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Todesstrafe für Boston-Attentäter

Todesstrafe für Boston-Attentäter

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Anschlag auf Marathon: Todesstrafe für Boston-Attentäter Zarnajew | ZEIT ONLINE


Der Bombenleger vom Boston-Marathon wird für den Terroranschlag mit drei Toten und 260 Verletzten mit dem Tod bestraft. Die Geschworenen am Bundesgericht in der US-Ostküstenstadt entschieden, dass der 21-Jährige für den Anschlag am 15. April 2013 hingerichtet werden soll. Die zwölf Männer und Frauen der Jury hatten nur zwei Optionen: Todesstrafe oder lebenslange Haft. Zarnajew soll durch eine Giftspritze hingerichtet werden.

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Wann werden endlich die US-amerikanische Kriegstreiber durch Giftspritzen hingerichtet? Auch bei denen kann man eine eindeutige Tötungsabsicht = Mord (Vorsatz) erkennen.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Siegfried hat geschrieben:Die Betroffenen sehen das vielleicht etwas anders.
Emotionen sind schlechte Berater und haben vorm Gericht nichts verloren.

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bones hat geschrieben:"Wer in den Puff geht darf sich nicht wundern, wenn da Nutten sind".

Matthias Beltz
:daumen: :daumen: :daumen:
Steif
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Rolli hat geschrieben:Emotionen sind schlechte Berater und haben vorm Gericht nichts verloren.
Guter Beitrag zum Thema Todesstrafe von Bundesrichter Thomas Fischer:

Höchststrafe : Warum der Staat seine Bürger nicht töten darf | ZEIT ONLINE

Übrigens sind auch andere Beiträge von FIscher sehr lesenswert, mit das beste was ich seit langem in der Zeit gelesen habe.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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rollon hat geschrieben:...]Der Bombenleger vom Boston-Marathon wird für den Terroranschlag mit drei Toten und 260 Verletzten mit dem Tod bestraft. Die Geschworenen am Bundesgericht in der US-Ostküstenstadt entschieden, dass der 21-Jährige für den Anschlag am 15. April 2013 hingerichtet werden soll. Die zwölf Männer und Frauen der Jury hatten nur zwei Optionen: Todesstrafe oder lebenslange Haft.
Ist die Nachricht denn so richtig, entscheiden Geschworene im Bundesstaat Massachusetts auch über das Strafmaß oder lautet die Frage einzig und allein SCHULDIG oder NICHT SCHULDIG ?
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Was wäre denn eine gerechte Strafe für ihn?

Ich denke immer bei so Lebenslänglichen: Die sitzen da rum und werden durchgefüttert.
Man sollte denen irgendeine Strafarbeit aufbrummen, damit die was Sinnvolles tun!
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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blende8 hat geschrieben:Was wäre denn eine gerechte Strafe für ihn?

Ich denke immer bei so Lebenslänglichen: Die sitzen da rum und werden durchgefüttert.
Eine sehr merkwürdige Einschätzung, wie es sich wohl anfühlt, lebenslang eingesperrt zu sein....

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barefooter hat geschrieben:Ist die Nachricht denn so richtig, entscheiden Geschworene im Bundesstaat Massachusetts auch über das Strafmaß oder lautet die Frage einzig und allein SCHULDIG oder NICHT SCHULDIG ?
Wenn ich den oben verlinkten Artikel aufmerksam lese, lese ich folgendes:
Die Geschworenen ... entschieden, dass Dschochar Zarnajew für den Anschlag am 15. April 2013 hingerichtet werden soll. Die zwölf Männer und Frauen der Jury hatten nur zwei Optionen: Todesstrafe oder lebenslange Haft.
Entscheidung der Jury über die Art der Bestrafung.
Anfang April hatten die Geschworenen Dschochar Zarnajew in allen 30 Anklagepunkten für schuldig befunden.
Eine vorangegangene Entscheidung über schuldig oder nicht. Dazu gibt es auch einen Artikel in der Zeit.
In diesem Artikel findet sich folgender Absatz:
Im Prozess um den Anschlag auf den Boston-Marathon vor zwei Jahren haben die Geschworenen den Angeklagten Dschochar Zarnajew in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Damit droht ihm die Todesstrafe. Über das Strafmaß wird in der nächsten Phase des Prozesses entschieden.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Hallo,

das Thema Todesstrafe kann man sicherlich kontrovers diskutieren, und diese Diskussion wird nach den Berichten über falsche bzw. seinerzeit noch nicht so ausgereifte (DNA-)Analysen des FBI, die zu falschen Urteilen geführt haben, derzeit auch wieder zu Recht geführt. Allerdings fehlt mir außer dem Umstand, dass es sich in diesem Fall um die Verurteilung eines Verantwortlichen für einen tödlichen Anschlag bei dem Laufergeignis schlechthin in den USA handelt, der Bezug zum Laufen. :confused: Deshalb gehört diese Diskussion hier m.E. auch nicht her. :nee:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Rumlaeufer hat geschrieben: Allerdings fehlt mir außer dem Umstand, dass es sich in diesem Fall um die Verurteilung eines Verantwortlichen für einen tödlichen Anschlag bei dem Laufergeignis schlechthin in den USA handelt, der Bezug zum Laufen. :confused: Deshalb gehört diese Diskussion hier m.E. auch nicht her. :nee:
Yep, gehört in OT. Der TE hat eine eigene Meinung vermieden und möchte wohl über die Todesstrafe "diskutieren lassen"

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Rolli hat geschrieben:Emotionen sind schlechte Berater und haben vorm Gericht nichts verloren.
Deshalb sitzen die ja auch nicht unter den Geschworenen oder Richtern.

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sai hat geschrieben:Eine sehr merkwürdige Einschätzung, wie es sich wohl anfühlt, lebenslang eingesperrt zu sein....
Auf jeden Fall tun die nix sinnvolles.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Scholes hat geschrieben:Habe ich vorhin auch gesehen..aber denkt ihr dass es die.richtige entscheidung ist ?
Als Gegner der Todesstrafe ist die Entscheidung

- nach MEINEN moralischen Maßstäben falsch,
- "richtig" im Sinne der geltenden US-Gesetze.

Sollte die Todesstrafe tatsächlich irgendwann vollstreckt werden, trifft sie so, wie es aussieht zumindest keinen Unschuldigen. Richtiger wird sie in meinen Augen dadurch auch nicht.

Ich hielte eine lebenslange Freiheitsstrafe für angemessen. Wobei ich nicht unbedingt der Überzeugung bin, dass jeder Lebenslange unbedingt die Möglichkeit haben muss, irgendwann die Freiheit wiederzuerlangen.

Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

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blende8 hat geschrieben:Ich denke immer bei so Lebenslänglichen: Die sitzen da rum und werden durchgefüttert.
Man sollte denen irgendeine Strafarbeit aufbrummen, damit die was Sinnvolles tun!
Mittlerweile gibt es immer mehr privatwirtschaftlich geführte Gefängnisse in den Staaten. Da verdienen sich einige Konzerne eine goldene Nase an den Gefangenen :wink: Insofern ist die Todesstrafe wirtschaftlich unsinnig :teufel:

Nebenbei, auch Geschworene und Richter sind nicht frei von Emotionen.

Gruss Tommi

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blende8 hat geschrieben:Auf jeden Fall tun die nix sinnvolles.
Warum sollten sie auch?
Sie würden, wenn sie etwas sinnvolles täten, ohnehin nicht daran partizipieren. Die Gesellschaft kann nicht erwarten, dass Leute, die lebenslang weggesperrt werden, anschließend auch noch etwas "sinnvolles" für sie tun.

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dicke_Wade hat geschrieben:Mittlerweile gibt es immer mehr privatwirtschaftlich geführte Gefängnisse in den Staaten. Da verdienen sich einige Konzerne eine goldene Nase an den Gefangenen :wink: Insofern ist die Todesstrafe wirtschaftlich unsinnig :teufel:

Nebenbei, auch Geschworene und Richter sind nicht frei von Emotionen.

Gruss Tommi
Stimmt, dazu kommt:
Es ist ja nicht nur die Todesstrafe, sondern die Täter sitzen oft viele Jahre (ggf. Jahrzehnte) im Gefängnis bis sie hingerichtet werden.

Daher sind das also 2 verschiedene Strafen - und damit ist die Todesstrafe auch nicht ökonomischer.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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NordicNeuling hat geschrieben:Betroffene sind ja auch nie gute Ratgeber.
Stell dir halt mal vor du wärest Betroffener.

Die distanziert analytische Meinung die hier so durch den Faden wabert wäre wohl schnell dahin....


Walter
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viermaerker hat geschrieben:Stell dir halt mal vor du wärest Betroffener.

Die distanziert analytische Meinung die hier so durch den Faden wabert wäre wohl schnell dahin....


Walter
Hier in der BRD gibt es genug Beispiele, wo durch Zufall oder schnelles Zugreifen der Spezialkräfte, Anschläge mit mit großer Zerstörungskraft durch geführt werden konnten. Einzige unrühmliche Ausnamne ist die die Blindheit der Sicherheitsorgane auf dem rechtem Auge.
Die Opfer dieser rechten Möderbande hätte bei richtiger und genauer Ermittlung klein gehalten werden können.
Ich möchte auch nicht durch ein Kofferbomber eines islamsichen Fanatikers verletzt oder gar getötet werden. Oder möchte einer von euch Opfer werden und durch Splitter für den Rest des Lebens körperlich und/oder psychisch geschädigt sein?
Die Todesstrafe ist natürlich eine Diskussion wert - es sollte aber dabei bedacht werden das der Täter keine Rücksicht auf die Opfer genommen hat und deren Tod bzw. Verstümmelubg billigend in Kauf genommen hat.
Ach ja, wer regt sich denn darüber auf das Boko Haram oder die IS die Menschen abschlachten?
Ich bin kein Ami Freund bzw. Sympathisant - der Staat wehrt sich nur., erschrocken über den Anschlag bei einem friedlichen Fest.

Gute Nacht,

Stefan
Beim Laufen lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen. Einige möchte ich gerne als Freund haben, andere wiederum......... :zwinker5:

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viermaerker hat geschrieben:Stell dir halt mal vor du wärest Betroffener.

Die distanziert analytische Meinung die hier so durch den Faden wabert wäre wohl schnell dahin....
Aus diesem Grund sind die Betroffenen ja auch nicht an der Festsetzung des Strafmaßes beteiligt.

Ich finde es furchtbar, dass der junge Mann zum Tode verurteilt wurde. Als ob das noch irgendetwas änderte! Durch seine Hinrichtung werden die Toten nicht wieder lebendig, die abgerissenen Gliedmaßen werden nicht wieder nachwachsen.
Todesstrafen bestätigen nur das Rachebedürfnis der Gesellschaft und der Hinterbliebenen - wie gerechtfertigt das ist, kann hier nicht diskutiert werden, zumindest ist es (meiner Ansicht nach) verständlich.

Der Artikel, den C dankenswerter Weise gepostet hat, trifft ja den Nagel auf den Kopf: Die Todesstrafe streckt niemanden ab, wird oft fälschlicherweise verhängt (meistens für Angehörige von Minderheiten), verschlingt Unsummen ...

... und ich persönlich fand bei der Lektüre bemerkenswert, dass nicht nur das Gift durch den Computer injiziert wird (ganz davon ab, dass das ja nicht immer wirkt, in den letzten Jahren gab es ja da mehrere Berichte drüber), sondern mehrere Leute den Schalter für den elektrischen Stuhl umlegen, um (und das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen) die Vollstrecker vor einer postraumatischen Belastungsstörung zu schützen.

Wow. Also tot sehen ja, aber töten, nein, das verkrafte ich nicht? Irre. Einfach irre.

Persönlich kann ich nur sagen: Ich bin Christin. Das Gebot "du sollst nicht töten" ist absolut, ein "außer" steht da nicht. Der Mensch ist aus der Masse der Geschöpfe herausgehoben, weil er Ebenbild Gottes ist. Und das verbietet das Töten anderer Menschen - weil eben jeder Mensch zum Ebenbild geschaffen wurde. Diese Ebenbildlichkeit ist von vornherein gegeben und nicht auf ein Geschlecht, eine Hautfarbe oder einen Glauben beschränkt. (ja, Menschen bringen andere Menschen trotzdem um. Ich weiß.). Folglich ist das Leben selbst unantastbar und die Tötung ausgeschlossen.

Dass gerade die USA (die ja immer sehr christlich sind, nä? Geradezu buchstabengetreu christlich, auch wenn dafür der gesunde Menschenverstand geopfert werden muss) die Todesstrafe nicht nur im Gesetz haben, sondern auch aktiv anwenden, ist für mich geradezu schizophren.

Übrigens - ich persönlich finde das lebenslange Einsperren eines Menschen Strafe genug (und schrecklich). Überlegt euch nur zwei, drei Minuten lang, was im Gefängnis alles nicht mehr möglich ist. Eis essen gehen. Mal ins Kino oder Abends in die Kneipe. Mit dem Hund raus. Einkaufen - im Laden. Obst und Gemüse und ne TK-Pizza kaufen (wenn man TK-Pizza mag). Einfach mal für ein paar Tage zu Hause sitzen und einfach für sich sein. Kochen, worauf man Lust hat ... Zum Fußball oder auf ein Festival fahren ... Alles weg.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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In der Bibel steht aber auch: "Auge um Auge, Zahn um Zahn"..
Was nebenbei gesagt ein wesentlicher Fortschritt war, denn vorher gab es die Blutrache.

Jetzt könntest du natuerlich schreiben, das wuerde wegen dem neuen Testament nicht mehr gelten.

Aber Jesus hat sinngemäss gesagt, er sei nicht gekommen, um da was zu verändern, sondern um es zu erfuellen.

Gute Nacht.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Würde ich nie schreiben; ich halte das für Quatsch. Altes und Neues Testament gehören zusammen; für Jesus als Jude war ja das AT selbst maßgeblich. :)

"Auge um Auge, Zahn um Zahn" stimmt natürlich. Aber (so skurril das klingt): Eben auch nur ein Auge, und nur ein Zahn. Das Gebot gehört zu den Richtsprüchen, die das gesellschaftliche Zusammenleben der Israliten regeln sollen (steht ja auch im 2. Mose, Vers 23). Das Gebot sollte (unter anderem) die Bildung von Blutfehden verhindern.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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Baghira hat geschrieben: Ich finde es furchtbar, dass der junge Mann zum Tode verurteilt wurde. Als ob das noch irgendetwas änderte! Durch seine Hinrichtung werden die Toten nicht wieder lebendig, die abgerissenen Gliedmaßen werden nicht wieder nachwachsen.
.

ja, der arme junge Mann. Hatte bestimmt 'ne schwere Kindheit. Rechtfertigt ja nahezu alles. Was heißt "nahezu"? Alles wie man hier sieht.
Er konnte quasi ja nichts dafür dass er sich entschieden hat Unschuldige zu töten oder zu verstümmeln.

So viel Mitgefühl wie für einen Täter der mit Vorsatz gehandelt hat wäre schön mal für ein unschuldiges Opfer zu sehen!
Baghira hat geschrieben:
Übrigens
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[quote="Baghira"]Aus diesem Grund sind die Betroffenen ja auch nicht an der Festsetzung des Strafmaßes beteiligt.

Ich finde es furchtbar, dass der junge Mann zum Tode verurteilt wurde. Als ob das noch irgendetwas änderte! Durch seine Hinrichtung werden die Toten nicht wieder lebendig, die abgerissenen Gliedmaßen werden nicht wieder nachwachsen.
Todesstrafen bestätigen nur das Rachebedürfnis der Gesellschaft und der Hinterbliebenen
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viermaerker hat geschrieben:.

ja, der arme junge Mann. Hatte bestimmt 'ne schwere Kindheit. Rechtfertigt ja nahezu alles. Was heißt "nahezu"? Alles wie man hier sieht.
Er konnte quasi ja nichts dafür dass er sich entschieden hat Unschuldige zu töten oder zu verstümmeln.

So viel Mitgefühl wie für einen Täter der mit Vorsatz gehandelt hat wäre schön mal für ein unschuldiges Opfer zu sehen!
Hups, wo hab ich denn was von seiner schweren Kindheit geschrieben oder dass er nichts dafür konnte? Das muss mir glatt entfallen sein ... Ich werde alt ...
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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Mich nervt einfach das religiös begründete Verständnis für einen Täter.

Wer kümmert sich um die Opfer?

All die schönen Dinge die du in deinem letzten Absatz beschreibt können die Toten auch nicht mehr tun oder?


Walter
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Auf jeden Fall braucht man weiterhin eine Motivation und einen Grund im Kampf gegen den islamistischen Terror und einen Grund, an der ganzen Welt sein Stethoskop anzulegen.
Steif
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Steif hat geschrieben:Auf jeden Fall braucht man weiterhin eine Motivation und einen Grund im Kampf gegen den islamistischen Terror und einen Grund, an der ganzen Welt sein Stethoskop anzulegen.
Hallo Knopfauge!

Du verwechselst Ursache und Wirkung, bez. Opfer und immer gleiche Täter.
Derzeit sind die Herrschaften in der Oasenstadt Palmyra mit Hammer und Meisel unterwegs und - wie gewöhnlich- einem stumpfen Messer im Guertel.

Und was den islamistischen Terror angeht:
99% der Opfer des islamistischen Terrors sind Moslems, nicht Westler!

Was waren die RAF doch vergleichsweise fuer harmlose Gesellen, mit denen hätte man sogar noch ein Bierchen trinken können.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Baghira hat geschrieben:
Übrigens - ich persönlich finde das lebenslange Einsperren eines Menschen Strafe genug (und schrecklich). Überlegt euch nur zwei, drei Minuten lang, was im Gefängnis alles nicht mehr möglich ist. Eis essen gehen. Mal ins Kino oder Abends in die Kneipe. Mit dem Hund raus. Einkaufen - im Laden. Obst und Gemüse und ne TK-Pizza kaufen (wenn man TK-Pizza mag). Einfach mal für ein paar Tage zu Hause sitzen und einfach für sich sein. Kochen, worauf man Lust hat ... Zum Fußball oder auf ein Festival fahren ... Alles weg.
Oh Gott, wie schrecklich. Also mein Mitleid hält sich inGrenzen.

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Baghira hat geschrieben:...ich persönlich finde das lebenslange Einsperren eines Menschen Strafe genug (und schrecklich). Überlegt euch nur zwei, drei Minuten lang, was im Gefängnis alles nicht mehr möglich ist. Eis essen gehen. Mal ins Kino oder Abends in die Kneipe. Mit dem Hund raus. Einkaufen - im Laden. Obst und Gemüse und ne TK-Pizza kaufen (wenn man TK-Pizza mag). Einfach mal für ein paar Tage zu Hause sitzen und einfach für sich sein. Kochen, worauf man Lust hat ... Zum Fußball oder auf ein Festival fahren ... Alles weg.
Überleg dir nur mal zwei, drei Minuten lang, was den Opfern eines zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe Verurteilten alles nicht mehr möglich ist. Das ganze Leben, alles weg... Und das i. d. R. ohne die Chance, Rechtsmittel einlegen zu können, vorzeitig entlassen oder begnadigt zu werden.

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Das Rechtssystem in USA hat schon mehr Unschuldigen umgebracht als IS. Auch der Satz "Ich bin Christ/in" ist voll mit Blut getränkt... und man soll sich überlegen, ob das eine passende Erklärung ist. Frage mal die Millionen, die unter dem Schwert der Christen sterben mussten.

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Laufschlaffi_II hat geschrieben: Du verwechselst Ursache und Wirkung, bez. Opfer und immer gleiche Täter.
Derzeit sind die Herrschaften in der Oasenstadt Palmyra mit Hammer und Meisel unterwegs und - wie gewöhnlich- einem stumpfen Messer im Guertel.
Ich glaube nicht! Schau Dir doch mal, wo die Wurzeln der IS-Führungsriege liegen. Sie sind ein Resultat aus einer absolut aus den Rudern geratenen und misslungenen Einmischungspoltik. Gewalt und Unrecht erzeugt Gegengewalt! Sicher ist es schwierig, wieder aus dem Sog herauszukommen. Aber man hätte sich vielleicht im Weissen Haus einfach mal eingestehen können, dass ein militärisches Eingreifen in filigrane Bevölkerungsgefüge nicht sinnvoll ist. Besonders dann nicht, wenn man es mit einer derart unberechenbaren Mentalität zu tun hat. Das kann aber auch Kalkül des WH sein. Eigentlich sind pol. Diskussionen ja hier nicht so erwünscht :confused:
Steif
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Aus der SZ:
Wie es für Dschohar Zarnajew weitergeht
  • Der zum Tode verurteilte Boston-Attentäter Dschohar Zarnajew wird wohl bald in ein Hochsicherheitsgefängnis in Indiana verlegt.
  • Die Berufungsverfahren gegen seine Strafe werden nach Expertenangaben mehrere Jahre dauern.
  • Die US-Regierung hat seit mehr als zehn Jahren keine Hinrichtung vollstreckt; das US-Justizministerium überprüft zurzeit das Verfahren.
  • Die Zustimmung für die Todesstrafe nimmt unter Amerikanern seit einiger Zeit ab.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Ah, wir sind bei den Allgemeinplätzen.

Erstmal: Ja, ich weiß, ich hätte das nicht schreiben dürfen. Denn dann fangen wir wieder bei den Kreuzrittern an. Auf dieser Basis diskutiere ich nicht. Ich habe das geschrieben um zu erklären, warum ich persönlich die Todesstrafe ablehne. Bei mir ist das mein Glaube. Ich lasse mich aber nicht für alles verantwortlich machen, was ab 772 n. Chr. passiert ist (da war die Sachsenmission).

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Nein, ich habe kein Mitleid mit dem Täter. Ich bin sehr dafür, dass man die Verantwortung für sein Handeln übernimmt, das habe ich hier an anderer Stelle vor Kurzem auch schon geschrieben. Gerade bei Straftaten gilt das selbstverständlich! Aber was hilft es jetzt, wenn Dschochar Zarnajew hingerichtet wird?

In dem Zeit-Artikel wird (zurecht) darauf hingewiesen: Folter ist verboten und verabscheuungswürdig (ich hoffe, da sind sich alle hier einig). Aber die Tötung eines Menschen ist in Ordnung? Da stimmt in der Argumentation aber einiges nicht.
Bestraft werden muss er. Aber (und das wollte ich mit meiner Aufzählung am Ende sagen): Die lebenslange Haft (und Zarnajew ist jetzt 21, das heißt, er hat da noch gute 50-60 Jahre vor sich) ist schlimm. Und eben kein langer Hotelaufenthalt, wie die Boulevardpresse uns hin und wieder vermitteln will (nein, das hat hier keiner gesagt).

Ich weiß, dass das Thema (gelinde gesagt) schwierig ist und hochemotional. Natürlich habe ich Mitgefühl mit den Opfern und den Angehören (wieso wird das in Frage gestellt?) Aber (und das ist meine Überzeugung): Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zu töten. Ganz gleich, was er gemacht hat. Denn damit stellt man sich auf eine Stufe mit dem Täter.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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bones hat geschrieben:Bei einem perfekt ausgeführten Selbstmordanschlag hätte man sich diese ganze Diskussion ersparen können..... :teufel:
Bei Selbstmordattentätern bin ich auch für die Todesstrafe. Wegen der abschreckenden Wirkung.
19. April 2015: Zürich Marathon

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Baghira hat geschrieben:Erstmal: Ja, ich weiß, ich hätte das nicht schreiben dürfen. Denn dann fangen wir wieder bei den Kreuzrittern an. Auf dieser Basis diskutiere ich nicht.
Klar... weil das unangenehm ist.
Du möchtest darüber nicht diskutieren, leider argumentierst so.
Du musst da auch nicht nicht so weit zurück blicken, weil auch jetzt in Namen Christi getötet wird und bei sehr großen Teil der Weltbevölkerung "Christen" als Mörder gesehen werden.

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bones hat geschrieben:Der Name der US-Justizministerin ist in dem Zusammenhang etwas skuril........
Nomen est omen.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Baghira hat geschrieben:Persönlich kann ich nur sagen: Ich bin Christin. Das Gebot "du sollst nicht töten" ist absolut, ein "außer" steht da nicht.
Hmja... Aber um das mal auf die Füße zu stellen: Das hebräische Verb, das in diesem Gebot verwendet wird (rs.h.), ist ein terminus technicus, der sonst fast ausschließlich im Buch Bammidbar/Numeri/4. Mose vorkommt und das Töten eines Menschen unter dem Gesichtspunkt bezeichnet, daß es eine Blutrache nach sich zieht. Da eine Blutfehde (außer in den seltenen Fällen, in denen es gelingt, einen Ausgleichsmechanismus zu implementieren, d.h. z.B. ein Wergeld, oder wenn die Streitenden sich selbst ad acta legen) meist nie an ein Ende kommt, bezeichnet das Verb also nicht nur die Initialtat, durch welche die Fehde in Gang gesetzt wird, sondern auch alle auf beiden Seiten abwechselnd erfolgenden Rachetaten.

Das 5. Gebot ist also eine forensische Formel des sog. apodiktischen Rechts, die dazu auffordert, diese mörderische Gewaltspirale zu durchbrechen, indem man nicht mehr Gleiches mit Gleichem vergilt. Voraussetzung für diese Aussage und für das Funktionieren dessen, was da gleichzeitig zugesagt und gefordert wird (die zehn Gebote haben diesen Doppelcharakter) ist die zu Anfang erwähnte, von Gott verliehene Freiheit.

Unter diesem Gesichtspunkt ist also - sehr gelinde gesagt - zumindest äußerst fragwürdig, welche ethische Berechtigung und welchen ökonomischen Nutzen die Todesstrafe eigentlich noch haben soll.
Der Mensch ist aus der Masse der Geschöpfe herausgehoben, weil er Ebenbild Gottes ist. Und das verbietet das Töten anderer Menschen
Das ist mir jetzt etwas verkürzt gedacht. Über die Frage, ob "Ebenbild" jetzt eher für eine wesensmäßige Analogie oder für eine besonders herausgehobene Beziehung steht, will ich mich mal nicht weiter auslassen, das führt vielleicht etwas weit.

Immerhin würde ja der Ebenbild-Gedanke auch ermöglichen, daß Gott als alleiniger Herr des Lebens einen Teil seiner Souveränität an den Menschen delegiert. Das ist ja genau das staatsmetaphysische Konzept, mit dem sich in den USA - von der Mehrheit des Volkes abgenickt - die Staatsorgane als Herrschaftsinstanzen über Leben und Tod legitimieren. Die USA verstehen sich als God's own country, also quasi als irdisches Ebenbild der göttlichen Allmacht par excellence. Um sich selbst dieser stellvertretenden Allmacht immer wieder bewußt zu werden, sind eben hin und wieder solche Akte vonnöten, in denen diese Allmacht in vollendeter Form zelebriert wird. Genau an dieser Stelle haben Hinrichtungen ihren Platz. Es geht letztlich nicht einfach um positives Recht, sondern um politische Liturgie.

Wir haben hier sozusagen in juristisch verfeinerter Form dieselbe Art von Identitätspflege vor uns, der gewalttätige Islamisten vom Schlage des IS in stark vulgärem Gewand frönen: Daß man auf der Seite des Allmächtigen steht, merkt man am besten und vornehmsten dort, wo es anderen weh tut.

Das ist ein Konzept, das ich zwar absolut widerwärtig finde, das mir aber rein von der Theorie her als Entfaltung des Ebenbild-Gedankens durchaus diskutabel erscheint. Religion ist eben nicht bloß schön und gefällig, sondern wie ein Küchenmesser, mit dem man genausogut leckere Speisen zubereiten oder das man jemandem zwischen die Rippen rammen kann.

Mein Hauptproblem mit dem beschriebenen Konzept ist, daß darüber Menschen zum bloßen Mittel zum Zweck der Selbstvergewisserung degradiert werden, ohne daß sie die Chance haben, auf diese Rollenzuweisung noch zu antworten. Wie gesagt, ich finde, man kann dieses Konzept diskutieren. Aber bei den Befürwortern sehe ich immer wieder nur Argumente, die auf flache Staatsmetaphysik hinauslaufen. Am Ende setzt man sich damit selbst an Gottes Stelle, und das finde ich blasphemisch. Damit begibt der Staat sich (ich verglich es ja eben bereits) und alle, die ihn tragen, also uns, auf das Niveau einer Terrorbande.
Laufschlaffi_II hat geschrieben:Aber Jesus hat sinngemäss gesagt, er sei nicht gekommen, um da was zu verändern, sondern um es zu erfuellen.
... womit er meint, daß er dem Gesetz zu der Gestaltung verhelfen will, für die es vorgesehen ist. Das kann durchaus auch implizieren, daß man es gegen den Strich bürstet und unter ungewöhnlichen Aspekten betrachtet. Dem dienen ja u.a. auch die sog. Antithesen in der Bergpredigt. Wo es übrigens u.a. heißt, nicht erst, wer jemanden töte, sondern schon, wer jemanden als Idioten tituliere, gehöre eigentlich in die Hölle. Man kann als Mensch eben nichts ungeschehen machen. Und das verdiente Strafmaß orientiert sich nun einmal letztlich nicht an der Bezifferung des angerichteten Schadens, sondern daran, inwiefern dieser Schaden sich ungeschehen machen läßt. Das ist aber generell nicht möglich - wodurch dann unter dem Gesichtspunkt des Strafzwecks die Vergeltungstheorie ad absurdum geführt wäre. Also wieder nix mit Todesstrafe!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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