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Kostka Street (Fold)

Kostka Street (Fold)

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Zur Zeit kommen viele neue Modelle auf den Markt. Eines der (für mich) interessantesten ist der Kostka Street. Da die aktuellen 20/20 Roller bis zu 1,60 m lang sind passen sie kaum noch besser in einen Kleinwagen als Roller mit großem Vorderrad. Mit dem Mibo Royal konnte ich mich bisher nicht anfreunden, da er ziemlich schwer ist.

Der Street ist mit 1,30 m nur wenig länger als die ganz kleinen / niedrigen 12/12 Roller. Er passt selbst ohne den Lenker umzuklappen bei umgelegter Rückbank diagonal in einen Kleinwagen (ausprobiert!). Die recht steil stehende Vorderradgabel verspricht viel Platz, der durch den kurzen Rahmen teilweise wieder genommen wird. Also zum Vergleich neben einen Hill 20/16 gestellt: er ist nur wenige cm kürzer und niedriger. Mal sehen, ob man damit längere Strecken zurücklegen kann oder nach kurzer Zeit einen verspannten Nacken hat.

Der Street ist das erste Modell aus der 2015er Serie mit Verstärkungsblech vorne unter dem Rahmen. Da federt nichts mehr (außer den Reifen), was sicher auch am kurzen Rahmen liegt. Man steht etwas höher, knapp 8 cm mit Marathon Racer, als von Kostka angegeben. In Verbindung mit dem kurzen Radstand sollte das eine gute Geländetauglichkeit ergeben, falls sie von den kleinen Rädern nicht wieder zunichte gemacht wird.

Nicht überzeugend ist die neue Alivio-Bremse. Schwergängig und schwer einzustellen. Da fühlte ich mich gleich an die Tektro meines G4 erinnert. :sauer:

Als der Roller dann endlich fahr- und vor allem bremsbereit war, regnete es kräftig. Also musste die Probefahrt auf heute verschoben werden.

Fortsetzung folgt.

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D-Roller hat geschrieben:Wie groß ist der Gewichtsunterschied von Mibo Royal zu Kostka Street ?
Herstellerangabe 8,2 kg für den Street und 11,9 kg für den Royal - ohne Schutzbleche. Mit Schutzblechen vermutlich ein wenig mehr, da die Metallbleche bei Mibo sicher schwerer sind als die aus Kunststoff bei Kostka.

Ich kann den Street ja nach Koblenz mitbringen. Dann können wir ihn mit anderen Modellen vergleichen.

Einen ersten Erfahrungsbericht schreibe ich wahrscheinlich heute Abend.

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Startklar: mit "Gehhilfe" auf Tour.
Das wichtigste vorweg:

Das Fahrverhalten ist top.
Die Geometrie ist noch ok.
Der Vorbau hält nicht.

Für die erste Tour mit dem Kleinen habe ich eine Route gewählt, die über alle Untergründe führt: guter Asphalt, löchriger Asphalt, Waldboden, wassergebundene Wege, Feinsplitt, Pflaster. Alles, außer schwerem Gelände, insgesamt 45 km.

Das Fahrverhalten ist einwandfrei. Der Roller läuft sehr gut geradeaus bei noch guter Wendigkeit. Wegen des kurzen Radstandes, den kleinen Rädern und der steil stehenden Gabel hatte ich ein zackiges bis giftiges Fahrverhalten befürchtet, aber nix da, das Teil läuft stur geradeaus und verhält sich äußerst gutmütig. Den ersten Eindruck von der Probefahrt beim Händler klar bestätigt. Tourtauglich! Die Bodenfreiheit reicht aus. Ich habe ihn während der ganzen Tour nicht einmal aufgesetzt.

Die Geometrie ist gewöhnungsbedürftig: Lenkerhöhe 90 cm bei einer Diagonale (hinten Trittbrett bis Griffebene) von nur ca. 105 cm. Meine großen Roller sind da ungefähr 10 cm länger bei einer Lenkerhöhe von von 93 - 95 cm. Dadurch stehe ich "aufrecht gebückt" (ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben kann) auf dem Roller. Das Treten ähnelt mehr dem Geroy als meinen anderen Rollern, wobei Oberkörper und Arme relativ weit unten sind. Der befürchtete verspannte Nacken ist zum Glück ausgeblieben. Mal sehen, ob ich mit dieser Geometrie auf Dauer klar komme.

Der einzige Nachteil bisher: der Vorbau hält nicht. Ich musste während der Fahrt die Flügelschraube immer wieder anziehen weil der Lenker anfing zu wackeln. Das passiert sowohl auf glattem Asphalt als auch auf holprigem Untergrund. Keine Ahnung, wie man das in den Griff kriegt.

Die Griffe sind in Gegensatz zum Tour 3 Twentysix aus recht hartem Gummi. Die Hände werden nicht so schnell taub. Auf Dauer sind sie jedoch nicht allzu bequem.

Der steife Rahmen in Verbindung mit den kleinen Rädern machen den Roller hart. Bodenunebenheiten werden deutlich weitergegeben. Ich hatte die Reifen nicht voll aufgepumpt: hinten 5 bar, vorne etwas weniger. War als Kompromiss zwischen on- und offroad gedacht, funktionierte im Wald jedoch besser. Auf Asphalt fuhr es sich schon etwas zäh und schwammig. Das ist der Nachteil der Marathon Racer: entweder maximaler Luftdruck für harten Untergrund oder ein reduzierter für weicheren Untergrund. Beides gleichzeitig geht nicht. Big Apples wären sicher eine gute Wahl für den Street, machen ihn aber etwas höher.

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Danke für den Bericht!
RheinBergRoller hat geschrieben: Die Geometrie ist gewöhnungsbedürftig: Lenkerhöhe 90 cm bei einer Diagonale (hinten Trittbrett bis Griffebene) von nur ca. 105 cm.
Man gewöhnt sich bekanntlich an (fast) alles. Zum Vergleich habe ich mal schnell nachgemessen:
KbRM20: Diagonale ~115cm, Lenkerhöhe 88cm
K6: Diagonale ~94cm, Lenkerhöhe ~84,5cm
RheinBergRoller hat geschrieben: Der einzige Nachteil bisher: der Vorbau hält nicht.
Autsch. Noch dazu ist das eine Kostka-Eigenentwicklung. Aus meiner Sicht ist da ein Austausch fällig – wird ja hoffentlich kein Serienfehler sein. Was sagt Kostka dazu?

Davon abgesehen: Bietet die Schwenkbarkeit von Vorbau/Lenker einen praxisrelevanten Nutzen und rechtfertigt es das Mehrgewicht dieser Lösung?
RheinBergRoller hat geschrieben: Big Apples wären sicher eine gute Wahl für den Street, machen ihn aber etwas höher.
Ja, an diesem Punkt muss ich sagen: Schade, dass Kostka die Trittbretthöhe nicht auf BA abgestimmt hat bzw sie überhaupt tiefer angesetzt hat.

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... Danke für den Bericht, sieht nach nem knackigen Teil aus :daumen:
Erinnert mich an meine BMX Freestyle Zeiten ... Ende der 80er Jahre :zwinker2: ... fehlen nur noch die Tuffs (Felgen) von damals ...
Bild
... die Idee mit dem Vorbau ist ja grundlegend ziemlich gut, sollte aber dennoch halten ... vielleicht wäre eine leichte Verzahnung i.V.m. einem Schnellspanner mit Hebel wie bei den Radnaben die sinnvollere Variante ...?

Grüße,
Robby
... roll and chill ...

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fehlen nur noch die Tuffs (Felgen) von damals ...
[url]http://cruiserrevolution.files.wordp...vaskyway24.png[/url]
Und bei dem Foto schaust du (nur) auf die Felgen?! :geil:

Als ehemaliger BMX aus den 80er sage ich nur: BMX ist einfach nur geil.
Hauptsache man ist an der frischen Luft unterwegs

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RheinBergRoller hat geschrieben:........
Die Geometrie ist gewöhnungsbedürftig: Lenkerhöhe 90 cm bei einer Diagonale (hinten Trittbrett bis Griffebene) von nur ca. 105 cm.......
Das ist eine interessante Art zu messen. Die Lenkerhöhe ist mir verständlich.

Die Diagonale hinten am Trittrbrett (Versenanschlag) auch. Aber wo ist die Lenkerebene? Am Grffende oder Lenkermitte?

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Ich tippe mal, dass Robby auf die Schnelle, so wie er auch oben nannte, einfach nur von der Lenkerklemmung am Vorbau runter zum Trittbrettende Maß nahm. Ansonsten gebe ich dir recht, dass sich das Maß mit breiter werdendem Lenker verändert.
Hauptsache man ist an der frischen Luft unterwegs

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brnrd hat geschrieben:Autsch. Noch dazu ist das eine Kostka-Eigenentwicklung. Aus meiner Sicht ist da ein Austausch fällig – wird ja hoffentlich kein Serienfehler sein. Was sagt Kostka dazu?
Ich sehe mir das am Wochenende mal genauer an. Da liegt Metall auf Metall und wird mit einer Schraube zusammengehalten. Die Schraube hat sich auch auf glattem Asphalt gelöst. An den Vibrationen auf holprigem Untergrund kann es also nicht liegen. Vermutlich eher an der "Lenkerarbeit". Man zieht am Lenker und entlastet ihn dann wieder. Dadurch rappelt sich die Schraube immer wieder los. Der Vorbau ist eine Art Feder- / Nutsystem und fällt nicht gleich auseinander wenn sich die Schraube etwas löst.
brnrd hat geschrieben:Davon abgesehen: Bietet die Schwenkbarkeit von Vorbau/Lenker einen praxisrelevanten Nutzen und rechtfertigt es das Mehrgewicht dieser Lösung?
Kann ich noch nicht mal sagen. Ich hatte probeweise den Street mit normalem Vorbau und ohne Schutzbleche ins Auto geladen: passte so gerade rein. Mit klappbarem Vorbau wird er nicht unbedingt kürzer, aber flacher.

Laut Kostka sind Street und Street Fold gleich schwer. Falls der Fold doch etwas schwerer sein sollte, viel kann es nicht sein.

Der größte Unterschied liegt im Preis: der teilbare Vorbau kostet 60 € Aufpreis. Dafür kann man sicher etwas wackelfreies erwarten.

Im übrigen gibt's den Street nur in schwarz. Weiß gefällt mir einfach besser. Und neongrün brauche ich nicht.
brnrd hat geschrieben:Ja, an diesem Punkt muss ich sagen: Schade, dass Kostka die Trittbretthöhe nicht auf BA abgestimmt hat bzw sie überhaupt tiefer angesetzt hat.
Waren die älteren Modelle auch nicht. Die 2013er hatten mit Marathon Racer schon eine Höhe von 9 cm. Mit BA wird man da irgendwo zwischen 9,5 und 10 cm gelegen haben.
RollerRobby hat geschrieben:... die Idee mit dem Vorbau ist ja grundlegend ziemlich gut, sollte aber dennoch halten ... vielleicht wäre eine leichte Verzahnung i.V.m. einem Schnellspanner mit Hebel wie bei den Radnaben die sinnvollere Variante ...?
Schnellspanner werden auch durch Federn gespannt. Ob hier ein Schnellspanner passt, kommt auf den Platz und die Länge der Schraube an. Vielleicht erzeugt ein Schnellspanner auch zu viel Druck auf den Vorbau.
D-Roller hat geschrieben:Die Diagonale hinten am Trittrbrett (Versenanschlag) auch. Aber wo ist die Lenkerebene? Am Grffende oder Lenkermitte?
Ist mit dem Zollstock vom hinteren Ende des Trittbrettes mittig über den Vorbau gemessen. Dabei von der Seite gepeilt wo sich die Griffe befinden. So kann ich mit einer Zahl praxisnah etwas zur Geometrie sagen.

Bei der Lenkerhöhe muss die Trittbretthöhe abgezogen werden wenn man den Wert mit anderen Rollern vergleichen will.
ThomasBS hat geschrieben:Ansonsten gebe ich dir recht, dass sich das Maß mit breiter werdendem Lenker verändert.
Das verändert sich nicht mit der Lenkerbreite sondern nur mit der Lenkerform. Wenn der Lenker breiter wird, brauchst du etwas weniger "Diagonale" um gefühlt die gleiche Geometrie zu haben.
Der alte Hill hatte (aus der Erinnerung) etwa 110 cm Diagonale. Durch den breiten Lenker kam die Geometrie einem Kickbike recht nahe.

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Detailfotos des Vorbaus:
Von oben und unten gut zu sehen: Der Vorbau ist diagonal geteilt. Auf der rechten Seite ist die Winkelform zu erkennen, die die beiden Teile fixiert.
Die Flügelschraube lässt sich nur wenige Umdrehungen öffnen, gerade so weit, dass der Lenker auf die Seite gedreht werden kann.
Die gegenüber liegende Seite ist geschlossen, d. h. ein Schnellspanner lässt sich nicht einsetzen. In den Vorbau ist eine Gewindehülse integriert, in die die Schraube gedreht wird. Wie der Anschlag realisiert wird, ist nicht zu sehen. Unter der Flügelmutter liegt eine dünne Unterlegscheibe. Hier wäre mir ein Federring lieber.
Das Abschrauben der Lenkerklemmung bringt keine neuen Erkenntnisse. Diese Seite ist bis auf ein kleines Loch ebenfalls geschlossen.

Während ich den Vorbau näher untersucht habe ist mir aufgefallen, dass die Gabel merklich Spiel hat. Die Ahead-Schraube war schon ordentlich angezogen. Ich habe sie jetzt noch mal deutlich fester gezogen was das Spiel reduziert hat. Ganz weg ist es immer noch nicht. Mit Gewalt will ich die Schraube auch nicht anziehen. Nach ganz fest kommt bekanntlich ab.

Das Spiel zwischen Steuersatz und Gabel könnte die Hauptursache für die sich lösende Vorbauschraube gewesen sein. Gestern hat sich auf 34 km Asphalt jedenfalls nichts mehr los gerappelt.

Weitere Änderung: der Lenker wurde weiter nach vorne gekippt. Die Diagonale bleibt bei ca. 105 cm, die Höhe der Griffe über Boden beträgt jetzt nur noch 88 cm. Dadurch stehe ich gebückter und kann besser treten. So lässt sich auch gut Tempo machen. Hohes Knie ist prinzipiell möglich, nur ist jetzt die Flügelschraube im Weg. Wenn man es übertreibt, kommt man mit dem Knie an den schrägen Teil des Lenkers. Wer ordentlich Gas geben will, sollte den Roller mit dem ungeteilten Vorbau nehmen.

Durch die nun sehr vorgebeugte Haltung wandert der Schwerpunkt nach vorne. Hatte ich die Augen vorher ungefähr auf Höhe der Vorderradnabe sind sie jetzt davor. Der Marathon Racer gibt selbst bei 6 Bar spürbar nach was ein eher schwammiges Fahrgefühl ergibt. Nun gut, ich bin Rennbereifung gewöhnt. Auf dem geraden Trittbrett laufe ich immer nach vorne. Beim Versuch mit dem Standfuß wieder nach hinten zu hüpfen stieg der Roller hinten sofort hoch. Uups!

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Ein Foto ist mir durchgegangen:
Ich habe meine Lieblingsgriffe von Ergon auf den Street geschraubt. Jetzt sieht er so ein bisschen aus wie diese Käfer mit Geweih :wink:
Ohne Hörnchen geht bei mir nichts. Ich brauche eine zweite Griffposition zum wechseln. Sie bringt ein paar cm mehr Länge, auf einem eher kurzen Roller besonders wichtig.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Ein Foto ist mir durchgegangen:

[ATTACH=CONFIG]31253[/ATTACH]

Ich habe meine Lieblingsgriffe von Ergon auf den Street geschraubt. Jetzt sieht er so ein bisschen aus wie diese Käfer mit Geweih :wink:
Ohne Hörnchen geht bei mir nichts. Ich brauche eine zweite Griffposition zum wechseln. Sie bringt ein paar cm mehr Länge, auf einem eher kurzen Roller besonders wichtig.
Da ist sie, die Ide für meinen neuen Mibo Tiny, Hörnchen müssel dran, habe noch solche Ergon Griff von einem Fahrrad in der Wühlkiste.

Nur mein Kostka Race hat Hörnchen ab Werk dran, die sind auch noch dran, habe sie bisher aber nie benutzt, auch nie vermisst, aber am Tiny könnten sie Sinn machen.


Gruß

Martin

Tretpark:
Swifty One MK2 16/16" Faltroller
Swifty Air white "Team GB 2018" 16/16"
XH-2 Special Edition Crosser 26/20"
KickBike Race Max 28/28"

velokickrun.blog
Twitter: @velokickrun / Vero: VeloKickRun


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lumdataler hat geschrieben:Ach übrigens, Satori hat auch verdrehbare Vorbauten, u.a. dazu, um den Lenker quer verdrehen zu können, ich habe das an einem Fahrrad

Wäre das nicht auch eine Lösung für Dich?
Für den Street nicht. Der hat einen BMX-Lenker mit 22 mm Durchmesser.
Für die größeren Roller schon. Das könnte den Transport erleichtern. Wo gibt's den Vorbau zu kaufen? Hab keinen Händler gefunden.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Für den Street nicht. Der hat einen BMX-Lenker mit 22 mm Durchmesser.
Für die größeren Roller schon. Das könnte den Transport erleichtern. Wo gibt's den Vorbau zu kaufen? Hab keinen Händler gefunden.
Tja, genau da sehe ich auch das Problem, habe auch nichts gefunden.

Vielleicht liefert Schindelhauer den Vorbau ja als Ersatzteil, denn die verbauen ihn ja auch am "ThinkBike", müssen ihn aber auch irgendwo einkaufen, die haben offenbar andere Quellen für solch spezielle Komponenten. Naja, die nehmen ja auch gutes Geld für ihre Fahrräder, aber die sind es wert, wenn man diesen Stil mag.

ThinBike | Schindelhauer Bikes

Ganz toll ist hier übrigens auch der Bremsgriff mit integrierter Klingel, den möchte ich ja noch gerne am Swifty haben, kam aber noch nicht dazu, wird irgendwann mal der Fall sein.


Gruß

Martin

Tretpark:
Swifty One MK2 16/16" Faltroller
Swifty Air white "Team GB 2018" 16/16"
XH-2 Special Edition Crosser 26/20"
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RheinBergRoller hat geschrieben:Auf die nahe liegenden Dinge kommt man erst mal nicht. :klatsch:
Habe ich (in diesem Thread) etwas Wesentliches verpasst? Ich komme nicht drauf, was die nahe liegenden Dinge sein sollen. Außer natürlich, den Tretroller (vorbildlich) auf die Rückbank und die Kinder (ohne Abb.) in den Kofferraum zu packen – dem Tretroller könnte hinten drin ja etwas passieren!

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Auf die nahe liegenden Dinge kommt man erst mal nicht. :klatsch:
Wenn du das olle Auto verkaufst, dann kannst du dir davon sehr viele supertolle Tretroller leisten...
_______________________________________________
Wer will ein Internet-Tretroller-Weltmeister werden - oder wer will mit dem Tretroller herumfahren?

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brnrd hat geschrieben:Ich komme nicht drauf, was die nahe liegenden Dinge sein sollen.
Da denkt man, ein Bild sagt mehr als tausend Worte... :klatsch:

Auf die Idee, der Roller könnte am Stück hinter die Vordersitze passen, bin ich nicht gekommen und habe es deshalb auch nicht ausprobiert. Passt aber. So gerade eben.
brnrd hat geschrieben:Außer natürlich, den Tretroller (vorbildlich) auf die Rückbank und die Kinder (ohne Abb.) in den Kofferraum zu packen
Aber, aber, die Kinder kommen natürlich aufs Dach, vorschriftsmäßig verzurrt selbstverständlich. :uah:

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RheinBergRoller hat geschrieben:
Aber, aber, die Kinder kommen natürlich aufs Dach, vorschriftsmäßig verzurrt selbstverständlich. :uah:
:D

... so absurd die idee ist, es gibt immer welche die sie umsetzen ... allerdings das "verzurren" vergessen :klatsch:
In Kurve auf Asphalt geschleudert: Suff-Mutter setzt Kinder aufs Autodach und rast heim - Aus aller Welt - FOCUS Online - Nachrichten

ganz gut zu sehen hier die Funktion des Klappvorbaus:
https://www.youtube.com/watch?v=18AvWFu7ud8
... roll and chill ...

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Wenn ich den Street mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich sagen: unwendig. Das steht im Widerspruch zu Kostkas Beschreibung, die dem Roller wegen seiner steileren Vorderradgabel herausragende Wendigkeit bescheinigen. Ich hatte noch keinen Roller, der so stur immer geradeaus will. Auf Touren ist das von Vorteil. Schließlich wollte ich ja etwas langstreckentaugliches und keinen Stuntroller. Bei engen Kurven oder Wendemanövern muss man den Roller regelrecht in die Kurve zwingen. Dabei ist mir schon mehrfach der Asphalt ausgegangen und ich bin neben der Bahn gelandet.

Ein Grund für dieses Verhalten könnte auch sein, dass der größere Teil meines Gewichtes auf dem Vorderrad lastet. Einen derart "kopflastigen" Roller hatte ich jedenfalls noch nicht. Der Marathon Racer macht einen überforderten Eindruck, besonders vorne. Wenn ich den Roller in eine engere Kurve zwinge, habe ich das Gefühl, der will unbedingt von der Felge runter. Selbst mit 6 bar ein schwammiges Fahrgefühl. Ich gebe mir ja alle Mühe den Marathon Racer zu mögen, erleide jedoch immer wieder Rückschläge. Der hintere Reifen bekam nach nicht einmal 100 km seitlich eine Beule. Nach jetzt 170 km spürt man das tock tock sogar am Lenker sobald es zügiger voran geht. Ich werde wohl auf Big Apples umrüsten.

Der kurze Radstand in Verbindung mit der etwas größeren Bodenfreiheit (im Vergleich zum Tour 3 mit Kojaks) ist von Vorteil. Der Street setzt praktisch nicht auf. Alle üblichen Wege sind fahrbar. Selbst Buckel und Kanten stellen kein Problem dar.

Mit der (kurzen und niedrigen) Geometrie komme ich klar. Ob dies auch noch für größere Personen von 1,80 oder mehr gilt, kann ich nicht abschätzen. Ich lasse den Lenker in der niedrigen Position. Länge ist wichtiger als Höhe. So mache ich keinen Buckel und kann auch längere Strecken ohne Verspannungen bewältigen. Nach dieser Erfahrung bin ich nicht mehr sicher, ob meine großen Roller nicht mit einen kürzeren Vorbau noch besser für mich passen würden. Das probiere ich demnächst mal aus.

Die Hoffnung, die Vorbauschraube durch strammeres Einstellen des Steuersatzes zum Halten zu bewegen, hat sich nicht erfüllt. Bei der Tour in Koblenz auf nicht immer glattem Untergrund musste ich sie regelmäßig wieder fest ziehen. Bei Fahrten auf gutem, ebenen Asphalt hält sie einigermaßen. Wenn ich das nicht in den Griff bekomme, werde ich wohl oder übel auf einen festen Vorbau umsteigen müssen. Die Flügelmutter ist zudem im Weg. Ich stoße immer wieder mit dem Knie dagegen.

Mein vorläufiges Fazit zum Street: besser als erwartet. Ein vollwertiger Tourenroller. Einziger Pferdefuß bisher: der wacklige geteilte Vorbau. Wenn man den nicht unbedingt braucht, sollte man die preiswertere Ausführung mit ungeteiltem Vorbau kaufen.

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Im Moment ist warten angesagt. Warten auf die Big Apples und den neuen Vorbau. Ich hatte Kostka wegen der sich lösenden Vorbau-Schraube um Rat gefragt. Die haben die Frage zu einer Reklamation erklärt und tauschen den Vorbau aus. Bin gespannt, ob der neue dann besser hält.

Die Vor- und Nachteile der schmalen Naben wurden hier im Forum ja schon kontrovers diskutiert. Für mich überwiegen die Vorteile, je kleiner die Räder, um so mehr. Beim kurzen Street muss man bei jedem Tritt mit dem Fuß an der Vorderradgabel vorbei. Ich bin noch nicht einmal angeschlagen. :)

Was mir bei Kostka ebenfalls sehr gut gefällt, ist der Rutschschutz auf dem Rahmen. Die kleinen aufgenieteten Blechstücke geben einen super Halt und sind verschleißfrei. Die flachen Nieten stören nicht weiter. Die Sohlen meiner Danny McAskill "Rollschuhe" sind inzwischen ziemlich abgewetzt. Auf dem Kickbike merke ich den geringeren Grip, auf dem Kostka kein Problem.

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Hallo,

ich liebäugle ebenfalls mit dem Kostka Street. Es stellt sich mir allerdings die Frage, ob der Kostka Street bzw. Roller mit 16''-Vorderrad schnell und sicher mit der Vorderradbremse zum Stehen zu bringen sind oder ob es einen wegen dem kleinen Laufrad und dem hohen Körperschwerpunkt schnell mal über den Lenker würfelt. Zudem wüßte ich gerne, wie standfest die Bremse bei den kleinen Rädern bei einer längeren Bergabfahrt ist.

Es wäre nett, wenn mir jemand dazu seine eigenen Erfahrungen schildern könnte.

Liebe Grüße

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MagratKnobloch hat geschrieben:Frage, ob der Kostka Street bzw. Roller mit 16''-Vorderrad schnell und sicher mit der Vorderradbremse zum Stehen zu bringen sind
…kommt drauf an… Gefälle, Geschwindigkeit, Gewicht
MagratKnobloch hat geschrieben: oder ob es einen wegen dem kleinen Laufrad und dem hohen Körperschwerpunkt schnell mal über den Lenker würfelt.
Kostka wird zwar schon mal maschinell als Cube oder Würfel übersetzt, aber das beantwortet wohl nicht deine Frage.

Bescheidener Vorschlag meinerseits: Hinterradbremse (zusätzlich) benutzen? Da ja 2x 16" vorhanden, ist es ja verschleißtechnisch betrachtet eigentlich egal. Klar, der Trend geht zu einer Bremse (meist vorne), aber bei kleinen Rädern macht das wenig Sinn, ich würde auf die HR-Bremse an meinem K6 (12/12") nicht verzichten wollen.
MagratKnobloch hat geschrieben: Zudem wüßte ich gerne, wie standfest die Bremse bei den kleinen Rädern bei einer längeren Bergabfahrt ist.
Was verstehst du unter einer längeren Bergabfahrt? Großglockner-Hochalpenstraße? Da würde ich mich mit kleinen Rädern entweder nur mit Scheibenbremsen und/oder einer zusätzlichen Kühlvorrichtung für die Bremsbe-teil-igten bzw auch einem Satz weiterer Bremsbeläge hinuntertrauen. Oder besser gleich mit einem Roller, der große Laufräder hat, auch aus anderen Erwägungen.
MagratKnobloch hat geschrieben: Es wäre nett, wenn mir jemand dazu seine eigenen Erfahrungen schildern könnte.
Ich fürchte, du verlangst zuviel. Die mit Erfahrungen sind eben jene sammelnd draußen, bleiben hier nur noch die Theoretiker ;)

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Schon mal vielen Dank für die schnelle Antwort.

Vielleicht sollte ich meine Frage etwas präzisieren:

Der Kostka Street wird ja speziell für den Stadtverkehr beworben. So wie ich als Radfahrer den Münchner und Nürnberger Stadtverkehr kenne, wird man häufig mit unerwarteten "Herausforderungen" konfrontiert (z.B. blind abbiegende PKW-Fahrer, quer über den Radweg zum Bus laufende Fußgänger oder einfach nur spielende Kinder). In solchen Situationen möchte ich einen Roller haben, mit dem ich spontan schnell zum Stillstand kommen kann, ohne 20 Meter vorher mit dem Bremsen beginnen zu müssen oder bei entsprechendem Betätigen der Bremsen (wobei ja beim Zweiradfahren die Hauptbremsleistung stets von der Vorderradbremse übernommen wird) über den Lenker fliege.

Um mich kurz zu fassen:
Bei meinem Mountainbike kann ich die Bremsleistung gut dosieren und deshalb auch bei Gefahren sicher bremsen.

Wie gut kann man beim Kostka Street die Vorderradbremse dosieren bzw. wie ist die Tendenz, dass bei einer Notbremsung das Hinterrad unbeabsichtigt steigt?

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Dann brauchst du primär keine Bremse, sondern eine laute Klingel! ;) Das und bessere Bremsbeläge werden hier immer wieder empfohlen (Forensuche -> nach Beiträgen = -> =finden; wurde erst unlängst erwähnt). Oder auch gleich bessere Bremsen und -züge. Also das würde ich machen.

Beim Bremsen: Hintern nach hinten, also Schwerpunkt nach unten. Dann gibt es auch kein unfreiwilliges Überdenlenkergewürfel. Gute Technik und gute Technik, also Material und Fahrweise, sind entscheidend. Vorausschauendes Fahren, Mitdenken für andere, entfällt dadurch zwar nicht, man senkt aber das Risiko erheblich (meiner Erfahrung nach) und muss auch nicht ständig auf Verdacht, wie du schreibst, abbremsen – das würde nämlich viel Energie kosten.

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Inzwischen bin ich mit dem neuen Vorbau mehr als 100 km gefahren. Zeit für einen Bericht.

Einen richtigen Federring hat auch der neue nicht, dafür wenigstens zweimal "Wellblech". Neu ist ein Stift, der das Verdrehen der beiden Teile gegeneinander verhindert. Was bringt das Ganze nun? In der hohen Lenkerposition (90 cm Lenkerhöhe) praktisch nichts. Die Flügelmutter löst sich weiterhin ständig. Die Hauptursache wird sein, dass man bei jedem Tritt abwechselnd am Lenker zieht und drückt. Auf nicht perfektem Untergrund (Pflaster, löchriger Asphalt, Wurzeln) hält es dann manchmal nur wenige 100 Meter.

Besser sieht es aus, wenn der Lenker weit nach vorne gekippt wird (Lenkerhöhe 88 cm). In dieser Position ist reichlich Druck auf dem Lenker. Ziehen tut man kaum noch. Dann hält es auf den üblichen, teils etwas rumpeligen Wegen. Ich werde den Lenker in dieser Position lassen, auch wenn sie andere Nachteile hat (Schwerpunkt sehr weit vorne, schwammiges Fahrgefühl).

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MagratKnobloch hat geschrieben: Der Kostka Street wird ja speziell für den Stadtverkehr beworben.
Schön kompakt ist er ja. Er wird auch sofort als Roller identifiziert und auf Fußwegen akzeptiert. Er scheint besonders die Microscooter-Fraktion anzusprechen. Die häufigsten Fragen sind: "Kann man den zusammenklappen?" und "Passt der in den Kofferraum?" Und "Ach, wie süß!" und "Ist der niedlich!" hat man mir früher auch nicht nachgerufen.

Das ist auch schon alles, was für den Stadteinsatz spricht. Vom Fahrverhalten her ist er eher ein Tourenroller, der stur geradeaus läuft und nur ungern enge Kurven fährt.
MagratKnobloch hat geschrieben: Wie gut kann man beim Kostka Street die Vorderradbremse dosieren bzw. wie ist die Tendenz, dass bei einer Notbremsung das Hinterrad unbeabsichtigt steigt?
Die ist kaum zu dosieren. Mit viel Kraft an beiden Hebeln ziehen und hoffen, dass die Bremswirkung reicht, um zum Stehen zu kommen. Vielleicht taugen die Bremszüge nichts. Die alte Alivio (hab ich an den Mibos) bremst prima.

Da der Schwerpunkt sehr weit vorne liegt (Nase weit über dem Vorderrad) ist die Gefahr, beim Bremsen vorne über zu kippen, hoch, besonders bergab bei reduziertem Luftdruck (schont die Handgelenke) reicht eine kleine Unebenheit und hast plötzlich keinen Roller mehr unter dir.

Für deine Anforderungen wird der Hill wesentlich besser geeignet sein. Er hat eine gute Gewichtsverteilung vorne / hinten, lässt sich präzise durch Fußgängerzonen zirkeln und reagiert beim Bremsen viel gutmütiger. Und es gibt ihn mit XT-Bremsen (natürlich teurer). Die habe ich am Tour Twentysix. Die beste Bremse bisher. Sehr feinfühlig zu dosieren, hohe Bremswirkung.

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Ich fasse zusammen: Kostka hat nachgebessert – ohne spürbare Verbesserung:
RheinBergRoller hat geschrieben:Die Flügelmutter löst sich weiterhin ständig.
Das darf selbst dann nicht sein, wenn Lenkerhöhe, Fahrstil und Erschütterungsfrequenz gerade nicht optimal sind. Es handelt sich schließlich um ein sicherheitsrelevantes Bauteil, dessen Belastbarkeit überdimensioniert ausgelegt sein muss, um realistischerweise erwartbare Spitzen abzufangen – nicht auszudenken, wenn sich der Lenker/Vorbau mal in voller Fahrt verabschiedet!

Ich bin ja kein Fachmann, aber ich halte folgende Fehler für möglich:
1. Konstruktionsfehler – das Ding kann so gar nicht funktionieren
2. (Serien)produktionsfehler – Fertigungstoleranzen, Qualitätskontrolle
3. außergewöhnliche Umstände – Pech, aber gleich 2x fehlerhafter Vorbau; außergewöhnlich belastender Fahrstil

1) hätte ich ja ursprünglich für unwahrscheinlich gehalten, da ich davon ausgehe, dass soetwas auf Herz und Nieren geprüft wird, bevor es in Serienproduktion und Verkauf geht. Eher hätte ich auf 2) oder 3) Montagsteil getippt. Nachdem Kostka das Teil nicht bloß ausgetauscht – also durch ein anderes, baugleiches Exemplar ersetzt hat – sondern anscheinend sogar die Konstruktion nachzubessern versucht hat, vermute ich nun doch 1).

Insgesamt unbefriedigend! Was hat sich Kostka dabei bloß wieder gedacht? Vielleicht sollten sie auf Bananen umsatteln, da besteht zumindest die Hoffnung, dass sie beim Kunden reifen.

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brnrd hat geschrieben:nicht auszudenken, wenn sich der Lenker/Vorbau mal in voller Fahrt verabschiedet!
Single point of failure ist die Schraube, die den Vorbau zusammen hält. Die sollte während der Fahrt nicht brechen. Ein Sturz wäre dann nicht zu vermeiden.

Wenn sich die Flügelmutter langsam löst, ist das eher ärgerlich weil man häufig anhalten muss um sie wieder festzuziehen. Sturzgefahr besteht deshalb nicht gleich.
brnrd hat geschrieben:außergewöhnlich belastender Fahrstil
Der ergibt sich aus der Geometrie / Konstruktion des Rollers. Durch den BMX-Lenker entsteht ein langer Hebel. Der trägt sicher viel dazu bei, dass sich das so leicht losrappelt. Der Roller ist relativ kurz und niedrig. Dadurch wird der Lenker bei jedem Tritt stärker be- und entlastet als bei einem größeren Roller. Ich bin mir sicher, dass der Vorbau z. B. bei einem Tour problemlos halten würde.

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Naja, vielleicht ist der Fahrstil dadurch etwas belastender, aber außergewöhnlich belastend wird er wohl nicht sein, da das auf Dauer eigentlich zu anstrengend ist, man nach einiger Eingewöhnung seine optimale Position findet und so effizienter dahingleitet. Zudem bringst du wohl etliche tausende Kilometer Rollerfahrung mit. Ich kenne das allerdings auch von meinem K6, da hatte ich – allerdings noch als Anfänger mit <1.000km Gesamtrollererfahrung – schon eine gewisse Gewöhnungsphase, bis ich auch auf dem ruhiger stand. Der ist allerdings nochmal kompakter. Evt ist dir der Lenker zu hoch? Eine schlechtere Lenkerposition mit resultierend schlechteren Fahreigenschaften würde ich nicht akzeptieren. Kannst du evt noch ein paar Spacer tiefer gehen oder einen niedrigeren BMX-Lenker verbauen?

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.... ganz nachvollziehen kann ich das seitens Kostka nicht, den Rebel Fold gibt´s ja nun auch schon fast 2 Jahre, da müsste doch inzwischen genug Test und feedback bzgl. Klappvorbauten erfolgt sein ... so ein Ding muss narrensicher sein, vom Grobmotoriker bis zu feinen Damenhänden ... klappen, festziehen und gut ... odrrr :confused:
... roll and chill ...

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Vollkommen richtig. Das sehe ich genauso – es ist zumindest bereits die zweite, käufliche Version eines solchen Klappvorbaues aus dem Hause Kostka. Momentan auch wieder einzeln zu erwerben: Vorbau KOSTKA® Fold 303 FL | KOSTKA – für wohlfeile € 81,40 – da darf man sich eigentlich genau das erwarten, nämlich, dass es ohne Wenn und Aber hält.

RheinBergRoller hat geschrieben:Single point of failure ist die Schraube, die den Vorbau zusammen hält. Die sollte während der Fahrt nicht brechen. Ein Sturz wäre dann nicht zu vermeiden.
Aus welchem Wundermaterial ist denn die Schraube, dass das ausgeschlossen werden kann? Single point of failure klingt nicht gerade vertrauenserweckend. Erst recht nicht, wenn es schon problematisch ist, dass sich die Flügelmutter nicht gleich lockert. Man könnte jetzt sagen: Na wenigstens lockert es sich nur und bricht (somit) nicht (gleich). Ein schwacher Trost.

RheinBergRoller hat geschrieben: Durch den BMX-Lenker entsteht ein langer Hebel. Der trägt sicher viel dazu bei, dass sich das so leicht losrappelt. Der Roller ist relativ kurz und niedrig. Dadurch wird der Lenker bei jedem Tritt stärker be- und entlastet als bei einem größeren Roller.
Ideal ist ein belastender Fahrstil sicher nicht. Du schreibst ja selbst von der Hebelwirkung. Dazu hast du auch noch Griffhörnchen-"Geweih" (s. Foto weiter oben) montiert – noch größere Hebelwirkung. Und solche Hörnchen laden zu Turnübungen geradezu ein. Ich weiß ja nicht, wie du fährst, aber ich vermute, intensives Push-Pull, motiviert durch die Spritzigkeit des kleinen Rollers einerseits, andererseits um die geringere Geschwindigkeit im Vgl zu einem größeren zu kompensieren. Kenne ich auch. Aber wenn man darauf achtet, kann man sich das eigentlich auch sehr schnell abgewöhnen und auch hier das Rollern genießen.

Dennoch bin ich der Auffassung, dass es solche Beanspruchungen prinzipiell aushalten müsste. Die Einfachheit der Lösung mag verführerisch sein, die Umsetzung hält aber nicht der Belastung stand; somit ist es für mich ein grundlegender Konstruktionsfehler. Vermutlich müsste eine Lösung, die vom Prinzip her Ähnliches erreicht, etwas gefinkelter ausfallen – falls technisch überhaupt möglich.

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Eines habe ich jetzt für mich geklärt: Lenkerhöhen unter 90 cm gehen nicht. Während der ersten längeren Tour mit dem Street wurden aus Verspannungen im Nacken irgendwann Schmerzen. Ich musste unterwegs umbauen. Na gut, treten ist dann etwas weniger effektiv, dafür wird das Fahrverhalten besser wenn etwas weniger Gewicht auf dem Vorderrad lastet.

Auf allen Rollern mit denen ich regelmäßig fahre sind Hörnchen montiert. Wenn ich nicht regelmäßig die Griffposition ändere, werden früher oder später die Hände taub. Im ersten Versuch wurden auf dem Street die Ergons montiert um so noch etwas Länge zu gewinnen. Ich habe die Hörnchen jedoch überraschenderweise kaum genutzt. Deshalb wurden sie durch diese Griffe mit "abgesägten" Flossen ersetzt: Lenkergriffe BBB BHG-71 ErgoFix 132mm | KOSTKA. Sie funktionieren sehr gut, sind an den Enden geschlossen und lassen sich somit nicht mit Hörnchen kombinieren.

Desweiteren habe ich mir eine passende Tasche gegönnt: KOSTKA BMX-Lenkertasche mit Klappe | KOSTKA. Ersatzschlauch (ohne Pappschachtel) und Werkzeug sowie Handy passen rein. Könnte trotzdem etwas größer sein.

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Vor dem Kauf der BMX-Lenkertasche hätte ich mich besser informieren sollen. Es gibt größere Ausführungen:
Bra

Weitere Fotos und eine Besprechung bei Petr Lindner:
ŘÃ*dÃ*tkové braÅ¡ny „Koloběžky pro dospÄ›lé“ >*PÅ™ibližovadla.cz

Noch etwas zu den Alivio-Bremsen. Diese waren anfangs äußerst schwergängig und hatten eine schlechte Bremswirkung. Inzwischen ist die Bremswirkung merklich besser geworden. Die erste Bremse, die man "einfahren" muss?

Ab Werk waren die Stellschrauben bis Anschlag reingedreht, also auf maximale Spannung eingestellt. Allzu weit konnte ich sie nicht rausdrehen sonst blieb sie regelmäßig hängen, mal rechts, mal links. Vielleicht haben sich die Federn jetzt so weit erholt, dass ich es mit weniger Spannung probieren kann. Könnte nur wieder eine langwierige Aktion werden.

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HansB hat geschrieben:Vorspannung insgesamt erhöhen, indem man die Feder aushängt, nach unten biegt und wieder einhängt.
Werden die nicht noch schwergängiger wenn die Spannung erhöht wird? Bisher habe ich Bremsen mit möglichst geringer Spannung eingestellt, so dass sie gerade noch zuverlässig aufgehen. Dann muss man nicht so fest an den Griffen ziehen.

Big Foot

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Die Big Apples sind nun doch noch kurz vor der langen Tour angekommen. Selbst bei den recht kleinen 50-305 gibt Schwalbe einen Minimaldruck von 2 bar an. Gut, man fährt damit nicht auf der Felge, für meine Gewichtsklasse ist das definitiv zu wenig. Ab ca. 3 bar ist das Fahrverhalten einigermaßen stabil. Ich habe mich auf 4 bar als Kompromiss zwischen noch etwas Komfort und präzisem Fahrverhalten geeinigt. Das hat bei Tal toTal auch gut funktioniert, nur für das Kopfsteinpflaster gegen Ende der Tour war das zu viel. Ich probiere noch ein wenig rum.
Der 50er Reifen geht problemlos durch die schmale Gabel. Es ist an allen Seiten ausreichend Platz. 55 mm würde wohl ebenfalls noch passen, vielleicht sogar 60 mm wenn es denn einen gäbe.
Wenn die Originalschutzbleche montiert sind, ist bei 50 mm Schluss. Mehr passt da nicht rein.

Der Big Apple ist für den Street auf jeden Fall besser geeignet als ein Marathon Racer. Zwar walgt der BA vorne ebenfalls spürbar, das Fahrverhalten ist jedoch besser. Kurven lassen sich einfacher fahren. Grundsätzlich will der Street am liebsten immer noch stur geradeaus.

Die Tritthöhe ist durch den Reifenwechsel um etwa einen halben cm auf ca. 8,3 cm angestiegen. Meine Befürchtungen, dass es nun anstrengender wird, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Bei dieser kurzen Geometrie scheint ein wenig mehr Höhe sogar ein Vorteil zu sein. Ich kann besser, effektiver nach hinten weg treten. Somit ist der Nachteil der hohen Lenkerposition wenigstens teilweise ausgeglichen. Hoher Lenker und breiterer Reifen machen das Fahrverhalten auf jeden Fall sicherer.

Der Witz ist, dass ich meine bisher längste Tour und die erste über 100 km überhaupt, mit dem kleinsten Roller gefahren bin! Kein Muskelkater, ich war am nächsten Tag wieder fit. Wofür braucht man eigentlich große Tourenroller?

Zum Vorbau habe ich ebenfalls eine neue Erkenntnis gewonnen: Wenn man den einmal aufgemacht hat, muss die Schraube anschließend mehrfach nachgezogen werden. Dann sitzt sie irgendwann so fest, dass zum Öffnen beide Hände notwendig sind.

Die BBB-Griffe machten bei den ersten, kürzeren Touren einen hervorragenden Eindruck. Sie sind weicher als die Ergons und drückten nicht. Auf der langen Tour sind mir aber wieder die Hände eingeschlafen. Bisher habe ich keinen wirklich langstreckentauglichen Griff gefunden.

Meine Zwischenbilanz nach jetzt gut 600 km fällt äußerst positiv aus. Meine Erwartung (einigermaßen tourentauglich) wurde übertroffen. Dieser Roller ist mit den Big Apples voll tourentauglich!

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Zitat:
"Zum Vorbau habe ich ebenfalls eine neue Erkenntnis gewonnen: Wenn man den einmal aufgemacht hat, muss die Schraube anschließend mehrfach nachgezogen werden. Dann sitzt sie irgendwann so fest, dass zum Öffnen beide Hände notwendig sind."
Zitat Ende
(Das richtige Zitieren lerne ich noch :zwinker2: )


Moin,
eine wichtige Frage:
Ist mit "die Schraube" die immer wieder sich lockernde Flügelschraube gemeint? Und nun muss diese nicht mehr während der Fahrt mehrmals angezogen werden?
Ich bekomme demnächst einen Kostka Rebel Fold, der anscheinend den gleichen Lenkervorbau bzw. Klappmechanismus hat - die Maße unterscheiden sich jedenfalls nicht. Habe mit leichtem Grausen das Problem auf "meinen" Rebel übertragen - denn wenn selbst der Austausch seitens des Herstellers nichts gebracht hat, scheint es ja ein allgemeines Konstruktionsproblem zu sein.

Toller aussagekräftiger Test mit vielen - auch für mich interessanten Details, auch wenn ein etwas anderes Model. Danke!

Gruß aus Hannover,
Elke
*** Oma seit sieben Jahren - aber nicht auf dem Kickbike ¯\_(ツ)_/¯ ***

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Rolleroma hat geschrieben: Ist mit "die Schraube" die immer wieder sich lockernde Flügelschraube gemeint?
Ja.
Rolleroma hat geschrieben:Und nun muss diese nicht mehr während der Fahrt mehrmals angezogen werden?
Wenn der Lenker runter und dann wieder hoch geklappt wird, löst sich Schraube anschließend ein wenig. Man muss sie mehrmals - vielleicht drei Mal - wieder richtig festziehen. Dann ist sitzt sie sehr fest.
Rolleroma hat geschrieben: Ich bekomme demnächst einen Kostka Rebel Fold, der anscheinend den gleichen Lenkervorbau bzw. Klappmechanismus hat - die Maße unterscheiden sich jedenfalls nicht. Habe mit leichtem Grausen das Problem auf "meinen" Rebel übertragen - denn wenn selbst der Austausch seitens des Herstellers nichts gebracht hat, scheint es ja ein allgemeines Konstruktionsproblem zu sein.
Ich vermute, dass der Rebel denselben Vorbau hat. Hoffentlich bekommst du die neue Version. Hält auf jeden Fall besser.
Rolleroma hat geschrieben: Toller aussagekräftiger Test mit vielen - auch für mich interessanten Details, auch wenn ein etwas anderes Model. Danke!
Bitte. :)

Habe fertig

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So, die Reifendruck-Versuchsserie ist abgeschlossen. Der Big Apple verhält sich auch nicht anders als andere Reifen, MTB-Reifen mal ausgenommen: mit dem maximalen Luftdruck rollen sie am besten.

Ich habe den Druck von den zuerst eingestellten 4 bar in 0,5 bar Schritten verringert. Bei 3,5 bar rollt es sich offroad noch besser wenn der Untergrund uneben ist. Auf Asphalt geht es damit noch einigermaßen. Bei 3 bar wird es langsam ungemütlich. Offroad geht noch einigermaßen, wenn der Roller auch schon vorne bei Unebenheiten runterwippt (Unfallgefahr). Auf Asphalt fährt es sich schon ziemlich schwammig. Kurven mag er dann gar nicht mehr. Mit 2,5 bar bin ich nicht mehr weit gerollt. Der Street stuckert so vor sich hin. Offroad wird ebenfalls merklich schlechter. 2 bar habe dann gar nicht mehr probiert.

Der Maximaldruck von 5 bar hat den Vorteil, dass der Reifen praktisch nicht mehr walgt. Sowohl Komfort als auch Fahrpräzision sind spürbar besser als bei voll aufgepumpten Marathon Racern. Kurven lassen sich einfacher fahren.

Zusätzlich habe ich den Lenker noch etwas höher gestellt, auf ca. 91 cm über dem Boden (0,5 cm kommt er durch die Big Apples schon höher). Die Augen sind jetzt ungefähr auf Höhe der Vorderradnabe, die Lastverteilung vorne / hinten wird etwas besser. Das kommt ebenfalls der Wendigkeit zu Gute. Bei höherem Lenker schlage ich überraschenderweise auch seltener mit dem Bein an die Flügelschraube.

Ich denke, so passt er jetzt für mich. Vollwertiger Alltags- und Tourenroller, der auch noch einfach zu transportieren ist. Was will man mehr? Auf zu den nächsten Baustellen Renn- und Crossroller.
Antworten

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