Beim Rumcruisen im Internet bin ich auf die Entwickler von stryd gestoßen, die angeblich einen Pod entwickelt haben, der ähnlich einer Leistungsmessung beim Radfahren die momentane Leistung beim Laufen (in Watt) ermitteln können soll. Dabei ist das System für den Anwender sehr einfach – man steckt sich bloß einen kleinen Pod an die Laufhose und los geht’s …
Also ich bin da ja sehr skeptisch, wie das technisch machbar sein soll – gerade auf wechselndem Untergrund (z. B. Asphalt vs. Tiefschnee) oder bei unterschiedlichen Windverhältnissen (Rücken- vs. Gegenwind).
Aber WENN das funktionieren sollte und ich mehr Geld HÄTTE, würde ich sofort bei den Typen in Boulder (CO) einsteigen … Das wäre nämlich eine waschechte Innovation, wenn nicht sogar Revolution in der elektronisch unterstützten Trainingssteuerung.
Auch Ray hat sich mit dem Ding beschäftigen dürfen:
http://www.dcrainmaker.com/2015/01/stryd-first-running.html
Was haltet Ihr davon? Ist so etwas glaubwürdig?
Lg, Christian
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Hol das Thema wieder nach oben. Ab sofort kann man das Teil bestellen. Kostet so um die 200 USD. Neu ist, dass es sich nicht mehr um einen Clip, sondern ein Design in Form eines HF-Sensors / Brustgurtes handelt. Angeblich wird auch die Schrittfrequenz und Herzfrequenz mitübertragen. Bei der Compatibilität muss man aber aufpassen: Nicht alle Uhren können neben der HF ein weiteres Signal aufnehmen und die Wattmessung ist derzeit bei fast allen Uhren nur im Bike-Modus verfügbar.
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Total unelaboriert, aber was soll's: Leistung ist Energie pro Zeit, Energie ist das Integral der Kraft, also Masse x Beschleunigung. Für letzteres gibt's Sensoren, ersteres gibt man an. Fehlt nur noch ein Läufer- und ein Laufmodell für die Massenverteilung und deren Vektoren. Hat man beides, reicht sogar die Pace, um entsprechend zurückzurechnen. Die üblichen Trainingsaufzeichnungen sollten mit der gleichen Ungenauigkeit auf die Leistung umgerechnet werden können. Ein selbstgebasteltes Excel-Blatt wird reichen.
Tja, und Algorithmus und Modelle müsste der Hersteller ja rausrücken, um vertrauenwürdig zu sein.
Tja, und Algorithmus und Modelle müsste der Hersteller ja rausrücken, um vertrauenwürdig zu sein.
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.
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Ich glaube etwas mehr steckt schon dahinter. Zumindest gibt man sich bei STRYD große Mühe. Grundsätzlich arbeiten sie aber natürlich mit einem 3D-Modell der "Bewegung der Masse durch den Raum" - basierend auf dem aktuellen Gewicht und den Beschleunigungssensoren im Brustsensor. Die resultierenden Leistungswerte in Watt sind natürlich nicht wirklich gemessen, sondern auf Grund dieses Modells berechnet. Dafür stehen sie eben nicht erst nach dem Lauf in einer Excel-Tabelle zur Verfügung, sondern als weiterer Anzeigewert in der Laufuhr. Und das macht schon einen Unterschied, da es dadurch möglich ist sein Training anstatt nach Pace oder HF nach der Leistung auszurichten.Unheard hat geschrieben:Total unelaboriert, aber was soll's: Leistung ist Energie pro Zeit, Energie ist das Integral der Kraft, also Masse x Beschleunigung. Für letzteres gibt's Sensoren, ersteres gibt man an. Fehlt nur noch ein Läufer- und ein Laufmodell für die Massenverteilung und deren Vektoren. Hat man beides, reicht sogar die Pace, um entsprechend zurückzurechnen. Die üblichen Trainingsaufzeichnungen sollten mit der gleichen Ungenauigkeit auf die Leistung umgerechnet werden können. Ein selbstgebasteltes Excel-Blatt wird reichen.
Tja, und Algorithmus und Modelle müsste der Hersteller ja rausrücken, um vertrauenwürdig zu sein.
Ich sammle gerade die ersten Erfahrungen mit dem Ding und werde sie nach und nach auf dem Blog veröffentlichen. Wen das Thema also interessiert, kann gerne mitlesen (Stryd | HarleRunner - ein Laufblog aus Coesfeld) und mich dazu ansprechen. Ich finde es ganz spannend und sehe darin großes Potential.
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Ich bin gespannt und hoffe auf eine Zusammenfassung an dieser Stelle.Tompi hat geschrieben:Ich sammle gerade die ersten Erfahrungen mit dem Ding und werde sie nach und nach auf dem Blog veröffentlichen.
Was ich oben sagen wollte: Wenn man sich nicht grade teils hüpfend über die Strecke bewegt, sollten Pace und Leistung auf der ebenen Bahn nahezu linear zusammenhängen, sprich: Kennt man die Leistungswerte in zwei Pace-Punkten, kann man die Leistung unterwegs auch im Kopf interpolieren.
Interessanter wären da schon Trails oder generell größere Höhenunterschiede auf der Strecke. Ich hoffe, Du lieferst da ein paar hübsche Kurven :-).
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Es muss ja nicht Hüpfen sein: ein Laufstil mit mehr Auf und Ab in der Bewegung ist sicher leistungshungriger, als ein "sanftes Dahingleiten". Angeblich soll sich also die Laufeffizienz relativ gut und direkt in den Werten abbilden. Man will möglichst auch Faktoren wie Gegenwind und Steigung berücksichtigen können. Zumindest das Thema Effizienz meine ich schon bei mir beobachtet zu haben: trotz gleicher Pace und gerader Strecke ist die Wattzahl beim Loslaufen höher als beim Ankommen. Bin noch nicht wieder richtig im Training, daher könnte ich auch ohne STRYD sagen, dass meine Beine eine gewisse Zeit brauchen, um in einen runden Tritt zu kommen. ;)Unheard hat geschrieben:Was ich oben sagen wollte: Wenn man sich nicht grade teils hüpfend über die Strecke bewegt, sollten Pace und Leistung auf der ebenen Bahn nahezu linear zusammenhängen, sprich: Kennt man die Leistungswerte in zwei Pace-Punkten, kann man die Leistung unterwegs auch im Kopf interpolieren.