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Der Worker muss weg

Der Worker muss weg

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Meinen ersten (beinahe) richtigen Tretroller habe ich bei uns im Räumungsmarkt angeboten. Zwar hängen da Erinnerungen dran, aber ich brauche den Platz. Bin ich unverschämt, dafür 95 € zu kassieren? Kurz nach Erscheinen der Zeitung kamen die ersten Anrufe, die Resonanz ist überwältigend, das Telefon steht nicht still, ich habe einem Interessenten schon verbindlich zugesagt, dass er ihn haben kann.

Allen, die enttäuscht sind, dass der Roller verkauft ist, versuche ich, den Kostka Tour Fun schmackhaft zu machen, ich denke, ein paar haben schon angebissen.

Zur Erinnerung, das ist mein "treuer Worker", der mich auf den ersten Rollerkilometern zuverlässig getragen hatte und mir den Rollervirus eingeimpft hatte. Natürlich kein Vergleich zum Kostka, jetzt auch wieder mit Originalhinterrad und 15 cm Trittbretthöhe:

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Eines Tages wird dir der Kostka zu niedrig für ein forderndes Training sein, dann wirst du es vermutlich bitter bereuen, den treuen Worker so günstig abgegeben zu haben. ;)

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Das Interesse war wirklich riesig, ich musste schon mindestens 20 Leuten absagen und der Anrufbeantworter ist noch voll mit Anfragen wegen dem Roller.
Es scheint, da besteht doch ein Riesenbedarf an "Tretrollern für Erwachsene", man muss nur vor Ort dafür werben. Wenn sich schon durch ein winziges Bildchen und einen kleinen Text so viele Leute angesprochen fühlen, was würde dann erst eine Anzeige eines Herstellers bewirken können?

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Gratulation zum erfolgreichen Verkauf! Wieso in der (Lokal?-)zeitung announciert und nicht zB via eBay-Kleinanzeigen? Ist der Zuspruch dann höher? (Das würde mich mal interessieren.)

Und, prinzipiell: ja. Aber leider ist das nicht ganz so einfach 1:1 auf gewerbliche Absichten umlegbar, sonst würden es die Hersteller/Händler wohl auch machen. Bloß brauchen die jetzt gar nicht erst mit ausgeklügelten, klassischen Werbekampagnen anfangen – die haben schon größte Mühe, ihre Websites und -shops einigermaßen zu pflegen. Ich denke auch, dass ein solcher Ansatz primär die Kapazitäten der Akteure übersteigen würde – denn selbst, wenn sich die Werbung durch die Nachfrage mehr als nur refinanzieren würde: Diese erhöhte Nachfrage müsste man erst einmal bedienen können. Markt- und Verbesserungspotenzial wäre definitiv vorhanden, keine Frage. Immerhin: Kostka veröffentlicht auf deren Website laufend Termine von Messen, auf denen sie – zumeist dank Händlern – präsent sind. Machen wir uns nichts vor: Solange vernünftige Tretroller nicht im allgemeinen Sportfachhandel erwerbbar sind, nützt breit gestreute Werbung nichts und bleibt Tretrollerfahren eine Nischensportart, was wohl auch kaum jemand hier stören dürfte. Die beste Werbung sind mE aber noch immer die Rollerfahrer selbst, ob live in Aktion zu bestaunen, im Gespräch mit Bekannten/Passanten oder als Autor/Interviewter/Porträtierter in Mediendarstellungen (zB Lokal- oder Fachpresse, Regionalfernsehen).

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Ich besitze die "RHEINPFALZ-Card" unserer lokalen Tageszeitung, damit kann ich alle Beiträge online lesen, auch älter und kriege in vielen Bereichen bei uns Ermäßigungen (Kino, Zoo, Kurpfalzpark usw.), dadurch kosten mich Annoncen im Räumungsmarkt ebenfalls keinen Pfennig. Da die Angebote in diesem Bereich immer ganz in der Nähe der Leserschaft entstehen, verkauft sich da wirklich alles viel leichter als bei Ebay usw.

Mit Deinen Erläuterungen hast Du völlig recht. Der Käufer meines Worker kannte mich tatsächlich vom Zeitungsartikel, in dem die RHEINPFALZ über meine Teilnahme bei der Cross-EM berichtet hatte und hatte mich auch schon mit einem meiner Tretroller fahren gesehen. Ich konnte es nicht lassen und wollte ihm auch noch eine Testrunde auf meinem Cross-Kostka anbieten, aber er lehnte dankend ab, da ich den ja nicht verkaufen wollte.

Ganz ehrlich gesagt, tut es mir jetzt sogar etwas leid, dass der Worker weg ist, immerhin hatte ich mit dem ja meine ersten Trainingsrunden von September 2013 bis Januar 2014 absolviert, mit 16 Zoll Hinterrad, Rennradgabel und 28er Vorderrad bei knapp 10 cm Trittbretthöhe nur mit Vorderradbremse. Das war auch schöne Erfahrungen gewesen, die mich zum begeisterten Tretrollerpilot reifen ließen.
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