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Reportage Kanalschwimmer

Reportage Kanalschwimmer

1
Hi,

Gestern abend bin ich über eine interessante Fernseh-Reportage in 3-Sat gestolpert, die wohl sogar schon einen Film-Preis gewonnen hat.

Es ging um Schwimmer, die das Ziel haben, den Ärmelkanal (Dover-Calais) zu durchschwimmen. Das haben zwar mittlerweile schon einige geschafft (einer wohl 32 mal in 25 Jahren), aber es ist immer noch eine "der" Herausforderungen unserer Zeit, diese 33km :shock2: zu durchschwimmen.

Am Anfang der 90-minütigen Reportage wurde der Versuch eines älteren Mannes (>60) geschildert, der in seinen früheren Jahren wohl mal Leistungsschwimmer war. Er hatte das Ziel, es per Brustschwimmen in 17 Stunden zu schaffen. Muß eine ziemlich Tortour gewesen sein. Nach 19 Stunden war er nur noch eine Meile von der Zielküste entfernt, er kam aber durch die Strömung einfach nicht mehr weiter. Nachdem er noch über 2 Stunden längst der Küste getrieben ist (er kam dem Ziel aber einfach nicht näher) und auf Zurufe seiner Begleiter nicht mehr reagierte und zudem wohl fast beim Schwimmen eingeschlafen wäre, mußte der Mann aufgeben. Er mußte natürlich durch lautes Zureden erst mal dazu überredet werden, denn er wollte natürlich weiter machen. Aber letzten Endes stieg der dann doch irgendwann um Mitternacht wie in Trance aus dem Wasser.

Der zweite Versuch war von einem Leistungsschwimmer im besten Alter, der denr Rekord von irgendetwas um die 7:15h brechen wollte. Es wurde seine Vorbereitung auf das Ereignis gezeigt und wie er letztlich nach Einnahme von Schmerzmitteln sein Ziel um 2min verfehlte.

Also, diese Leute haben meinen vollsten Respekt und toppen m. E. noch die Ironmans, obwohl ich das natürlich schlecht beurteilen kann, weil ich beides noch nicht gemacht habe. Ich bin ja "nur" ein gewöhnlicher Marathoni :) )

Aber gerade die psychische Komponente beim Langstreckenschwimmen ist m.E. wirklich grass. Ich kann mir vorstellen, dass man sich nach 10 Stunden Schwimmen im Meer ziemlich einsam fühlt, ganz abgesehen von der körperlichen Verfassung. Wenn ich daran denke, wie ich mich nach 1000m Schwimmen fühle :stupid:

War wirklich eine super Sendung und man konnte mit den "Akteuren" richtig mitleiden. Hat`s noch einer gesehen ?

Ray

[ Dieser Beitrag wurde von Ray am 15.11.2004 editiert. ]

Reportage Kanalschwimmer

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Ja, das ist absolut spannend.

ich habe auch schonmal eine Bericht darüber gesehn. Man muss auch richtig Tempo machen, da der Zeitplan der Strömungen im Kanal zu beachten ist. Wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an einer bestimmten Stelle ist...kann man es vergessen, da die Strömung einen dann weit abtreibt.

Verdient definitiv Riesenrespekt

mandy

Kaum macht man alles richtig, schon funktioniert es.

Reportage Kanalschwimmer

3
Original von Ray:
Also, diese Leute haben meinen vollsten Respekt und toppen m. E. noch die Ironmans, obwohl ich das natürlich schlecht beurteilen kann, weil ich beides noch nicht gemacht habe. Ich bin ja "nur" ein gewöhnlicher Marathoni :) )
Ist halt immer die Frage, ob man alles toppen muß. Ich denke, man muß nicht alles toppen. Das führt höchstens dazu, daß am Ende die Risiken derart hoch sind, daß es lebensgefährlich wird.

Aber gerade die psychische Komponente beim Langstreckenschwimmen ist m.E. wirklich grass. Ich kann mir vorstellen, dass man sich nach 10 Stunden Schwimmen im Meer ziemlich einsam fühlt, ganz abgesehen von der körperlichen Verfassung. Wenn ich daran denke, wie ich mich nach 1000m Schwimmen fühle :stupid:

War wirklich eine super Sendung und man konnte mit den "Akteuren" richtig mitleiden. Hat`s noch einer gesehen ?

Ray

[ Dieser Beitrag wurde von Ray am 15.11.2004 editiert. ]
Schwimmen ist in der Tat hart. Ein wenig Bammel habe ich immer im offenen Gewässer. Obwohl ich Schwimmen kann, ist immer die Angst dabei, was wäre, wenn... (Krampf, Schlag ins Gesicht vom Vordermann ect.).


The jazz things in life.
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www.smueve.de

Reportage Kanalschwimmer

4
ja,
habe ich auch angeschauzt und war absolut beeindruckt.
schade, dass es der ältere schwimmer nicht mehr gepackt hat (musste um 22.00 zum zdf-krimi umschalten)

vor allem hat mich die tatsache beeindruckt, von wie vielen faktoren (strömung, uhrzeit, gezeiten, schwimmtempo) das ganze beeinflusst wird.

grüße

Manzoni

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Manzonis Homepage
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5
Ich hab`s auch gesehen, allerdings nicht ganz von Anfang an.

Da ich selber ein ziemlich mäßiger Schwimmer bin, habe ich größten Respekt vor so einer Leistung.
Der Schwimmer, der die Zeit um ca. 2 Minuten verpasst hat, hat mir echt leid getan.
Was mich erstaunt hat, war, wie der aus dem Wasser gestiegen und auf den Felsen herumgeklettert ist. Ich hätte nicht gedacht, daß der für eine Weile überhaupt gehen könnte.

Walter

viermaerker 707

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Good things come slow - especially in distance running

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6
Original von Toronto21:
Original von Ray:
Also, diese Leute haben meinen vollsten Respekt und toppen m. E. noch die Ironmans, obwohl ich das natürlich schlecht beurteilen kann, weil ich beides noch nicht gemacht habe. Ich bin ja "nur" ein gewöhnlicher Marathoni :) )
Ist halt immer die Frage, ob man alles toppen muß. Ich denke, man muß nicht alles toppen. Das führt höchstens dazu, daß am Ende die Risiken derart hoch sind, daß es lebensgefährlich wird.
Nicht falsch verstehen - ich bin auch kein Freund von immer weiter und immer härter. Ich habe z.B. nicht das Bestreben einfach "nur" immer weiter zu laufen alla Ultra- oder Trans-Europaläufe. Meine Herausforderung ist eher, eine definierte Strecke (z.B. 10km oder M) so schnell wie möglich zu laufen. Für die Öffentlichkeit ist das jedoch nicht so transparent, wie sehr man dafür an seine persönlichen Grenzen gehen muß (...was mir aber auch herzlich egal ist). Dafür eignen sich solche "33km am Stück-Schwimmen"-Events schon eher.

Ich wollte die Leistung mit meiner o.g. Aussage nur für mich subjektiv einordnen. Ich könnte mir also eher vorstellen, mal einen Iron-Man zu schaffen als 33km am Stück zu schwimmen. Von dem einen bin ich halt schätzungsweise 10000 Trainingsstunden entfernt - von dem anderen 20000 :) )

Ray

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Original von Ray:

Ich wollte die Leistung mit meiner o.g. Aussage nur für mich subjektiv einordnen. Ich könnte mir also eher vorstellen, mal einen Iron-Man zu schaffen als 33km am Stück zu schwimmen. Von dem einen bin ich halt schätzungsweise 10000 Trainingsstunden entfernt - von dem anderen 20000 :) )

Ray
Solche Extreme sind alleine deswegen schon nichts für mich, weil mir das vom Kopf zu stumpf wäre. Es gibt Menschen, die können das (Ultraläufer, 24-Stundenläufer, Ultraschwimmer, Ultraradler, you name it). Mir persönlich wäre das zu eintönig. Insofern wäre so ein Ironman genau MEINE Kragenweite. Wenn es anfängt, langweilig zu werden, ruft schon die nächste Wechselzone und die Sportart wird gewechselt. Außerdem halte ich einseite Bewegungsabläufe über längere Zeiträume für nicht gerade gesundheitsfördernd.



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