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erbswurschd sucht hülle

erbswurschd sucht hülle

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hallo,
nachdem ja zum thema rucksack fragen, irritationen und kontroverses auftauchten, tu ich mal so als hätte ich ahnung und verkünde endgültige wahrheiten, spekulationen und werbung.
sowohl für, als auch gegen einen rucksack gibt es gute gründe. die gründe dagegen sind allen bekannt, und keineswegs falsch. ich führe deswegen nur gründe dafür an: auf einer tour lässt sich ein roller mit viel gepäck beim schieben und tragen schlechter händeln. wer auf einer eher trailigen tour unterwegs ist, wird sich wundern wie sehr bereits ein wasserflaschenhalter beim tragen auf den schultern im weg ist. in allen öffentlichen verkehrsmitteln ist ein rucksack als gepäck einfach ein traum. das gehudel mit 2 packtaschen ging mir schon beim bike auf die nerven.

das aus meiner sicht entscheidende ist bei der auswahl des modells die rückenlänge. für den roller muss es ein rucksack sein, welcher einen eher kurzen rücken hat (deswegen der verkauf meines ultralangen el -modelles von deuter). beim beugen des rumpfes mit gleichzeitigem hintenaustreten drückt ein zu langer rucksack auf die angespannte muskulatur. mir ist das bei den ersten kilometern gar nicht aufgefallen. aber je länger je störrender. weiterhin sollte es ein rucksack sein, welcher sowohl dicht am rücken anliegt, als auch bewegungen gut mit macht. das schliesst den grössten teil der trekkingrucksäcke aus. beinahe alle bikerrucksäcke sind aber tauglich. ebenso die meisten skitourenrucksäcke. als paradebeispiel möchte ich da die rucksäcke der firma orthofox anführen. dass sich rucksäcke mit hochaufragenden deckeltaschen von selbst verbieten, scheint mir für alle offensichtlich.
das rückensystem ist eine glaubensfrage ohne endgültige wahrheit. die qualitativ sehr guten (wenn nicht die besten) bikerucksäcke von deuter fallen bei mir deswegen durch, weil z.b. beim topmodell der innenrahmen im vergleich zu meinem camelbag um genau dem gewicht einer tagesration essen schwerer ist. wem das egal ist: dann los und den 28er transalp kaufen :-). ich bin lieber verfressen und ausserdem rucksack tragen gewohnt.
bei der ausstattung ist für die meisten die wassservariante ein muss. ich werfe den wassersack raus und benutze das fach für langzulegende wäsche (z.b. eine microfaserhose als "gute hose" wenn man mal unterwegs einem leckeren rotweinsösschen seine aufwartung machen möchte). dafür ist mir das stretchbare mesh als seitentasche wichtig, weil ich da die trinkflaschen drin habe. aber auch ohne diese marotte ist eine stretchseitentasche ein unabdingbares muss für den schnellen zugriff. über einen pass schieben und für die abfahrt schnell fusslinge usw. sofort griffbereit haben, ist einfach super...von den leckeren riegeln gar nicht zu reden;-). eine geschützte/gepolsterte kleine tasche für brille und handy sind ein für mich weiteres wichtiges detail. ein extra wäschefach im hauptfach des rucksackes ist wünschenswert, und alles darüber hinaus eine unnötige naht am gewebe.
die sogenannte "weiterentwicklung" im rucksackbau lässt mich in aller regel verzweifeln. z.b. ist dieses bescheuerte extrabodenfach nichts weiter wie ein grund den sack teurer zu verkaufen. de facto hat man in fliesrichtung eine weitere quernaht. wer richtig packt, braucht den quatsch nicht. ebenso verhält es sich mit der mode der rundum-reissverschlüsse. nachdem man nun aber diesem schwachsinn nicht mehr entkommen kann ist es ein unbedingtes muss, darauf zu achten, dass es keinen rv gibt, der den rucksack von seite zu seite tief öffnet. das maximale was sinnvoll ist, befindet sich in etwa in der halben höhe des rucksackes. sollte auf einer tour der rv den geist aufgeben, kann man die obere hälfte meist mit packbändern und buckles noch ganz gut absichern.
das thema "wasserdicht" ist mir schlicht wurschd. es gibt keinen wasserdichten rucksack - ausser den ortliebrucksack (hat vau de nicht auch noch einen?). und der wiegt dafür wieder etwas mehr. bei mir ist alles was trocken sein muss, in tüten verpackt. die regenhülle ist ein super spritzschutz im schlamm. wenns wirklich regnet, dann läuft das über den rücken in den rucksack - hollereidullijöööh. also auch hier ist das eher eine glaubensfrage ohne endgültige wahrheit.
das thema 'hub beim treten mit rucksack' ist natürlich ein besonderes. wer minimalistisch unterwegs ist, kommt inclusive wasser, kochzeug,schlafsack und tarp (kein zelt!) bei 3 tagen essensrationen auf ein bruttogewicht von gut 8 kilo - wer an der qualität der ausrüstung spart aber auch schnell auf über 10kg. ich habe mir eine tritttechnik angeeignet, die natürlich auch der grossen höhe meines trittbrettes geschuldet ist. also auch die folgende aussage ohne anspruch auf endgültige wahrheit, denn mit einem geroy sieht das sofort ganz anders aus. ich fahre weite strecken ohne grossen hub im bein. vielmehr stehe ich mehr gebeugt im knie, wie vergleichsweise andere. hat nachteile - ganz klar. ob das vom gelenk ewig aktzeptiert wird, werde ich sehen. aber in meinem alter ist das ende ohnehin absehbar, da relativiert sich der begriff "zukunft" *ggg*. ein weiterer nachteil ist der speed. aber bei langen touren ist speed das kleinste problem.
ganz zum schluss nochmal was zum thema glaubensfrage: kleine tagesrucksäcke sind gar kein thema. die bilder im web zeigen ja oft rollertouren mit lowridern und einem minirucksack. für einen grösseren rucksack auf dem rollern braucht es mindestens einen von 2 gründen: man sollte schon vorher rucksackproof gewesen sein. wer schon vorher grosse lasten (ab 15kg) durchs gebirge geschleift hat, dem wird der rucksack weniger negativ auffallen wie neueinsteigern. und, wer z.b mtb-touren abrollert sollte gar nie nicht in die falle des vermeintlich bequemeren lowriders rollern. hier ist der rucksack das mass aller dinge.

gruss albgammler
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