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Wann zu schwer für Ultra?

Wann zu schwer für Ultra?

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Hallo liebe Sportsfreunde :winken: :)

Nun, der Titel verrät es eigentlich schon, jedoch stelle ich mich trotzdem mal kurz vor:
Ich bin 25J., m. und lebe im Ruhrgebiet. Meine ersten Lauferfahrungen sammelte ich irgendwann mit ca 17 als ich meine Ausdauer für den Kampfsport verbessern wollte.

Mittlerweile betreibe ich seit ca 5 Jahren jedoch nur noch Ausdauer-, Kraft- und Fitnesstraining:
aktuell laufe ich 3-4mal in der Woche, betreibe 2mal Krafttraining und manchmal noch irgendwas anderes: allg. Fitness./Schwimmen/Crosstrainer/Rudern/...
Durch das intensivere Training für den Strongmanrun und den MudMasters (42km) stieg bei mir der Reiz mal was "verrückteres" zu machen, sprich Ultralauf :peinlich: (nächstes Jahr)


"Problem": ich bin ca 1,79m groß und wiege dabei ca 85kg, zwar nicht alles Fett, aber breitere Schultern und breiter Rücken nützen beim Laufen ja nichts.
Mit diesem Gewicht lief ich letztes Jahr im Mai einen HM in 1.38h, seitdem einige Hindernisläufe, aber die sind ja eh ziemlich relativ...
Aktuell würde ich es denke ich schneller schaffen. Einen gemütlichen Marathon würde ich aktuell wohl auch schaffen.
Ich dürfte bisher etwas über 10 Läufe bestritten haben (fast alle HM oder Hindernis 20km+)

=>Mir ist klar, dass es gesünder ist leichter zu sein als Läufer, jedoch kann ich nicht einschätzen wie schädlich oder hinderlich das Gewicht dann bei einem Ultralauf ist: wie sind da eure Erfahrungen? Macht ein Ultralauf (~70km, 100km, 200km) mit einem BMI über 25 noch Sinn? Muss ich wirklich 72kg und weniger wiegen?


Viele Grüße
:winken:

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Marchine hat geschrieben:ich bin ca 1,79m groß und wiege dabei ca 85kg
Du bist noch jung, vielleicht wächst Du noch? :zwinker2:

Nein, im Ernst, so viel kann das bei Dir doch nicht sein, das sollte beim Training und ein wenig auf die Ernährung achten doch schnell weg sein.

LG Frank

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Ja, das ist wahr. Es ist auch mein Ziel im Sommer 80kg zu wiegen. Das wird auch klappen, aber tiefer wird ziemlich schwierig. Dafür bin ich dann doch zu kräftig. Gibt es Ultraläufer mit einem BMI über 25? Ist das mit so einem Gewicht aus orthopädischer Sicht noch zu verantworten? (Falls einem der Arzt nicht sowieso schon den Vogel zeigt, weil man noch mehr als 42km läuft...)

Ich weiß nicht, ob ich Ultraläufe nicht überschätze, schließlich werden diese ja vergleichsweise langsam gelaufen, doch wenn auf die Gelenke über 100km weit entweder 65kg, 70kg oder 80-85kg einwirken, stelle ich mir den Unterschied schon gravierend vor und die Muskelarbeit, die verrichtet werden muss, dürfte ja auch viel höher sein und könnte vielleicht vorzeitig an ihr absolutes Maximum stoßen? Oder ist das dann doch nur Trainingssache und das Gewicht hat diesbezüglich doch nicht soo starke Auswirkungen?

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Marchine hat geschrieben:Gibt es Ultraläufer mit einem BMI über 25?
Ja.
Marchine hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich Ultraläufe nicht überschätze,
Du warst offensichtlich noch nie bei so einem Lauf dabei. Da gibt's dünne, schlanke, muskulöse, dicke und fette Läufer, ähnlich wie beim Marathon.

Je schwerer man ist, desto schwieriger ist es allerdings, die Durchschnittsumrechnungsfaktoren zu erreichen, wie z. B. Marathonzeit = 4,7 x 10k-Zeit, 100k-Zeit = 2,9 x Marathonzeit.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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In der Tat war ich noch nie bei einem :) Sonst hätte ich mir bestimmt gemerkt, dass da nicht nur die "typischen" Läufer bei sind :D

Aber gut, dann werde ich das Ziel weiterhin verfolgen und hoffentlich schon nächstes Jahr einen Ultralauf bestreiten. An Motivation und Ehrgeiz wird es mir nicht mangeln :)

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Ich sehe das Problem nicht.

Warum um genau sollte ein Ultra nicht gehen?

Vermutlich wirst du keine Bäume ausreißen im Hinblick auf Podestplätze. Aber das wird ja wohl nicht das Ziel sein.

Lauf doch ich mal einen 6-Stundenlauf. Da siehst du wie weit du in einer vorgegebenen Zeit kommst, hast keinen Stress mit Orientierung, Verpflegung und kannst jederzeit aufhören wenn du nicht mehr kannst oder willst. Zum Einstieg in lange WKs ist das eine sehr gute Variante.

Viel Erfolg!

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Marchine hat geschrieben:In der Tat war ich noch nie bei einem :) Sonst hätte ich mir bestimmt gemerkt, dass da nicht nur die "typischen" Läufer bei sind :D

Aber gut, dann werde ich das Ziel weiterhin verfolgen und hoffentlich schon nächstes Jahr einen Ultralauf bestreiten. An Motivation und Ehrgeiz wird es mir nicht mangeln :)
Ich habe gerade zufällig meine Urkunde vom 6h Lauf vom 14.03. in Münster per mail erhalten. Kann ich Dir für 2016 nur empfehlen, das dürfte ein sehr guter Einstieg sein. Nebenbei macht die Veranstaltung mit allem drum und dran tierischen Spaß.

LG Frank

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viermaerker hat geschrieben:
Warum genau sollte ein Ultra nicht gehen?
So wie es ausschaut scheint es doch möglich zu sein. Ich wusste halt nur nicht, ob es überhaupt etwas schwerere Ultraläufer gibt oder ob sich das einfach völlig ausschließt.

Den 6h Lauf in Münster habe ich mir mal vorgemerkt. Dürfte zeitlich perfekt passen, wenn nichts dazwischen kommt :)

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Marchine hat geschrieben:Gibt es Ultraläufer mit einem BMI über 25?
Ja mich :D Höhe 178 und derzeit um die 85 Kilo am wiegen. Vor 1,5 Jahren wog ich 91,3 Kilo. Und im Sommer 2013 bin ich auch mit über 90 Kilo einige Ultras gelaufen. Auch mit Höhenmetern. Ich hab dann in Vorbereitung auf den Mauerweglauf beschlossen ein paar Kilo abzuspecken und kam bis auf 82 Kilo runter. Zum Mauerweglauf waren es dann aber wieder fast 87 Kilo :D

Will sagen, nicht das Gewicht wird deine Gelenke über die Gebühr belasten sondern eher falsches Training. Möglicher Hauptfehler: du steigerst deine Kilometerumfänge zu schnell. Eventuell noch in Verbindung mit Tempotraining, was die Belastung weiter erhöht. Zweiter möglicher Fehler: du achtest zu wenig auf Regeneration. Dann kommen eventuell noch die üblichen Verdächtigen hinzu: Falsche Schuhe, schlechter Laufstil etc. Das muss alles nicht zutreffen und dann freut es mich natürlich sehr für dich.

Mach dir nichts vor, einen robustes Ultra-Laufgestell zu bekommen, dass auch richtig hohe Wochenumfänge verkraftet, das dauert Jahre. Nimm dir Zeit, dann wirst du auch viel Zeit haben, schöne Läufe genießen zu können. Dein Vorteil allerdings ist, dass du noch junge Knochen hast. Das wird dir wiederum entgegen kommen. Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreibern an, ein 6-Stundenlauf ist ein guter Einstig ins Ultralaufen und da kannst du auch gleich deine mentalen Fähigkeiten testen.

Übrigens der dreimalige Mauerweglauf-Finischer (161 km) John Kupferschmidt (Einfach gemütlich und langsam laufen mit Mauerwegläufer John | LG Mauerweg Berlin e.V.) wog jedes mal über 100 Kilo :) Und soweit mir bekannt ist, hat er keine Gelenkprobleme. Er will aber dieses Jahr schneller sein und DAS ist für ihn der Grund, ein paar Kilo zu verlieren :wink:

Gruss Tommi

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Das klingt motivierend :)

Mit den Umfängen muss ich echt aufpassen. Ich Laufe und trainiere zwar schon seit Jahren, aber 40km pro Woche überschritt ich selten.

Aktuell steht ein Lauf zwischen 30-35km jeden Sonntag auf dem Plan. Bisher läuft alles beschwerdefrei, aber nach den 42km beim Mudmasters werde ich das mal wieder etwas runterschrauben. Einen Ermüdungsbruch oder ähnliches will ich nicht. Da reicht es mir vor ein paar Jahren schon mal Shinsplints gehabt zu haben.. typischer Anfängerfehler gewesen. Nur weil die Muskeln das schon kannten, galt das nicht auch für den Rest :klatsch:

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Dann oute ich mich auch. 1,75 m groß und meist nur knapp unter den 80 kg, optimal um die 75 kg. Ich mache auch zweimal die Woche Krafttraining, also eigentlich zuviel Muskelmasse um den Oberkörper und den Armen. Spitzenplätze belege ich damit nicht, aber Rennsteig SM unter 8h, 100 km unter 11 h und 6-Lauf über 62 km. Also das geht schon.
Laufkalender 2014

15.03.14 6h-Lauf Nürnberg
12.04.14 Bleilochlauf 46 km
26.04.14 Harzquerung 51 km
17.05.14 Rennsteigsupermarathon 72,7 km
13.06.14 Biel 100 km
05.07.14 Thüringenultra 100 km ?
23.08.14 Müritz-Lauf 75 km
28.09.14 Berlin Marathon

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Bei meinem Wiedereinstieg ins Laufen, musste ich mich mein Gewicht erst von 100 auf 80 kg (bei 176 cm Körpergröße) reduzieren, damit ich schmerzfrei laufen konnte.

Das hat mit Radfahren sehr gut geklappt und war eine gute Grundlage für die Kondition und Ausdauer. Ich empfehle dir das Radfahren mit ins Training einzubauen, um die Gesamtbelastung für die Gelenke etwas zu reduzieren und trotzdem die Fettverbrennung zu trainieren. Ein bis zweimal in der Woche ruhig mal eine 2 stündige Radtour einbauen.

Beim Ultralauf selbst ist die Belastung der Gelenke etwas geringer, weil man kleiner Schritte macht. Die extreme Länge der Belastung, macht diesen Sport aber sicher nicht gesünder für die Gelenke. Aber gar keinen Sport machen ist sicher ungesünder und wenn man zwei bis drei Ultras im Jahr läuft, überwiegt der positive Effekt durch das Training bei weiten!
geplante Läufe 2015:
09.05. Rennsteiglauf Supermarathon
20.06. Zugspitz Ultratrail
13.08. Swiss Irontrail T201

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Das mit dem Radeln ist eine gute Idee. Da ich aber nur drei Ausdauereinheiten pro Woche einplane, werde ich wohl eine Laufeinheit dafür ausfallen lassen müssen. Falls sich zeitlich eine vierte Einheit ergeben sollte, wird diese dann auf dem Rad stattfinden :)

Das mit der Belastung habe ich schon in der letzten Woche gespürt:
- 35 km in 3h24 gelaufen: keine Probleme
- zwei schnelle Einheiten versucht: zwei mal leicht verletzt bzw Schmerzen davon getragen
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