Zitat von
Turbito
Hmmm, deine 5K- und 10K-Zeiten passen eigentlich recht gut zusammen (VDOT nach Daniels 38,1 bzw. 37,7), nur die 3K fällt da ziemlich aus dem Rahmen, das wäre VDOT 41,8. Ich weiß nicht, ob ich die schaffen würde.
Ich habe selbst auch eine Äquivalenzschwäche zwischen 5K und 10K, d.h. nach meiner 5K-PB sollte ich 10K in unter 49 min. laufen können, was ich definitiv nicht kann. Früher war das noch extremer, da war da über 2 min. Differenz, jetzt ist es nur noch gut 1 min. Bei einem Kollegen, der eher auf den längeren Distanzen bis zum Marathon zu Hause ist, ist das umgekehrt, der ist über 5K überhaupt nicht schneller als über 10K, er sagt auch selbst, daß ihm 5K überhaupt nicht liegt.
Ob du dich "genug quälst", d.h. ob du alles gegeben hast, was du geben kannst, kannst du nur selbst beantworten, denn das sollte dir dein Körpergefühl sagen können. Fühlt sich denn eine 10K-PB genau so "schlimm" an wie die 3K-PB, dauert nur länger? Oder gehst du die längeren Strecken verhaltener an? Kommst du auf beiden Strecken relativ gesehen annähernd gleich schnell in den roten Bereich oder zögerst du die Phase, wo es zwangsläufig weh tut, bis in die zweite Hälfte hinaus, damit die Qual nicht so lang dauert?
Je nachdem, wie dein Trainings-Mix sortiert ist, kann das eher der Schnelligkeit oder der Ausdauer zugute kommen, wovon dann entweder die Kurz- oder die Langstrecke mehr profitiert. Ich trainiere selbst ziemlich tempolastig, was darin resultiert, daß ich in unserer Laufgruppe über 5K vielleicht vorne mit dabei wäre, über 10K gerade noch im hinteren Drittel und auf 15K sieht es schon ganz finster aus. Über mehr als 15K käme ich gar nicht mal an, während die Kollegen fröhlich HM und z.T. Marathon laufen.
Es ist zudem auch die Frage, wenn man ein äquivalentes Tempo einfach mal über die längere Distanz riskieren würde, ob (a) der Körper die nötigen Reserven noch hat und (b) man die dann länger anhaltenden Qualen überhaupt psychisch durchstehen würde. Ich denke, das müßte ggf. auch speziell mental trainiert werden. Die Äquivalenztabellen und -formeln sagen ja nur aus, was nach der Analyse von vielen WK-Ergebnissen von vielen verschiedenen Athleten theoretisch möglich sein sollte, was nicht heißt, daß jeder, der die eine Leistung schafft, dann auch die andere schaffen kann. Ein Individuum ist nicht notwendigerweise für alle Distanzen gleich gut talentiert.
Wenn Du deine längeren Distanzen notfalls auf Kosten der kürzeren verbessern möchtest, könntest Du die Distanz der schnellen Einheiten verlängern und das Tempo zum Ausgleich etwas reduzieren. Je nachdem, für welche Distanz du speziell trainieren möchtest, sollte vorzugsweise das WK-Zieltempo in den schnellen Tempoeinheiten (z.B. im Intervalltraining) gelaufen werden. Und zwar so lange wie möglich bzw. so lange wie das von der Belastung her vertretbar ist. Wenn man also vorher z.B. 10x400 m in 4:00/km gelaufen ist, könnte man alternativ z.B. 4x1000 m in 4:30/km, was dann eher der längeren Strecke zugute kommt. Das ist nur ein Beispiel zur Verdeutlichung des Prinzips, nagel mich bitte nicht auf die konkreten Zahlen fest, ich bin kein Trainingsplan-Experte.
Ich hoffe, das hilft dir schon mal ...