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Informationen zu Ultraläufen

Informationen zu Ultraläufen

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Hallo zusammen,

ich interessiere mich für Ultraläufe, habe aber noch ganz viele offene Fragen auf dem langen Weg dorthin.
Vielleicht könnt ihr (Erfahrene Pro´s ;) mir (Greenhorn) ein paar Informationen geben oder die ein oder andere Frage beantworten.

Zu mir:
Laufe seit rd. 12 Jahren. Seit 3 jahren aber erst vermehrt nach Plan, Plus etc pp.
Rennen hab ich bisher noch kein einziges bestritten :) Aber der Gedanke daran lässt mich generell schon länger nimmer los.

Bin jetzt nicht der supersprinter.
10km im Training liegen um die 47min. Meinen langen langsamen Dauerlauf auf 20km in 1:50h. Grundlagenausdauer lt. Leistungsdiagnostik top-O-ton: ich bin ein Diesel.
In den Spitzen-klar nie trainiert, schmiere ich dann schnell ab ;)
Mache sonst nebenher noch sehr viel Bergsport (Skitouren, Berglaufen, Bergtouren/Hochtouren, Eiskletterm)

So mir is klar das ein Ultra nicht das Einsteigermodell is-will ich auch gar nicht.
Aber ich will gern ein paar Infos von euch.

Um das erfolgreich durchzustehen und noch aufrecht durchs Ziel zu gelangen wollt ich wissen:

Lauft ihr Ultras durch? oder geht man wirklich des öftern mal die ein oder andere Passage?
Nach wieviel und welcher Wettkampferfahrung habts ihr euch an nen Ultra rangewagt?
Wie habts ihr euch auf den ersten Ultra vorbereitet?
Benutz ihr Stöcke? (also bei Ultras im bergigen Gelände)

Vielen dank schonmal jetzt für eure Antworten


:zwinker2: Raida

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Ich möchte bei Ultras ganz klar zwischen flachen, 6h, 12h, 24h.., und Trailultras unterscheiden. Das Training unterscheidet sich stark.

Bergige Ultras haben bei nahezu sämtlichen Läufern auch Gehpassagen dabei, bestimmte Steigungen sind ökonomischer wenn du sie gehst!
Stöcke nur wenn ich weiß das es sehr viele und vor allem steile Höhenmeter hat.

Und mein erster Ultra, 6h Lauf mit 60k, fand nach je einem 10er, Hm und M statt, nach 1,5 Jahren laufen :D
4 Monate später einer mit 111 km und 5200 Hm.
Würde mich aber nicht als Durchschnitt bezeichnen :wink:

Training richtet sich nach dem Wettkampf, Hauptsache viel :teufel:
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Willkommen im Forum und im Ultrabereich

Voraussetzung für einen Ultra ist m.E., dass man in den Vorjahren einige Marathons gelaufen ist (mind. 2-3).
Einen 6 h - Lauf, bei dem es nur darauf ankommt soviele km wie möglich zu laufen, oder einen Ultra bis 50 km kann man sicher auch ohne Marathon vorher bestehen.

Deine Zeiten über 10 und 20 km sind fast egal - so lange du keine völlig lahme Ente bist, was du nicht bist.
Viel wichtiger sind die Kilometer in den Vorjahren und die Jahre regelmäßigen Laufens ( 2 Jahre erscheinen mir fast zu wenig)

Lange Gehstrecken sind beim Ultra nicht unüblich, v.a. wenn sie länger oder bergiger sind. Aber das mußt du mit dir selbst ausmachen.

Ich habe mal in meinen Blog etwas mehr zum Thema geschrieben: Laufen und mehr: Ultra laufen?
Viel detaillierte und aus meiner Sicht umfassende Informationen findest du bei Udo(im Menü unter Themen Ultralauf)
Neue Laufabenteuer im Blog

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Hallo Joerg,

danke für deine Antwort.

Wollte dich kurz korregieren.
Ich laufe seit 12 Jahren regelmäßig. Nicht seit 2!

Ich bin in den 9 Jahren, genauso wie jetzt, immer Sommer wie Winter ausser bei akutem Gewitter und wenn ich richtig krank war, jedes Mal gelaufen, damals 2-3 mal die Woche.
Seit ca. 3 Jahren laufe ich 4-5 die Woche, varibaler, (lange langsame Läufe, Intervalltraining, fahrtspiel etc pp.) kontrolliere und dokumentiere das mit Pulsuhr und Trainingstagebuch. Das meinte ich mit "vermehrt nach Plan".

Was ich nicht geschrieben habe ist das es mir wenn wirklich um die bergigen Ultras geht ;) ich komme ja ausm Süden ;) und gehe auch gern im Sommer zum Berglaufen.

Danke für den Tipp mit deinem Blog. Das werd ich mir gern mal ansehen :-)

Raida

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Hallo,
wenn es dich ausschließlich ins Bergige zieht, fang doch mal mit nem Lauf über 20-35 Km an und sieh zu wie es dir ergeht. Wenn das easy ist, kannst du ja zügig draufsatteln. Wenn nicht: langsam steigern :D .

Trotzdem, die einfachste Art, sich dem Tema "Laufen auf Strecken über Marathon" zu nähern, ist die Teilnahme an 6- oder 12-Stundenläufen. Man kann ganz locker laufen und mal sehen, wie weit es wohl geht. Wenn es mal ganz plötzlich gar nicht mehr geht, steht man nicht mitten in der Pampa und muß sich noch x Stunden irgenwohin quälen.

Ich hatte auch erst 3 oder 4 Marathons als ich das erste Mal über 80 Km gestartet bin (durch die Pampa). Ich hatte zwar nen kräftigen Durchhänger, kam aber mit Anstand ins Ziel. Die 12 Jahre Laufen werden dir mit Sicherheit helfen. Nicht hinsichtlich des Tempos, aber hinsichtlich des Durchhaltevermögens.

Man sagt auch, dass man die KM, die man über eine längere Zeit pro Woche laufen kann, auch mal am Stück schafft. Das ist aber nur ne grobe Daumenpeilung für "kürzere" Ultras.

Dann mal viel Freude am Laufen
Rennrum

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Herzlich Willkommen :)

Was mich betrifft, mein Wunsch ist es durchaus, einen Ultra durchzulaufen. Ich gehe erst, wenn der Teufel auf der Schulter zu laut wird mit dem rumkommandieren, dass Gehen doch viel schöner (und schmerzärmer) ist :D Bei Bergultras (Rennsteig, Thüringen Ultra etc. gehe ich, wenn mir die Steigungen zu steil werden und ich das Gefühl habe, mir noch Kräfte aufsparen zu müssen. Oder wenn Laufen auch nicht mehr viel schneller ist als flottes Gehen. Wobei ich ein miserabler Geher bin :peinlich:

Meinen ersten Ultra (6-h-Lauf) bin ich ein Jahr nach meinem ersten Marathon gelaufen. Etwa 3 Jahre nach Laufbeginn. Extra vorbereitet habe ich mich darauf nicht, nur für den Kopf hab ich einen Langen Lauf auf 4 Stunden ausgedehnt.

Stöcke beim Ultra haben sehr wohl ihre Berechtigung. Damit kann man im Gebirge gut Kräfte für die Beine sparen. Beim Allgäuer Panorama Ultra habe ich sie sehr vermisst. Noch habe ich keine, aber für den Kaisermarathon bei der Tour de Tirol werde ich mir welche besorgen.

Wünsche dir viel Spaß bei der Vorbereitung auf deinen ersten Ultra. Hast du denn schon einen ins Auge gefasst? Übrigens in der Datenbank der DUV-Seite (DUV Ultramarathon-Statistik) sind jede Menge Läufer enthalten und für jeden was dabei.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Bei mir kam auch nach einem Marathon (mein erster Wettkampf überhaupt) ein Ultra. Dazwischen lagen aber ein paar Jahre. Mein erster Mara war beim Rennsteiglauf. Da war ich mir sicher, ich komm wieder, aber erst, wenn ich auf der „Königsstrecke“, dem Supermarathon, starten und finishen kann. So hab ich´s getan. Für mich hat´s gepasst.

Mit Stöcken war ich bisher einmal unterwegs, Zugspitzultratrail. War ich sehr froh drüber. Und an den heftigen Anstiegen bin ich „natürlich“ gegangen.

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Raida hat geschrieben:Lauft ihr Ultras durch? oder geht man wirklich des öftern mal die ein oder andere Passage?
Nach wieviel und welcher Wettkampferfahrung habts ihr euch an nen Ultra rangewagt?
Wie habts ihr euch auf den ersten Ultra vorbereitet?
Benutz ihr Stöcke? (also bei Ultras im bergigen Gelände)
Hallo Raida,

nach meiner Erfahrung sind Ultras sehr "eigene Typen", meistens supernett, extrem kameradschaftlich aber eben eigen. Sture Hunde die meisten. Wie sollten sie auch sonst so einen langen Kanten durchstehen. Die Auffassungen von Ultralauf gehen stark auseinander. Was und wie ist stark geprägt von Neigungen und Auffassungen. Jenseits dieses Individualismus verstehen wir uns aber. Zu deinen Fragen:

Ich bin ein Ehrgeizling und versuche immer einen Ultralauf komplett durchzulaufen. Wenn ich dazu mutmaßlich nicht in der Lage bin (entweder weil ich zu schwach oder die Strecke zu mächtig ist), dann gehe ich den Lauf nicht an. Das führt auch dazu, dass mich Läufe, die definitiv Gehen erfordern (extremere Bergläufe) meide. So was nehme ich nur ins Programm, wenn ich nicht anders kann, weil ich vielleicht an einem Wochenende einen Trainingswettkampf brauche und nur so einer ist verfügbar.

"Man" geht natürlich auch mal die eine oder andere Passage. Nicht jeder auferlegt sich meine Regeln. Und ich weiß auch nicht, wie lange ich mir diese Regeln noch leisten kann. Ich werde nicht jünger, aber die Strecken altern nicht mit, sie bleiben so hart wie sie sind. Tatsache ist auch, dass die wenigsten Läufer so viel Zeit fürs Training aufwenden können, wie ich und ein paar andere. Somit gehen sie in ihre Wunschwettbewerbe oft mit weniger Ausdauer als man nun mal bräuchte, um komplett alles zu laufen. Fakt ist auch: Dass es ab einer bestimmten Steilheit nicht mehr effizient ist zu laufen, dass man letzten Endes auf den gesamten Wettbewerb gerechnet seine Kräfte schonen sollte.

Ich kam zum Ultra aus Frust. Weil es mir mit Anfang 50 nicht mehr gelingen wollte einen Marathon unter 3h zu laufen. Nach einigen Versuchen hatte ich davon die Nase voll und suchte nach neuen Herausforderungen. Mein erster Ultar war ein 6h-Lauf. Zeittafel: Erster Marathon mit 48, vier Jahre später 6h-Lauf, im Jahr darauf erster 100 km-Lauf.

Ich habe mich auf meinen ersten Ultra mit einem sehr anspruchsvollen Plan vorbereitet, der unter anderem zwei lange Läufe pro Woche enthielt. Über die Jahre und viele Ultras, flach und mit teilweise vielen Höhenmetern, habe ich meine Trainingsauffassung verfeinert und das Ganze auch in ein Trainingskonzept gegossen. Wenn du magst, findest du es auf unserer Laufseite.

Stöcke benutze ich nicht, weil mich Strecken, auf denen man sie braucht (im Grundsatz) nicht interessieren. Ich habe auch Ultralauffreunde, die extreme Strecken mögen, die gleichfalls keine Stecken mitführen. Deren Nutzen sähe ich nur dann gegeben, wenn die steilen Gehanteile sehr hoch sind (vor allem abwärts!), bzw. wenn der Lauf extrem lang und ermüdend ist (Zugspitzultra 100 km oder noch extremer, etwa UTMB (Ultratrail um das Mont Blanc Massiv)).

Viel Spaß bei deinem Ultraeinstieg :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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@ Raida
Ich laufe seit 12 Jahren regelmäßig.
Ich bin in den 9 Jahren, genauso wie jetzt, immer Sommer wie Winter ausser bei akutem Gewitter und wenn ich richtig krank war, jedes Mal gelaufen, damals 2-3 mal die Woche.
Seit ca. 3 Jahren laufe ich 4-5 die Woche, varibaler, (lange langsame Läufe, Intervalltraining, fahrtspiel etc pp.) kontrolliere und dokumentiere das mit Pulsuhr und Trainingstagebuch. Das meinte ich mit "vermehrt nach Plan".
Mit dem Pensum bist Du reif für Ultras! Deine Beschreibung als Diesel passt ebenfalls dazu.
Die üblichen Vergleiche mit anderen Läufern oder Zeiten (Marathon unter 3h, 10 unter 40 usw.) bilden bei vielen Ultras nicht die Hauptmotivation, weil bergige und unübliche Streckenlängen das erschweren. Soll heißen, das Erleben hat einen erhöhten Stellenwert.
Der Einstieg sollte ein "demütiges" Herantasten sein, Strecken wie z.B. den Rennsteig SM (73km) voll durchzulaufen erfordert Erfahrung und ist für Ersttäter eine heikle Geschichte...

Ich konnte 2014 den SM gut beenden, die längsten TE betrugen 35-38 km. Wenn Du beim Wettkampf ruhig bleibst und geduldig bist, kann so ein Pensum reichen. Mehr km sind nützlich, aber nicht zwingend notwendig.
Deine 12 Jahre regelmäßige Lauferfahrung halte ich für das wichtigste Kriterium, um Ultras anständig zu beenden.

Zur Frage des Bergauf-Gehens: ich denke, nur die (erweiterte) Elite kann bergige Ultras (wie RSSM mit 1500 Hm) komplett durchlaufen. Wenn das Dein Anspruch sein sollte, wird es richig hart :D

Denn mal los, berichte bitte, wenn Du eine lange Veranstaltung hinter Dich gebracht hast! Viel Erfog! :nick:
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