Soooo,
und hier nun der Beweis, dass ich beim spannensten Rennen seit Ben Hur auch dabei gewesen bin :wink:
Plöner-See-Marathon, 30.08.2015
Seit einiger Zeit auf der Suche nach Läufen in unserer Gegend, deren Distanz irgendwo zwischen Halbmarathon und ganzem Marathon liegt, stieß ich irgendwann auf den Plöner See Marathon, bzw. fand heraus, dass im Rahmen dieser Veranstaltung auch eine etwas kürzere Distanz angeboten wird, nämlich die Runde um den großen Plöner See – offiziell dann „nur“ 37,2Km lang.
Die Gegend um Plön herum kenne ich recht gut von vielen Fahrten mit dem Motorrad und mag es dort einfach, wie es schön kurvig immer hübsch hoch und runter geht – heißt glaub ich End-Moränen-Gebiet.
Natürlich erzählte ich auch meinen beiden (Lauf) Freunden aus Hamburg von dem Event und dass ich dort gern einmal starten würde, fand aber, dass ihre Euphorie sich stark in Grenzen hielt… oder anders gesagt kam kein direktes Feedback und ich kenne Susi´s Abneigung gegen „weitere“ Anreisen seit sie berufsbedingt viel und vor allem lange Zeiten außer Haus ist. Hinzu kam wohl auch, dass beide 2014 für längere Zeit verletzt waren und für 2015 damit vorerst keine Wettkämpfe auf ihrem Programm standen.
Für 2015 hatte ich diesen Lauf fast vergessen, bis mir Gecko bei unserem ersten gemeinsamen Lauf Ende Mai erzählte, dass er sich für seine Marathon-Premiere für den Plöner See angemeldet hätte. Der Veranstalter selbst hatte ihm abgeraten, als ersten Marathon gleich diese anspruchsvolle Strecke zu laufen und so überlegte er, auf die 37,2Km zurück zu wechseln und die eigentliche Marathon-Premiere auf Hamburg_2016 zu vertagen.
Da wurde ich hellhörig…
Und vergaß es vorerst wieder, bis Susi mir eine gute Woche später erzählte, dass sie sich und Michi dort angemeldet hätte :daumen: das war ein Geburtstagsgeschenk für Michi inklusive Hotel direkt am Markt und sie hatte dann gleich für die Marathon-Distanz, sozusagen als Wieder-Einstieg einen langen Landschafts- und vor allem aber Spaß-Lauf gebucht.
Und da wurde ich erneut hellhörig…
Damit war es kurz vorm Schweriner 5-Seen-Lauf im Grunde beschlossene Sache, „den Plöner See zu laufen“.
Klar war, dass ich keinen zweiten Marathon in diesem Jahr laufen wollte, und plante deshalb die kürzere 37,2Km Runde ein - das ließ sich außerdem zu Hause „besser verkaufen“ :wink:
Mitte Juli meldete ich mich dort an und nachdem der Termin schon länger im Familien-Kalender stand, habe ich Ende Juli nochmal explizit drauf hingewiesen, dass dieser Sonntag „meiner“ ist :nick:
Im Netz war nichts großartig über diesen Lauf zu finden bis auf einen Bericht in einem anscheinend privaten Online-Forum von 2013 und einem anderen Bericht von 2012, der die Strecke gut beschreibt.
Also Zeit, eigene Eindrücke zu sammeln und zu schildern. :nick:
Wie es dann genau begann, dass sich daraus ein Foren-Lauf entwickeln sollte… keine Ahnung, jedenfalls fand dieser Lauf im Lauftagebuch von Gecko Markus Interesse bei einer Handvoll Forenmitgliedern und somit war es bald beschlossene Sache, dass Det_Isse Kerstin, Lilly35 Ursula, Dicke Wade Tommi und MegaCmRunner Manfred in den Norden kommen und dort mitlaufen wollten, nachdem ihnen Asyl angeboten wurde – in einem großen Zelt im kleinen Hamburger Vorort Bargteheide.
Zweimal Rheinland und zweimal Berlin wollten tags vorher anreisen und damit war auch der Samstagabend im Familienkalender als „meiner“ vermerkt :hallo:
Kurz danach platzte Gecko´s Lauftagebuch aus allen Nähten und er eröffnete Ende Juli einen separaten Thread mit dem verheißungsvollen Titel „Plöner Zeltlager – von Zerkarien, Zelten und Zuchthamstern“.
Ostfriese Ethan Jan fand ebenfalls Interesse und wollte zumindest mal mit zelten, das Laufen spontan entscheiden abhängig vom dann vorhandenen Fitness-Level.
Steif aus Hamburg wollte mit dem Motorrad kommen und am gemeinsamen Grillen teilnehmen, am Sonntag dann ggf. eine Moped-Tour um den Plöner See machen und uns an verschiedenen Abschnitten anfeuern.
Zwei Mal Zeltlager Bargteheide mit jeweils eigenem Chapter, einmal der SCC, einmal die LG Ultra Nord, der LV Bargteheide und die mittlerweile von einigen Läufen weltbekannte Yogaschule waren zum Lauf angemeldet und der Veranstalter wird sich nicht schlecht gewundert haben, von woher die Teilnehmer mittlerweile kommen :zwinker2:
Somit stand das Team, Susi und Michi würden wir zumindest am Start auch treffen.
Bei allem Spaß sollte das natürlich auch was mit Laufen zu tun haben
Wie bereitet ein Trainingsplan-Verweigerer sich nun auf solch einen Lauf vor…?
Da ich die Strecke „kannte“, also die Gegend um den Plöner See herum, wusste ich schon mal, welches Profil anzutreffen ist und was uns an Steigungen/Gefällen erwartet.
Die 37Km selber kannte ich von der Distanz her ebenfalls, von daher war ich sehr zuversichtlich, das auch zu schaffen.
Und da ich das auch für mich als Spaß-Lauf ohne Zeitziel ansah, sah ich dem Lauf sehr gelassen entgegen.
Sooo, und wie bitte bereitet man, oder besser gefragt: wie sollte ich mich drauf vorbereiten?
Ohne Plan keinen Plan und so lief ich nach dem Schweriner 5-Seen-Lauf im Grunde genommen weiter wie bisher auch, baute einmal ein Intervalltraining im Stadion ein und lief häufig Distanzen zwischen 15 und 20Km, ab und zu mal länger und diverse Male auch unter 10Km, variierte dabei im Tempo und… eigentlich alles wie immer :peinlich:
In der Zeit vorm Lauf vermehrt wieder auf Doppeldecker aufmerksam geworden, bekam ich es einige Male hin, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu laufen, wobei am ersten Tag meist die längere Distanz anstand.
In der Rückschau stellte ich fest, dass sich das nach dem Schweriner 5-Seen-Lauf in der Form bewahrheitet hatte, dass ich gleich am folgenden Tag 14Km gemütlich gelaufen bin und für mich erstaunlicherweise keinerlei Nachwehen in Form von Muskelkater hatte.
Nachdem ich eben festgestellt hatte, dass mir grad die Doppeldecker anscheinend sehr gut bekommen, dachte ich mir für die Zeit vorm Lauf ein „Experiment“ aus, nämlich quasi ohne großartige vorherige Erholungszeit das Ding mit müden Beinen zu laufen.
Das Ziel war ja ankommen und das unabhängig von irgendeiner Zeit, von daher…
Also lief ich den beiden Wochen vorher zwei Mal 15Km an aufeinander folgenden Tage, dann nach einem Tag Pause am Samstag einen spontanen 15Km TDL, am Sonntag regenerative knappe 10Km, Dienstag 20Km im gleichbleibenden 5:45er tempo, davon 10Km im Stadion. Donnerstag 10Km in Nieselregen und Freitag nochmal 7einhalb Km – beide bewusst ohne Uhr im Wohlfühltempo.
Na denn, nun hatte ich meine müden Beine und war mal echt gespannt, wie sich das wohl ausgehen würde
Eine gute Woche vor dem Event hatte Lilly eine WhatsApp Gruppe ins Leben gerufen und ab nun stand das Handy kaum mehr still :zwinker2:
Beim Einstieg in die Gruppe standen da 35 neue Nachrichten – so viel bekomme ich normal in einer Woche nach dem Nieselregen-Lauf am Donnerstag waren nach einer Stunde weitere 45 neue Nachrichten angegeben – wenn das mal der Speicher mitmacht :zwinker4:
Ziel des ganzen war, vorher Mitbringsel für Gecko und Familie zu verabreden, ohne dass er es mitbekommt.
Klappte auch gut, die WhatsÄppe flogen in ungeahnter Zahl hin und her und wir waren stets up to date.
Steif wurde das wohl ganz schnell zu viel und er verabschiedete sich relativ sang- und klanglos aus dem Chat. Schade, ich hätte ihn gern beim Grillabend kennengelernt.
Ca. 10 Tage vor dem Lauf hatte ich ein paar Fragen zur Veranstaltung und rief die ausgewiesene Hotline an um zu erfahren, wie viele Verpflegungspunkte es geben sollte.
Der Veranstalter wies am Telefon auf die Schwierigkeiten der Strecke hin und betonte, dass der Kurs auf gar keinen Fall bestzeitentauglich sei.
Spaßig fand ich seine Frage, warum wir denn den Lauf laufen wollten
Na weil´s geil ist :teufel:
Ich vergaß zu fragen, wie die Zeiten genommen werden… das sollten wir aber später noch erfahren.
Am Tag vor dem Lauf war wie geschrieben Zeltlager bei Markus und ich wollte abends zum gemeinsamen Grillen hinzukommen.
Die Camper hatten Präsentkörbe gefüllt mit regionalen Spezialitäten ihrer Heimat zusammengestellt.
Von mir kam ein Rohkostsalat aus dem Thermomix, ein Yoga-Gutschein für Markus´s Frau und die „Katze mit Hut“ als Hörspiel für die beiden Söhne.
Ich finde diese „Blind Dates“ jedes Mal wieder spannend, wenn ich mich mit Leuten treffe, die ich bis dato nur virtuell kennengelernt habe.
Tommi kannte ich vom Hamburg Marathon, Markus von einem gemeinsamen Lauf an einem frühen Samstagmorgen und vom Hella Halbmarathon, Kerstin vom Schweriner 5-Sen-Lauf - Lilly, Manfred und Jan waren neue Gesichter und ebenfalls spontan sympatisch.
Wir lachten viel und der Abend verging wie im Flug während Markus´s Frau bewirtete – an dieser Stelle nochmal ein öffentliches DAAAANKE
Relativ früh fuhr ich kurz nach 22 Uhr nach Hause, packte meine Sachen zusammen, zischte noch eine Oktoberfest-Brause und ging gegen Mitternacht zu Bett.
Die Nacht schlief ich gar nicht gut, aber vielleicht sollte das ein Vorzeichen sein?
Bei einigen Läufen hatte ich schon schlecht geschlafen und konnte danach gut rennen
Das war Teil_1 - more 2 come :hallo: