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Ernst van Aaken

Ernst van Aaken

1
Hallo!

Ich lese gerade das Buch Programmiert für 100 Lebensjahre vom oben genannten Autoren. Wer von euch hat das Buch bereits gelesen? Bisher bin ich zwar erst bis Seite 76 (von 350) gekommen, finde es aber sehr interssant und lesenswert. Er vertritt eher die Ansicht viel bringt viel anstatt Qualität statt Quantität. Ich bin eigentlich der Meinung Quantität und Qualität sei das Optimale. Was ist eure Meinung dazu? Und weiß jemand, was die Sportwissenschaft heute von anaerobem Training hält? Van Aaken hielt es für kontraproduktiv.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
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Ernst van Aaken

2
Also mein Rat an alle die 100 Jahre alt werden wollen ist:

Raucht was das Zeug hält, den geräuchertes hält sich bekanntlich besser/länger :D

Gruß
Marcus

Ernst van Aaken

3
Original von marathonmann:
Hallo!

Und weiß jemand, was die Sportwissenschaft heute von anaerobem Training hält? Van Aaken hielt es für kontraproduktiv.

Servus Volker !

Also, was der aktuellste Stand Sportwissenschaft zu diesem Thema ist kann ich Dir leider auch nicht sagen. Meinem Hausverstand nach kommt es sehr stark auf die Zielsetzung drauf an. Für Marathonläufer ist anaerobes Training meiner Meinung nach eher kontraproduktiv. Hingegen werden 400m-Läufer sehr viel in diesem Bereich trainieren müssen.
Ich bin übrigends auch überzeugt davon daß man mit dem Ziel Marathon schon sehr große Umfänge laufen sollte. Von M-Trainingsplänen mit dem Motto "weniger ist bringt mehr" halt ich gar nix.

Viele Grüße

Wolfgang

Laufen sollte in erster Linie Spaß machen !!!

Ernst van Aaken

4
Hallo Volker!

Mein Bücherregal ziert u.a. "Das Lauflehrbuch" von Dr. van Aaken! Auch dort mault er über die Bahntrainingsmethoden nach Freiburger Art und singt ein Hohelied auf den aeroben Dauerlauf. Ich denke man muß sich nur in der Geschichte des Laufsportes umsehen um zu sehen, welche Methoden die erfolgreicheren sind. Auch hier denke ich, daß die Mischung der Trainingsmethoden den Erfolg ausmachen. Sicherlich ist das aerobe Ausdauertraining ein Garant dafür, Ausdauer zu erlangen, aber die Geschwindigkeit kommt eben erst auch durch schnelle Laufeinheiten.
Ich für meinen Teil habe aus dem Buch gezogen, daß langsame Läufe einen großen Bestandteil des gesamten Trainings ausmachen sollten und letztendlich wird dies ja auch überall sonst geschrieben. Diese Läufe als ein alleiniges Mittel der Wahl darzustellen halte ich widerum für kontraproduktiv.

Ne lustige Geschichte, die ich mal über Dr. Ernst van Aaken gehört/gelesen habe ist seine Empfehlung bei Eisenmangel: "Abends drei Nägel in einen rohen Apfel stecken und morgens den Apfel (ohne Nägel ;) ) essen"! Sagt das nicht schon alles?

:hallo: Steif

Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!
Bild

------------------------------------------
Keiner ist so schnell wie ich!!!
Wenn Ihr noch rutscht dann liege ich schon!

Ernst van Aaken

5
Original von Steif:
Hallo Volker!

Mein Bücherregal ziert u.a. "Das Lauflehrbuch" von Dr. van Aaken! Auch dort mault er über die Bahntrainingsmethoden nach Freiburger Art und singt ein Hohelied auf den aeroben Dauerlauf. Ich denke man muß sich nur in der Geschichte des Laufsportes umsehen um zu sehen, welche Methoden die erfolgreicheren sind. Auch hier denke ich, daß die Mischung der Trainingsmethoden den Erfolg ausmachen. Sicherlich ist das aerobe Ausdauertraining ein Garant dafür, Ausdauer zu erlangen, aber die Geschwindigkeit kommt eben erst auch durch schnelle Laufeinheiten.
Ich für meinen Teil habe aus dem Buch gezogen, daß langsame Läufe einen großen Bestandteil des gesamten Trainings ausmachen sollten und letztendlich wird dies ja auch überall sonst geschrieben. Diese Läufe als ein alleiniges Mittel der Wahl darzustellen halte ich widerum für kontraproduktiv.

Ne lustige Geschichte, die ich mal über Dr. Ernst van Aaken gehört/gelesen habe ist seine Empfehlung bei Eisenmangel: "Abends drei Nägel in einen rohen Apfel stecken und morgens den Apfel (ohne Nägel ;) ) essen"! Sagt das nicht schon alles?

:hallo: Steif

Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!
Bild


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Keiner ist so schnell wie ich!!!
Wenn Ihr noch rutscht dann liege ich schon!
Moin!

Das Lauflehrbuch steht auch bei mir im Regal. Ich würde es aber auch mit Vorsicht genießen bezüglich des eigenen Trainings, schließlich ist das Buch auch schon ein paar Tage älter. Seitdem hat sich in der "Lehrmeinung" doch einiges verändert.
Aber interessant ist es auf jeden Fall. Am besten im Gedächtnis ist mir die Beschreibung des Trainings von Emil Zatopek, der nachher so wilde Sachen wie 100m Sprints mit einer Hälfte Luftanhalten zur Verbesserung der Sauerstoffversogung trainiert hat. Und davon dann unzähllige Wiederholungen - genaue Zahlen weiß ich jetzt gerade nicht. Zum Schluß hat er aber glaube ich sogar Tempoläufe im Stil 100 x 400m gemacht!!! Aber ich glaube mich zu erinnern, daß auch van Aaken das übertrieben fand :)
Lesenswert ist es jedenfalls auf jeden Fall.

Roadrunner

Ernst van Aaken

6
Hallo!

Erstmal vielen Dank für eure raschen Antworten.
Original von wolf053:
Meinem Hausverstand nach kommt es sehr stark auf die Zielsetzung drauf an. Für Marathonläufer ist anaerobes Training meiner Meinung nach eher kontraproduktiv. Hingegen werden 400m-Läufer sehr viel in diesem Bereich trainieren müssen.
Van Aaken hielt anaerobes Training generell für kontraproduktiv, nicht nur bei Marathonläufern, sondern auch bei Mittelstrecklern. Begründet hat er das, wie ich finde sogar sehr überzeugend, mit ungünstigen Auswirkungen auf den Stoffwechsel.
Ich bin übrigends auch überzeugt davon daß man mit dem Ziel Marathon schon sehr große Umfänge laufen sollte. Von M-Trainingsplänen mit dem Motto "weniger ist bringt mehr" halt ich gar nix.
Der Meinung bin ich auch. Allerdings empfahl van Aaken 5000 m Spitzenläufern jede Woche einen Ultramarathon im Training. :shock2:
Original von Steif:
Ich denke man muß sich nur in der Geschichte des Laufsportes umsehen um zu sehen, welche Methoden die erfolgreicheren sind. Auch hier denke ich, daß die Mischung der Trainingsmethoden den Erfolg ausmachen.
Mein Problem: Ich sehe die Spitzenathleten zwar gelegentlich im Fernsehen, weiß aber nicht, wie sie trainieren. :rolleyes:

Sicherlich ist das aerobe Ausdauertraining ein Garant dafür, Ausdauer zu erlangen, aber die Geschwindigkeit kommt eben erst auch durch schnelle Laufeinheiten.
Ich für meinen Teil habe aus dem Buch gezogen, daß langsame Läufe einen großen Bestandteil des gesamten Trainings ausmachen sollten und letztendlich wird dies ja auch überall sonst geschrieben. Diese Läufe als ein alleiniges Mittel der Wahl darzustellen halte ich widerum für kontraproduktiv.
Ganz verzichtet van Aaken ja auch nicht aufs Tempo. Allerdings lässt er bei seinen Intervallen bloß etwa Renntempo laufen und achtet auf ausreichende Pausen.
Ne lustige Geschichte, die ich mal über Dr. Ernst van Aaken gehört/gelesen habe ist seine Empfehlung bei Eisenmangel: "Abends drei Nägel in einen rohen Apfel stecken und morgens den Apfel (ohne Nägel ;) ) essen"! Sagt das nicht schon alles?
Wenn es funktioniert, warum nicht? ;)
Original von Roadrunner79:
Das Lauflehrbuch steht auch bei mir im Regal. Ich würde es aber auch mit Vorsicht genießen bezüglich des eigenen Trainings, schließlich ist das Buch auch schon ein paar Tage älter. Seitdem hat sich in der "Lehrmeinung" doch einiges verändert.
Deshalb ja auch meine Frage.
Aber interessant ist es auf jeden Fall. Am besten im Gedächtnis ist mir die Beschreibung des Trainings von Emil Zatopek, der nachher so wilde Sachen wie 100m Sprints mit einer Hälfte Luftanhalten zur Verbesserung der Sauerstoffversogung trainiert hat. Und davon dann unzähllige Wiederholungen - genaue Zahlen weiß ich jetzt gerade nicht. Zum Schluß hat er aber glaube ich sogar Tempoläufe im Stil 100 x 400m gemacht!!! Aber ich glaube mich zu erinnern, daß auch van Aaken das übertrieben fand :)
In Programmiert für 100 Lebensjahre hat er sich jedenfalls begeistert von Zatopeks Trainingsmethoden gezeigt, ohne allerdings Beispiele zu nennen. Zumindest bis Seite 76 noch nicht. :motz:

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild

Ernst van Aaken

7
Original von Steif:
Ne lustige Geschichte, die ich mal über Dr. Ernst van Aaken gehört/gelesen habe ist seine Empfehlung bei Eisenmangel: "Abends drei Nägel in einen rohen Apfel stecken und morgens den Apfel (ohne Nägel ;) ) essen"! Sagt das nicht schon alles?
Das hat nicht nur van Aaken empfohlen, das ist einfach ein altes Hausmittel gegen Eisenmangel. Man kann Eisen natürlich auch in Tablettenform aufnehmen. Aber auf die Apfelart hat man zusätzlich Vitamin C, was die Aufnahme des Eisens meines Wissens begünstigt.


:hallo:

Doris

Ernst van Aaken

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Aber interessant ist es auf jeden Fall. Am besten im Gedächtnis ist mir die Beschreibung des Trainings von Emil Zatopek, der nachher so wilde Sachen wie 100m Sprints mit einer Hälfte Luftanhalten zur Verbesserung der Sauerstoffversogung trainiert hat. Und davon dann unzähllige Wiederholungen - genaue Zahlen weiß ich jetzt gerade nicht. Zum Schluß hat er aber glaube ich sogar Tempoläufe im Stil 100 x 400m gemacht!!! Aber ich glaube mich zu erinnern, daß auch van Aaken das übertrieben fand :)
In Programmiert für 100 Lebensjahre hat er sich jedenfalls begeistert von Zatopeks Trainingsmethoden gezeigt, ohne allerdings Beispiele zu nennen. Zumindest bis Seite 76 noch nicht. :motz:

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
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Zatopek selber hat nach seiner Laufkariere meines Wissens allerdings zugegeben, daß sein Training nicht das effizienteste war. Er hat klar gesagt, daß er sein Tempotraining viel zu sehr vernachlässigt hat!! Genau das war dann ja sein Problem. Er hat versucht über die Quantität schneller zu werden, was langfristig nur über immer wahnsinnigere Umfänge zu einem Ergebnis führte. Tempotraining ist auch für Marathonläufer eben unbedingt wichtig und bringt Temposteigerungen die sich mit langen Läufen nur schwer erreichen lassen.

Roadrunner

Ernst van Aaken

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Zatopek selber hat nach seiner Laufkariere meines Wissens allerdings zugegeben, daß sein Training nicht das effizienteste war. Er hat klar gesagt, daß er sein Tempotraining viel zu sehr vernachlässigt hat!! Genau das war dann ja sein Problem. Er hat versucht über die Quantität schneller zu werden, was langfristig nur über immer wahnsinnigere Umfänge zu einem Ergebnis führte. Tempotraining ist auch für Marathonläufer eben unbedingt wichtig und bringt Temposteigerungen die sich mit langen Läufen nur schwer erreichen lassen.

Roadrunner

Servus Roadrunner,

ich hab schon einiges über Emil Zatopek und sein Training gelesen. Daß er sein Tempotraining vernachlässigt hat stimmt meiner Meinung nach nicht. Er ist in erster Linie wahnwitzige Intervallserien mit sehr hohem Tempo gelaufen. Seinen M-Olympiasieg soll er geschafft haben ohne jemals zuvor so weit gelaufen zu sein. Er hat andauernd neue Dinge ausprobiert und außerdem war er ohne Zweifel ein Jahrhunderttalent. Über seine Ernährung hat er mal im Fernsehen erzählt daß er meist Bier getrunken und trockenes Brot gegessen hat. Bei aller Bewunderung - ich mach`s ihm lieber nicht nach.

Viele Grüße

Wolfgang

Laufen sollte in erster Linie Spaß machen !!!

Ernst van Aaken

10
Servus Roadrunner,

ich hab schon einiges über Emil Zatopek und sein Training gelesen. Daß er sein Tempotraining vernachlässigt hat stimmt meiner Meinung nach nicht. Er ist in erster Linie wahnwitzige Intervallserien mit sehr hohem Tempo gelaufen. Seinen M-Olympiasieg soll er geschafft haben ohne jemals zuvor so weit gelaufen zu sein. Er hat andauernd neue Dinge ausprobiert und außerdem war er ohne Zweifel ein Jahrhunderttalent. Über seine Ernährung hat er mal im Fernsehen erzählt daß er meist Bier getrunken und trockenes Brot gegessen hat. Bei aller Bewunderung - ich mach`s ihm lieber nicht nach.

Viele Grüße

Wolfgang

Laufen sollte in erster Linie Spaß machen !!!

Moin Wolfgang!

Stimmt schon, daß auch Zatopek Tempotraining absolviert hat. Nur war auch das mehr so nach dem Motto viel hilft viel. Da fehlte einfach die Qualität der Läufe, so daß er dann irgendwann tatsächlich 100 x 400m-Läufe absolviert hat. Das würde heute wohl kaum jemand für gut befinden :) Leider habe ich das Buch bei meinen Eltern liegen, aber ich meine dort stand, daß Zatopeck gesagt hat, es sei ein Fehler gewesen so zu trainieren. Ein "kontrolliertes" Tempotraining hätte ihn weitergebracht. Auf Grund seines Trainings war er in späteren Jahren über die 5km auch immer leichter zu besiegen, da ihm die Spritzigkeit für die kurze Distanz fehlte.
Das er ein absolut großes Talent hatte wird wohl kaum jemand bezweifeln, aber er war auch einer der ersten der wirklich intensiv und vor allem mit großen Umfängen trainiert hat.

Gruß,
Roadrunner

Ernst van Aaken

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Original von Roadrunner79:

Stimmt schon, daß auch Zatopek Tempotraining absolviert hat. Nur war auch das mehr so nach dem Motto viel hilft viel. Da fehlte einfach die Qualität der Läufe, so daß er dann irgendwann tatsächlich 100 x 400m-Läufe absolviert hat. Das würde heute wohl kaum jemand für gut befinden :) Leider habe ich das Buch bei meinen Eltern liegen, aber ich meine dort stand, daß Zatopeck gesagt hat, es sei ein Fehler gewesen so zu trainieren. Ein "kontrolliertes" Tempotraining hätte ihn weitergebracht. Auf Grund seines Trainings war er in späteren Jahren über die 5km auch immer leichter zu besiegen, da ihm die Spritzigkeit für die kurze Distanz fehlte.
Das er ein absolut großes Talent hatte wird wohl kaum jemand bezweifeln, aber er war auch einer der ersten der wirklich intensiv und vor allem mit großen Umfängen trainiert hat.

Gruß,
Roadrunner


Servus Roadrunner ( Moin heißt Guten Morgen - oder ??? )

Wir sind uns total einig daß heutzutage kein Mensch so trainieren würde wie Emil damals. 100 x 400m halte ich für einen ernstgemeinten Selbstmordversuch. Nur sollten wir auch nicht vergessen daß der liebe Emil zu einer Zeit aktiv war in der es nicht so wie jetzt tonnenweise wissenschaftlich ausgearbeiteter Fachliteratur gab. Er war soetwas wie ein echter Pionier und hat nach seinen eigenen Eingebungen Einheiten trainiert wie keiner vor ihm war damit sehr sehr erfolgreich.
Ich bin ja jetzt schon 51 Jahre alt und hab in meiner Volksschulzeit den guten Emil ein paarmal in einer österreichischen Fernsehsendung ( Guten Abend am Samstag mit Heinz Conrads ) über sein Training erzählen gehört. Es war jedesmal sehr unterhaltend und ich werde einige Dinge die er erzählt hat nie vergessen. Jedenfalls hat er damals zu 100% für seinen Sport gelebt und in jeder verfügbaren Minute für die Erreichung seiner Ziele trainiert. In dieser Hinsicht halte ich Ihn auch heute noch für ein großes Vorbild für unsere jungen Leistungssportler.

Viele Grüße

Wolfgang


Laufen sollte in erster Linie Spaß machen !!!

Ernst van Aaken

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Van Aaken ist meines Wissens insofern überholt, als im Profibereich die Qualität des Trainings so angestiegen ist, daß gleichzeitig die von ihm propagierten Umfänge nicht mehr machbar sind, da die Regenerationszeiten nicht ausreichen. Also: seine Methode ist überholt und macht nicht mehr wirklich Sinn, wenn es wirklich nur um Leistungssteigerung geht. Natürlich ist er immer noch der Erfinder des langsamen Dauerlaufs in Deutschland, und das soll vor allem Frauen und Kindern zur Leistungssteigerung verholfen haben, sagt man :D . Aber schon Lydiard bringt da zur gleichen Zeit wie van Aaken ein bißchen mehr Abwechslung ins Training, indem er gleichzeitig den Hügellauf empfiehlt.
:klugscheiss:
Viel Spaß beim Lesen, immerhin ein heimischer Autor :D
Gruß
M

Ernst van Aaken

13
Original von wolf053:

Original von Roadrunner79:

Stimmt schon, daß auch Zatopek Tempotraining absolviert hat. Nur war auch das mehr so nach dem Motto viel hilft viel. Da fehlte einfach die Qualität der Läufe, so daß er dann irgendwann tatsächlich 100 x 400m-Läufe absolviert hat. Das würde heute wohl kaum jemand für gut befinden :) Leider habe ich das Buch bei meinen Eltern liegen, aber ich meine dort stand, daß Zatopeck gesagt hat, es sei ein Fehler gewesen so zu trainieren. Ein "kontrolliertes" Tempotraining hätte ihn weitergebracht. Auf Grund seines Trainings war er in späteren Jahren über die 5km auch immer leichter zu besiegen, da ihm die Spritzigkeit für die kurze Distanz fehlte.
Das er ein absolut großes Talent hatte wird wohl kaum jemand bezweifeln, aber er war auch einer der ersten der wirklich intensiv und vor allem mit großen Umfängen trainiert hat.

Gruß,
Roadrunner


Servus Roadrunner ( Moin heißt Guten Morgen - oder ??? )

Wir sind uns total einig daß heutzutage kein Mensch so trainieren würde wie Emil damals. 100 x 400m halte ich für einen ernstgemeinten Selbstmordversuch. Nur sollten wir auch nicht vergessen daß der liebe Emil zu einer Zeit aktiv war in der es nicht so wie jetzt tonnenweise wissenschaftlich ausgearbeiteter Fachliteratur gab. Er war soetwas wie ein echter Pionier und hat nach seinen eigenen Eingebungen Einheiten trainiert wie keiner vor ihm war damit sehr sehr erfolgreich.
Ich bin ja jetzt schon 51 Jahre alt und hab in meiner Volksschulzeit den guten Emil ein paarmal in einer österreichischen Fernsehsendung ( Guten Abend am Samstag mit Heinz Conrads ) über sein Training erzählen gehört. Es war jedesmal sehr unterhaltend und ich werde einige Dinge die er erzählt hat nie vergessen. Jedenfalls hat er damals zu 100% für seinen Sport gelebt und in jeder verfügbaren Minute für die Erreichung seiner Ziele trainiert. In dieser Hinsicht halte ich Ihn auch heute noch für ein großes Vorbild für unsere jungen Leistungssportler.

Viele Grüße

Wolfgang


Laufen sollte in erster Linie Spaß machen !!!
Moin :) Wolfgang!

Bin in Ostfriesland und da sagt man das rund um die Uhr :D
Ansonsten stimme ich mit Deinen Ausführungen auch vollkommen überein! Würde nie in irgendeiner Weise den guten Zatopek schlechtreden wollen. Nur hat er eben auch selber gesagt, daß er im Nachhinein einiges vielleicht anders gemacht hätte. Aber hinterher ist man ja immer schlauer :)
Ich finde es jedenfalls sehr bewundernswert was er mit seiner schönen Lauftechnik alles erreicht hat :roll:

Schöne Grüße,
Roadrunner

Ernst van Aaken

14
hallo natuerlich kann mann marathon auch ohne anaerobes laufen,aber wenn mann ihn schnell laufen will ist es unerlaesslich.
gruss windhund

Ernst van Aaken

15
Moin,

wenn ich die ganzen wissenschaftlichen Abhandlungen über Lauftraining, Umfänge und Intensitäten so im Gedächtnis durchspule, kommen Trainingseinheiten im Aerob-Anaeroben Grenzbereich immer zur Verbesserung der VO2-Max vor. Damit kann man dann letztlich schneller laufen. Reines Training im aeroben Bereich entwickelt diesen Bereich nicht oder nur ungenügend - so zumindest habe ich das im Gedächtnis (Quelle: z.B. "Das große Buch vom Laufen" - was ja eine Zusammenfassung diverser wissenschaftlicher Berichte darstellt).

Viele Grüße :hallo: ,
odie

Starterliste Frankfurt City Marathon 2004

Neue HM-PB: In 1:43:14 (19.09.2004) Bericht

Ernst van Aaken

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Original von Meike:
Van Aaken ist meines Wissens insofern überholt, als im Profibereich die Qualität des Trainings so angestiegen ist, daß gleichzeitig die von ihm propagierten Umfänge nicht mehr machbar sind, da die Regenerationszeiten nicht ausreichen. Also: seine Methode ist überholt und macht nicht mehr wirklich Sinn, wenn es wirklich nur um Leistungssteigerung geht.
Hallo Meike!

Van Aaken war überzeugt davon, daß man mit seinen Trainingsmethoden auch heute noch in der Weltelite mithalten kann! Im Kapitel Das Training der Zukunft für Mittel-und Langstreckenläufer beschreibt er 2 Trainingswochen eines Läufers der 5000 m in 12:45 Minuten läuft. Gleichzeitig gibt er auch noch die Zeiten für einen 20-Minuten-Läufer an. Hier 2 Beispiele:
Dienstag: Morgentraining jeden Tag dasselbe, aber gelegentlich 20 km traben, mittags (14.00 bis 16.00 Uhr) etwa flotter 10-km-Lauf (33 Min., 20-Min-Läufer 47 Min.), abends 18.00 oder 19.00 Uhr 10 x 800 m eintraben mit 100 m Gehpausen, anschließend 25 x 400 m in 70 Sek. (20-Min-Läufer 2 Min.). Gesamtkilometer: bis zu 40.
Samstag: 40- bis 60-km-Lauf im Gelände. (Von Gehpausen mit Gymnastikeinlagen bis leichten Sprints sollte alles dabei sein.)
Eine Woche später soll der Geländelauf übrigens 60 - 80 km lang sein.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild

Ernst van Aaken

17
Hi Volker,

ich glaube ehrlich gesagt, dass es sich hier um z.T. sehr unspezifisches Training handelt. Es führt zwar auch irgendwie zu einem gewissen Ziel, es gibt jedoch gesicherte Untersuchungen, die auf einem deutlich weniger umfangreichen Weg zu einem ähnlichen Ergebnis führen. 40-60 bzw. 60-80km in einer Laufeinheit halte ich nicht unbedingt für ein passendes Training für 5000m Läufer.

Viele Grüße :hallo: ,
odie

PS: allerdings werde ich mir das Buch wohl auch einmal besorgen. Macht mich ja neugierig, wie van Aaken das begründet.

Starterliste Frankfurt City Marathon 2004

Neue HM-PB: In 1:43:14 (19.09.2004) Bericht

Ernst van Aaken

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Original von Roadrunner79:
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Moin :) Wolfgang!

Bin in Ostfriesland und da sagt man das rund um die Uhr :D
Ansonsten stimme ich mit Deinen Ausführungen auch vollkommen überein! Würde nie in irgendeiner Weise den guten Zatopek schlechtreden wollen. Nur hat er eben auch selber gesagt, daß er im Nachhinein einiges vielleicht anders gemacht hätte. Aber hinterher ist man ja immer schlauer :)
Ich finde es jedenfalls sehr bewundernswert was er mit seiner schönen Lauftechnik alles erreicht hat :roll:

Schöne Grüße,
Roadrunner

Servus Roadrunner !

Ich meld mich nochmal zum Thema Zatopek. Wie Du Dir bestimmt denken kannst bin ich ein großer Bewunderer des guten Emil. Am meisten imponiert mir bei ihm daß er in seinem Training völlig neue Wege gegangen ist, ohne Trainer und beinahe ohne jegliche Unterstützung oder Förderung.
Zu seiner Aussage er hätte bei noch optimalerem oder mit anders gestaltetem Training noch erfolgreicher sein können kann ich nur lächeln. Zur Erinnerung: Er hat 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki in den Bewerben 5000m, 10 000m und Marathon die Goldmedaille gewonnen. Was hätte er denn noch gewinnen sollen ?
100m, 200m, 400m oder gleich alle Laufbewerbe ?

Viele Grüße

Wolfgang


Laufen sollte in erster Linie Spaß machen !!!

Ernst van Aaken

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Hallo Volker, Du hast recht: van Aaken WAR davon überzeugt, und das Buch, das Du gerade liest, ist ja auch Mitte der 80er Jahre erschienen. Genau seit Mitte der 80er Jahre werden aber auch bei Weltklasseläufern die Umfänge zugunsten der Qualität reduziert (von damals 12.000 auf heute ca. 9.000 im Jahr).
Da nur wenige von uns Weltklasseathleten sind und ich jedenfalls nicht
:D , ist das Buch aber sicher dennoch empfehlenswert. Und deswegen hör ich jetzt auch mit :klugscheiss: auf.
Lieben Gruß und viel Spaß
M
Gesperrt

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