwas, dass man nicht so richtig festmachen kann, achtet man schnell mal auf zuviel und macht sich da selbst zuviel Stress. Muskelschmerzen und Muskelkater hatte ich auch öfters mal, komplett ohne jegliche Aktivität, bei mir kams von einem insgesamt zu hohen Muskeltonus, der in bestimmten Situationen dann schon fast in Verkrampfung übergegangen ist (hauptsächlich Unterschenkel).

Kurz gesagt: Ich hab kein Rheuma und auch keine Borreliose, trotzdem hatte ich ähnliche/gleiche Symptome wie Du. Mir hat das Laufen sehr geholfen, weil ich da versuche, während des Laufens aktiv zu entspannen. Man kann sich jedoch auch mit dem Laufen Stress machen ... so im Stil von "... heute will ich endlich mal wieder richtig laufen ..." ;)

Die Zusammenhänge zwischen Psyche Und Physiologie sind auch heute noch nicht vollständig bekannt. Wenn man sich jedoch die Anzahl der im Körper vorhandenen Botenstoffe überlegt und dass diese in bereits kleinsten Veränderungen riesige Aswirkungen haben können ... dann wundert man sich, dass der menschliche Körper in der heutigen Zeit überhaupt funktionieren kann ;)

Vielleicht hilft Dir ja meine Leidensgeschichte ein wenig ... und wenn es nur bewirkt, dass Du Dich nicht alleine fühlst! ;)

Gruß ... Mitch

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Um jetzt mal alle vorhergehenden Antworten ausser Acht zu lassen.

Als ich Deinen Beitrag gelesen habe ist mir noch etwas ganz anderes in den Sinn gekommen.
Ich habe manchmal das Problem, dass mein Blutdruck in den Keller sackt. Und das obwohl ich normal gegessen habe und alles.
Bei mir äussert sich das dann durch schlappheit, komisch zumute sein, irgendwie schwindelig, leichte Übelkeit und was weiss ich nicht noch alles.

Vielleicht kann es auch sowas sein?

Gruss und alles Gute

Ronald :hallo:

mein erster 10km Lauf: 52:56 - Das muss doch noch schneller gehen

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Hallo liebe Foris,

erst mal bin ich ganz gerührt, wieviel Mühe ihr Euch gemacht habe, besonders auch Mitch :hallo:

Natürlich bin ich gestresst - wer ist das nicht? Und sicher verstärkt Stress auch jede Krankheit, jedes Symptom. Allerdings kenn ich mich auch ganz gut und weiß wie ich reagiere wenn was absolut zuviel wird. Ich krieg Magenschmerzen, kann nicht mehr so viel essen, hab keinen Hunger etc. Ein weiteres Anzeichen von zuviel Stress sind bei mir auch Herzrhythmusstörungen.
Um all diese Dinge weiß ich aber und kann sie einsortieren.

Bei zwei verschiedenen Neurologen war ich in den letzten 1 1/2 Jahren, einmal als die Borreliose diagnostiziert wurde und später bei einem anderen wg. anhaltender Rückenbeschwerden. Und die haben mich beide sehr gründlich durchgecheckt, inkl. EEG etc.

@Karl - ich habe jetzt seit Monaten erfolglos Bextra genommen, ein neues Nachfolgemedi von Vioxx (das gestern aus dem Verkehr gezogen wurde) und Celebrex. Es ist besser verträglich, hatte bei mir aber praktisch außer Müdigkeit keine Wirkung. Sämtliche Therapieversuche sind da leider gescheitert.

So, und jetzt kommt dieses Cortison-Zeugs daher und das erste Mal seit vielen Jahren hilft was. Und zwar auch beim Rücken, der ja zuvor auch schon monatelang entzündungshemmend behandelt wurde.

Ich denke, dass es mir beim Laufen gelegentlich sooo schlecht geht, ist tatsächlich wie Ronald es auch beschrieben hat, eine Kreislaufgeschichte. Warum das so plötzlich auftaucht und in dem Ausmaß, das weiß ich eben nicht.
Aber ich habe eh noch einen Termin bei meinem Hausarzt. Da wird noch ein EKG gemacht und ich werde ihn darauf ansprechen.

Heute werde ich nach zwei Tagen Pause wieder einen ganz leichten Lauf versuchen. Wenn ich merke, es geht nicht, brech ich diesmal sofort ab. Und warte dann bis nach dem Arztbesuch. :hmm:

Ich wünsch Euch allen ein schönes Wochenende, tolle Wettkämpfe (da werd ich fast neidisch :) und vielleicht treffen wir uns ja doch mal bei irgendeinem Volkslauf...?? :hallo:

Grüße von Rebecca


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Original von Rebecca:
... Und sicher verstärkt Stress auch jede Krankheit, jedes Symptom. ...

Moin Rebecca!

Du hast recht, Stress kann zum einen sicher auch vorhandene Symptome verstärken.

In meinem Fall jedoch (und bei etlichen anderen) ist es der Auslöser! Auf Neu-Deutsch heißt sowas Burn-Out-Syndrom.

Meine persönliche Erfahrung: Ich hatte mal eine zeitlang Probleme/Schmerzen im Bereich A. Nachdem ich das erfolgreich eine zeitlang ignoriert habe, hörten diese auf. Dafür kamen Probleme/Schmerzen in Bereich B. Die hab ich dann wieder ignoriert ... usw. usw.

Wenn jemand wechelnde Probleme in verschiedenen Bereichen an sich feststellt, dann sollte er über dies Phänomen mal nachdenken!

Einfach ausgedrückt: Der Körper gibt unbewußt Warnsignale. Werden diese ignoriert, versucht er eine andere Taktik. Ist ein belegtes Phänomen und in der Psychotherapie bekannt.

Ich hab einige Jahre gebraucht, um dies anzuerkennen.

Und was mal eine nette Ärztin zu mir gesagt hat: Man kann sowohl Flöhe wie auch Läuse haben! ;) -> in den seltensten Fällen sind Krankheiten monokausal!

Gruß ... Mitch

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na nu? Da hab ich heute nacht Sektseelig noch einen Beitrag zu meinem Lauf gestern geschrieben und nu ist er weg :stupid:

Die Stimmung kann ich leider nicht mehr rüberbringen :) ) aber die Fakten sind wohl geblieben:

es war ein supertoller, kraftvoller, dynamischer, schwungvoller Lauf. Aus geplanten 30-40 mingaaaanz locker sind ca. 54 min für 9,8 km geworden.
Es war eine Wendepunktstrecke und die erste Hälfte bin ich in 28:XX locker und leicht gelaufen, die zweite Hälfte in 26 min. die letzten 2 km davon unter 5 min/km und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das könnte ich nicht auch länger laufen. Es war einfach genial und ich war anschließend richtig berauscht.
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Ich hatte mir vorher einen HF-Messer geliehen und ich konnte hinterher am PC eine ganz gleichmäßige, langsam mit der Geschwindigkeit steigende HF-Kurve sehen. Gut, ein "Ausreißer" war da: aber der kam von dem Boxer, der plötzlich versuchte nach meinem Bein zu schnappen
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Die max. HF während des Laufs war ganz zum Schluss bei 168 als ich ca. 4.45-4.50min/km gelaufen bin. In der ersten Hälfte zwischen 135 und 145.

So, jetzt bin ich erst mal wieder beruhigt. Das sieht für mich doch danach aus, als ob ich am Mittwoch tatsächlich heftige Kreislaufprobs gehabt hätte. Warum auch immer.:stupid:
Den Arztbesuch nehme ich natürlich trotzdem wahr.

Heute habe ich etwas schwere Beine und geh mich heute noch ne Stunde locker auslaufen
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Euch allen noch einen schönen, sonnigen Spätsommertag!

Grüße von Rebecca :hallo:


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