Jung :hihi: bin immerhin 2 Jährchen älter !!!
ja die Biene hat die Regenpause abgewartet.
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An alle Läufer heuet, ob 5 oder Marathon oder einfach "nur" Freizeitlauf: :daumen:
Ich habe einen Laufbericht versprochen: Hier kommt mein Laufbericht.
Beginnen möchte ich aber nicht am heutigen Lauftag sondern vielmehr am gestrigen Samstag-Nachmittag. Ich hatte eigentlich überhaupt gar keine Zeit, weil ich noch ein bisschen arbeiten musste und sich dann ja mein Bruder für den Nachmittag aus dem Süden der Republik angekündigt hatte. Mir war also überhaupt nicht danach noch einmal zum für 15.00 Uhr anberaumten Treffen in den Messehallen zu fahren. Glücklicherweise habe ich das dann aber dennoch gemacht. Im Forum nettes und auch manchmal lästerliches Zeugs mit unbekannten anderen Laufbegeisterten auszutauschen, ist ja das eine: Diese Leute dann aber persönlich zu treffen, ist viel, viel cooler (mein Sohn benutzt dieses Wort im Augenblick laufend, ich vermute, ich werde in diesem Bericht noch mehrmals darauf zurückgreifen). Ich irrte da so ein bisschen suchend durch die Gegend als ich plötzlich einen Berliner Wirbelwind rufen hörte: „Das ist doch Todmirror“ – und schon fand ich mich in einer herzlichen Begrüßungsumarmung von Isse wieder. Danke Dir – aber auch allen anderen – dafür, dass Ihr mich als absoluten Neuling derart herzlich empfangen und gleich integriert habt. Das war klasse. Ich hätte echt was verpasst, wenn ich nicht noch einmal losgefahren wäre. Eure Bemerkungen dazu, dass Ihr annehmen würdet, ich würde am nächsten Tag schon irgendwie ins Ziel kommen, fand ich zwar etwas weltfremd, aber na gut...
Wieder zu Hause war dann tatsächlich zwischenzeitlich mein Bruder bei uns aufgeschlagen und es zeigte sich, dass er ernst meinte, was er mir schon aus der Bahn per email mitgeteilt hatte: Er wollte nun doch nicht mit mir zusammen laufen, weil er befürchtete, ich könne ihn entweder unbewusst zu einem Tempo ziehen, das er nicht laufen wolle, oder alternativ genervt sein, wenn ich mit ihm rumschlurfen müsse. All meine Beteuerungen, mir sei es nur wichtig, mit ihm gemeinsam diesen Tag zu erleben, brachten nichts. Er hatte sich was in den Kopf gesetzt.
Wir hatten dann noch eine ziemlich vehemente Diskussion darüber, wann wir am Sonntag morgen das Haus verlassen würden. Als Kompromiss haben wir uns dann auf 8.00 Uhr verständigt. Er wollte erst gegen 8.20 Uhr aufbrechen. Ich hätte auch gegen 7.00 Uhr nichts gehabt. Als ich um 6.30 Uhr aufwachte und für einen Espresso in die Küche wankte, sah ich vor unserem Fenster zwei junge Leute, die sich gerade auf den Weg zu den Messehallen machten (jedenfalls hatten sie die Kleiderbeutel auf dem Rücken). Ich fing an unseren Kompromiss vom Vorabend zu bereuen. Um 7.30 Uhr hat meine Frau meinen Bruder geweckt. Um kurz nach 8 sind wir dann tatsächlich losgekommen. Ab 8.45 würde es – das hatte ich im Vorfeld gecheckt – schwer werden, wegen der Straßensperren zu meiner Tiefgarage in der Innenstadt zu kommen. Es hat aber noch geklappt. Wir sind an der Alster längs über die Marathonstrecke gefahren. Ich hatte Gänsehaut.
Fortsetzung folgt ...
Von meinem Parkplatz in der Innenstadt sind wir dann zu Fuß Richtung Start marschiert. Gegen 8.40 Uhr waren wir da. Die Kleiderbeutelabgabe ging glücklicherweise schnell (die meisten anderen waren halt vermutlich früher da), so dass ich tatsächlich gegen kurz vor 9 völlig rechtzeitig in meinem Startblock H ankam – und irgendwann ging es dann auch los.
Ich hatte überhaupt keinen Plan, wie ich die Sache angehen wollte. Mit meinem Bruder hatte ich besprochen, dass ich mich an den 4h30min Pacemaker oder vielleicht am Anfang den 4h15min Pacemaker hängen würde. Beide habe ich nicht gefunden. Das Anfangstempo war ganz zurückhaltend. Ich fühlte mich wohl. Die ersten Kilometer flogen nur so dahin. Ich war guter Dinge. Immernoch hatte ich allerdings die Idee irgendwo zwischen Kilometer 16 (ganz in der Nähe von meinem Büro) und 25 (immerhin 2km länger als mein bis dahin längster Lauf (allerdings mit kurzer Pause im Büro)) auszusteigen. Mein Plan änderte sich aber von Kilometer zu Kilometer. Mal stand das Aussteigen fest, mal war ich sicher, dass ich durchlaufen würde. Plötzlich lag die Binnenalster hinter mir und ich hatte den einfachsten Ausstieg verpasst. Na gut, dann halt noch ein bisschen weiter – vielleicht bis zur HM-Marke.
Ungefähr bei Kilometer 17 (glaube ich) bin ich dann von hinten auf jemandem mit dem Geckoschen Runnersworld-T-Shirt aufgelaufen. Taeve, der aber hinter mir gestartet und mich demnach irgendwann vorher schon überholt haben musste, tauchte vor mir auf. Wir sind knapp 4km (glaube ich) zusammen gelaufen und ich habe ihn – vermute ich – mit meinem Gequassel ein wenig genervt. Sorry, Taeve!
Es lief jedenfalls weiterhin sehr flüssig. Bei der HM-Markierung bin ich bei 2:02 durchgegangen und hatte plötzlich Fantasien, ich könne ja vielleicht sogar unter 4 Stunden bleiben. Einige Kilometer gingen so in Bereichen von 5:20 und schneller durch. Zwischen Kilometer 20 und 30 habe ich kräftig überholt. Kilometer 31 war mein nächstes Ziel, da wollte meine Mutter stehen. Die konnte ich da ja nun wirklich nicht stehen lassen. Ich habe sie dann gefragt, ob ich schlimmer aussehen würde, als die Läufer um mich herum. Das hat sie verneint. „Dann laufe ich weiter!“.
Ich versuche, es etwas zu kürzen. Bis Kilometer 36 lief es weiterhin gut. Dann wurde ich zunehmend müde und meine Oberschenkel schmerzten. Ab Kilometer 37 habe ich gelegentliche Gehpausen eingelegt, als auch mir endlich klar wurde, dass das mit den 4 Stunden ganz sicher nicht funktionieren konnte und dann irgendwie die Luft raus war. Am Ende habe ich mich mit 4:10 ins Ziel geschleppt. Die letzten 5km waren hart aber eigentlich auch nicht überhart. Mir fehlte – wie bei meinem ersten HM – ein bisschen der Biss. So bin ich denn jetzt auch ein bisschen müde und meine Beine schmerzen etwas. Ich habe mir das aber alles viel schlimmer vorgestellt und bin jetzt alles in allem ziemlich ok.
Für mich war das heute unglaublich emotional. Natürlich kommt es nicht ansatzweise an die Geburten meiner beiden Söhne heran. Aber es hat mich echt berührt. Mir sind mehrfach während des Laufes (insbesondere im Tunnel bei „Eye of the Tiger“ Tränen in die Augen gestiegen. Ich musste mich selbst kneifen, um zu begreifen, dass ich vor 1 Jahr und 4 Tagen mit einem BMI von 29,... noch fast als adipös galt und mich nun plötzlich anschickte, einen Marathon zu laufen. Was waren das für coole 15 Tage: Am Sonntag, den 3. April 5km in 22:10, am Sonntag, den 10. April HM in 1:48:41 und nun am 17. April Marathon in 4:10:01. Mit der gängigen Trainingslehre ist meine Vorbereitung wohl nicht so recht in Einklang zu bringen. Ich habe gerade mal nachgeschaut: In den letzten Wochen bin ich folgende Wochenkilometer gelaufen: 37,4 (einschließlich HM), 23, 21, 52; 43, 35, 23, 34, 21. Auf Berlin im September werde ich mich anders vorbereiten. Disse: Die Wette gilt!
Danke Euch allen dafür, dass Ihr mir Mut gemacht habt und mir zugetraut habt, heute durchzulaufen. Manchmal brauche ich einen solchen Antrieb!
Mein Glückwunsch, Todmirror, toller Bericht - sehr erfrischend zu lesen, dass aus "einfach mal drauf los laufen" so ein tolles Erlebnis werden kann. :daumen:
Schöner Bericht, danke :nick:.
Könnte ich gut nachvollziehen, aus taeve's Sicht :zwinker2:. Nicht das es untergeht, taeve war bei Minute 17 "groß" mit T-Shirt im TV (NDR), schönes Andenken für den 1. M :wink:.
Nachtrag:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...ung500234.html
32:00 (16:45)
Qualität ist allerdings miserabel... im TV konnte man den Namen gut lesen.
Hallo Tod,
Klasse Leistung.
Bin stark beeindruckt:respekt2::party2::party2::pa rty::party::party::party::party:
Auch von mir: herzlichen Glückwunsch alles Finischern. :pokal:
Hat sich Frank schon gemeldet, wo ist er gelandet?
Sehr geil Tod :D cooler Typ!
Allen Wettkämpfern nochmal die besten Glückwünsche!
Auch wenn schon alles geschrieben ist, auch von mir Glückwünsche an alle Läuferinnen und Läufer. Insbesondere natürlich an alle PBs.
Vielen Dank für eure Berichte, erholt euch gut oder feiert noch ein wenig. Möge das Lächeln noch einige Zeit in eurem Gesicht festgetackert sein.:daumen:
Super Tod
Und ebenso super geschriebener Bericht.
Meiner ist in Arbeit und folgt in Kürze - also die Kurzfassung :wink:
Was machen die Beine der 45,195Km-Läufer?
Also ich komme noch gut die Treppen rauf/runter... noch :zwinker2:
Tod, du bist der Knaller. :D:daumen:
Dankeschön für deinen herrlichen Bericht. Und nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch zu dieser tollen Leistung unter dem - nach sagen wir mal - nicht ganz optimalen Trainingszustand. :hihi:
Die Wette gilt. Ich freue mich schon darauf, dein Training hier mitverfolgen zu dürfen und dann knallst du die nächste Keule raus. :)
Unser kleines Treffen hat richtig Spaß gemacht. Hat mich echt sehr gefreut, dich Farbe erleben zu dürfen.
Wie lief dein Bruder?
Jub, im HH-WK-Faden hat sich unser Taeve vorhin gemeldet. Ich war schon ganz hippelig und schaute vorhin in den Ergebnislisten nach. Hätte ja sein können, dass unser Taeve den Zieleinauf irgendwie verpasst hat und noch immer unterwegs ist. :D
Taeve, einfach nur super! :daumen:
So, wir sind noch bis morgen in HH. Vorhin lief ich dann eine kleine Reg.runde ums Hotel und direkt nochmals zum Start/Zielbereich des M. Ich fand es sehr schön dies alles nochmals anzuschauen, wo gestern noch die Emotionen pur waren.
Haspa-Marathon Hamburg am 17.04.2016 – Mein Marathon-Debüt
Vorspiel:
Dass ich im Vorfeld ja leicht durch den Wind war, habt Ihr ja sicherlich mitbekommen. Das Ganze setzte sich am Samstagmorgen noch einmal in Potenz fort: Packe meine Startunterlagen ein und düse los in Richtung Hamburg, um Startnummer und Kleiderbeutel abzuholen. In Hamburg angekommen, begann ich sie das erste Mal wirklich durchzulesen. Und was musste ich lesen? Das, was ich da ausgedruckt hatte, war nur die Benachrichtigungsmail mit dem Hinweis, dass die Anmeldebestätigung im Anhang zu finden is und nur diese berechtigt, Startnummer und Kleiderbeutel in Empfang zu nehmen. Diesen hatte ich natürlich nicht ausgedruckt. Also ab zur Firma, die Bereitschaft rausgeklingelt, dass sie mich reinlässt und die Anmeldebestätigung ausgedruckt. Dann zurück zur Messe und das Besagte abgeholt.
Am Nachmittag dann noch das Fori-Treffen am RW-Stand: Isse natürlich gleich wiedererkannt, Gecko von diversen Fotos und Dartan vom Avatarbild im Forum ebenfalls. Später stießen noch Tvaellen, mvm und Christian (der Dude) zu uns. Nettes Kennenlernen und Pläuschen, ehe die ersten wieder los mussten.
Das Vorfreudefieber stieg und stieg…
Der Lauf:
Die Nacht hatte ich leidlich gut geschlafen, nach einigen Einschlafschwierigkeiten ging es dann doch so, ehe um 4:30 wie auch alltags der Wecker mit Musike weckte. Mein übliches Frühstück mit Tee, Toast, Banane und Quark, den am Vortag im Großen schon mal gepackten Kleiderbeutel nochmal gecheckt und ergänzt und los. Mit dem Auto bis Reinbek und von dort midde S-Bahn bis Dammtor. Den Hamburger Straßen-Stau-Wahnsinn wollte ich mir so ersparen. Es war doch ziemlich windig, dazu empfindlich kalt und stellenweise habbich richtig gezittert vor Kälte (ein echter Deutscher friert nich, er zittert höchstens vor Wut, dass es so saukalt is!)
Eigentlich war ich nach meinem Empfinden rechtzeitig los und auch rechtzeitig am Messegelände, aber dort steppte zu dem Zeitpunkt bereits der Bär, ähh, steppten Massen von Läufern. So dauerte es einige Zeit, bis ich mich zur Kleiderbeutelabgabe durchgekämpft hatte und dann noch mal ewig anstehen an den Toiletten. Die Startzeit rückte bedrohlich immer näher. Ahh, endlich feddich mit dem kleinen Geschäft und ab zur Startaufstellung. Auf dem Wege dahin begegnete ich nochmal Isse. Ein letztes Drücken und die besten Wünsche für unsere Läufchens und dann durchwühlen zum Startblock L (ausgehend von meinen Trainingsergebnissen zur Anmeldezeit für den HH-M hatte ich mich für sub 4:30 gemeldet). Da war schon alles rappelvoll. Ich stellte mich in die Schleuse zur L-Startblockspitze und harrte der Dinge, die da auf mich zukommen würden.
Pünktlich um 9:00 Uhr der Startschuss für die Spitzenläufer. Dann nochmal ne Viertelstunde warten, bis sich auch unser Startblock so langsam in Bewegung setzte. Beim Überlaufen der Startlinie dann die Uhr in Betrieb gesetzt und nu gings tatsächlich los. Der kleine dicke Klops mit den vor 2 Jahren noch über 120 kg war tatsächlich drauf und dran, einen Marathon zu laufen! Die Stimmung an der Strecke war einfach prächtig und trug einen von Anfang an! Die ersten 14 Kilometer gingen so wech wie nix, stets war ich unter meiner mir vorgenommenen Anlaufpace von 5:40 min/km bzw. genau drauf. Dann auf Höhe Hafencity löste sich irgendwie meine Startnummer und ich bin kurz links raus, um sie wieder zu befestigen. Dadurch ging dieser km in 5:55 min/km durch. Dann aber wieder Fahrt aufgenommen. Hinter km 15 gings in den Wallringtunnel. Mit kläglichem Piepsen verabschiedete sich vorerst einmal mein GPS, die Zeit lief weiter. Hinterm Tunnel war das GPS wieder da, aber die km-Splits der Uhr stümmten nu nich mehr mit den an der Strecke angezeigten Kilometern überein. Für den Tunnelabschnitt zeigte mir die Uhr dann irreguläre sensationelle 5:05 min/km an!
Bei km 17 dann lief Torsten (Todmirror) auf mich auf, die kommenden rd. 3 Alster-km rannten wir zusammen. Am VP zwischen km 19 und 20 dann das erste Mal Verpflegung in Form von Wasser und Banane zu mir genommen, dadurch ging dieser km mit „nur“ 5:51min/km wech. Der folgende dann wieder in etwa mit meiner Zielpace (5:42).
Und weiter, immer weiter ging es in Richtung Nordwest, vorbei am Stadtpark bis Ohlsdorf. Von nun an nahm ich jeden VP mit, ließ dabei auch immer ein wenig Zeit liegen, wobei das im Endeffekt so nich richtig is, ohne die Verpflegungspausen (in denen ich gegangen bin) und vor allem dem Energienachschub durch die Verpflegung wäre ich sicher spätestens ab km 30 gepflegt eingebrochen. Bin ich aber nich!
Am km 31 den nördlichsten Punkt der Laufstrecke passiert, nu ging es wieder in Richtung City. Aber nu kam auch erstmals der Wind von vorn, so ein richtig fieser kalter! Spätestens hier war ich froh dass ich mich für Langarmshirt und lange Tights entschieden hatte, war nun absolut nich zu warm! Ab nun wurde es auch immer schwieriger, meine angestrebte pace zu halten und ich wurde sukzessive immer langsamer, aaaaber, ohne wirklich einzubrechen. Die Fußsohlen brannten, die Fußgelenke schmerzten, aber mein Laufstil war immer noch sauber und flüssig. Dazu kam der Push durch das Publikum an der Laufstrecke. Immer wieder hörte ich wildfremde Menschen meinen Namen und „Frank, Du schaffst das!“ rufen (der Vorname stand auf der Startnummer). Ich weiß nich, wie viele Kinderhände ich abgeklatscht habe, es war einfach toll! Dazu die vielfältigen Musikdarbietungen an der Strecke. Von Dudelsackspielern, Sambagruppen und dem Shantyduo vor der Fischkneipe an der Hafenstraße bis zur Heavy-Metal-Band in Eppendorf – einfach genial und immer wieder neue Motivation!
Ab km 35 geisterte mir erstmals bei Betrachten meiner Zwischenzeit durch den Kopf, wenn Du ab jetzt gehst, kommst Du immer noch vor Zielschluss ins Ziel – aber nich ernsthaft, aber so dass mir dieser Gedanke die nötige Sicherheit gab, es wirklich wie auch immer ins Ziel zu schaffen. Auch daraus zog ich wieder Motivation .
Ab Hoheluft tauchte dann der Heinrich-Hertz-Turm und damit das Ziel am Horizont auf. Kaum zu glauben, dass es immer noch 5 km bis ins Ziel sein sollten. Auf die Zwischenzeiten schaute ich nun nicht mehr, ich wusste, dass ich jetzt raus aus meiner Zielpace bin, aber immer noch „schnell“ genug, um weit unter 4:30 Std ins Ziel zu kommen, wenn nix mehr passiert.
Die Zuschauerreihen an der Strecke wurden nun immer dichter, der Lärm- und Begeisterungspegel immer höher. Alles das trug mich auf einer Welle von unbeschreiblicher Euphorie bis in den Zielbereich. Dann noch einmal eine kurze Schrecksekunde bei km 40: Eine Menschentraube mitten auf der Laufstrecke. Was soll das? Dann sah ich den Grund: die Leute kümmerten sich um einen kollabierten Läufer. Okay, weiter, immer weiter. Endlich, der rote Teppich in Sicht und ich ballte die Fäuste und reckte sie hoch gen Himmel. Yess, geschafft! Und diesmal einigermaßen rechtzeitig auch meine Uhr abgedrückt. Am Ende spuckte sie 4:10:03 Std für irreguläre 42,84 km (Wallringtunnel) aus. Heute in den offiziellen Ergebnislisten nachgeschaut, da standen 4:09:50 Std zu Buche (Tommi mit seiner Prognose von 4:06 Std am nähesten dran!). Bekomm heut das Grinsen immer noch nich ausm Gesicht.
Hier mal die Zwischenzeiten:
5 km: 00:27:58
10 km: 00:56:00
15 km: 01:24:23
20 km: 01:53:06
HM: 01:59:22
25 km: 02:22:45
30 km: 02:53:02
35 km: 03:24:22
40 km: 03:56:24
Noch ein Wort zum Hamburger Publikum: Ich war nie ein großer Fan der Hamburger Olympiabewerbung, aber dieses begeisterungsfähige und begeisternde Publikum hätte es absolut verdient gehabt, wenn die Olympischen Spiele nach Hamburg vergeben worden wären. Einfach Weltklasse!
Und noch zur Orga: Riesenrespekt, wie professionell und routiniert die Bewältigung der Riesenläufermassen geklappt hat.
Und ganz zum Schluss nachgetragen meine gelaufenen Wochenkilometer in der 15. Kw 2016: 81,53 WKM.
Und zu Allerallerletzt meinen Glückwunsch an alle erfolgreichen und auch weniger erfolgreichen Starter an diesem Wochenende. Ihr seid die Größten!
@Tod: Du hast nich genervt, im Gegentum! So gingen die ca. 3-4 km viel schneller vorbei! Hab Dich nur einfach ausn Augen verloren. Irgendwie müssen wir aber doch fast zeitgleich ins Ziel gekommen sein, wenn ich unsere Zeiten so sehe.
Mir geht es heute so weit ganz gut. Linkes Knie, die Fußsohlen und –gelenke spüre ich noch, aber nix Ernstes. Könnte heute schon wieder … (ach nee, war´n Scherz).
Auch wenn ich ja sonst der größte Kritiker deiner Anzahl Läufe bin, falls du dich dazu in der Lage fühlst, wäre heute eventuell gar nicht der schlechteste Tag für einen deiner regenerativen Läufe. Jedenfalls wurde mir von einigen der 3:20er Veteranen sehr ans Herz gelegt, heute einen Lauf zu machen, um die Regeneration zu fördern.
Herzlichen Glückwunsch lieber Frank👍 Zur der tollen Leistung und zu deinem M- Debüt .
Bin froh, dass du dich heute jetzt endlich gemeldet hast hatte mir gestern schon Sorgen gemacht!
Ich war gestern Abend noch so unter Strom und völlig auf mich selbst fixiert, dass ich noch nicht so recht in der Lage war, etwas zu Euren tollen Leistungen zu schreiben. Dies will ich jedenfalls kurz jetzt nachholen:
@Dartan
Wow, was für eine Wahnsinns-PB! Herzlichen Glückwunsch. Da kann das nächste Ziel doch eigentlich nur 3:15 lauten. Und ja: Deine Glaskugel hatte wohl irgendwie recht ...
@Caia
Super, gratuliere zu Deiner PB! Darauf kannst Du jetzt aufbauen!
@Isse
Wie cool ist das denn? Wir hatten ja beide eine widrige Vorbereitung (wobei das bei mir im Gegensatz zu Dir eigenverschuldet war). Umso höher ist diese PB zu bewerten. Toller Lauf, mit dem Du Dich selbst belohnt hast! Mein Bruder ist eine 5:01 gelaufen - eine Zeit, mit der ich selbst auch absolut zufrieden und glücklich gewesen wäre. Ich bin ihm dennoch dankbar, dass er mir den letzten Tritt dazu gegeben hat, mein Heil in der Flucht zu suchen. In aller Ruhe klönen konnten wir Samstag und Sonntag Abend jeweils auch so. Auf Deinen Heim-Marathon in Berlin im September (und die hoffentlich geordnetere Vorbereitung darauf) freue ich mich jetzt schon wahnsinnig.
@Taeve
Stimmt, ich glaube, Du musst kurz nach mir ins Ziel gekommen sein (allerdings mit besserer Netto-Zeit). Den auf der Strecke kurz vor dem Ziel kollabierten Läufer (der Presse meine ich entnommen zu haben, dass nichts ganz Schlimmes passiert ist) habe ich auch gesehen. Ich habe mich im Ziel noch nach Dir umgeschaut, habe Dich aber nicht entdecken können. Jetzt aber das Wichtigste: Herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Marathon-Debut. Mir hat es sehr gut getan, Dich auf der Strecke kurz für ein paar Kilometer zu treffen und zu begleiten. Wir waren irgendwann Du links und ich rechts auf der Strecke auseinandergedriftet und ich war dann - glaube ich - etwas schneller (zwischen Kilometer 20 und 30 bin ich meinen schnellsten Abschnitt gelaufen. Ich hatte mich noch einmal umgedreht, habe Dich dann aber im Gewühle nicht mehr ausmachen können. Da bin ich weiter gelaufen.
@MichaelB
Auch Dir herzlichen Glückwunsch zum schönen Marathon. Ich finde Deine Zeit gerade nicht, bin aber ziemlich sicher, dass Du zufrieden warst! So soll das sein!
Euch allen hier im Faden noch einmal ein großes Dankeschön für die vielen netten Worte zu meinem Marathon-Debut. Mir taten gestern Abend die Beine schon ein wenig weh und heute ist es noch ein bisschen mehr. Aber alles gut auszuhalten. Die Knie zwicken ein wenig. Ich vermute aber, dass ist in zwei bis drei Tagen wieder weg. Ist es wirklich angeraten, nun heute einen kleinen Regenerationslauf zu machen. Ich vermute, das würde dann schon wehtun. Oder ist dehnen oder ein Bearbeiten mit der Blackroll eine gute Idee?
Super Frank :daumen:
Sooo,
hier dann mal in Kürze.
Diesmal pünktlicher vor Ort gewesen, d.h. gegen 4telvor8 auf dem Gelände gewesen.
Sch**** pfoff da ein eisiger Wind zwischen den Hallen durch...
Einmal auf den Kanister und schnell in die etwas wärmere Halle, dort noch Bekannte getroffen, etwas geklönt, nochmal auf den Kanister und dann ab zum Umziehen.
Dort den Gecko getroffen, der leicht... sagen wir mal "euphorisiert" wirkte. :zwinker2:
4telvor9 zum Startblock, bis 5vor außerhalb in der Sonne gestanden und dann los.
Aber wo waren die 3:45er Tempoläuferz?
Das fragten sich auch einige andere...
Boar ey, war das kalt... und was bitte war das?
War der Kaffee immer noch nicht durch?
Na mal abwarten, erstmal loslaufen und dann weitersehen.
Bis Km2 mit klappernden Zähnen, ab da ging es so langsam.
Und wieso fühlte sich das rechte Knie auf einmal so "schwer" an? Also kein Schmerz im eigentlichen Sinne, nur irgendwie angestrengt und eben schwer...
In Ermangelung von Tommi fehlte mir der Hase, bis ich jemanden im Mauerweg-Shirt entdeckte, der ein passendes Tempo lief.
Zuminnigens die ersten 6Km, dann ging ich vorbei.
Bei Km7 liefen wir mit dem Wind und es war auch nicht mehr kalt
Zwischen Km8 und 9 hatte es sich ausgekniffen und ich wagte einen Sprung an den Busch im Park - normal nicht meine Art beim WK :wink:
Das waren etwa 20-30sec und als ich erleichtert zurück auf der Strecke war, hatte ich auch den Mauerweg-Läufer wieder vor mir.
Bei Km10 überholte ich einen 3:45er Luftballon - wo kam der denn auf einmal her?
Weiter am Hafen entlang und erster Boxenstopp vorm Tunnel.
Im Tunnel wieder eine schöne Stimmung mit viel Gejohle und Geklatsche - ich habe mir den Atem gespart und nur geklatscht.
Km16 den Ballindamm entlang ist es dann etwas mit mir durchgegangen: 4:26 müssen nun beim Marathon nicht sein, wenn man auf 3:45 läuft.
Vielleicht war es die Erinnerung an den 10er Alsterlauf, denn bei dem ist dort die Zielgerade.
Bei Km18 an der Außenalster stand eine Gruppe ZuschauerInnen (?) mit lustigen Schildern, u.a. "Prosecco ist doch auch Elektrolyt" - OK... kann man so sehen
Ab Km20 blieb ich bis auf weiteres am Ballon, der seine Sache zwar etwas schnell, insgesamt aber recht gleichmäßig machte.
Bei der HM-Marke stimmte er mir zu, dass Umdrehen ab jetzt doof wäre :wink:
Wir waren damit eine Gruppe, die ihm auf dem Fuß folgten und einige konnte ich mir anhand ihrer Erscheinung besonders gut merken - der "Mauerweg-Läufer" war auch dabei
Bei Km23 schrie mich jemand von rechts an - schön, wenn man Freunde unter den Zuschauern hat. :hallo:
Am Ende der Fuhlsbüttler Straße bei Km26 live Musik und ein Schild davor: noch 109 Tage bis Wacken :teufel:
Vorm zweiten Staffel-Wechselpunkt bei Km28 fielen mir die vielen Spendenläufer auf, die für die Sternenbrücke sammelten - während deren Mann auf dem "Führungs-Fahrrad" per Lautsprecher durchgab, dass er für´n Z€hner auch mal jemanden einen Kilometer mitnehmen würde. :wink:
Ab Km30 hatte ich zwischenzeitlich ordentlich mit mir selbst zu tun und konnte die Stimmung nicht sooo toll genießen, außerdem musste ich den Kontakt zum Ballon zwischenzeitlich etwas abreißen lassen.
Bis Km35 "keine besonderen Vorkommnisse", ich lief jetzt Zeiten eher um die 5:25±10 herum, hatte den Tempoläufer in Sichtweite und eine Läuferin mit einem kleinen Rucksack quasi schon seit 10Km immer ziemlich direkt vor mir.
Km36, DER Balkon an der Tarpenbekstraße diesmal wieder mit Live-Musik - hoffentlich hat meine Laufkleidung durch die stachelharte Gänsehaut keinen Schaden genommen. Zu diesem Balkon kann man auf Youtube auch schönes Video von 2012 sehen :daumen:
Eppendorfer Baum - ohne Worte - Hexenkessel - Gänsehaut - und ein Bekannter, der mich (diesmal nicht selber mitgelaufen) anfeuerte.
Dahinter wie immer der schlagartige Wechsel von PartyZone auf ChilloutArea.
Das beste im Gegensatz zum letzten Jahr: die hatten dort nicht wieder diese miese fiese Wand aufgestellt. :wink:
Der kleine Rucksack immer noch knapp vor mir und jedes Mal wenn ich überholte, zog sie wieder an und setzte sich vor mich.
Letzte Cola kurz vor Km40 und ich wusste: jetzt wird es gleich nochmal richtig gemein, wenn es auf den Gorch-Fock-Wall geht.
Hier standen etliche an den Bäumen und jappsten... was mir glücklicherweise erspart geblieben war.
Gorch-Fock-Wall: 41Km in den Beinen, bergauf und strammer Wind von vorn.
Und der kleine Rucksack immer noch neben mir.
Ich zog an - sie konterte... ich zog an - sie konterte... ich zog an und nahm die letzte Rechtskurve innen.
Sie... konterte... ich... zog nochmal an... sie.... unglaublich die Frau...
Beim Einlauf zur Staffelbox ließ ich dann den Hammer fallen und gab alles - sie anscheinend auch, wollte sich partout nicht abhängen lassen, bis...
Bis DocMcB sich meldete und mir flüsterte, jetzt mal auf sauberen Laufstil zu machen, die Füße zu heben und nun wirklich alles zu geben.
Tat ich und... es klappte... ich konnte noch das Publikum auf der Tribüne anfeuern, kurz vorm roten Teppich den Ballon-Läufer auf-schnupfen und bin laut FR305 bei 3:45 über die Linie.
Wow, war DAS geil.
Leider habe ich meine persönliche Pacerin nicht mehr entdecken können, ich hätte sie am liebsten umarmt für diesen tollen Fight, während dem es mir übrigens nie gelungen ist, einen Blick auf ihre StartNr zu erhaschen.
Mein Handy hatte erst leicht verzögert angefangen zu tracken, konnte dafür die letzten Kilometer (also Start erst bei ~200m ab der Startlinie udn Finish bei getrackt 42,01Km) aber komplett aufzeichnen, und bescheinigte mir die letzten drei Splits mit 5:30, 5:16, 5:02 - das war der drittschnellste Kilometer überhaupt.
Offiziell netto 3.45:19 ist eine Verbesserung von exakt 2min zum letzten Jahr und bestätigt mich letztendlich in meiner Herangehensweise.
Vielleicht könnte ich mit etwas "g´scheiterem" Training 10min schneller... der Greif-Rechner meint, anhand meiner HM-Zeit eine 3:30 berechnen zu wollen... und "alters-korrigiert" müsste ich...
Lassen wir das - ich laufe aus Spaß an der Sache und höre lieber auf das, was mein DocMcB mir dann und wann flüstert. :zwinker2:
Meine – medizinisch komplett unfundierte – Vermutung:
Bei orthopädischen Problemen (wie dein Knie) ist eine Pause vermutlich besser, bei "nur" schweren Beinen und Muskelkater kann aktives Regenerieren helfen. Blackroll kann – außer bei echten Verletzungen –eigentlich nie schaden.
"Zufrieden" war da ganz offenbar leicht untertrieben! Klasse, Michael! Herzlichen Glückwunsch zur PB!
MichaelB sehe gerade ich habe dich ganz vergessen😳
❤️lichen Glückwunsch zu dieser tollen Zeit 👍
Danke Biene :hallo:
Neee Taeve, der McB kann schon ein richtiger Schleifer sein :wink:
Wenn er denn will, dann kannste ihn nicht davon abbringen - und wenn er nicht will, ist er durch nichts zu zwingen :nick:
Disziplinloser Hippie... :zwinker2: