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Trittbretthöhe - philosophisch betrachtet

Trittbretthöhe - philosophisch betrachtet

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Je niedriger die Trittbretthöhe beim Tretroller ist, umso geringer fällt beim Fahren der Kraftaufwand im Standbein aus. Dadurch hält man u.U. länger durch, kann ein höheres Durchschnittstempo erreichen oder weiter fahren.

Da es beim Training jedoch nicht zwangsläufig wünschenswert ist, Kraft zu sparen, kann ein etwas höheres Trittbrett durchaus seine Vorteile haben. Die Beugung im belasteten Knie wird größer, was automatisch effektiveres Krafttraining bringt. Eine Hantel wird man auch nicht versuchen, so wenig wie möglich hochzuheben, wenn das Workout sinnvoll sein soll.

Gerade die beim Tretroller im Vergleich mit dem Fahrrad intensivere Anstrengung bedeutet für mich einen idealen Zeitvorteil. Auch wenn ich mal "Terminstress" habe, lässt sich eine ausreichende Trainingseinheit mit dem Tretroller noch einbauen, fürs richtige Fahrradtraining wäre keine Zeit. Im Herbst 2014 hatte ich mit meist 1,5 bis 2 Stunden fast täglichen Trainings eine Fitness erreicht, für die ich mit dem Fahrrad mindestens 3 bis 4 Stunden gebraucht hätte. Das ist eine geniale Bilanz.

Warum also war ich zu Beginn meiner "Tretrollerlaufbahn" so erpicht darauf, ein möglichst niedriges Trittbrett zu erhalten, warum habe ich nach den flachsten Reifen geschielt, um noch das letzte Quäntchen, den letzten Millimeter auszureizen? Ganz einfach, ich war angesteckt durch viele Diskussionen, war "technikhörig", sah nur die nackten Zahlen und dachte nicht richtig nach.

Mittlerweile sehe ich das ganz anders. Auch mit dicken Reifen und entsprechend höherem Trittbrett trainiere ich sehr gelenkschonend, dafür aber noch intensiver als mit einem niedrigeren. Zusätzlich hat mein Sportgerät an Bodenfreiheit gewonnen, was in größerem Fahrspaß offroad gipfelt. Die dickeren Reifen rollen noch dazu komfortabler und bieten sogar ein besseres Rollverhalten. Ich bin also keineswegs langsamer, während ich meine Muskeln stärker beanspruche und trainiere.

Ein flaches Trittbrett benötige ich nur noch, wenn ich auf Asphalt ein Rennen mitfahre oder wenn ich eine sehr lange Trainingsrunde in Angriff nehme, ich denke so ab 60-70 Kilometer aufwärts.

Natürlich hat alles auch seine Grenzen, ich schätze, wenn die Trittbretthöhe über den "magischen Wert" von 10 cm ansteigt, fängt es irgendwann wirklich an, weniger Spaß zu machen. Aber alles von 8 bis 10, meinetwegen auch noch 11 cm halte ich persönlich für sehr gesund!

Ein sehr niedriges Trittbrett möchte ich mir für gelegentliche, besondere Gelegenheiten aufsparen. Wirklich genießen kann man das Optimum ja auch nur, wenn man es nicht täglich hat.


Edith: Und einen Rucksack benutze ich auch wieder, meine Oberschenkel werden es mir danken, wenn ich mein durch eisernes Training verlorenes Körpergewicht auf diese Art wenigstens teilweise ersetze!

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hi,
das mit den bildern wird nix hier. nach mehreren versuchen immer dieselbe meldung : "fehlgeschlagen. aber ich stell das bild bei facebook in die gruppe "trittbrettfahrer". dort ist dann folgendes zu sehen:
trockentraining mit einem 12kg rucksack am gummiseil. das gummiseil soll den lenkerzug behelfsmässig imitieren.ich mach 15 wiederholungen je standbein, dann trittwechsel. also standbein in die knie, trittbein nach hinten geschwungen - standbein aufrichten mit gleichzeitigem zug am seil.
und natürlich liebe ich meinen tektoss mit seinen 14 cm. insbesondere bei dem was ich dieses jahr im gebirge vor habe. ABER, mein nächster roller wird 4-6 cm weniger höhe haben, denn auf der strasse ist es eine unnötige quälerei.
gruss albgammler

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Für ein intensiveres Training kann man auch schneller Fahren statt das Trittbrett hochzustellen. Das trainiert weitere Trittvarianten evtl. besser. Aber für offroad ist viel Bodenfreiheit natürlich ein klarer Vorteil. Zur Abwechlung finde ich ein hohes Trittbrett auch mal ganz nett, aber ansonsten fahre ich nur so hoch wie nötig (knapp 4 cm Bodenfreiheit reichen auf der Straße so gut wie überall).
j.
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

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Trittbretthöhe - praktisch betrachtet

Mit dem Roller benutze ich Nebenstraßen und Wirtschaftswege um dem Autoverkehr aus dem Weg zu gehen. Diese Wege sind hier (Mainz) in einem schlechten Zustand. Wo sie keine Löcher vom Frost aufweisen, gleichen sie durch Ausbesserungsarbeiten einem Flickenteppich (Im Frühling und Herbst sind diese Wege durch die Feldarbeiten der Bauern zudem verschlammt und mit grösseren Erdbrocken übersät). :bounce:

Der Gravity hat mit den Kojaks eine Trittbretthöhe von 9,x cm und dadurch einen Bodenabstand von etwa 5 cm an der niedrigsten Stelle. Mit diesem Bodenabstand gibt es bereits zahlreiche Stellen, an denen der Roller nur ganz knapp nicht aufsetzt. :daumen:

Ich wüßte mit einem wesentlich tiefer liegenden Rennroller gar nicht, wo ich lang fahren könnte. :gruebel:

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Ja, es kommt dann auch auf die eigenen Strecken an. Hier bei Hamburg herum reichen meine ca. 4 cm Bodenfreiheit (ca. 6,8 cm mittlere Trittbretthöhe) eigentlich überall aus. Nur an den wenigsten Stellen müsste ich kurz anheben, aber das ist wirklich selten.
j.
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RazorRamon hat geschrieben:Die Beugung im belasteten Knie wird größer, was automatisch effektiveres Krafttraining bringt.
Es hilft mir nicht mir einzureden, dass ich besonders effektiv trainiert habe, wenn die Knie wehtun.
albgammler hat geschrieben:hi,
das mit den bildern wird nix hier. nach mehreren versuchen immer dieselbe meldung : "fehlgeschlagen.
Es scheint hier eine Größenbeschränkung zu geben. Ich muss meine Fotos auch erst durch Google kurbeln (was die Auflösung reduziert) bevor ich sie hier posten kann.
jenss hat geschrieben:Für ein intensiveres Training kann man auch schneller Fahren statt das Trittbrett hochzustellen.
Wieso kann? Wenn der Roller leichter / niedriger ist, fährt man automatisch schneller. Der Trainingseffekt ist damit praktisch immer gleich.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Es hilft mir nicht mir einzureden, dass ich besonders effektiv trainiert habe, wenn die Knie wehtun.
Die Aussage passt überhaupt nicht. Die höhere Belastung bei ein paar Zentimetern mehr Trittbretthöhe ist lediglich muskulär und daher trainingstechnisch positiv zu bewerten.

2013 konnte ich wenige Wochen nach meinem Kreuzbandriss schmerzfrei mit dem Worker und 17 cm Trittbretthöhe trainieren. Treppen konnte ich damals nur unter größten Beschwerden hinabsteigen. Hätten meine Knie damals bei den ersten Testfahrten mit dem 17 cm Worker geschmerzt, würde ich heute ja nicht Tretroller fahren.

Dass ich die größere muskuläre Anstrengung spüre (in Oberschenkel und Po) rede ich mir nicht ein, das ist eine Tatsache und ich treibe schon lange genug Sport um zu wissen, dass ein Training, welches die Muskeln (schmerzfrei) höher belastet ein effektiveres Training ist, als ein solches, welches die Muskulatur weniger fordert!


jenss hat geschrieben:Für ein intensiveres Training kann man auch schneller Fahren statt das Trittbrett hochzustellen. Das trainiert weitere Trittvarianten evtl. besser.
Natürlich kann man Ausdauer intensiver trainieren wenn man das Tempo erhöht.

Aber man kann mit einem niedrigen Trittbrett unmöglich muskulär die gleichen Trainingsreize setzen, wie man es mit einem höheren Trittbrett könnte.

Natürlich sind die Überlegungen theoretischer Natur. Auch beim niedrigen Trittbrett kann ich weiter in die Knie gehen, als unbedingt nötig, um noch ein Quäntchen schneller zu werden. Da ich das aber nicht muss, werde ich es wahrscheinlich auch nicht tun. Ist das Trittbrett höher, muss ich es und trainiere deshalb etwas intensiver, gezwungenermaßen.

Der Aha-Effekt, den man dann beim Umstieg auf ein niedrigeres Trittbrett spürt, in Form von Euphorie und Glück, den möchte ich auch gerne immer mal wieder erleben. Dazu muss ich aber ab und zu dickere Reifen aufziehen.

Insgesamt gesehen ist es doch herrlich, dass der Tretroller konzeptbedingt diese "Abwechslung" bereithält. Das bieten weder Jogging noch Radfahren in der Form an.

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RazorRamon hat geschrieben: Aber man kann mit einem niedrigen Trittbrett unmöglich muskulär die gleichen Trainingsreize setzen, wie man es mit einem höheren Trittbrett könnte.
Hm... wenn ich schnell fahre und weit austrete, dann wird der Muskel auch ordentlich belastet. Wie weit das ein Unterschied ist zu langsamerem Fahren mit hohem Trittbrett ist nicht so einfach zu untersuchen. Schnelles Fahren fördert den Beinbizeps wohl mehr, sowie die Oberkörpermuskeln. Das hohe Trittbrett konzentriert die Belastung auf den Quadrizeps.
Natürlich sind die Überlegungen theoretischer Natur. Auch beim niedrigen Trittbrett kann ich weiter in die Knie gehen, als unbedingt nötig, um noch ein Quäntchen schneller zu werden. Da ich das aber nicht muss, werde ich es wahrscheinlich auch nicht tun. Ist das Trittbrett höher, muss ich es und trainiere deshalb etwas intensiver, gezwungenermaßen.
Ah, es ist quasi ein psychologischer Trick ;). Man kann nicht in die geringere Belastung flüchten... :D
Der Aha-Effekt, den man dann beim Umstieg auf ein niedrigeres Trittbrett spürt, in Form von Euphorie und Glück, den möchte ich auch gerne immer mal wieder erleben. Dazu muss ich aber ab und zu dickere Reifen aufziehen.
Yep, der Wechsel macht sicher Spaß :) .
Insgesamt gesehen ist es doch herrlich, dass der Tretroller konzeptbedingt diese "Abwechslung" bereithält. Das bieten weder Jogging noch Radfahren in der Form an.
Ja, sehe ich auch so. Vor allem der Oberkörper wird auf dem Roller am besten mittrainiert.
j.
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jenss hat geschrieben:Hm... wenn ich schnell fahre und weit austrete..
Genau das ist der Punkt. Es kommt auf die Tretbewegung an. Auch mit tiefem Trittbrett beugt ein schwungvoller Fahrer das Standbein maximal. Daher würde ich den Trainingseffekt eher der Fahrtechnik zuschreiben.

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Genauso gehts mir eigentlich auch. Ich hab zwar relativ kurze Beine, die aktuell 8cm Trittbretthöhe und 6cm Bodenfreiheit sind voll alltagstauglich und ich hab mich schlichtweg dran gewöhnt. Lange Touren würde ich so vielleicht nicht fahren wollen, der eine Zentimeter tiefer macht da schon enorm viel aus, zumindest für mich. Und die dicken Reifen sind wegen dem besseren Komfort drauf... :hallo:
Tretroller: Mibo Express 20/20 | Mibo Geroy 2013 (26/20)

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Kollo hat geschrieben:Genau das ist der Punkt. Es kommt auf die Tretbewegung an. Auch mit tiefem Trittbrett beugt ein schwungvoller Fahrer das Standbein maximal. Daher würde ich den Trainingseffekt eher der Fahrtechnik zuschreiben.
Eigentlich wurde dazu ja schon alles gesagt, man KANN auch bei niedrigem Trittbrett sehr effektiv trainieren, beim höheren Trittbrett MUSS man aber zwangsläufig das Standbein mehr beugen. Es kann sich also quasi gar kein "Schlendrian" einstellen.

Ich gehe aber sogar davon aus, dass Schnellfahren mit niedrigem Trittbrett zwar äußerst trainingsintensiv und effektiv ist, Schnellfahren mit höherem Trittbrett das aber noch toppt!

Ich vermute, verschiedene, immer neue Trainingsreize, die durch Variaton der Trittbretthöhe möglich werden, sind sogar objektiv von Vorteil, nicht nur gefühlsmäßig.

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Guido hatte mal auf sein Kickbike ein zweites Kickbike Trittbrett montiert, um sein Training zu variieren. Muss also was dran sein, mit dem hohen Trittbrett.
Hauptsache man ist an der frischen Luft unterwegs

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Ich glaube schon auch, ein höheres Trittbrett dem Standbein einen viel größeren Trainingseffekt bietet.
Das merkt man, wenn man die Höhe wechselt. Den Wechsel von hoch auf niedrig merkt man fast nicht, den Wechsel von niedrig auf hoch merkt man sofort.
Aber was für den aktiven Sportler als Krafttaining optimal sein mag, muss nicht für den Alltagsmenschen gelten, der sich mit dem Roller ein paar Stunden leichtes Workout-Training verdient.
Wer nicht dabei war, ist ein Verlierer !

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Ich glaube, ich muss testweise mein Trittbrett auch mal wieder hochstellen (am Ausfallende) :) .
j.

PS: OT: Kleiner GIF-Test hier:
80bb4b56853fedbdffff808ffffffff1.GIF 80bb4b56853fedbdffff808ffffffff1.GIF 580 mal betrachtet 432.33 KiB
97b3ab098ad427e7ffff8053fffffff0.GIF 97b3ab098ad427e7ffff8053fffffff0.GIF 582 mal betrachtet 828.31 KiB
80bb4b56853fedbdffff808efffffff1.GIF 80bb4b56853fedbdffff808efffffff1.GIF 577 mal betrachtet 418.31 KiB
PPS: Cool, GIF funktioniert hier :daumen: .
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Sorry, OT: Das könnte wirklich merkwürdig sein. Wer weiß, wie lange die Internetseiten aus unserer Zeit jetzt online bleiben? Auch bei Facebook könnte so manches aus der Vergangenheit nachzuschlagen sein. Irgendwie ist das Internet doch schön. Es bewahrt (zumindest zum Teil) die Vergangenheit, lebendiger und detaillierter als Bücher es können. GIFs sind eine lustige Alternative zu normalen Videos, die man erst starten muss. :)

OnTopic: Auch bei einem Kostka kann es klappen, die Trittbretthöhe zu variieren, wenn man ein zweites Hinterrad mit anderem Reifen hat. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es für das Tempo förderlich ist, mit hohem Trittbrett zu trainieren. Es zwingt vielleicht zu mehr Muskeltraining, aber evtl. kommt damit dann das Training für verschiedene Trittvarianten (weites Austreten etc.) etwas zu kurz.
j.
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jenss hat geschrieben:Ich bin mir aber nicht sicher, ob es für das Tempo förderlich ist, mit hohem Trittbrett zu trainieren.
Vielleicht nein, vielleicht aber gerade ganz besonders und möglicherweise ist es auch nicht für jeden Faher identisch zu bewerten. Der eine Tretrollersportler wird vielleicht etwas schneller, wenn er mit höherem Trittbrett trainiert, der andere vielleicht sogar noch schneller!
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